In vielen Fantasybüchern, -filmen, -comics ... findet sich ein ähnliches Thema:
Der Protagonist/die Protagonistin/die Protagonisten findet/finden ein Tor in eine Märchenwelt, verlieren sich darin und suchen den Weg zurück.
Beispiele: Narnia, Grabsteinland, das 10. Königreich u.v.a.
Jetzt meine Frage: Wieso wollen sie wieder zurück, anstatt zu bleiben? Die meisten wären doch froh, wenn sie die Trostlosigkeit unserer technisierten Wirklichkeit eintauschen könnten.
Warum Märchenwelt verlassen?
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Ich würde auch zurück wollen, ganz egal wie schön die Märchenwelt auch ist.
Die Sehnsucht nach meiner Familie würde mich zum Wahnsinn treiben.
Auch in Märchenwelten gibt es mit Sicherheit irgendwelche Schwierigkeiten, die gibt es schließlich immer. Außerdem könnte ich mich zwischen den ganzen Fremden niemals wirklich sicher und geborgen fühlen. -
Mir erschließt sich die Frage nicht.
Würdest du nicht zurück wollen? Deine Freunde? Familie? Dein Leben? Würde dir das nicht fehlen? Dann solltest du etwas an deinem Dasein überdenken, dringend! -
Ich würde erst gar nicht dahin wollen. Was soll ich denn in einer Fantasiewelt? Das wär was für Leute, die in der Realwelt irgendwie nicht zurechtkommen. Und trostlos finde ich es in meiner Welt überhaupt nicht.
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Die Autoren würden sich dadurch selbst diverse Eier legen. Einen Roman, der die Botschaft transportiert, dass es in einer Phantasie-/Märchen-/Virtualwelt langfristig besser ist als im richtigen Leben, würden vermutlich weniger Eltern ihren Kindern kaufen.
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Zitat
Original von Dichterdämon
In vielen Fantasybüchern, -filmen, -comics ... findet sich ein ähnliches Thema:
Der Protagonist/die Protagonistin/die Protagonisten findet/finden ein Tor in eine Märchenwelt, verlieren sich darin und suchen den Weg zurück.
Beispiele: Narnia, Grabsteinland, das 10. Königreich u.v.a.
Jetzt meine Frage: Wieso wollen sie wieder zurück, anstatt zu bleiben? Die meisten wären doch froh, wenn sie die Trostlosigkeit unserer technisierten Wirklichkeit eintauschen könnten.Vielleicht ist das der Grund, warum ich mit solcher Büchern kaum was anfangen kann - ich möchte meine Welt nicht gegen eine Märchenwelt eintauschen. Ich mag die Technik, die wir heute haben. Und ich finde mein Leben manchmal bescheiden, aber nie so trostlos, dass ich die Welt gegen ne Märchenwelt eintauschen würde.
Ich habe hier meine Familie, meine Freunde und noch viel mehr.Außerdem...pragmatisch gesehen - ich kenn die Bücher nicht, aber ich geh davon aus, dass Großteil der Handlung daraus besteht, dass man das Tor zurück sucht. Was wäre der Sinn des Buches, wenn man das Tor gar nicht suchen will?
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Ich frage mich das auch jedes mal, wenn ich so einen Fantasy Roman lese. Aber ich denke mal das man nur so den Rahmen schließen kann. Hauptsächlich sind ja Menschen die in diese Fantasywelten gelangen, Menschen denen eine Erfahrung in der "normalen" Welt fehlt, und die sie nur dort machen können um endlich wieder das Schöne in unserer Welt sehen zu können. Also ist es eine logische Schlussfolgerung das sie zurück müssen. Es sei denn du hast vor "12 Kingdoms", eine Japanische Fantsayreihe zu lesen, denn aus dieser Welt gibt es kein Zurück
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Zitat
Original von Babyjane
Mir erschließt sich die Frage nicht.
Würdest du nicht zurück wollen? Deine Freunde? Familie? Dein Leben? Würde dir das nicht fehlen? Dann solltest du etwas an deinem Dasein überdenken, dringend!Das ging mir auch durch den Kopf.
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Interessante Frage.
