'Herrin der Falken' - Erstes Buch

  • Zitat

    Original von Maharet
    höchstwarhscheinlich hat er schon schlechte Erfahrungen damit sich auf Tiere so extrem einzulassen. Romillys Laran erwacht ja erst. Die Tiere die da waren als das Laran vom alten MacAran erwacht ist sind alle sicherlich tot. Vielleicht ist er da ein bisschen abgestumpft...


    Guter Punkt! Er hatte dann vielleicht auch ein Pferd, einen Hund, einen Falken oder anderes Tier, die er so geliebt hat wie Romilly ihre Tiere und nach deren Tod aber eine Schranke gebildet, weil der Schmerz zu groß war, um es zu wiederholen.
    Wobei er seine Kinder aber hätte warnen können.


    Ist wohl kein Zufall, daß mir beim Lesen dieses Buches im Hinterkopf ständig Robin Hobbs Fitz ("Weitseher") herumgespukt ist.


    Zitat

    MZB hat sich sogar gegen Karten von Darkover ausgesprochen. Ich hab das mal in nem Interview gelesen, so lange sie lebte gab es auch kaum Karten, das stimmt wirklich. Solche Sachen wie die Atlanten und so weiter kamen ja erst nach ihrem Tod raus...


    Alles klar. Die arme Frau hätte sich wirklich einen überzeugteren Nachlassverwalter verdient. Ich sehe das ähnlich wie bei den Büchern an sich, wenn es nicht von ihr kommt, gilt es nicht.

  • Zitat

    Original von Atropos
    In hinteren Teil meiner Ausgabe von HdF ist übrigens eine Reihenfolge der Bücher, bei der zwischen die "Herrin der Stürme" und die "Herrin der Falken" noch "Die Zeit der hundert Königreiche" geschoben ist. Ich weiss nicht, ob euch das bei der zeitlichen Einordnung hilft oder für noch mehr Verwirrung sorgt. :chen


    In meiner Ausgabe auch...


    Es ist richtig toll wieder von Romily zu lesen - auch wenn ich noch nicht so weit bin. Der Konflikt zwischen ihr und ihren Eltern ist schon vorprogrammiert. Und der arme Darren - er kann seinem Vater gar nichts recht machen. Vielleicht sollte der Vater auf den jüngsten Sohn warten - oder mit Romily vorlieb nehmen.. :gruebel

  • Also mir geht es wie allen von euch - Romy kam anfangs ziemlich unsympatisch und überheblich rüber. Eine kleine Zicke anderen Frauen gegenüber (Mallina, Luciella) und gegenüber anderen wie Darren ziemlich überheblich...
    Hihi, ich finde es kommt sehr gut rüber, dass Romy in Alderic verknallt ist... sie macht sich auch sehr viele Gedanken um seine Herkunft, und was er denn jetzt sein könnte und so weiter.


    Und ja, die Emotionen von Romy sind echt sehr gut rüber gebracht. Man versteht ihre Verzweiflung (bzw die Verwirrung) über die bevorstehende Hochzeit und ich finds voll toll wie MZB auch so Dinge erwähnt, die sonst immer untern Tisch fallen in so Romanen - wie sie Preciosa zähmen will und nicht weg muss aber tierisch auf die Toilette muss :D

  • So, gerade habe ich das 1.Buch beendet.
    Das Romy Dom Garris heiraten soll und nicht möchte, ist schon nachvollziehbar. Allein die Zierfalken und das, wo sie Preciosa hat... Und als sie dann auch noch ihren Falken verliert (sehr schön, wie beschrieben wird, wie sie dem Vogel die Freiheit gibt) und der "Streit" mit ihrem Vater - kein Wunder, daß sie von zuhause wegläuft.


    Sehr interessant fand ich die Anspielung auf Herrin der Stürme (Gespräch zwischen Romy und Dorissa: (S.82)...Dort hat sie von der Zeit des alten Zuchtprogramms gehört, als die Aldarans ein paar seltsame Laran-Arten besaßen. In ihrer Linie seien sie an tödliche Gene gebunden gewesen...


    Kommt einem doch direkt bekannt vor... :gruebel

  • Zitat

    Original von bibliocat
    Sehr interessant fand ich die Anspielung auf Herrin der Stürme (Gespräch zwischen Romy und Dorissa: (S.82)...Dort hat sie von der Zeit des alten Zuchtprogramms gehört, als die Aldarans ein paar seltsame Laran-Arten besaßen. In ihrer Linie seien sie an tödliche Gene gebunden gewesen...


