"Troja" - Gisbert Haefs

  • Kurzbeschreibung
    Parallel zur 150-Millionen-Dollar-Kinoproduktion "Troja" von Wolfgang Petersen ("Das Boot", "Der Sturm") mit Brad Pitt, Eric Bana und Orlando Bloom in den Hauptrollen kommt auch Gisbert Haefs Roman-Klassiker vom tragischen Niedergang der berühmten Stadt in einer Neuausgabe. Haefs entwirft in seinem Roman ein farbenprächtiges Panorama der späten Bronzezeit.


    Kritik:


    Das Buch hat gottlob absolut nichts mit dem neuen Film "Troja" zu tun. Haefs liefert eine realistische Darstellung, was der wirkliche Auslöser für einen der vielen Trojanischen Kriege, der schlielich als Ausgangspunkt für die Sage der Sagen galt, gewesen sein könnte.
    Nein, nicht eine Frau hat laut Haefs den Krieg ausgelöst. Die schöne Helena war nur der Deckmantel für die griechischen Könige und Fürsten, das reiche und fruchtbare Troja angreifen zu können. Die gut nachvollziehbaren Gründe sind wiedereinmal rein wirtschaftliche Interessen, Macht und Geld.
    Beeindruckend ist, dass man aus der Sicht von Nebendarstellern, wie zB der assyrische Händler Awil-Ninurta, die ganze Geschichte hört. Also keine glorifizierte Heldendarstellung, sondern die Betrachtung, von jenen, die es am meisten betrifft, nämlich die Bevölkerung.
    Es ist kein einfacher Roman. Anspruchsvolle Dramatik, Spannung, und Geschichte.
    Haefs hat sich sichtlich bemüht, glaubwürdig zu wirken. Dies ist zu honorieren.


    mfg

  • Nach Seite 120 wanderte dieses Buch zu einer Leserin, die es hoffentlich mehr zu schätzen weiss als ich. Ich war mit den Begriffen - mal auf griechisch, dann wieder ägyptisch einfach überfordert und hatte nicht die Geduld ( oder nenn es Verständnis) für dieses Buch.
    Auch liegt es wahrscheinlich daran, dass ich mit den ollen Griechen nicht so gut kann, wie mit Römern oder Germanen.

  • Gisbert Haefs entkleidet den homerischen Mythos und zeigt uns eine Facette, wie die Geschichte hinter der Sage sein könnte. Dabei erfahren wir nicht nur die Ursache des Unterganges des mächtigen Illion, Ilios, Wilusa oder Troja oder wie die Stadt in der Zeit der tausend Zungen die am "Großen Grünen" , am Mittelmeer in der Bronzezeit gesprochen wurden noch hieß. Vor allem vermittelt Haefs vieles über die Fernhandelsrouten und das Leben der Menschen am Ende der Bronzezeit. Das mächtige Eisen, ja der Stahl geschmiedet und veredelt durch Legierung veränderte die Welt und was sicher war wurde zu Staub. Haefs Interpretation der Geschichte ist schlicht großartig zu nennen, ganz davon abgesehen, dass sie dem heutigen Stand der Geschichtswissenschaft entspricht. Am Ende des Buches schlägt man den Deckel traurig zu die Helden zu verlassen und wünscht ihnen einen ruhigen, beschaulichen Lebensabend nach all dem Grauen, das sie gesehen und durchlebt haben.