The Lion in Winter

  • Hallöchen zusammen.
    Am Sonntag kam auf RTL der zweite Teil von "The Lion in Winter - der Kampf um die Krone des Königs". :bonk Ich hab´s verpasst. Hätte den Film soo gern gesehen.
    Hat ihn jemand geschaut, wie fandet ihr ihn??

    Liebe Grüße
    Steffi


    Einen Menschen zu lieben bedeutet, ihn so zu nehmen, wie Gott ihn gemeint hat

  • Was mich vielmehr interessieren würde, lohnt es sich, die Neuverfilmung anzuschauen, wenn man den herrlichen alten Film mit O'Toole und Hepburn liebt? Ist es nur das gleiche Thema, Henry II, Alienor und ihre happy family, anders umgesetzt, oder eine vorlagengetreue (beruht ja auf einem Stück) Neuverfilmung, wie der gleiche Titel vermuten läßt?

  • Ich kenn auch nur die "Originalverfilmung" und die ist einfach einzigartig. Ich hab mir den Film extra mal auf DVD gekauft, weil ich ihn so super finde.


    Also auf jeden Fall anschauen!!

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  • Ich hab mir den alten film diesen Herbst auch auf DVD zugelegt... ich liebe ihn einfach - ich hab zwar gewusst, dass es eine neuverfilmung geben soll, aber dass aus der was wurde, war mir bislang unbekannt...


    *geht googln&yahoon*

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Die Neuverfilmung ist am Wochenende zu einer total bescheuerten Zeit - früher nachmittag? - gelaufen. Ich wollte ganz gern reinschauen, habe es aber natürlich vergessen. Gut, den alten Film muß ich mir sowieso mal kaufen, aber ist eben die Frage, ob sich der neue auch lohnt. Wird ja wohl irgendwann mal wieder laufen. Idealerweise abends.

  • Jetzt wird es mal Zeit, den Film, und zwar das Original von 1968, hier richtig vorzustellen. Ich habe ihn mir gestern endlich gekauft, in u.a. Ausgabe. Leider nur deutsche UTs und die zeitweise wieder unfreiwillig komisch, aber hauptsache englische Tonspur.


    Weihnachten 1183 beschließt König Henry II von England (Peter O'Toole), ein richtig beschauliches Weihnachtsfest in Chinon zu feiern, aus welchem Anlass er seine Gattin, Königin Alienor von Aquitanien (Katherine Hepburn) vorübergehend aus der Gefangenschaft freilässt und seine drei Söhne, Richard (Anthony Hopkins), Geoffrey (John Castle) und John (Nigel Terry) dazu bittet.
    Damit es nicht ganz langweilig wird, sind auch König Philip II August von Frankreich (Timothy Dalton) und dessen Schwester Alais (Jane Merrow) mit von der Partie. Dem Weihnachtsfrieden in dieser entzückenden Familie nicht zuträglich ist die Tatsache, daß Henry Alais seit Jahren beschläft, statt sie, wie vereinbart, seinem ältesten überlebenden Sohn Richard zur Frau zu geben oder Philip das Vexin, ihre Mitgift zurückzugeben.
    Und wer soll nun König werden nach Henry? Richard, der Älteste, der sich die Krone ohnehin holen würde und der der Favorit Alienors ist? Geoffrey, der kalte Fisch, den niemand liebt? John, der Jüngste und, nach dem Tod des Erstgeborenen Henry (III) der Favorit des Vaters? Oder soll Henry sie alle drei loswerden, samt ihrer intriganten Mutter, die ihn immer noch verletzen kann, wie niemand anderer und mit Alais neue Söhne (als hätte er davon nicht schon genug, wie Alienor meint) zeugen?


    :anbet


    Definitiv einer meiner Allzeitlieblingsfilme. Ein Cast zum Niederknien, der sich die Seele aus dem Leib spielt und Dialoge, die so bissig sind, daß man ihnen einen Beißkorb anlegen möchte. Man sieht hieran auch schön, daß der Film auf einem Theaterstück beruht, von James Goldman, der auch das Drehbuch geschrieben hat. Und doch, auch wenn er sich seine Freiheiten genommen hat, erkennt man sie wieder, Henry II und Alienor und ihre Brut.
    Henrys II Ende wird hier auch vorweggenommen, denn er stirbt 1189, nachdem sich seine letzten verbliebenen Söhne, Richard und John gemeinsam mit Philip II August gegen ihn verbündet und ihn besiegt haben. Angeblich war Johns Verrat der Todesstoß.


    Die beiden besten Szenen sind für mich:
    Die eine in Philips Schlafgemach, wo er, der den Anjou-Plantagenets in nichts an Intrige nachsteht, allerdings eiskalt ist, zuerst die Brüder einen nach dem anderen hinter Tapisserien versteckt (dazu sind sie ja da) um dann im Gespräch mit dem königlichen Vater kein Blatt vor den Mund zu nehmen und sie vor ihm bloßzustellen, womit er schön einen gegen den anderen ausspielt. Auch hier schön getroffen, denn er war einer der größten französischen Könige des Mittelalters.
    Und Henry und Alienor später allein, als sie kurz zueinander finden, bis es dann wieder kracht und sie ihm mit der Erwähnung seines Vaters den ultimativen Schlag versetzt.
    Dysfunktionale Familie oder Amour fou sind schon gar keine Ausdrücke mehr für die Zustände, die hier gezeigt werden. Ein Vergnügen zum Zuschauen.


