Inhalt:
Der Mörder nennt sich -Kant- und hinterlässt mysteriöse Botschaften am Ort des verbrechens. Seine Opfer sind Wissenschaftler, die an der Erforschung des menschlichen Gehirns arbeiten. Seine Mittel sind brutal, denn er kennt kein Mitleid. Der Wissenschaftsjournalist Troller ist der Einzige, der Kant auf der Spur ist und ihn stoppen kann, bevor er noch mehr Morde begeht.
Der Autor:
Jens Johler, 1944 geboren, arbeitete nach einer Schauspielausbildung in München zunächst drei Jahre lang an den Städtischen Bühnen Dortmund. Danach studierte er Volkswirtschaftslehre an der FU Berlin und war anschließend als wissenschaftlicher Assistent tätig. Seit 1982 ist er freier Autor und lebt in Berlin. Mit Gottes Gehirn, in dem Troller und Jane ihren ersten Fall lösen, schaffte er seinen Durchbruch als Thrillerautor.
Meine Meinung:
Ich habe mich wirklich bemüht und nicht so schnell aufgegeben - aber ich fand das Buch nur unsagbar langweilig. Es besteht aus zwei großen Blöcken, Philosophie und Hirnforschung, und diese Themen werden seitenweiselang ausgelebt, durchdiskutiert und dargelegt. Beides interessiert mich aber nicht wirklich, und ich hatte starke Schwierigkeiten, bei der Stange zu bleiben. Manche Sätze habe ich dreimal gelesen und trotzdem sind sie nicht hängen geblieben. Wenn ich schon im wirklichen Leben nicht über den Sinn von Sein und Nichtsein diskutieren will, dann möchte ich erst recht nichts darüber lesen. Hinzu kam auch noch, dass mir Jane von Anfang an unsympathisch war, ihre Art, ihr Egoismus, ihr Karrierestreben und ihr Verhältnis - mit solchen Menschen kann ich einfach nichts anfangen. Troller ist da viel ehrlicher - er schwitzt Blut und Wasser, als er sich bei dem Mordfall als Profiler ausgibt - wenigstens hat er noch genügend Gewissensbissen bei dieser Täuschung.
Wenn aber mal etwas passiert, ist es gut geschrieben und spannend - aber leider meistens zu kurz, anschließend kommen wieder seitenweise Diskussionen.
Ein großes Problem hatte ich auch mit den Namen, ich weiß nicht, ob dem Autor bewusst ist, wieviel Anteil ein gelungener Name zu dem Wohlgefühl beim Lesen beiträgt. Mir auf jeden Fall stoßen manche Namen einfach negativ auf, Troller ist ein gutes Beispiel dafür, ich hatte Schwierigkeiten, mir jemanden vorzustellen. Und auch bei dem russischen Gaunerpärchen mag der Autor das vielleicht witzig gefunden haben, sie Wladimir und Vitali zu nennen - eigentlich ziemlich gebräuchliche Namen in Russland - aber hier habe ich das als Affront aufgefasst, und mir mal wieder deutlich vor Augen geführt, was die Macht der Namen ausmacht und was man damit verbindet.
Mein Fazit: Weniger wäre sehr viel mehr gewesen