    Guter Fund! Damit könnte wirklich das Rockraven-Laran gemeint sein, das über Donals Sohn ja offenbar in der herrschenden Linie geblieben ist.


    Und ganz scheinen die Leute noch nicht gelernt zu haben, denn es heißt ja, daß Garris sage und schreibe drei Ehefrauen im Kindbett verloren hat, weil sie zu nahe verwandt mit ihm waren, weshalb er nun eine mit "frischem" Blut braucht.


    Zum Thema MZB und Feminismus. Wir sind erst beim dritten Buch und nach wie vor sind Themen, wie was mit Frauen gemacht wird und was sie mit sich machen lassen, sehr vorherrschend.
    Ich denke, das ist es. Daß sie sich dieser Themen angenommen und sie verarbeitet hat. Subtiler Feminismus, der halt nicht die Ausprägung hat, daß die Damen alle ihre Wickel-BHs verbrennen und den Herren den Finger zeigen und Wahlrecht verlangen - das die Herren ja größtenteils auch nicht haben.

  • Vermutlich ist darauf angespielt, aber wurde Herrin der Stürme nicht nach Herrin der Falken geschrieben? Mir war so...
    Darissa redet auch davon das diese Gabe bei den Dellereys vorhanden war - da hab ich mich auch etwas gewundert.


    Zitat

    oll wie MZB auch so Dinge erwähnt, die sonst immer untern Tisch fallen in so Romanen - wie sie Preciosa zähmen will und nicht weg muss aber tierisch auf die Toilette muss :D


    stimmt :chen

  • Diesen ersten Abschnitt habe ich nun in einem Rutsch durchgelesen. Was mir ein bißchen Schwierigkeiten bereitet ist, daß es in jedem Buch andere Charaktere sind. Kaum habe ich mich mit den Protagonisten angefreundet, sind es schon völlig andere. Insofern bin ich über die künftig längeren Abstände zwischen den Büchern sehr froh. Das erleichtert es mir, denn noch immer habe ich mich nicht ganz von Allart und Cassandra "verabschiedet". :rolleyes


    Auf Seite 63 (im 4. Kapitel) dann begegne ich nochmals zumindest Namen aus der „Herrin der Stürme“. König Felix, ein Emmasca, über hundertfünfzig Jahre alt. Das dürfte der Prinz Felix aus der „Herrin der Stürme“ sein, der nicht König werden durfte, es dann aber irgendwann wohl doch geworden ist, als Allart gestorben war.


    Ansonsten ist zur Handlung wohl schon alles durchdiskutiert. Da kann ich auf ein paar grundsätzliche Dinge eingehen.


    Derzeit (seit gestern) lese ich ja zusammen mit meiner Tochter Eragon 3. Was für ein Gegensatz! Die dort vorhandene Zusammenfassung der ersten beiden Bände war dringend notwendig, weil ich praktisch überhaupt nichts mehr von denen im Gedächtnis hatte (was etwas über den Eindruck aussagt, den die Bücher auf mich gemacht haben). Eragon empfinde ich als nichts weiter als eine relativ gut erzählte Geschichte mit Elementen, von denen ich die meisten schon mal mehr oder weniger deutlich anderswo gesehen bzw. gelesen habe. Je mehr ich drüber nachdenke, um so deutlicher erscheint es mir, daß hinter Eragon wirklich nicht viel mehr steckt als eine Fantasygeschichte.


    Ganz anders hier. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, daß eine Idee anderweitig „geklaut“ worden wäre, oder ich etwas schon mal anderswo vorgefunden hätte. Wenngleich die Motive (Konflikt Vater - Tochter bzw. Vater - Kinder, Stiefmutter) nicht neu sind. Aber die Darstellung ist so, daß es durch und durch eigenständig ist. Ich empfinde das Buch als rund und quasi „in sich ruhend“. Mit auf hundert Seiten mehr Inhalt als in anderen Büchern auf fünfhundert. Vielleicht bin ich auch deshalb jetzt so erschöpft, daß ich nur noch dies schreibe und dann erst mal schlafen gehe. (Ich schreibe das Abends kurz vor Mitternacht, poste aber erst morgen - also heute.)


