'Der Drachenbeinthron' - Kapitel XI - XIV

  • So endlich gehts los, Simon Mondkalb wird zu Simon Pilgrim. König Elias hat sich von Pryrates zu einem Bund mit den Weißfüchsen verleiten lassen. Dazu soll sein Bruder Josua eigentlich geopfert werden, doch dieser kann kurzfristig durch Simon und Simons Meister Morgenes (Wissenschaftler und Magier) befreit werden. Josua flieht und wenig später muß auch Simon das weite suchen. Zwischen etwas die Wahnsinn und Hellseherei gefangen, irrt er durch alte Burgkatakomben, die noch aus Sithizeiten stammen nach draußen und platzt genau in die Opferzeremonie. Josuas Stelle musste ein anderer übernehmen. Hier erklärt sich auch, warum Elisas Hellnagel, das Schwert seines Vaters nicht wollte, denn "Leid" das erste der großen Schwerter wird ihm übergeben. Und Leid hat keine positive Aura.


    Währenddessen kann man feststellen, daß Simon seine Tollpatschigkeit langsam ablegt und nicht mehr mit Hochdruck in jedes Schlamassel rennt. Allerdings hat er nun endlich ein wildes Abenteuer, fern von seinem langweiligen Küchenjungenleben, aber so doll ist das jetzt auch nicht. Schon allein der Kohldampf und die Spinnen in den dunklen Gängen!:[

  • Ja, Simon stellt fest, dass Abenteuer doch nicht sooo toll sind. Nur warum wird er ausgerechnet zu Simon Pilgrim? :gruebel Allerdings muss ich zugeben, dass ich im Moment nur abends im Bett lese und schon mal dabei einschlafe, kann ich also übersprungen haben...

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Ich wusste es doch, ich würde mir an die Stirn schlagen ... :bonk :grin


    Sobald Simon in diesen Lagerraum gestiegen war, Pryrates auf den Fersen, da wusste ich natürlich sofort wieder, wo der verschollene Prinz abgeblieben war und was folgen würde.
    Dass Morgenes sterben musste, wusste ich noch von früher, aber wie jedesmal war ich doch traurig, so bald von ihm Abschied nehmen zu müssen. Irgendwie war er doch ein liebenswerter Kauz.
    Wunderbar beschrieben fand ich wie immer Simons Flucht durch das Labyrinth aus Gängen und uralten Hallen, und die Mischung aus Wahnvorstellungen und Geistererscheinungen, die seinen Weg begleitet hat.
    Gruselig fand ich auch das Ritual, um Jingizu zu übergeben, und wie jedesmal beschlich mich wieder das Gefühl, ich müsste Elias nur kräftig genug in den Hintern treten, damit er das üble Ding nicht nimmt. Hmm, naja, aber dann hätten wir ja schließlich auch nicht noch soviel Lesevergnügen vor uns.
    Es scheinen nun auch die Stellen zu beginnen, in die der Autor fremdsprachliche Eigenschöpfungen eingeführt hat. Ich mag das, wenn es gut gemacht ist, wenn die Sprachkreationen zum jeweiligen Volk auch "passen". Dann blättere ich auch gern mal öfter nach hinten, um mich zu orientieren.


    Wie ist das bei euch? Mögt ihr sprachliche Eigenkreationen im Fantasy-Bereich, oder stört es euch im Lesefluss?


    So, und jetzt ab zu Simon Pilgrim ... (Das Wort "Pilgrim fasse ich auch so auf, dass Simon nun zum Wanderer, zum Suchenden wird. Er ist heimatlos, auf der Flucht und muss jetzt seinen neuen Platz im Leben finden.)


    Liebe Grüße, Susanne

  • Also diese Wahnvorstellungen von Simon mochte ich gar nicht, liegt mir nicht sowas, da bin ich immer am Blättern und ich meine da kommt später mehr von.


    Hätte Elias nicht zugegriffen, hätte Pryrates sich jemand anders geschnappt. Mir will Elias auch nicht leid tun. Soll er das bittere Zeug doch trinken, Strafe muß sein.


    Sprachschöpferungen stören mich wenig, wenn sie selbsterklärend sind, ok - ich kann da auch problemfrei drüber weg lesen, wenn ich nicht nachschlagen mag. Da überfliege ich lieber zwischendurch mal den Anhang.

