Hiobs Spiel
1. Band - Frauenmörder
2. Band - Traumtänzer
Kurzbeschreibung lt. Amazon.de:
Hiob ist ein Projekt nie da gewesenen Ausmaßes. Und noch nie haben den Verlag so viele Anfragen erreicht, wann denn endlich Hiobs Spiel in die nächste Runde geht. Noch nie war der Verlag mit einer kleinen, aber so hartnäckigen Fangemeinschaft konfrontiert. Jetzt ist es endlich so weit. Wieder wird Hiob Montag um das Schicksal der Welt spielen, Aufgabe um Aufgabe lösen, um sie zu retten. Und immer verzweifelter, ihm selbst ekliger und den hässlichen Methoden seiner vor nichts zurückschreckenden Gegner immer ähnlicher werden seine Mittel, um zu gewinnen. Immer mehr wird er das Gesicht des Feindes annehmen, in der Absicht, das Böse auszulöschen. Tobias O. Meißner wirbelt in seinem Projekt Genres, Stilformen und Jargons durcheinander und schafft etwas, für das es in der Literatur sonst keine Entsprechung gibt.
Meine Meinung:
Die Geschichte ist eigentlich schnell beschrieben: Hiob Montag, ein junger Magier aus Berlin, kämpft gegen Gott/Teufel.
Mir hat ja schon der erste Band gefallen, dieser hier ist noch besser, wie ich fand. Irgendwie leichter zu lesen, dabei aber mindestens genauso düster und tiefgründig. Ich kam viel schneller "rein" in die Handlung als beim "Frauenmörder".
Die Handlung von "Traumtänzer" setzt sich aus mehreren in sich abgeschlossenen Geschichten zusammen, die mit einem dicken roten Faden verbunden sind. Einmal wird Hiob von Hunden gejagt, einmal bekommt er eine kräftige Abreibung, einmal legt er sich mit Knecht Ruprecht an (eine Weihnachtsgeschichte der Extra-Klasse!), er wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert und mit einer Stummfilm-Gestalt.
Die ersten paar Abschnitte stehen im Zeichen einer Wette zwischen Hiob und NuNdUuN, so dass man als Leser noch mehr mitfiebert als beim "normalen" Spiel.
Die besten Szenen im Buch sind, meiner Meinung nach, die, in denen NuNdUuN persönlich auftaucht. Und natürlich Hiobs Überlegungen zu dieser Wesenheit.
Total klasse, genial, toll und und und fand ich die Sprache des Buches. Sie ist wie ein Sog, der einen mitzieht. Ich habe versucht, dieses Phänomen jemandem zu erklären und bin gescheitert. Vermutlich kann man es nur verstehen, wenn man "Hiobs Spiel" selbst gelesen hat. Auf jeden Fall ist mir mal wieder klar geworden, dass mir gar nicht klar war, wieviel man aus einer Sprache rausholen kann.
Dieses Buch ist definitiv eines der besten, die ich in den letzten paar Jahren gelesen habe.
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Aeria