Sterbehilfe/ Selbsttötung

  • Zitat

    Original von Caia


    Sorry, wenn ich Dich da mal desillusionieren muß, aber wie willst Du Angehörige entlasten, wenn Du für einen Pflegebedürftigen als amublanter Pflegedienst je nach Pflegestufe 15 Minuten Zeit hast???


    Das meinte ich ja, es kommt auf die Pflegestufe an.
    Ich hab übrigens über mehrere Jahre zwei Schwerstpflegefälle in der Familie hinter mir. :wave Von desillusionieren kann also keine Rede sein, ich weiß durchaus, wie stressig das ist. ;-)

  • Abgesehen davon, würden meine Eltern nie von mir verlangen, sie zu pflegen.
    Ich persönlich wüßte auch gar nicht wo..
    Ich wohne in einer 2 Zimmer-Mietwohnung im 3. Stock, soll ich meine eventuell irgendwann mal pflegebedürftigen Eltern in meinem Bett einquartieren und mir über die Schulter schmeißen und die Treppe hoch tragen? ?
    Meine Schwester ist in der gleichen Lage, mein jüngerer Bruder hätte zwar den Platz ist aber unter der Woche meist in ganz Deutschland unterwegs, beruflich.
    Mein älterer Bruder ist selbst zur Zeit pflegebedürftig und das fordert meiner Schwägerin schon alles ab.


    Selbstverständlich ist, daß man sich darum kümmert, daß sie gut versorgt sind, daß man sie besucht, sich sorgt und Interesse und Liebe zeigt.
    Ich halte es für absolut nicht selbstverständlich oder gar normal, seine Eltern oder andere bedürftige Verwandte zu Hause zu pflegen.
    Ich bin der Meinung, daß sie auch in einem betreuten Wohnen oder einem guten Pflegeheim weitaus besser aufgehoben wären, als bei mir oder meinen Geschwistern.
    Und das hat nichts damit zu tun, daß ich mich vor der Arbeit drücken möchte oder Ähnliches, das hat etwas mit Kompetenz und Möglichkeit zu tun.

  • Ich habe meine Oma mitgepflegt und meinen Opa, ich weiß, was das für eine Belastung ist!! Meiner Oma hätte ich auch gerne beim Sterben geholfen, und wenn ich wüßte, das ich ihre Krankheit bekomme (ALS, man weiß nicht, ob sie vererbar ist) dann würde ich mich vorher umbringen. Meine Mutter und ich haben uns Gegenseitig das Versprechen abgenommen. Sowas möchte ich nicht durchmachen!


    Sicher möchte man seinen Angehören helfen und sie natürlich auch pflegen etc. ABer es gibt einfach Belastungsgrenzen und wenn es nicht mehr geht, dann sollte man auch jemanden in Pflege geben können. Wenn sich jemand entscheidet vorher sterben zu wollen - das ist seine Entscheidung - oder!??!

  • Mir kommt diese Pflegediskussion etwas zu schwarz-weiß-gemalt vor. Natürlich gibt es Situationen, in denen ein pflegebedürftiger Mensch privat kaum noch zu handhaben ist - es sei denn, man hat das Geld für eine 24 h-Betreuung.


    Aber in vielen Fällen ist es doch so, dass Menschen im Alter und in Krankheit durchaus noch aufstehen können, allein essen können, sich ein Glas nehmen können. Aber sie brauchen eben Hilfe im alltäglichen - sei es im Badezimmer, in der Essenszubereitung, etc. Und ich beobachte, dass da die Aufklärung in Deutschland nicht besonders gut ist, welche Formen von Hilfe möglich sind, sei es in der Wohnung des Hilfsbedürftigen oder auch schon in der Wohnung der Angehörigen.
    Ich habe mit meiner Mutter zwei Angehörige unserer Familie in ihren letzten Lebensjahren versorgt - sie haben bei uns gewohnt. Anfangs musste man nur essen machen und später ging es dann halt schon zur Sache.
    Übrigens haben mir die 15-30 min Pflegedienst jeden Morgen in der Zeit sehr geholfen - ich hatte genug Unangenehmes zu tun, ich war sehr dankbar für die netten Damen vom Pflegedienst und der Angehörige ist auch nicht böse, wenn bestimmte Dinge von einer externen Pflegekraft gemacht werden.


    Im Nachhinein bin ich sehr froh, wie alles gelaufen ist und ich bin dankbar für diese Jahre mit meinen Angehörigen. Natürlich waren bestimmte Situationen anstrengend, aber für mich ist die Sorge um die Großelterngeneration Teil der Familienidee und ich habe es als Pflicht und Selbstverständlichkeit verstanden. Aber wie gesagt, es kommt immer auf den konkreten Fall an - wie stark der Pflegeaufwand ist, wie zeitliche und räumliche Voraussetzungen bei den Angehörigen sind.

  • ICh finde so etwas nur in Ordnung, wenn der Körper nur noch exisitert, also von lebensaufrecht erhaltenen Maßnahmen am biologischen Leben gehalten wird. Ich habe selbst meine Oma auch mitgepfelgt, bis sie im letzten Frühjahr starb. UNd natürlich ist da vieles nicht leicht, aber man macht es gerne, auch wenn es Zeiten gibt, in denen man deswegen auch flucht. Dennoch gelt noch imme rin meinen OHren ihr Schreien wieder, als ich sie im Arm gehalten habe, bevor sie das letzte MAl ins Krankenhaus kam und nie mehr nach HAuse zurück. Und auch da, war ich fast jeden Abend da, selbst, asl sie slebst nicht emhr reagieren konnte...
    DAs ist etwas, das gehört für mich zur Famlie dazu.
    Aber verstehen kann ich den Wunsch, in bestimmten Situationen, dass der MEnsch dann sterben will oder manes a uch von außen so empfindet.
    Als meine Oma vor mehreren JAhren auf der Intensivstation lag, stand meine Mutter vor der Entscheidung, da sie ihre BEtreuerin war, daher hatten sie sie auf ein normales Zimmer verlegt. Der Priester mit eltzter Ölung war schon dagewesen und die Atemaussetzer hielten uns im Atem. Am nächsten Tag hatte sie sich jedoch wieder stabilisiert. Sie wollte Leben und wir hatten noch ein paar schöne Jahre mit ihr.