    War die „Herrin der Stürme“ im Hochadel angesiedelt, haben wir es hier anscheinend eher mit dem mittleren oder niederen zu tun. auch ist die Zeit weiter fortgeschritten, das Zuchtprogramm scheint Geschichte zu sein und einige schlimme Folgen hinterlassen zu haben. Immer noch jedoch ist es ein starkes Patriarchat, in dem Frauen als „Gebärmaschinen“ zu funktionieren haben. Die Argumentation von Lord Arran, weshalb die Eltern die Ehen der Kinder arrangieren, fand ich geradezu absurd. Schließlich müssen die Kinder ihr Leben leben, nicht die Eltern. Wieder wundere ich mich, daß es keine Auflehnung dagegen gibt dergestalt, daß die zwangsverheirateten später einmal genau das gleiche ihren Kindern antun, was ihnen selbst angetan wurde.


    Wer Alderic wirklich ist, würde ich gerne wissen. Das wird später im Buch sicherlich noch enthüllt.


    Darren kann ich irgendwie nicht einschätzen, ich weiß nicht, was ich von ihm halten soll.


    Ist das mit dem Laran inzwischen eigentlich weniger wichtig wie im letzten Buch? Oder liegt diese fehlende Bedeutung einzig allein daran, daß dieser Abschnitt am Hofe Mac Larans spielt, und der davon nichts wissen will? Die Türme gibt es jedenfalls noch.


    Ansonsten ist wieder mal ein Szenario entworfen, das das Zeug für ein Drama abgeben kann. Ich bin gespannt, ob es letztlich ein Drama, eine Tragödie - oder doch etwas freundlicheres wird.


    So, jetzt führe ich mir erst mal zu Gemüte, was hier schon so alles geschrieben wurde.



    * * * * *


    Ergänzung heute früh. Habe gerade meine morgendliche "Vorleserunde" mit Eragon 3 hinter mir. Was für ein Gefälle von MZB zu Christopher Paolini!

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Ist das mit dem Laran inzwischen eigentlich weniger wichtig wie im letzten Buch? Oder liegt diese fehlende Bedeutung einzig allein daran, daß dieser Abschnitt am Hofe Mac Larans spielt, und der davon nichts wissen will?


    Du wirst noch feststellen, daß das ein entscheidender Faktor dabei ist, welche Rolle Laran, Romillys Laran, hier spielt.


    Edit: Zu Eragon. Ich habe das erste Buch gelesen und fand es nett. Mehr aber auch nicht. Ist pure Serientreue, daß ich mir Band 2 gekauft habe.
    Du hast es aber schon auf den Punkt gebracht, Paolini käut wieder, was er anderswo aufgeschnappt hat, MZB hat ihre eigene Welt erschaffen, natürlich auch inspiriert von anderen, aber sie hat daraus etwas eigenes erschaffen.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Edit: Zu Eragon. Ich habe das erste Buch gelesen und fand es nett. Mehr aber auch nicht. Ist pure Serientreue, daß ich mir Band 2 gekauft habe.
    Du hast es aber schon auf den Punkt gebracht, Paolini käut wieder, was er anderswo aufgeschnappt hat, MZB hat ihre eigene Welt erschaffen, natürlich auch inspiriert von anderen, aber sie hat daraus etwas eigenes erschaffen.


    Ich wollte mir Eragon eigentlich noch kaufen - aber ich glaube ich laß' es lieber, wenn ich so Eure Beiträge lese... :gruebel

  • * OT *


    Ganz kurz zu Eragon: Meine Tochter hat den 3. Band zu Weihnachten bekommen. Seit Kindergartenzeiten, also seit mehr als nur einer gefühlten Ewigkeit, ist es so, daß ich ihr in den Ferien Bücher vorlese. Solange sie das will, mache ich das auch weiter. Nachdem wir "Die Rückkehr der Goblins" durchhatten, ist nun auf ihren Wunsch hin Eragon 3 dran. Ist dem Buch gegenüber vielleicht etwas unfair, andererseits muß sich Paolini schon dem Vergleich mit anderen Autoren stellen. Und beim direkten Vergleich mit MZB (morgens lese ich Eragon, abends Darkover) kommt er nicht sehr gut weg. Allerdings immer noch besser als die Tintenwelt-Bücher von Cornelia Funke, nach denen ich die Begriffe "Wörter" und "schmecken" wochenlang nicht mehr hören konnte.


    In Eragon tauchen immer wieder Elemente, die ich schon von anderswoher (Buch / Film) kenne auf. Das konnte ich bei MZB bisher noch überhaupt nicht feststellen. Darkover ist eine eigene Welt, mit Motiven, die es sicherlich auch anderweitig gibt (so groß ist die Auswahl auch wieder nicht), aber dennoch eine völlig eigenständige Welt, von nirgendwo kopiert oder abgeschrieben.


