Der Schwarze Tod vom Cambridge - Susanna Gregory

  • Der Schwarze Tod von Cambridge - Susanna Gregory


    Inhalt:


    England im Mittelalter. Der Schwarze Tod verheert ganz Europa. Aber der Rektor von Michaelhouse College ist nicht an der Seuche gestorben. Seine Leiche treibt im Muhlteich. Doctor Matthew Bartholomew, Arzt und Lehrer an der noch jungen Universität von Cambridge, will der Sache auf den Grund gehen. Doch es gibt Mächte im Kollegin und in der Stadt, die eine Auklärung um jeden Preis verhindern wollen.


    Über die Autorin:


    Susanna Gregory hat in Cambridge promoviert und ist dort Dozentin an einem College, wo sie über Meeresverschmutzung forscht. Sie hat vorher in der Gerichtsmedizin gearbeitet, was ihr einen Einblic in die Kriminalistik verschaffte, und sich wissenschaftlich und privat mit mittelalterlicher Architektur, Religion, POlitik und Erziehung beschäftigt Neben historischen Kriminalromanen hat sie auch ein Sachbuch über Kathedralen und eines über Burgen geschrieben. Sie lebt mit ihrem Mann in einem Dorf in der Nähe von Cambridge.



    Meine Meinung:


    Ich liebe historische Kriminalromane und dann noch einen Arzt als Hauptcharakter, das musste ich einfach kaufen. Die Geschichte klingt ganz interessant und spannend, leider stellt sie sich als nicht so spannend heraus.



    In meinen Augen, hat der Roman zwei Handlungstränge, die wie ich finde nur indirekt etwas miteinander zutun haben. Zum einen ist da die Verschwörung der Universitäten, Cambridge gegen Oxfort. In Zusammenhang mit dieser Verschwörung passieren mehrere Morde in Michaelhouse, in die Matt ungewollt hineingerät. Bald schon weiß er nicht mehr wem er trauen kann und wem nicht. Und so wird jeder in seiner unmittelbaren Nähe zu einem Verdächtigen.
    Zum anderen geht es um die Pest, die in England wütet. Allerdings wird auf diesen Strang sehr viel Zeit verwandt und es geht Seitenweise nur um Patientenbesuche in denen die Morde in den Hintergrund treten. Zwar bietet diese Ausnahmesituation die beste Vorraussetzung um gefälschte Nachrichten zu verschicken oder unauffälig Leichen auftauchen zu lassen.
    Nachdem die Pest dann wieder in den Hintergrund tritt, geht es eilig zur Lösung des Falls und schnell stellt sich Freund und Feind heraus.
    Wie sich herausstellt ist die Verschwörung

    MIr kam der Teil wo es hauptsächlich um die Pest ging, eher wie ein Lückenfüller vor.


    Ich finde den Charakter des Medicus Matthew ganz sympathsich, weil er nicht der typische Held ist, der alles in die Hand nimmt, sondern der unvermutet in etwas reinschlittern, wovon er am liebsten nichts wissen wollte. Er ist durch und durch Arzt, der keinen noch so armen Patienten im Stich lässt. Auch der Rest der Charaktere ist sehr sympathisch und jeder einzelne Charakter hat eine Motivation für sein Handeln.


    Trotzdem bin ich etwas zweigeteilt. Einerseits lässt sich die Geschichte gut lesen und man taucht voll ein in das mittelalterliche Cambridge, andererseits fand ich, die Geschichte ist unter dem Strich eher nichtssagend, weil die Motive ür die Morde eher unsinnig sind. Da wird au etwas Jagd gemacht, was eigentlich völlig nutzlos ist und nur Gerüchte schüren soll.


    Da dies der Auftakt zu einer Serie ist, bin ich auf die Folgeteile gespannt. Ich werde es zumindest noch einmal damit versuchen, denn für ein paar gemütliche Stunden auf dem Sofa eignet es sich auf jeden Fall.

    :schaf


    Die Wahrheit ist die grösste aller Tragödien (Anonymus)


    Abwesend vom 20.08.-27.09.

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  • Einige Eulen haben dieses Buch gemeinsam gelesen.


    Der Schwarze Tod von Cambridge ist der Auftakt einer historischen Krimiserie. Susanna Gregory, die unter anderen Pseudonymen bereits zwei Krimi-Serien veröffentlicht hat, lässt ihr fundiertes Wissen über die Universität Cambridge und der Kriminalistik in diesen Krimi einfließen. Manches Mal schießt sie allerdings über das Ziel hinaus, sodass sich in der Handlung Längen ergeben. Es lohnt sich allerdings, wegen der gut recherchierten Historie der Stadt und der Universität weiterzulesen. Man kann sich das Leben im Jahr 1348 dort gut vorstellen. Auch die Charaktere sind wohldurchdacht und werden bildhaft beschrieben. Die Pro- und Antagonisten haben genug Tiefe, dass sie sich glaubhaft in das Geschehen einfügen.


    Für einen Krimi war mir die Ermittlungsarbeit etwas zu gering. Statt permanent die ärmere Bevölkerung gegen die Pest zu behandeln, hätte ich mir etwas mehr Herumschnüffeln an den Tatorten gewünscht. Da der Arzt schon bald nicht mehr weiß, wer Freund und wer Feind ist, stolpert er irgendwann über die richtige Lösung. Auch als Leser hat man kaum mehr Informationen als Bartholomew selbst. Spekulationen werden so fast unmöglich, was allerdings auch den Vorteil hat, dass man nicht zu früh den Ausgang der Geschichte erahnt. Darüber kann sich aber wohl nur jeder selbst ein Urteil bilden. Mir hat es etwas gefehlt.


    Dieser Teil wird mit dem Buch „Die unheilige Bruderschaft“ fortgesetzt. Wer sich die englischen Ausgaben zutraut, kann dem Ermittler bei bereits fünfzehn Fällen über die Schulter schauen.