In meinen Augen liegt die Antwort nicht allein im literarischen, sondern eher im sozialpolitischen resp. sozialpsychologischen Bereich.Es geht darum, was gesellschaftlich angesehen ist.
Die Probleme einer Anderswelt vor Ort zu lösen ist erlaubt, auch erlaubt ist es, die eigenen zu überdenken. Lösen soll man sie aber im Hier und Jetzt.
Alles andere gilt als Flucht und Feigheit.
Dahinter kann sich z.B. die weit verbreitete Angst vor echter, grundsätzlicher Veränderung verbergen, derentwegen ja auch Utopien so gern angegriffen werden. Sozialromantisch, Flucht vor der Realität, Machinenstürmerei, es gibt viele Beschimpfungen. Ich führe hier nur die höflichsten an.Um sich solchen Vorwürfen nicht auszusetzen, führen Autorinnen und Autoren ihre Figuren gern wieder in 'unsere' Welt zurück. Alles andere gilt als 'unrealistisch'.
Das geschieht oft instinktiv, wir aind ja alle vorgeprägt und reagieren auf solche Reize quasi ein Leben lang.Auf die Schnelle fällt mir zumindest ein Jugendbuch ein, in dem ein Junge in einer anderen Welt bleibt, in dem Fall in der Vergangenheit. Das ist 'Der Traum von Arden' von Edith Nesbit. Dabei ist der Protagonist, Dick, in seinem hiesigen Dasein ein armer Straßenjunge und überdies behindert, in seinem 'anderen' leben, im 16. Jahrhundert aber eben nicht. Er wählt das bessere Leben, es hat mich als Kind sehr beeindruckt.
Ein anderes Buch, das mit der Frage spielt, ist die Starckarm-Saga von susan Price. Das ist ein Zeitreise-Sci-Fi für Jugendliche. Es geht darum, daß es in einer nicht allzufernen Zukunft möglich sein wir, mittesl einer technischen apparatur, eine art 'Time-Tunnel' in die Vergangenhiet zu reisen. Noch ist es ein Forschungsprojekt. Die Wissenschaftler reisen, ins Schiottland des frühen 15. Jhs, glaube ich. Es kommt, wie es kommen muß, eine Wissenschaftlerin verliebt sich vor Ort. Und nun taucht eben die Frage auf, bleibt sie dort, kommt er in die ihre Gegenwart?
Beiden sagt die jeweils andere Zeit nicht zu. Das wird sehr eingehend diskutiert, beide haben recht. Es geht nicht gut aus.Ich denke, daß es noch mehr Bücher in der Richtung gibt.
magali
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C. S. Lewis - Die Chroniken von Narnia.
Die Kinder haben überhaupt keine Lust, in ihre Welt zurückzukehren.
Aber Aslan schickt sie wieder fort, wenn alles erledigt ist.Erst in Lewis' Version der "Götterdämmerung" (also im letzten Band) sind alle wieder da. Und diesmal werden sie bleiben.
Vorausgesetzt, ich hab das Finale richtig verstanden.
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@ Blaustrumpf
Die müssen dort bleiben, weil die Welt schlicht und ergreifend untergeht. Ich habe das als eine Art "Jüngstes Gericht" verstanden. Lewis war sehr christlich geprägt, und nach eigenen Aussagen tauchen auch christliche Themen in den Narnia-Büchern auf, so daß ich davon ausgehe, das richtig verstanden zu haben.@ magali
Da fallen mir spontan ein:
Herbie Brennan "Der Elfenlord". Henry bleibt am Ende für immer in Faerie.
In Jack Finneys Zeitreiseroman "Von Zeit zu Zeit" bleibt der Protagonist am Ende auch in der Vergangenheit und kehrt nicht zurück.Ich spoilere das, weil schon das nennen der Bücher hier deren Ausgang verrät. Und das darf man ja nicht.
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ät SiCollier
happich das also richtig verstanden.
Und was dieses Bleiben im Märchenland betrifft:
"Normalerweise" handeln die Bücher, in denen jemand in eine andere Welt gerät, davon, wie dieser Jemand etwas lernt - und ganz besonders über sich selbst.
