Verbrannte Erde - Michael Nava

  • Titel der amerikanischen Originalausgabe: "The burning plain"


    Das Buch ist der sechste Band einer Serie:


    1. Der kleine Tod (The Little Death)
    2. Goldjunge (Goldenboy)
    3. Stadt der Ehre (How Town)
    4. Das innere Gesetz (The Hidden Law)
    5. Todes Nähe (The Death of Friends)
    6. Verbrannte Erde (The Burning Plain)
    7. Die lange Nacht (Rag and Bone)


    Zum Buch


    Die Lichterstadt Los Angeles steuert auf die Jahrtausendwende zu . Henry Rios, erfahrener Jurist und Strafverteidiger, müht sich, den Tod seines einstigen Geliebten zu verwinden.
    Natürlich ist es eine Torheit, sich mit einem jungen Mandanten von dubiosem Lebenswandel einzulassen: Rios' erste Liebesnacht seit Joshs Tod eskaliert in Gewalt...


    Ein Mordfall bei dem man Henry Rios Motiv, Mittel und Gelegenheit nachweisen kann, reisst den Anwalt aus seiner Trauer - doch das ist erst der Anfang einer infernalischen Achterbahnfahrt im Schatten der mächtigen Traumfabrik.


    Über den Autor


    Michael Nava (* 16. September 1954 in Stockton, CA, USA) ist ein US-amerikanischer Rechtsanwalt und Schriftsteller.


    Nava wurde in der Kleinstadt Stockton im San Joaquin County in der Nähe von San Francisco geboren und wuchs in Sacramento auf. Im Jahr 1981 erhielt er seinen Abschluss als Rechtsanwalt an der Stanford-Universität, wo er bereits im Jahr zuvor seinen Lebensgefährten Bill Weinberger kennenlernte. Die beiden führten zunächst eine gemeinsame Kanzlei in Palo Alto, bis sie ihren Sitz 1984 nach Los Angeles verlegten.


    1986 veröffentlichte er seinen ersten Roman unter dem Titel The little death (deutsch: Der kleine Tod). Nach sieben Bänden war der Romanzyklus um den schwulen Anwalt Henry Rios im Jahr 2001 abgeschlossen. Nava praktiziert seit 1995 in San Francisco. Dort ist er nicht nur als Rechtsanwalt tätig, sondern kämpft auch öffentlich für die Anerkennung und Gleichberechtigung Homosexueller in den USA.


    Für alle fünf vorangegangenen Rios-Romane wurde er mit dem Literaturpreis Lambda-Award ausgezeichtet.


    Meine Meinung


    Das Buch ist das erste aus dieser Reihe, das ich gelesen habe. Ich wollte die Reihe mal ausprobieren und meine Bücherei hatte nichts anderes. Macht aber nichts, das Buch ist in sich abgeschlossen. Allerdings ist man hinterher etwas gespoilert, was Henrys Privatleben vor Band 6 angeht.


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Hauptfigur ist sympathisch, ich mag es gerne, wenn bei einem Krimi die privaten Abgründe der Hauptfigur im Vordergrund stehen, aber es gab auch noch einen spannenden Plot. Wenn ich etwas kritisieren müsste, dann, dass der Autor zu viel in einem Buch untergebracht hat. AIDS, der Tod von Henrys Ex-Lover, die Auseinandersetzung mit dessen Eltern, Pädophilie, S/M, Hate crimes, korrupte Polizisten, und als Nebenplot ein Junge, der von seinen Eltern in eine christliche Umpolungsanstalt gesteckt werden soll, in der Jugendliche mit Elektroschocks "therapiert" werden, und um den Henry sich dann auch noch kümmern. Alles wahnsinnig interessante und wichtige Themen, aber weniger ist manchmal mehr.


    Die Übersetzung fand ich etwas holprig und teilweise konnte man sich noch denken, was da mal auf Englisch gestanden hat, weil es einfach wortwörtlich übersetzt war und nicht mit dem entsprechenden deutschen Begriff. Und solche Wortspiele wie: "In Hollywood gibt es keine geraden Linien", sagte Ritchie. "Und nicht viele straighte Männer." funktionieren einfach auf Deutsch nicht.


    Insgesamt, fand ich, war es ein tolles spannendes Buch und deshalb hab ich mir jetzt gleich mal Band 1 bestellt, aber auf Englisch.
    .

  • Ach, wie schöööön!!
    :hop


    Hier liest jemand Nava und Henry Rios.
    Das ist eine meiner Lieblinsgserien. Ich besitze sie allerdings nur auf deutsch. Ja, es holpert gelegentlich.


    In meinen Augen kann man vor allem die beiden letzten Bände unabhängig von der Serie lesen, das sind nahezu eigenständige Romane.
    Die ersten Bände bauen stärker aufeinander auf, vor allem, was Henrys große Liebe angeht.


    Sehr spannend fand ich immer auch die scharfen Blicke auf das US-Strafrechtssystem. Die Figur von Henry, als ewigem Zweifler an dem, was gemeinhin unter 'Recht und Gesetz' läuft, ist sehr gut gelungen.


    Ich wollte die Bekanntschaft mit Henry nicht missen.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus


  • Du hast die gelesen? :wow Wusste ich gar nicht. Dann freue ich mich ja umso mehr auf Band 1, wenn Reihe das Magali-Gütesiegel hat. :-]

  • Die ersten vier oder fünf Bücher mit Henry Rios habe ich gelesen, das muss Anfang der 90er gewesen, sie hatten mir gut gefallen. 2002 wollte ich weiter lesen, Amazon kann sich erinnern (ich natürlich auch), dass ich da "The Burning Plain" und "Rag and Bone" bestellt habe, die Bücher subben aber noch :schaem.
    Gerade habe ich beschlossen, dass ich noch mal von vorne beginnen sollte (böse Delphin und Magali :kiss) und habe mir "The Little Death", "Goldenboy" und "How Town" bestellt.


    Zu etwa der gleichen Zeit oder noch etwas früher als Michael Nava habe ich einige der Bücher von Joseph Hansen gelesen. Einen Reread der Dave Brandstetter Bücher wollte ich auch schon lange mal machen. Und bei dieser Sammelausgabe konnte ich nicht nein sagen :rolleyes :-], als Einzelbände sind sie fast alle vergriffen.


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  • Michael Nava kann ich auch nur empfehlen, ich habe sie alle hier stehen und lese sie von Zeit zu Zeit immer mal wieder.
    Und obwohl ich Liebesgeschichten nicht sonderlich gut leiden kann, habe ich die von Henry Rios gerne verfolgt: innig und leidenschaftlich, aber immer irgendwie tragisch.
    Die Fälle sind sehr spannend konstruiert, originelle Verstrickungen, mit einem kräftigen, aber durchaus erträglichen Schuss Sozialkritik, die zwar im mir völlig fremden Millieu des schwulen Los Angeles/San Francisco angesiedelt sind, aber vielleicht gerade deshalb ganz neue Blickwinkel aufzeigen.


    Allerdings: die melancholische Stimmung der Krimis ist nicht immer erträglich, und für Zeiten seelischer Labilität nur bedingt geeignet.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)