  • Zitat

    Hätte Elias nicht zugegriffen, hätte Pryrates sich jemand anders geschnappt. Mir will Elias auch nicht leid tun. Soll er das bittere Zeug doch trinken, Strafe muß sein.


    Stimmt, Pryrates hätte sich vielleicht ein anderes Opfer gesucht, allerdings bot sich Elias als Herrscher natürlich hervorragend an. Hätte es Pryrates denn etwas genutzt, wenn er sich jemanden dazu auserkoren hätte, der an weniger exponierter Stelle stand? Elias war ja doch schon perfekt für seine Pläne.
    An dieser Stelle tut mir Elias auch noch nicht leid, später, wenn seine Motivation deutlich wird, allerdings schon eher. Aber darüber sollten wir dann lieber später diskutieren. :-]


    Liebe Grüße, Susanne

  • Nach den ersten Kapiteln, in denen nur hier und etwas aufregendes passiert, ist dieser LR-Abschnitt richtig spannend.
    Morgenes und Simon befreien Josua, der offensichtlich Pryrates Machenschaften entkommen ist. Um Morgenes tut es mir immer so unglaublich leid. Ich mochte ihn wirklich sehr.
    Simons Wanderschaft kann nun beginnen. Die Beschreibung wie er durch die Tunnel irrt, finde ich ziemlich gruseslig. Ich bin ja etwas klaustrophobisch veranlagt und das nimmt mich immer ein wenig mit.
    Elias hat also nun das Schwert "Leid". Er hat für dieses Ding alles geopfert, was ihn als Mensch ausgemacht hat. Pryrates ist ja jedes Mittel recht. Ob er sich da nicht verschätzt hat und sich mit etwas angelegt hat, dass viel größer und mächtiger ist als er?

  • In diesem Abschnitt gab es auch ein Gespräch zwischen Miriamel und Elias. Da hatte ich die Hoffnung, dass Miriamel es schaffen könnte, Elias Augen zu öffnen, damit er wieder zur Vernunft kommt. Aber nachdem ich diesen Thread hier durchgelesen habe, glaube ich das nicht mehr.


    Als Simon auf Erkundungstour gegangen ist, habe ich gleich geahnt, dass er Josua dabei entdecken wird. Bei den nächsten drei Büchern werde ich definitiv nicht mehr den Klappentext lesen.


    Als Simon und Morgenes Josua befreit hatten, strich Josua Simon über den Kopf und hauchte: "Wirklich, wirklich." Das hat sicher etwas Wichtiges zu bedeuten. Was weiß Josua da wohl? :gruebel


    Was hat Morgenes dem Sperling da wohl ans Bein gebunden? Simon glaubt einen Ring. Hmmm :gruebel Könnte das der Gegenstand sein, den Simons Mutter während der Geburt von Simon in ihrer Hand gehalten hatte.


    Ich bin auch traurig darüber, dass Morgenes nicht mehr da ist. Wirklich schade. Richtig glauben kann und will ich es aber noch nicht. Er ist so eine tolle Figur. :-(


    Der Teil, als Simon unter der Burg unterwegs war, fand ich auch sehr spannend und unheimlich. Und dann ist da immer diese Stimme in Simons Kopf. Woher die wohl kommt. Ist es die Stimme, die Jarnauga in der Botschaft an Morgenes angekündigt hatte?


    Und dann bin ich sehr gespannt, was es mit den Weißfüchsen auf sich hat.

    Sasaornifee :eiskristall

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    "Ich habe nicht mehr Ambitionen zum Fliegen als ein verdammter Strandlöper!" - Die Insel der Tausend Leuchttürme - Walter Moers

  • Zitat

    Original von sasaornifee


    Als Simon und Morgenes Josua befreit hatten, strich Josua Simon über den Kopf und hauchte: "Wirklich, wirklich." Das hat sicher etwas Wichtiges zu bedeuten. Was weiß Josua da wohl? :gruebel


    Ich denke, dass dies keine tiefere Bedeutung hat. Josua erkennt hier, dass die Befreiung nach den Wochen schrecklicher Gefangenschaft kein Traum ist.

  • Zitat

    Original von Saiya


    Ich denke, dass dies keine tiefere Bedeutung hat. Josua erkennt hier, dass die Befreiung nach den Wochen schrecklicher Gefangenschaft kein Traum ist.