    Übrigens muß ich immer wieder an die "Drachenkämpferin"-Trilogie von Licia Troisi denken. Die Bücher weisen zwar teils erhebliche Mängel auf (habe ich in meinen Rezis auch geschrieben), aber dort hatte ich nie das Gefühl, etwas Bekanntes kopiert vorzufinden. Die Bücher haben auch deutlich mehr Eindruck bei mir hinterlassen als die ersten beiden Eragon-Bände.



    @ bibliocat


    Ich schreibe im Leserunden-Thread zu Eragon 3 Kommentare. Dort gehe ich dann etwas näher drauf ein. Vielleicht hilft Dir das (und die dortigen anderen Posts) ja weiter? :wave


    * OT aus *

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Nun bin ich wieder in einem meiner Lieblingsbücher angelangt. :-]


    Ich versteh nicht, was ihr alle gegen Romilly habt :wow sie ist ein richtig authentisch aufsässiger teenager, und ich habe sie mit 16 geliebt. Sie hat absolut recht: ihre umgebung ist einfach zum speiben provinziell, atmet mittelmässigkeit und engstirnigkeit, wenn nicht sogar ausgewachsene unfähigkeit; die anderen figuren - speziell die frauen, an denen sie sich orientieren sollte - sind die quadratur der geistigen null, kein einziger lichtstreif am horizont... ah doch:
    Die einzigen fremdkörper, die einen hauch von weiter welt herein bringen, sind der rapport mit Preciosa und dann Alderic...
    Der MacAran ist ein tyrann, der alle seine kinder ausser haus ekelt. Das glücklichste seiner größeren kinder dürfte der bastard Loran sein, um den er sich nie gekümmert hat... tzt... :schlaeger jetzt erfrecht er sich sogar seine tochter mit einem doppelt so alten nachbarn zu verkuppeln, und dann schlägt er sie noch, weil sie den rest der verwandtschaft um meilen abgehängt hat, als ob's nicht völlig wurscht wär, welchen Falken seine tochter fliegt... wer ko der ko, und wea ned ko, ko ebn ned.


    Ich bitte die mitleser zur kenntnis zu nehmen, dass ich an dem punkt, wo er angedroht hat den harmlosen falken zu erwürgen, zwischen die zeilen gestiegen bin und danach der MacAran plötzlich sehr wenig luft bekam und jäh verstarb... :fetch


    Meinereiner teilt die historsiche konfusion: :gruebel
    Felix, vermutlich der emmasca vom vorband hat es irgendwie geschafft vom ratgeber und eventuell vize-könig Alllarts zum könig aufzusteigen... Mit 150 lässt auch bei halbelben irgendwann einmal das gehirn aus, und da stehen Allarts nachkommen in 6. generation da:
    Carolyn, der erstgeborene der hauptlinie, und eigentliche - wohl von felix bestimmte erbe
    Rakhal, der ein nedesto und usurpator ist
    und ein weiterer vetter Lyondri, der zu Rakhal hält...


    Von wegen epigonen und pasticcio-schreibern: Irgendwie bin ich bei Tolkien als leser wesentlich besser bedient worden, denn bei Tolkien gibts von den anfängen bis ins vierte zeitalter hinunter zumindest in den hauptlinien lückenlose ahnentafeln, die mir hier fehlen.
    Und die Laran-sorten und deren weitergabe ist überhaupt nicht, oder nur widersprüchlich dokumentiert... Ich hatte in dem buch immer das dumpfe gefühl, dass da was nicht stimmen kann, von wegen MacAran, Dellerey und Aldaran... es hinterlässt mich konfus...
    Ich hab hier auch irgendwie das gefühl, dass das DO-universum nicht konsequent von den anfängen und den grundbedingungen her durchdacht wurde, wie das bei Tolkien der fall ist.


    Na, ich bin ja gespannt auf Eragon... - den les ich erst, wenn band vier da ist, kann nur noch furchtbar werden :lache

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • SiCollier : Danke für den Tip! :wave

  • Thema Eragon: Ich hab die ersten beiden gelesen und es dann sein lassen. Nicht mein Fall. Allerdings bin ich generell gegen so Gut gegen Böse Fantasy wie Herr der Ringe. Die einzige Ausnahme die mir da gefällt ist die Elfenfeuer Trilogie von Monica Felten - aber das nur am Rande



    wahrscheinlich war ich von MZB einfach von Anfang an zu sehr verwöhnt um mich für sowas noch begeistern zu können.



