Lesen in Deutschland 2008

  • Die Stiftung Lesen hat letzte Woche ein Studie zum Thema Lesen in Deutschland 2008 veröffentlicht. Die Deutschen sind offenbar Lesemuffel. Nur 3 % der Deutschen lesen mehr als 50 Bücher pro Jahr. Interessant wäre zu wissen, wie hoch der Anteil Eulen an diesen 3 Prozent ist :lache


    Lesen in Deutschland 2008

  • Ich hab schon die letzten Tage darauf gewartet, dass jemand einen Thread zu dieser Studie eröffnet ( ehrlich, ich war einfach zu faul dazu, das selbst zu machen :grin ).


    Danke, Bouquineur.
    Und der Eulenanteil an diesen 3 % ist sicher nicht zu unterschätzen. ;-)


    Edit: aus 4 mach 3.

  • Also solche Statistiken verzerren ja schon ein bisschen die Tatschen. Mein Sohn und ich lesen jeden Monat mindestens 6 Bücher. Dafür kenne ich auf Anhieb mehr als 20 Personen, die im Jahr keine 3 Bücher lesen. Also ohne die Büchereulen und ihre Artgenossen wäre die Bilanz noch viel viel schlechter. Wir sind nämlich nicht die Mehrheit, sondern die Minderheit, die Randgruppe sozusagen.
    Das vergisst man ganz schnell, wenn man täglich im Eulen-Forum ist. Dann meint man nämlich die ganze Welt würde nix wie lesen. :grin

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Diese 4 % sind wohl ausschließlich den Eulen zuzurechnen..... :grin :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Wenn ich das richtig sehe, sind es sogar nur 3 %. Der Artikel, in dem über die Studie berichtet wurde, schrieb was von 4 %.


    Die Zahl finde ich absolut erschreckend. Gut, 50 Bücher pro Jahr sind für den Durchschnittsleser wahrscheinlich wirklich viel Holz. Aber das Interesse an Büchern geht wohl überhaupt zurück.

  • Hmmm, also pi mal Daumen pro Woche ein Buch, und das das ganze Jahr durch?
    Da bin ich sicher auch nicht dabei :grin
    ...immerhin soll ich ja für die Uni auch noch was tun...

    "Man sagt, wenn man die Liebe seine Lebens trifft bleibt die Zeit stehen - und das stimmt. Aber was niemand sagt, ist, dass sie danach viel schneller vergeht - um die verlorene Zeit wieder aufzuholen." (Tim Burtons Big Fish)

  • Ich weiß jetzt nicht ob ich jedes Jahr 50Bücher lese aber dieses Jahr
    sind es aufjedenfall schon über 70.

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Also 50 Bücher pro Jahr schaffe ich sogar ohne Zwangspause ganz locker. Meine Familie schafft das dagegen nicht, die lesen meistens nur, wenn ich lange genug mit einem Buch hinter ihnen herlaufe und erkläre das müssten sie unbedingt mal lesen.

    Diese Eintrag wurde bisher 47 mal bearbeited, zultzt gerade ebend, wegen schwere Rechtsschreipfeler.

  • Neue Studie.
    Fein.
    Altes Ergebnis.
    Nicht fein.



    Angeblich Schwinden Bücher aus dem Leben der Menschen heute.
    :rolleyes



    Was ist so schlimm daran?
    Bücher dienen Dutzenden von Zwecken, ihre wichtigsten sind Unterhaltung und Wissensvermittlung.


    Wer aber sagt eigentlich, daß Unterhaltung und Wissensvermittlung ausschließlich über das Buch stattfinden müssen?


    Das ist eine willkürliche Setzung, weil Menschen in unseren Breiten es über Jahrhunderte hinweg so gewöhnt sind.
    Eigentümlicherweise führte das Auftauchen des Buchs im Lauf der Zeit zu einer regelrechten Vergötterung des Gegenstands. Weder Zeitschriften noch Zeitungen haben je den Glorienschein erhalten, den ausgerechnet dieses merkwürdige, dickliche, eckige DING umwallt.
    Nicht mal das Wort klingt schön. Buch.
    Stumpf und dumpf. Einsilbig.
    Das 'u' ist alles andere als poetisch.


