Brauche Hilfe: Fragen zu englichen Kriminalromanen

  • Hallo,


    ich hoffe ich kann meine Anfrage in diesem Forum starten und sie gehört nicht unter ein anderes Thema.


    Ich studiere Germanistik und bräuchte für ein Referat eure Hilfe. Das Referat hat das Thema: Der engliche Kriminalroman


    Meine Frage an euch wäre: Welche englischen Krimiautoren/autorinnen sind euch bekannt? Und welche mögt ihr besonders? Warum?


    Danke für eure Hilfe
    mayaserana

  • Elisabeth George, Dorothy Sawyers, Minette Walters, Ann Granger, Anne Perry - alles Bewahrerinnen und Fortführerinnen bester englischer Krimitraditon.


    Edgar Wallace - ein echter Paradiesvogel, seine teilweise etwas unrealistischen Handlungsbilder machen den ganz besonderen Reiz seiner Geschichten aus.


    Edmund Crispin (ist der eigentlich Engländer?) - sehr intelligente Krimis.


    So, das war es erstmal für den Anfang...... :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Wenn Du mit "englischer Kriminalroman" Romane meinst, deren Handlung in England/GB spielt, dann muss auf alle Fälle Martha Grimes und ihre Krimis um Inspektor Jury und Melrose Plant genannt werden. Martha Grimes ist allerdings US-Amerikanerin, dass könnte sie natürlich aus Deiner Suche disqualifizieren.


    Interessantes Thema für eine Germanistin... ;-)

  • Obwohl Joseph Conrad natürlich kein Krimiautor im eigentlichen Sinne ist, sollte man seinen wichtigen Roman Der Geheimagent, der auch oft verfilmt wurde, nicht außer Acht lassen.


    Besonders stilistisch ist Joseph Conrad bemerkenswert!


    Pressestimmen
    "Conrad hat nicht nur Seefahrer-Romane geschrieben. Mit dem Geheimagenten führte er einen Helden in die Krimiwelt ein, der nach dem Zweiten Weltkrieg dem Detektiv starke Konkurrenz machen sollte: den Spion." (Sibylle)


    Wikipedia über Conrad


    Kurzbeschreibung laut Amazon:


    Joseph Conrads "Geheimagent", 1907 erschienen, schildert einen Kriminalfall, der die Stadt London in Aufruhr versetzt. Dubiose Gestalten treten auf, Anarchisten, Polizisten, Diplomaten, Politiker und Spitzel
    London der Jahrhundertwende. Eine ausländische Gesellschaft versucht, die öffentliche Meinung gegen die Revolutionäre in der Stadt aufzuwiegeln. In den finsteren, schlammigen Londoner Hintergassen lebt der Doppelagent Verloc: Er hat sich als agent provocateur in Sachen Anarchismus anwerben lassen und leistet zugleich der englischen Polizei Spitzeldienste."Conrad hat nicht nur Seefahrer-Romane geschrieben. Mit dem Geheimagenten führte er einen Helden in die Krimiwelt ein, der nach dem Zweiten Weltkrieg dem Detektiv starke Konkurrenz machen sollte: den Spion." (Sibylle)
    Joseph Conrad (1857-1924) wurde als J zef Konrad Korzeniowski in Polen geboren. Ab dem 17. Lebensjahr fuhr er auf französischen und englischen Schiffen zur See. Im Jahr 1884 nahm er die englische Staatsbürgerschaft an.

  • Zu den obengenannten möchte ich noch Ellis Peters mit den "Bruder Cadfael"- Büchern dazustellen.
    Die habe ich auch sehr gerne gelesen. Sie kommen ohne große Leichenansammlungen und grausame Verstümmelungen aus und sind trotzdem von Anfang bis Schluss spannend. Ganz nebenbei erfährt man einiges über das Leben im Mittelalter.

  • Barbara Vine alias Ruth Rendell. Sie ist in London geboren.


