Edward Carey - Alva & Irva

  • Irvas erstes Wort: "Alva".
    Alvas erstes Wort: "Alva".
    Die Zwillingsschwestern Alva und Irva erblicken just in dem Moment das Licht der Welt, in dem ihr Vater - ein herzkranker Postbote - sein Lebenslicht aushaucht. Er hatte, um eine Reise zu unternehmen, für die er nicht einmal das Haus verlassen muss, alle ausländischen Briefe behalten.
    Der großvater ist Leiter des Postamtes. Die Mutter sitzt hinter dem Schalter. Gezeugt auf den Stufen des Hauptpostamtes scheint es den Zwillingen vorbestimmt, eine glänzende Karriere bei der Post im Städtchen Entralla zu machen.
    Doch Alva will die ganze Welt - während Irva zusehends in sich selbst versinkt und kaum noch das Haus verklässt. Alva holt sich die Welt ganz nah zu sich, als Tätowierung auf dem gesamten Körper. Der rechte Oberschenkel die Sahara, die Antarktis zwischen den Schulterblättern.
    Und da ist die geheime Leidenschaft der Schwestern: Plastilin. Mißverstanden von der Welt beginnen sie eines Tages, ihre eigene kleine Stadt aus Plastilin auf dem heimischen Dachboden zu bauen. Und als Irva sich gar nicht mehr aus dem Haus traut beshcließt Alva, die Stadt von draußen zu ihrer Schwester zu holen. Sie, die Postbotin, vermisst akribisch jedes Gebäude, die stille Schwester baut alles aus Plastilin nach.
    Als ein verheerendes Erdbeben tausende Menschen und die meisten Häuserder Stadt verschluckt retten Alva und Irva ihre Plastilinstadt - und damit das Leben der Überlebenden...
    Geführt wird der Leser von einem ehemaligen Bewohner Entrallas, der zwischen Alvas Tagebucheinträgen (der eigentlichen Geschichte) als Erzähler auftaucht. Und der verrät in ganz besonderes Geheimnis: wer als Tourist nach Entralla reist und das Buch "Alva & Irva" besitzt, der erhält in den meisten Restaurants einen Rabatt von 10 %!
    Mein Fazit: ein wunderschönes Buch für alle, die gerne träumen. Eine perfekte Geschichte für die dunklen Tage, an denen man ein wenig Aufhellung braucht, ein modernes Märchen. Absolut lesenswert, auch dank der poetischen Sprache.

  • Ein wunderbares Buch. Herrlich unaufgeregt und mit einer wohlüberlegten, angenehm lesbaren Sprache erzählt Carey die Lebensgeschichte der Zwillinge Alva und Irva. Mein bisheriges Monatshighlight, sehr empfehlenswert.

  • Hast du eigentlich "Das verlorene Observatorium" von Carey auch gelesen? Ich habs leider nicht, hab aber gehört, es soll sehr gut sein. Gibts laut meinen Recherchen nur als teures HC.

  • Nein, das hab ich nicht, steht aber auf der WL. Das HC kostet neu 24 Eurönchen, gibts aber bei amazon auch gebraucht... aber ich schätze mal, dass das Buch ähnlich gut ist wie Alva & Irva und ich hätte das dann gerne neu. Na, es kommen Ostern, Geburtstag... (hallo Familie, liest jemand mit? :chen)

  • Mich erstaunt ja, daß Jokers "Alva & Irva" nach wie vor anbietet - ich hatte es vor über einem Jahr schon um einige wenige Euro dort gekauft. So ein tolles Buch müßte eigentlich längst ausverkauft sein, aber dafür ist es wohl zu unbekannt. Auf jeden Fall ein echter Geheimtipp.

  • Ich hatte das Buch schon auf meinem Verschenkstapel liegen, habe es aber, nachdem die Rezi wieder nach oben gespült wurde, gleich wieder davon runter gezogen. :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Gut, dass es die Büchereulen gibt. Ohne die Rezension hier hätte ich es vielleicht dann doch nicht bestellt und mir wäre echt was entgangen.

    „Leben lässt sich nur rückwärts verstehen, muss aber vorwärts gelebt werden.“
    Sören Kierkegaard