Alexander Osang - Lunkebergs Fest. Erzählungen

  • Titel: Lunkebergs Fest
    Autor: Alexander Osang
    Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag
    Erschienen: April 2005
    Seitenzahl: 173
    ISBN-10: 359616088X
    ISBN-13: 978-3596160884
    Preis: 7.90 EUR


    Der Autor:
    Alexander Osang wurde 1962 geboren und studierte Journalistik in Leipzig und arbeitete nach der Wende als Chefreporter der „Berliner Zeitung“. Für seine Reportagen erhielt er 1993, 1995 und 2001 den Egon-Erwin-Kisch-Preis. 1995 erhielt er den Theodor-Wolff-Preis. Seit 1999 arbeitet er als Reporter für den SPIEGEL in New York.


    Das sagt der Klappentext:
    Alexander Osang erzählt von Träumen, die mit der Wirklichkeit zusammenstoßen: von Familien als fragilen Molekülen und Paaren, die aneinander vorbei sehen. Es sind Geschichten vom grandiosen, hinreißenden Scheitern komisch, tragisch und ganz dicht am Leben. Alexander Osangs Erzählungen überraschen ihre Figuren in Momenten, die ihr Leben für immer verändern können: Ronald Kluge sucht im schwedischen Wald seinen Lotto-Gewinn. Herr und Frau Braune möchten im Osten billig ein Haus kaufen. Und Jürgen Eckert macht eine Billigreise nach Griechenland, auf der er zufällig den Bus entführt.Es sind die Momente, in denen seine Helden sich selbst in die Augen schauen: Ein Vater bringt seinen Sohn zum Fußball und macht einen Abstecher in die Vergangenheit. Eine Tochter begegnet an Weihnachten dem neuen Mann ihrer Mutter. Und Frank Lunkeberg feiert ein Fest. Aber warum liegen seine Hausschuhe im Kühlschrank?


    Meine Meinung:
    Die Ansicht der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG scheint ein wenig hochgegriffen: „Osang erklimmt spielend das hierzulande ewig herbei geflehte Niveau guter angelsächsischer Literatur“. Sicher kann man dieses Buch so beurteilen, nur wird diese Beurteilung den Erzählungen von Osang nicht so ganz gerecht. Das Niveau seiner Erzählungen ist sicher nicht „seit ewigen Zeiten herbeigefleht“. Es sind kleine Begebenheiten die Osang aufgeschrieben hat, immer stehen Menschen im Mittelpunkt, nachdenklich und zumeist ein wenig überfordert. Alles wirkt ein wenig so, als würde man die eigenen Handlungen als stiller Beobachter von Außen anschauen. Ein wenig störend ist es, dass man als Leser nicht den ganzen, den hundertprozentigen Zugang zu den handelnden Personen findet. Da besteht der notwenigen Distanz immer noch eine künstliche, durchaus überflüssige, Distanz. Trotzdem ist dieses Buch lesenswert und sehr geeignet als Lektüre so einfach mal „zwischendurch“.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.