Was für einen Sinn sollte das haben, wenn das Neue dann eben nicht angewendet werden kann. In der Regel handelt es sich ja um Lebenshilfe-Literatur, die "durch die Blume" den Lesenden beibringen soll, dass sie zwar arme kleine Würstel sind, aber auch arme kleine Würstel sämtlich irgendetwas gut können. Und sei es lesen. -
Auch ein Grund ist meiner Meinung nach, dass die Helden die Märchenwelt zwar anfangs immer als wunderbar empfinden, mit der Zeit aber auch die dunklen Seiten dieser "perfekten" Welt entdeckten - und oftmals auch in lebensbedrohliche Gefahren geraten.
Nicht gerade ein Grund, sein Leben dort zu verbringen... -
Eben. In vielen FantasyWelten gibt es riesige Drachen, böse Stiefmütter, eine Winterkönigin, die die Herrschaft an sich reißen will, ein Monster dass nach 1479-jährigen Schlaf wieder erwacht ... usw. Da wollen die meisten doch lieber in ihre kuschlige Heimatwelt zurück.
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Ich denke da ganz pragmatisch, vom menschlichen mal abgesehen, daß unsere schrecklich technologisierte Welt so schlimm auch nicht ist. Einmal Zahnweh oder Blinddarmdurchbruch ... Wenn die da keine begabten Heilmagier haben, würde ich mich da eher auf unsere Medizin verlassen.
Oder Feinheiten wie Klopapier, sichere Empfängnisverhütung oder andere nicht unpraktische Annehmlichkeiten.Außerdem stimmt das so nicht. In G.G. Kays "Fionavar" zB
kehren von den 5 Menschen nur 2 zurück in unsere Welt und einer davon würde gern bleiben, darf aber nicht, weil er sonst sterben müßte. -
danke für die Hinweise, ich wußte doch, daß es noch mehr von der Sorte gibt.
Offenbar gehen sie ein wenig unter und sie scheinen auch nicht sehr angesehen zu sein, wenn man die zum Teil heftigen Reaktionen auf die Ausgangsfrage hier betrachtet.Mir ist ein wichtiger literarischer Stoff eingefallen, der die Frage, diese Welt/andere Welt auf faszinierende Weise thematisiert, die Tannhäuser-Sage.
magali
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Hallo zusammen
Ich finde es nicht schlimm, wenn der Autor seinen Schützling wieder in die normale Welt zurück lehren lässt. Warum auch? Schließlich verliert eine Märchenwelt das Besondere oder Schillernde, wenn man für immer dort bleibt. Es wird dann irgendwie zu "normal".
Ich mag diese Wechsel sehr gerne, so wird es nie langweilig und es gibt immer was Neues.In dem Buch was ich gerade lese, "Das unendliche Licht von Thomas Finn, leben die Menschen zwischen den magischen Geschöpfen wie Werwölfe, Geister, Klabauter, Feen, Zwerge, Zauberen, usw.
Finde ich ziemlich gut. -
Zitat
Original von Babyjane
Mir erschließt sich die Frage nicht.
Würdest du nicht zurück wollen? Deine Freunde? Familie? Dein Leben? Würde dir das nicht fehlen? Dann solltest du etwas an deinem Dasein überdenken, dringend!Familie wäre der einzige Grund, aber an sonsten würde ich nichts vermissen und auch am liebsten bleiben.
Freie Natur, alleine auf weiter Flur wohnen, ein Haus mit Pferd, Hund und Katzen...nö, ich würde nie wieder zurückkommen. -
Na wenn es mit da gefällt, wieso sollte nicht bleiben?
Ein Roman in dem die Hauptperson freiwillig zurückgeht, nachdem ihr "Auftrag" erledigt ist und sie in unserer Welt bleiben könnte ist
"Niemalsland" von Gaiman. -
Ich denke, daheim ist es dann doch am schönsten. Ich würde auch wieder nach Hause wollten, allein schon wegen meiner Familie und meinen Freunden. Wenn sie das Tor gefunden haben, dann können sie doch immer wieder zurück. So würde ich es machen. Wenn mich "unsere" welt ankotzt, dann einfach für ein paar Wochen zurück in die Märchenwelt...