    Sehr gut ist zum Beispiel Der schwarze Falter, der sich durch eine komplizierte, aber spannende Erzählhaltung mit vil Psychologie auszeichnet. Stück für Stück wird mehr vom Geheimnis dem Leser preisgegeben.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Ruth_Rendell


    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Die erfolgreiche englische Krimiautorin Barbara Vine, alias Ruth Rendell, kann sich mittlerweile auch in Deutschland auf einen großen Leserkreis berufen. Die Kriminalromane von Barbara Vine sind keine Romane nach dem bewährten Whodunit-Schema. Vielmehr versucht die Autorin dem Leser zu erklären, was Täter zu Tätern werden läßt. Es geht ihr um die gründliche Erforschung der Tiefen der menschlichen Seele. Vines Charaktere sind von einer unübertroffenen Lebendigkeit, jede Figur ist für sich ein Unikum mit einer eigenen Persönlichkeit. Die Handlung erwächst einzig aus den Personen. Durch die perfekte Beschreibung von Lebensumständen, durch schonungslose Studien menschlichen Verhaltens, gelingt es Vine immer wieder, dem Leser das kriminelle Verhalten ihrer Protagonisten als psychologische Notwendigkeit plausibel zu machen.
    Auch ihr neuester Roman Der schwarze Falter wird so wieder zu einem spannenden Seelenkrimi: Der berühmte Autor Gerald Candless stirbt mit 71 Jahren unerwartet an einem Herzanfall. Als Schriftsteller ist Candless "voller Mitgefühl und warmer Menschlichkeit". Privat ist er der Inbegriff eines Bilderbuchvaters und wird von seinen zwei erwachsenen Töchtern vergöttert. Einzig Geralds Ehefrau Ursula gesteht sich auf der Beerdigung ihres Mannes ein, lange nicht so glücklich gewesen zu sein.


    Nach dem Tod ihres Vaters beginnt Tochter Sarah mit seiner Biographie. Schon zu Beginn der Recherchen stößt sie auf Ungereimtheiten im Lebenslauf des Vaters, die sich mehr und mehr zu einem drohenden Geheimnis verdichten. Immer weiter verstrickt sich Sarah in den Fäden des väterlichen Stammbaumes und stößt auf überraschende Erkenntnisse.


    Viele Handlungsstränge laufen parallel: Sarahs spannende Familienforschung, Ursulas nüchterne Reflektion über ihr Eheleben, daneben Ursulas neues Leben als Witwe, Sarahs verzwicktes Liebesleben, die komplizierte Beziehung Ursulas zu ihren Töchtern, ein längst vergangener Mord in Highbury -- alles eingebettet in die reizvolle Szenerie Cornwalls.


    Vine stellt auch hier wieder ihre außerordentliche Fähigkeit unter Beweis, verschiedene Handlungsstränge zu einem absolut klaren Muster zu verweben, zu einem dichten Geflecht von Beziehungen, das sich ohne Löcher und Unklarheiten am Ende zu einem perfekten logischen Ganzen fügt.


    Der englische Originaltitel The Chimney Sweeper`s Boy wurde im Deutschen zu Der schwarze Falter umformuliert. Ein Titel, der besser nicht gewählt sein könnte, denn tatsächlich verbirgt sich dahinter die Lösung des Geheimnisses. Was der schwarze Falter mit der Vergangenheit des erfolgreichen Schriftstellers Gerald Candless zu tun hat, warum Ehefrau Ursula über den Tod ihres Mannes Erleichterung empfindet, was schließlich der Schlüssel dieses Geheimnisses ist und wie alles auf verschlungenen Wegen ans Tageslicht kommt -- das sollte der Leser selbst herausfinden.


    Zwar ist Der schwarze Falter nicht einer der stärksten Vine-Romane und bleibt beispielsweise in der Dreidimensionalität der Figuren hinter der Schwefelhochzeit zurück. Trotzdem: Einige Stunden spannender Lektüre sind garantiert. Ein Muß, vor allem für diejenigen Vine-Fans, die die genealogischen Fähigkeiten der Autorin schätzen und schon Astas Tagebuch mit Begeisterung gelesen haben. --Ursula Kohaupt -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.