    Zitat

    Original von Magna:
    ch versteh nicht, was ihr alle gegen Romilly habt Wow sie ist ein richtig authentisch aufsässiger teenager, und ich habe sie mit 16 geliebt. Sie hat absolut recht: ihre umgebung ist einfach zum speiben provinziell, atmet mittelmässigkeit und engstirnigkeit, wenn nicht sogar ausgewachsene unfähigkeit; die anderen figuren - speziell die frauen, an denen sie sich orientieren sollte - sind die quadratur der geistigen null, kein einziger lichtstreif am horizont...


    da hast du natürlich recht, ich denke das ist auch der Grund warum sich jeder von uns mit ihr identifizieren konnte als wir im selben, aufsässigen Alter waren. Objektiv betrachtet benimmt sie sich manchmal etwas unfair. Subjektiv gesehen kann sie und ihre Gedankengänge jeder von uns verstehen :-)



    Zitat

    Original von SiCollier:
    Ist das mit dem Laran inzwischen eigentlich weniger wichtig wie im letzten Buch? Oder liegt diese fehlende Bedeutung einzig allein daran, daß dieser Abschnitt am Hofe Mac Larans spielt, und der davon nichts wissen will? Die Türme gibt es jedenfalls noch.


    Das täuscht so ein bisschen in der beschaulichen Falkenhof Athmosphäre und ändert sich bald. Das Zuchtprogramm gibt es nicht mehr, das stimmt, aber Laran, Türme und Matrixwaffen sind immer noch allgegenwärtig.


    Zitat

    Original von Magna:
    Und die Laran-sorten und deren weitergabe ist überhaupt nicht, oder nur widersprüchlich dokumentiert... Ich hatte in dem buch immer das dumpfe gefühl, dass da was nicht stimmen kann, von wegen MacAran, Dellerey und Aldaran... es hinterlässt mich konfus...


    Nunja, das Sturm Laran wird ja fälschlicherweise den Dellerays zugeschrieben, was natürlich auch mit falscher Überlieferung zu tun haben kann. Auch hieß es die Dellereys hätten eine Art "Tier" Gabe, was nun vielleicht wieder einen Rückschluß auf Rafe MacAran und Camilla DelRey ist :gruebel das Aldaran-Laran ist ja immer schon die Vorausschau gewesen. Die richtige Vorausschau, nicht das was die armen Elhalyns da haben.

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    Ich versteh nicht, was ihr alle gegen Romilly habt :wow sie ist ein richtig authentisch aufsässiger teenager, und ich habe sie mit 16 geliebt.


    Ich habe gar nichts gegen sie, unter den Darkovanerinnen ist sie vermutlich sogar meine Lieblingsfigur. Zumindest fällt jetzt keine andere Dame ein, die ich als Charakter so mag.
    Aber, sie hat Anflüge von Arroganz. Das Problem ist eben, daß sie eigentlich diejenige ist, die aus dem Rahmen fällt.


    Zitat

    Ich bitte die mitleser zur kenntnis zu nehmen, dass ich an dem punkt, wo er angedroht hat den harmlosen falken zu erwürgen, zwischen die zeilen gestiegen bin und danach der MacAran plötzlich sehr wenig luft bekam und jäh verstarb... :fetch


    Ich hatte mich schon gewundert, denn an die Stelle konnte ich mich gar nicht erinnern. :grin


    Zitat

    Ich hab hier auch irgendwie das gefühl, dass das DO-universum nicht konsequent von den anfängen und den grundbedingungen her durchdacht wurde, wie das bei Tolkien der fall ist.


    Ist es auch nicht und kann es auch nicht sein, da sie es so konfus erschaffen hat. Ich glaube, sie hat eher Flickwerk als Universumbildung betrieben. Aber, für mich ist das einer der Aspekte, die den Charme dieser Serie ausmachen.


    Und König Felix Emmasca könnte auch ein anderer sein, obwohl es natürlich schön auf Allarts Zeit passen würde. Ist aber doch eher ein Dutzendname unter den Hasturs.