    Buch.
    Und das soll das Schönste überhaupt sein, die Krone der Zivilisation.
    :grin


    Weder die Unterhaltung (mit allem, was dazugehört), noch die Wissensvermittlung (mit allem, was wiederum dazu gehört), stammen aus dem Buch. Sie stehen nur drin


    Das Buch ist das Medium. Wie die Schrift auch. Und das Bild.
    Heute gibt es eine Vielzahl von Medien, Hilfsmitteln, mit deren Einsatz genau das geleistet werden kann, was über viele Jahrhunderte vor allem das Buch geleistet hat.
    Bücher, daran sollte man sich im Jahr 2008 so langsam gewöhnen, sind nur noch ein Baustein in einer ganzen Medienlandschaft.


    Den Bildungsstand am Lesen von Büchern zu messen, kann man längst nicht mehr.
    Dennoch wird es weiterhin getan.
    Das ist in meinen Augen ein höchst unzeitgemäßer Forschungsansatz.
    Zu deutsch: die Frage ist überholt.


    Aber es ist immer wieder nett, über den Untergang des Abendlands zu schluchzen. Vor allem, wenn der Bund es finanziert.


    Natürlich könnte man statt dessen ein Buch lesen.
    Oder sich einen Film anschauen.
    Oder eine Fernsehserie.
    Oder ein Computerspiel spielen.
    Oder Memory oder Solitaire.
    Oder eine Schallplatte anhören.
    Oder eine CD.
    Oder jemanden eine Geschichte erzählen.
    Oder Werbeanzeigen studieren.
    Oder in Second Life zu einer Lesung gehen.
    Oder ein Schachproblem lösen.
    Oder sich in ein Bücherforum schleichen.
    Oder die Zeitung lesen.
    Oder ein Lied mit 12 Strophen singen.
    Oder vorlesen.
    Oder den Duden studieren.
    Oder ...


    Niemand muß heutztage ein Buch lesen, um sich zu unterhalten, zu bilden, sich Wissen anzueigenen, Phantasie zu entwickeln.


    Ich sehe keinen Grund zu erschrecken, ich schüttle nur den Kopf über die seltsam altmodische Fragestellung. Heftig.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Das musste ich mir erstmal richtig aufschreiben.


    3 % der Deutschen sind etwa 2,4 Millionen Leser,
    die jährlich jeweils 50 Bücher schaffen (= 120 Mio Bücher)


    Daraufhin habe ich grob gezählt und bin bei 80 stehen geblieben. 5 kommen diesen Monat dazu, = 85 in 2008.


    Das heißt, ich lese nur 0,0000708 % der Gesamtmenge. :heul


    Übrigens sind die 3 % der Deutschen höchstens mit 0,166666 % Eulen abgedeckt. Dabei ist allerdings die Dunkelziffer nicht mitgerechnet.

  • magali
    Deinen Beitrag finde ich sehr klug und lesenswert.


    Büchersally
    Diese 3 % lesen nicht 50 sondern über 50 Bücher im Jahr. Theoretisch könnte es also sein, dass die restlichen 97 % jeweils 50 Bücher im Jahr lesen. So ist es natürlich nicht, aber diese eine Angabe der 3 %, die mehr als 50 Bücher im Jahr lesen, sagt eben nichts über den Rest aus.


    Gruß, Bell :wave

  • 50 Bücher im Jahr schaff ich auch nicht. Die meisten Bücher sind ja eben nicht nur 100 oder 200 Seiten lang sondern doch schon um einiges länger. Und da die meisten einen Job haben, eine Famile, einen Haushalt, Hobbies und sonstiges sind es eher wenige die mehr als 50 Bücher im Jahr lesen. In meinem Bekanntenkreis kenn ich zumindest niemanden der wesentlich mehr als 50 Bücher schafft. Aber deswegen sind wir doch keine Lesemuffel. Dennoch ist es traurig, dass das Interesse an Büchern abnimmt...

    Liebe Grüße
    Steffi


    Einen Menschen zu lieben bedeutet, ihn so zu nehmen, wie Gott ihn gemeint hat