    Pressestimmen
    "Zwei Töchter spüren die Geheimnisse ihres Vaters auf, tauchen in die Abgründe seiner Seele ein." (Welt am Sonntag)
    "'Der schwarze Falter' ist eine Studie über den Egoismus des Romanciers, für den die meisten seiner Mitmenschen nur dazu gut sind, Vorfälle, Plots, Erkenntnisse zu liefern, die dann im nächsten Buch verwertet werden können. Der Roman stellt grundsätzliche Fragen nach dem Wesen der Identität." (The Times)
    "'Der schwarze Falter' ist nicht nur ein raffiniert gesponnenes Gewebe aus Thrillerelementen, Erotik und Gesellschaftsbildern, in dem Buch um Lebenslügen, falsche Moral- und Ehrbegriffe werden auch die Verwundbarkeit der Charaktere und die dafür verantwortlichen sozialen Umstände schonungslos offengelegt.
    " (Südwest Presse)
    "Ein spannendes Detektivspiel, das Barbara Vine nach allen Regeln der kriminalistischen Kunst inszeniert.


    " (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

  • Agatha Christie hat meiner Meinung nach viel an Bedeutung verloren.
    Sie wird aber immer noch gelesen.
    Viele ihre Bücher leiden an schriftstellerisch mangelnder Qualität.


    Einige Romane mag ich aber doch:
    Das Eulenhaus
    Morphium
    Zeugin der Anklage


    Deshalb sollte sie auf jeden Fall wenigstens erwähnt werden.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Agatha_Christie




    Das Eulenhaus


    Kurzbeschreibung
    Wenn Lady Angkatell ihre Freunde übers Wochenende auf ihr Anwesen einlädt, kommen alle. Doch die heitere Zusammenkunft der feinen Gesellschaft im Eulenhaus endet tödlich. Der erfolgreiche Londoner Arzt John Christow liegt mit einer Kugel im Kopf am Swimmingpool. Wer von den Gästen ist der Täter? Hercule Poirot hat natürlich schon einen Verdacht. -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.


    Autorenporträt
    Agatha Christie, 1890 in Devon geboren, war in zweiter Ehe mit dem Archäologen Max Mallowan verheiratet. Ihre Kriminalromane werden in über 100 Ländern verlegt. Agatha Christie ist die erfolgreichste Schriftstellerin aller Zeiten. Sie starb 1976 in Oxford.

  • Von den zeitgenössischen englischen Krimiautorinnen möchte ich unbedingt Kate Atkinson nennen:


    Liebesdienste – Kate Atkinson


    Die vierte Schwester - Kate Atkinson


    Kate Atkinson - Lebenslügen



    Kate Atkinson nutzt die Technik Episoden aus mehreren Blickwinkel mehrfach zu erzählen. Stilistisch Intensiv bleibt sie nahe an der Hauptfigur.
    Das zusammen macht sie zu einer modernen Autorin englischer Kriminalromane.
    Im Gegensatz zu vielen klassischen Krimis, die fast immer traditionelle Erzählmittel verwenden.

  • Ein echter Geheimtipp war für mich: Ambrose Bierce "Bittere Storys". Das sind Kurzgeschichten - Krimi gemischt mit ein bisschen Grusel. Man merkt, dass viele eigene Erfahrungen in seinen Geschichten stecken.


    Und dann natürlich Simon Beckett als Vertreter zeitgenössischer Krimiliteratur. "Kalte Asche" und die "Chemie des Todes" zählen zu meinen Lieblingskrimis, weil sie viele überraschende Wendungen enthalten und sehr plastisch geschrieben sind. Mit vielen interessanten Details.
    :wave

  • Sofern du Geschichte und Entwicklung berücksichtigen willst, wären vielleicht noch Arthur Conan Doyle und G.K. Chesterton zu nennen, welche zwar eher Kurzgeschichten schrieben, aber zumindest bestimmt Handlungsstränge und Routinen im Krimi vorzeichneten.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Agatha Christie hat meiner Meinung nach viel an Bedeutung verloren.
    Sie wird aber immer noch gelesen.
    Viele ihre Bücher leiden an schriftstellerisch mangelnder Qualität.


    ich lese bzw. höre die bücher von ihr dennoch sehr gerne und auch häufig. :-]