    Ok, vor lauter nach-Hinweisen-ausschauhaltendem Lesen interpretiere ich anscheinend zu viel in einige Sachen hinein. :lache

    Sasaornifee :eiskristall

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    "Ich habe nicht mehr Ambitionen zum Fliegen als ein verdammter Strandlöper!" - Die Insel der Tausend Leuchttürme - Walter Moers

  • Uff, was für ein intensiver Abschnitt.


    Nachdem die ersten 200 Seiten eher gemächlich waren und die Weichen gestellt haben, geht es hier richtig rund.


    Ich finde Simons Entwicklung in diesem Abschnitt beeindruckend. Unabhängig von der Entwicklung vom Mondkalb zum Pilgrim - ganz am Anfang des Abschnittes, als er den Narren und seine beiden Trinkkumpan belauscht, überlegt er sich ganz wie ein Lausebub, welchen Streich er den beiden spielen könnte. Dann führt ihn sein jugendlicher Leichtsinn in den Geheimgang zu Josua, und von da an überschlägt sich alles. Morgenes und Simon befreien den armen Prinzen, in Morgenes Räumen verwandelt sich dieser in eine brennende Fackel und Simon entkommt ebenso knapp Pryrates. Dessen Fähigkeit, in den Geist anderer Leute einzudringen, finde ich immer noch total gruselig.


    Als Simon am Ende des Abschnitts Zeuge dieses unheimlichen Rituals wird, wird beschrieben, wie der rote Magier einen Teil seines Geistes wie einen klebrigen Rest zurücklässt ... bäh, das stelle ich mir ganz widerlich vor.


    Ich musste ja spontan an Harry Potter denken ...



    Diese Art "geistiger Vergewaltigung" verursacht mir ganz extremes Unbehagen :uebel


    A propos gruselig und unheimlich - Simons Odyssee unter der Erde war richtig heftig. Ich bin zwar nicht wirklich klaustrophobisch, aber unter der Erde fühle ich mich tendenziell sehr unwohl. Dazu noch eine Art Urangst, lebendig begraben zu sein oder unter der Erde eingesperrrt zu sein. Als dann auch noch die Unmengen weiße Spinnen über Simon hereinbrechen, musste ich das Buch kurz weglegen. Wahnsinnn, wie intensiv Tad Williams das beschreibt. Toller Autor.


    Aber es ist ja noch anderes passiert ... interessant fand ich das Gespräch zwischen Elias und seiner Tochter. Aber was für ein Vater ... Er weiß, dass sie ihren Gemahl hasst, aber sie soll ihm einfahc nur einen Erben gebähren und darf dann wieder an ihr Meer. Und ihr Kind wird sie dann an den Nagel hängen dürfen, ich kann mir nicht vorstellen, dass Elias ihr die Erziehung erlauben wird :schlaeger


    Und dann das Finale, dieses gruselige Ritual. Elias unterwirft sich diesem seltsamen Sturmkönig Ineluki und erhält dafür ein Schwert namens "Leid". Ist das eines der großen Schwerter, die der Buchreihe den Titel geben? Und ist eines der anderen Schwerter vielleicht jenes des alten Königs, das mit ihm begraben wurde?


    Unheimlich spannend, diese Geschichte.


    Ach ja: ich will Morgenes wieder :-( :-( :-(

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Das Durchhalten hat sich gelohnt! In diesem Abschnitt hat mich die Geschichte jetzt auch richtig gepackt.
    Die Beschreibungen sind immer noch sehr ausführlich, aber jetzt wird das Ganze spannend und intensiver, vor allem Somons Wanderung durch die Unterwelt hat es in sich, genauso wie dieses grausame Ritual, an Harry Potter musste ich bei diesem Eindringen in Simons Geist auch denken.


    Zitat

    Original von sasaornifee


    Ok, vor lauter nach-Hinweisen-ausschauhaltendem Lesen interpretiere ich anscheinend zu viel in einige Sachen hinein. :lache


    In diese Szeme hatte ich jetzt auch mehr hineininterpretiert. Irgendwas mit Simons Abstammung oder so. :gruebel :lache

  • Tja, irgendwann kann man das Rad halt nicht mehr neu erfinden :lache

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Zitat

    Original von Susannah
    Tja, irgendwann kann man das Rad halt nicht mehr neu erfinden :lache


    :write
    Und wenn es nicht zu 100 % kopiert ist, kann ich gut damit leben. Ich freue mich dann sogar immer, wenn ich etwas aus von mir geliebten Büchern wiederentdecke.