    Wie ich dem Beiheft zu meiner DVD entnehme, hat dieser Film drei Oscars bekommen, Hepburn als beste Darstellerin, Goldman für das Drehbuch und einen für die Musik.
    .

  • "Der Löwe im Winter" gehört auch zu meinen Lieblingsfilmen und Katherine Hepburn und Peter O'Toole zu meinen Lieblingsschauspielern.
    Nach dieser wunderbaren Filmvorstellung, Grisel :knuddel1, werde ich mir "The Lion in Winter" auch bald mal wieder anschauen.



    .

  • Ich habe zufällig mal die Neuverfilmung im Fernsehen gesehen. Da ich die alte Version nicht kenne, kann ich keine direkten Vergleiche ziehen, aber nach dem was in Grisels Vorstellung steht, denke ich, dass die beiden Versionen sich sehr ähnlich sind. Die Szene mit den Tapisserien war auch im neuen Film eine Schlüsselszene.


    Glenn Close und Patrick Stewart sind hervorragende Schauspieler, auch wenn man bei letzerem zu Beginn des Films erst mal den Captain Picard vergessen muss. Das gelingt aber schnell, da Stewart einen wirklich guten König abgibt.


    Ein zusätzliches Schmankerl für die junge weibliche Zuschauerschaft ist, dass der französische König Philipp II. von Jonathan Rhys Meyers dargestellt wird, vielen bekannt aus der Fernsehserie Die Tudors.


    Ich werde aber bestimmt die alte Version ebenfalls mal ansehen, denn Katherine Hepburn ist einfach absolut sehenswert, egal in welcher Rolle.

  • Zitat

    Original von Uta
    Nach dieser wunderbaren Filmvorstellung, Grisel :knuddel1, werde ich mir "The Lion in Winter" auch bald mal wieder anschauen.


    Danke schön! Es hilft, wenn man was vorstellt, was man großartig findet und liebt, dann muß man nur die Finger auf die Tastatur legen, alles andere geht von selbst. :-]


    Finchen87 :
    Ich habe die Neuverfilmung immer noch nicht gesehen. Aber wenn es die gleiche Geschichte einfach neu verfilmt ist, verstehe ich immer noch nicht, warum es nötig war. Sind auch eine Menge feiner Schauspieler, keine Frage. Aber der einzige Sinn, der sich mir erschließen würde, wäre wenn sie nur den Hintergrund genommen und damit etwas ähnliches erzählt hätten. Aber gleich?
    Vor allem, manche alten Filme altern nicht gut, aber der hier, das Original, erschient mir zeitlos. Ein Klassiker eben.
    Und der blutjunge Timothy Dalton war auch nicht gerade häßlich. Man muß sich nur warm anziehen, denn sein Philip II August ist so kalt, daß man Frostbeulen davon bekommt.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Ich habe die Neuverfilmung immer noch nicht gesehen. Aber wenn es die gleiche Geschichte einfach neu verfilmt ist, verstehe ich immer noch nicht, warum es nötig war. Sind auch eine Menge feiner Schauspieler, keine Frage. Aber der einzige Sinn, der sich mir erschließen würde, wäre wenn sie nur den Hintergrund genommen und damit etwas ähnliches erzählt hätten. Aber gleich?


    Shakespeares Werke werden besonders in UK doch auch immer wieder neu adaptiert, ob auf Bühne oder im Film. Warum sollten das also nicht auch für andere Theaterstücke wie Lion in Winter gelten?
    Ich selbst kenne auch nur die Neuverfilmung mit Close und Steward, die ich sehr gelungen fand. Beide Hauptdarsteller, aber auch die Nebencharaktere haben mich schauspielerisch überzeugt. Denen merkt man an, das sie vom Theaterfach sind. Die Close hatte glaub ich sogar den Golden Globe für ihre Eleonore bekommen.

  • Zitat

    Original von Paule
    Shakespeares Werke werden besonders in UK doch auch immer wieder neu adaptiert, ob auf Bühne oder im Film. Warum sollten das also nicht auch für andere Theaterstücke wie Lion in Winter gelten?


    Ich gehe mal davon aus, daß Shakespeares Stücke bekannter sind als dieses, das die meisten vermutlich nur aus der Verfilmung kennen. Kann mich natürlich irren.
    Aber auch bei den Shakespeareverfilmungen macht es einen Unterschied, wie sie angelegt werden. Wie zB die beiden mir bekannten Hamlets, Mel Gibsons und Kenneth Branaghs, die sich doch sehr unterscheiden und die mir beide gut gefallen haben.


    Deswegen möchte ich die Neuverfilmung gern mal sehen, ob sie es in irgendeiner Weise anders angelegt haben. Daß sie gut ist, daran zweifle ich nicht, alleine bei der Besetzung.