Tim Binding: Sylvie und die verlorenen Stimmen

  • Mit Sylvie und die verlorenen Stimmen gelingt Tim Binding ein fantastisches wie spannendes Jugendbuch.


    Die 13-jährige Sylvie aus Kent lebt ein etwas anderes Leben als ihre Mitschüler. Vor zwei Jahren verschwand ihre Mutter spurlos. Seitdem kümmert sich Sylvie um ihren Vater Daniel, der sein Leben als kauziger Musiker in einem kleinen Londoner Orchester fristet. In seiner Freizeit sucht er neue Töne und stellt eigenartige Instrumente her. Als auch er eines Tages spurlos verschwindet und bei Sylvie mysteriöse Gestalten auftauchen, flieht sie zusammen mit ihrem Hund Mr. Jackson und ihrem etwas pummeligen Freund George.


    Sie finden heraus, dass sich hinter den fiesen Gestalten die Handlanger des „Herrn der Lieder“ verbergen. Doch warum verfolgen sie Sylvie? Und können sie erklären, warum immer mehr Tiere ihre Stimme verlieren? Die beiden Freunde machen sich auf den Weg, das Geheimnis zu lüften und erleben bald jede Menge Überraschungen.


    Mein Fazit:


    Tim Bending ist mit „Sylvie und die verlorenen Stimmen“ ein ebenso fantastisches wie spannendes Jugendbuch gelungen. Mit großem Einfallsreichtum entwickelt er eine Geschichte, die bis zur letzten Seite überrascht. Dabei geht es in der Story aber auch um den Übergang vom Kindsein zum Erwachsen werden und um die magischen Momente im Leben. Die Illustrationen der englischen Künstlerin Angela Barrett runden die poetische Geschichte perfekt ab.


    Wer sich schon in die zauberhaften Abenteuer von Charlie Bone und Molly Moon verliebt hat, ist hier genau richtig. Ein schönes Geschenk für Jugendliche und Jung gebliebene.

  • Danke für die Rezi Sisch! Das hört sich echt gut an und das Cover ist wunderschön. Ich werde da mal rein lesen.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Die Aufmachung und der Klappentext dieses Romans von Tim Binding sind einerseits die perfekte Verführung für Buchliebhaber, andererseits etwas irreführend. Denn das Buch ist keineswegs All Age geeignet, sondern eher auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten. Unter diesem Aspekt finde ich durchaus viel Positives. Es werden Emotionen geweckt, es wird eine starke Bindung zwischen Mensch, Tier und Musik aufgebaut und Sylvie ist ein Mädchen, das als role model heutiger Dreizehnjähriger sicher nicht schlecht ist. Aber, aber ...


    Die Geschichte hat für erwachsene Leser deutliche Schwächen. Die Handlung ist stellenweise extrem unglaubwürdig (da reiten zwei Kinder auf einem Tiger über achtzig Kilometer bis in die Londoner Innenstadt, ohne gestoppt zu werden), sodass man nur den Kopf schütteln kann. Urban Fantasy sollte schon dem Anspruch genügen, dass im Rahmen der phantastischen Ereignisse trotzdem die Realität unserer Welt nicht ad absurdum geführt wird. Außerdem ist da die enorme Vorhersehbarkeit. Man weiß eigentlich schon nach den ersten Kapiteln, wer der Bösewicht ist und wie sich am Ende alles auflösen wird. Für Kinder mag es da noch Überraschungen geben, aber ich fand es dadurch sehr langweilig. Zwar gibt es jede Menge phantastische, originelle Ideen, wie die Musikinstrumente von Sylvies Vater, die Allamanda oder die Lieder jedes Lebewesens, aber dafür glänzt die Handlungsführung durch die Abwesenheit interessanter Wendungen, sondern verläuft nach einer Art Prototyp des Jugendromans. Sylvie und George sind als Charaktere durchaus ansprechend, aber nicht so stark, dass sie diese Mängel aufwiegen und die Tiere sind, nachdem man sich an ihre Sprechweise gewöhnt hat, fast interessanter als die Menschen. Aber meine Kritik in diesem Zusammenhang: Wenn man das Buch klar der Altersgruppe 12-14 zuordnet, was ich tun würde, finde ich manche Dinge doch sehr brutal, vor allem das Thema Tod und Verlust ist streckenweise ziemlich heftig und hat sogar mir zugesetzt.


    Alles in allem habe ich schon gute Ansätze gesehen und würde den Roman nicht komplett schlecht beurteilen, allerdings ist er weit von All Age entfernt und hat gewaltige Mängel in der Handlungsführung aufzuweisen.


    Ich vergebe 5 von 10 Punkten.


    Liebe Grüße, Waltraud

  • Die Aufmachung und der Klappentext dieses Romans von Tim Binding haben mich sehr angesprochen. Obwohl mir das ganz gut gefallen hat muss ich sagen das es doch eher für jüngere geeignet ist.
    Es werden Emotionen geweckt, es wird eine starke Bindung zwischen Mensch, Tier und Musik aufgebaut und Sylvie ist ein Mädchen, das sehr sympatisch ist.
    Für Mädels um die 13 bestimmt super, aber für erwachsene Leser hat das Buch deutliche Schwächen. Die Handlung ist stellenweise extrem unglaubwürdig (da reiten zwei Kinder auf einem Tiger über achtzig Kilometer bis in die Londoner Innenstadt, ohne gestoppt zu werden), sodass man nur den Kopf schütteln kann. Urban Fantasy sollte schon dem Anspruch genügen, dass im Rahmen der phantastischen Ereignisse trotzdem die Realität unserer Welt nicht ad absurdum geführt wird. Außerdem ist da die enorme Vorhersehbarkeit. Man weiß eigentlich schon nach den ersten Kapiteln, wer der Bösewicht ist und wie sich am Ende alles auflösen wird. Für Kinder mag es da noch Überraschungen geben, aber ich fand es dadurch sehr langweilig.
    Zwar gibt es jede Menge phantastische, originelle Ideen, wie die Musikinstrumente von Sylvies Vater, die Allamanda oder die Lieder jedes Lebewesens, aber dafür glänzt die Handlungsführung durch die Abwesenheit interessanter Wendungen, sondern verläuft nach einer Art Prototyp des Jugendromans. Sylvie und George sind als Charaktere durchaus ansprechend, aber nicht so stark, dass sie diese Mängel aufwiegen und die Tiere sind, nachdem man sich an ihre Sprechweise gewöhnt hat, fast interessanter als die Menschen.
    Alles in allem ist Buch nicht schlecht nur besser für ein jüngeres Publikum. Pluspunkt gibt es für die wunderhübschen Illustrationen der schon mehrfach preisgekrönten Zeichnerin Angela Barrett.