  • Diesen Abschnitt habe ich in einem Rutsch durchgelesen; ich hatte von Anfang an das Gefühl, das Buch zu kennen. Als Romilly ihren Falken die Freiheit gab, war ich mir sicher, daß ich es als Kind schonmal gelesen habe.
    Klar, am Anfang ist sie eine hochnäsige pubertierende Zicke, aber sie hat ja auch niemanden, der auf sie und ihre Interessen eingeht und ihr die Möglichkeit zur Entwicklung gibt. Alle versuchen ja nur, Romilly in ein "idealisiertes" Schema hineinzupressen.
    Und ich finde, daß Romilly eine ziemliche Entwicklung durchmacht, sie lernt dazu, lernt sich und ihre Fähigkeiten kennen, lernt sich um andere (Menschen wie Tiere) zu sorgen und versucht trotz allem, sich treu zu bleiben. Ich habe mit ihr mitgefiebert und bekam sogar nasse Augen.
    Schlimm fand ich den vorletzten Satz, ich hoffe schwer, daß es nur eine äußerliche Ähnlichkeit bleibt, und daß Romilly sich nicht zum Tyrannen entwickelt.

  • Sorry, in Zukunft versuche ich daran zu denken, entsprechende Sätze gleich zu zitieren. :wave


    Zitat

    Romillys Gesicht nahm den Ausdruck eiserner Entschlossenheit an. Hätte es in diesem Augenblick jemand gesehen, wäre ihm die große Ähnlichkeit mit ihrem Vater aufgefallen.

  • Aber ihr Vater ist IMO kein Tyrann, er ist ein Feudalherrscher, der auf sich und seine Familie achtet. Daß es ihm nicht einfällt, seinen Kindern alle Freiheiten zu geben, die die gern hätten, macht ihn nicht zum Tyrannen, sondern zum Mann seiner Gesellschaft in der richtigen Rolle.
    Genau wie diese ganzen "ich bin eine Frau, holt mich aus dieser unterdrückten Welt raus"-Mittelalterromane glaube ich eigentlich, daß eher Romilly vor dem Hintergrund ihrer eigenen Welt die ist, die heraussticht. Ihr Vater verhält sich so, wie er sollte, wenn er nicht will, daß sein Falkenhof mit allen, die davon abhängig sind, vor die Hunde geht, wenn jeder macht, was ihm Freude macht.


    Von daher sehe ich Romillys Ähnlichkeit mit ihrem Vater nicht als Bedrohung, sondern als etwas gutes, denn er ist ein starker Mann. Und starrsinnig, wie sie, ja. Aber, auch ein liebender Vater.

  • Im Prinzip hast Du recht, Grisel. Aber Schwierigkeiten macht es mir dennoch. Was allerdings darauf beruht, daß ich seit früher Kindheit ein fast schon "extremer Individualist" mit entsprechender Einstellung bin. Ich habe die Problematik gerade in einem Sachbuch über die Amish, wo es auch sehr um "Gruppenzwang" (auch wenn das nicht ganz das passende Wort ist) geht und zur Auseinandersetzung mit der Thematik zwingt.


    Ich würde in einer solchen Ordnung, wie beispielsweise auf dem Falkenhof, sicher nicht lange überleben. Falls physisch, auf keinen Fall psychisch. Muß ich zum Glück auch nicht.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Ich würde in einer solchen Ordnung, wie beispielsweise auf dem Falkenhof, sicher nicht lange überleben. Falls physisch, auf keinen Fall psychisch. Muß ich zum Glück auch nicht.


    Eben, wir wurden ja in eine komplett andere Gesellschaft hineingeboren. Aber ich finde halt, man muß sich auf sowas einlassen können, wenn man Bücher liest, die in Welten mit solchen Gesellschaftsordnungen spielen, sonst ist es witzlos und man ärgert sich nur grundlos.
    Oder eben darüber nachdenken, ob es sinnvoll wäre, wenn ein Mann wie der McAran auf einmal sagen würde, klar, jeder kann jetzt machen, was er will, meine Kinder sich selbst verwirklichen. Was brauche ich Erben, wenn meine Söhne lieber was anderes machen und was brauche ich dynastische Ehen meiner Töchter, die mir Verbündete verschaffen?
    Innerhalb dieser Beschränkungen ist er ja eh lernfähig und gibt auch den zweiten Sohn frei. Was er sich aber auch nur leisten kann, weil er einen dritten hat, der sein Erbe antreten kann. Wenn der aber auch lieber ins Kloster oder in einen Turm geht oder Kesselflicker wird, hat er ein Problem. Und mit ihm alle, die von Falkenhof abhängig sind. Aber, es wird ja angedeutet, daß er trotzdem bereit ist, seinen auf Abwege geratenen Kindern zu verzeihen und vice versa. Er ist ja eigentlich eh ein Kuschel-Tyrann, wenn man es genau nimmt, zumindest am Ende.