Heiße Szenen in Büchern können auch danebengehn

  • Zitat

    Original von Lese Maus
    (...)
    Als Autor würde ich mich an mein eigenes Sexleben halten, so wie ich es mag und was ich schon alles erlebt habe.


    ich glaub, dann würde ich allerdings nie für den mainstream schreiben können.
    naja. 10% der bevölkerung und davon wieder ein teil - sind ja auch noch ein paar.
    :grin

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Was ich mich bei solchen Szenen frage ist: Woher haben die Autoren diese zum Teil unfreiwillig komischen Dialoge? Sind die etwas selbst erlebt? :yikes


    Ach, glaube ich nicht mal. :-)
    (wobei: weiß man ja nie so genau, wie's "bei Autors" im Schlafzimmer zugeht :chen ).
    Ich denke, gerade weil - wie Voltaire weiter oben schrieb - das Thema Sex etwas derart Subjektives ist, hat sich je nach Genre und Zielgruppe so ein gewisser Grundkonsens eingeschlichen, was "erotisch" sein soll, was "romantisch" etc. So eine Vorstellung von "ach, das gefällt der Leserin jetzt aber bestimmt".
    Was natürlich nicht bzw. nur bedingt funktioniert, da es "DEN Leser" oder "DIE Leserin" ja nicht gibt, nur viele, viele unterschiedliche Leser beiderlei Geschlechts mit eigenen Vorstellungen und Vorlieben.


    (und ich maß mir auch nicht an, den Stein der Weisen gefunden zu haben - es gibt garantiert genug Leser, die Sexszenen aus meiner Feder ganz furchtbar finden :grin )


    Es hält sich ja auch hartnäckig das Gerücht, die VERLAGE übten dementsprechenden Einfluss auf die Autoren aus. Da mehr Sex, hier eine Spur härter oder da ein bisschen Weichzeichner, dort mehr Fleisch etc. pp.
    Möglich, dass an dem Gerücht was dran ist - ich kann das aus eigener Erfahrung weder bestätigen noch widerlegen; ich habe nie solche Vorgaben bekommen. Die einzige Maßgabe, die ich je in dieser Hinsicht erhielt, betraf das Jugendbuch ab 12 - no sex, no violence, please. Das war auch okay (mehr als okay - so kam ich um diese Szenen drumrum :lache ).


    EDITe: typos

  • Kennt jemand die Druidin? Das ist eigentlich ein gutes Buch, aber etwas aus emotionaler Distanz geschrieben. Ich wäre fast in den Graben gefahren (beim Drudin-Hörbuch hören), als die Heldin da plötzlich aus heiterem Himmel ausführlichst beschriebenen Sex hatte. Das passte irgendwie nicht zum Gesamtkonzept des Buches.


    Wer es gut kann, ist Laurell K. Hamilton. Da braucht man fast Gummihandschuhe beim Lesen und was die Dame beschreibt, hat sie bestimmt nicht selbst schon mal erlebt :lache

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Ich kann den Autorinnen und Autoren nur dringend raten, für die Sexszenen das eigene Erleben zu Hilfe zu nehmen. Die Folge wären zwei- bis höchstens dreizeilige Quickies - spart Papier, schont daher die Wälder und muss sich nicht zig Seiten rammeln. :wave


    :lache
    Dann wäre die gute Johanna Lindsey aber vermutlich schwer verletzt worden, als sie diese tolle heiße Liebesszene auf einem galoppierenden Pferd auf dem Held und Heldin saßen, geschrieben hat. ;-) Zu finden in Wildes Herz.


    Suzann : Oh ja, an DIE Szene erinnere ich mich auch noch gut, besonders an die Beschreibungen, das war so grottig schlecht geschrieben und die Ausdrucksweise da noch weit mehr daneben als im rest des textes.

  • Oh und wie solche Szenen daneben gehen können.
    Ich persönlich mag es am Liebsten, wenn gekonnt angedeutet wird und ich mir das meiste aber doch selbst vorstellen darf.
    Zu plastische Liebesszenen haben für mich immer sowas Pornöses, das mag ich nicht.

  • Mein absoluter Anti-Satz ist immer noch:


    (...) und er wurde hart wie ein Gewehrlauf, (...)


    aus einem vor ein paar Jahren im Feuilleton hochgelobten Roman.

  • Also manche Autoren haben das einfach super drauf. Ich liebe ja die Bücher von Bertrice Small, sie schreibt super heiß, lässt dabei aber immer noch Raum für die eigene Fantasie. Das finde ich klasse, sie schreibt nie zu viel, bzw. hat Der Teufel in meinem Bett für einen erotischen Roman überraschend unausführliche Sexszenen. Aber gerade das macht das Buch eben erotisch; es ist kein plumper Sex, sondern wirklich prickelnde Erotik.

