Das Geheime Abendmahl - Javier Sierra

  • Das Geheime Abendmahl von Javier Sierra


    Inhalt:


    Mailand im Jahr 1497. Trauer herrscht am Ho des Herzogs Ludovico Sforza, denn die junge Herzogin Betarice ist an den Folgen einer Frühgeburt gestorben. Kurz darauf spielt ein anonymer Absender dem Vatikan eine ungeheuerliche Nachricht zu: Leonardo Da Vinci, Günstling des Herzogs, soll in seinem neuen Gemälde Das letzte Abendmahl ketzerische Botschaften verstecken! Zudem häufen sich mysteriöse Todesfälle um das Kloster, in dem Leonardo sein Fresko malt. Wird Inquisitor Augustin Leyre den größten Künstler der Renaidssance der Ketzerei überführen?


    Über den Autor:
    Javier Sierra wurde 1971 im spanischen Teruel geboren, ist Schriftsteller und Journalist. In Spanien moderierte er eine Fernsehshow, in der er sich mit deb rätseln der Menschheitsgeschichte befasst. Bislang veröffentlichte er drei Sachbücher zu historischen und religionswissenschaftlichen Themen und vier historische Romane. Javier Sierra lebt mit seiner Frau in Malaga.


    Meine Meinung:


    Ich habe lange überlegt, ob ich mir noch einen 'Verschwörungsroman' über meinen Lieblingskünstler Leonardo Da Vinci antun soll. Ich habe es getan und bin ein wenig enttäuscht.


    Der Roman wird als Rückblende von Pater Augustin Leyre erzählt und die Ereignisse liegen dreißig Jahre zurück. Pater Leyre arbeitet für eine geheime Organisation im Vatikan, die sich darauf versteht Rätsel zu lösen und Symbole zu deuten. Als die Herzogin, die unter der Beobachtung der Inquisition steht, stirbt wird er nach Mailand geschickt, um den sogenannten 'Schwarzseher' zu entlarven, der dem Vatikan verschlüsselte Botschaften zukommen lässt. In diesen klagt er Leonardo an, in seinem Cenacolo geheime Botschaften zu verschlüsseln.


    Was recht interesant beginnt wurde mir bald schon langweilig. Leonardo taucht in dem Bucher eher als Randerscheinung auf, und auch die mysteriösen Todesfälle spielen eher eine Nebenrolle. Und selbst als zwei Mitbrüder aus dem Kloster auf schreckliche Art ums Leben kommen, kommt keine rechte Spannung in dem Buch auf. Alles plätschert so dahin und es deutet nichts auf eine Steigerung hin. Und so löst sich auch das Rätsel am Ende des Buches undramatisch ins Nichts auf.


    Mir fehlte in der Geschichte die Verschwörung und die Theorien die Sierra aufgreift sind ein einziger Mischmasch. Ein Teil ist von Dan Brows Da Vinci Code, aber ohne deren Spannung. Ein Teil ist die Geschichte der Katharer. Und ein Teil beruft sich auf die Apogryphen. Leider fand ich, das ganze war ist mit wenig Liebe vermischt worden und bleibt alles in allem recht oberflächlich. Schade eigentlich.

    :schaf


    Die Wahrheit ist die grösste aller Tragödien (Anonymus)


    Abwesend vom 20.08.-27.09.

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von Cathrine ()

  • Danke für die Rezi. Das Buch habe ich mir vor längerer Zeit (als Folge von Dan Brown) gekauft, als ich meinte, noch mehr in die Richtung lesen zu müssen. Nun kann ich es auch noch für einige Zeit weiter ungelesen im Regal stehen lassen. Ganz ohne schlechtes Gewissen. :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • ich kann mich deiner rezi weitestgehend anschließen. irgendwie hatte ich auf eine gelungene mischung zwischen eco und brown *g* gehofft, aber das ganze zog sich ziemlich "hölzern" dahin und wären nicht einige querverbindungen zu bereits gelesenen historischen romanen über reale personen und religionsbezügen gewesen, hätte ich vermutlich aufgegeben.

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Auch ich hatte mir mehr von dem Buch versprochen, schade das ich deine Rezi nicht vor dem Buch gelesen habe :-(!
    Insgesamt wirkt es wirklich sehr lieblos niedergeschrieben und lässt sowohl Spannung wie auch Leidenschaft vermissen.
    Wenigstens die Interpretation des Gemäldes ist lesenswert und regt zum Nachdenken an, insbesondere wenn man es beim lesen vor Augen hat, aber das ist schon der einzige Pluspunkt den ich vergeben kann.