  • Zitat

    Original von Nicole
    Mein absoluter Anti-Satz ist immer noch:


    (...) und er wurde hart wie ein Gewehrlauf, (...)


    aus einem vor ein paar Jahren im Feuilleton hochgelobten Roman.


    :lache


    Da fällt mir wieder ein: "Sie betete seinen vor Verlangen aufgerichteten Luststab an:" :rofl Da könnte ich mich heute noch wegwerfen...

  • Zitat

    Original von blaustrumpf
    ich glaub, dann würde ich allerdings nie für den mainstream schreiben können.
    naja. 10% der bevölkerung und davon wieder ein teil - sind ja auch noch ein paar.
    :grin


    Was sind denn deine Vorlieben? :grin Hm, ich glaube bei mir wäre es auch etwas schwieriger, viele Leser für das Buch zu begeistern....

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Die abgefahrensten Metaphern stammen immer noch aus der Feder Pietro Aretinos:



    ..eine Erotik, die in vielen Fällen auch an Komik grenzt..

    Unser Unglück erreicht erst dann seinen Tiefpunkt, wenn die in greifbare Nähe gerückte praktische Möglichkeit des Glücks erblickt worden ist. (Michel Houellebecq, Elementarteilchen)

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Oh und wie solche Szenen daneben gehen können.
    Ich persönlich mag es am Liebsten, wenn gekonnt angedeutet wird und ich mir das meiste aber doch selbst vorstellen darf.
    Zu plastische Liebesszenen haben für mich immer sowas Pornöses, das mag ich nicht.


    häää?

  • Zitat

    Original von Lese Maus
    Was sind denn deine Vorlieben? :grin Hm, ich glaube bei mir wäre es auch etwas schwieriger, viele Leser für das Buch zu begeistern....


    Ich glaub, meine Homopage ist da einigermaßen aufschlussreich.

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Zitat

    Original von Leserättin
    Also manche Autoren haben das einfach super drauf. Ich liebe ja die Bücher von Bertrice Small, sie schreibt super heiß, lässt dabei aber immer noch Raum für die eigene Fantasie. Das finde ich klasse, sie schreibt nie zu viel, bzw. hat Der Teufel in meinem Bett für einen erotischen Roman überraschend unausführliche Sexszenen. Aber gerade das macht das Buch eben erotisch; es ist kein plumper Sex, sondern wirklich prickelnde Erotik.


    hmm... das werd ich mir mal anschaun, danke für den tipp.



    Q-fleck : *lol* das ist ja fast schon niedlich.

    Ich bin im antiken Ägypten und in entfernten Galaxien.
    Ich bin ein starker Held, ein ängstliches Kind und eine verführerische Frau.
    Ich habe gekämpft, geforscht, gehasst und geliebt.
    Danke Buch!
    Mein Blog

  • @ Beo
    Dabei handelt es sich um eine Autobiographie, das ist was Anderes aus meiner Sicht. Da geht es auch weniger darum, daß ich die "Liebesszenen"erotisch fand.
    Eine Autobiographie oder auch ein Buch wie "Baise-moi" lese ich ja mit einer ganz anderen Intention, als der mich durch eine gut geschriebene Liebesszene berauschen zu lassen.
    Wenn ich wirklich einen Liebesroman lese mir Liebesszenen, dann will ich mir diese so vorstellen können, wie ich eine gute Liebesszene mir eben vorstelle, wenn mir da alles vorgekaut wird, so nach dem Motto, jetzt tut er dies, jetzt tut sie das, jetzt sieht das so aus, dann macht mir das keinen oder kaum Spaß.

  • Und natürlich gehen sie auch bei so genannten "Klassikern" in die Hose nicht nur selten daneben. Und wenn nicht im Original, dann spätestens dank der Übersetzung.


    So steht in Henry Millers "Quiet Days in Clichy": "She put a hand on me and, like a trained seal, my pecker rose jubilantly to her delicate caress." Schlimm genug.


    In der Übersetzung wird aus dem "Pecker" ornithologisch immerhin korrekt der "Specht". Quer durch die Zoologie zum Seehund, dem Seal, als Metapher. Wer da nicht lacht, tut das mit Absicht.

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

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  • :gruebel ich finde sowieso, dass ich erotische Szenen in englisch lieber lese, als im deutschen....
    irgendwie ist die englische Sprache für erotisches Geplänkel geeigneter oder mein fehlendes Verstehen derselben zu 100 % wahrscheinlich meiner Fantasie förderlicher, wobei wir wieder an dem Punkt wären, dass weniger oft mehr erreicht..

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."