'Herrin der Falken' - Drittes Buch, Kapitel 1 - 4


  • So, nach längerer "Fern-von-Internet-Zeit" wg. Ferien kann ich nun auch meine Kommentare zum letzten Teil abgeben.


    Die Schwesternschaft, so wie sie hier beschrieben wird, war mir auch nicht so sympathisch. Ich glaub, es lag an ihrer "Wenn du mal drin bist, gibt's kein raus mehr und Männer nur unter Bestimmten Bedingungen"-Regel. Und an dem manchmal etwas dümmlichen Verhalten einzelner Schwestern.


    Rakhal kam mir auch zu wenig vor. Angeblich sollte ja er der grösste Bösewicht sein, aber im Grunde hört man hier nur von Lyondri. Soll man hier vom "Diener" auf den "Herrn" schiessen? Nach dem Motto, "wenn der Diener schon so böse ist, wie schlimm ist dann der Herr?" Allerdings scheint es ja zwischen Lyondri, Orain und Jandria eine gemeinsame Vergangenheit zu geben. Vielleicht kommt Lyondri ja deshalb öfters vor, da es die Geschichte dann auf eine "persönlichere" Ebene bringt und zwischenmenschliche Spannung miteinbringt.


    Was das "Zeitalter des Chaos" betrifft, deine Überlegung ist mir auch mal durch den Kopf geschossen. Aber andererseits war ja auch im Italien der Renaissance nicht ständig jede Stadt mit jeder im Konflikt. Es kann ja schon sein, dass es während 150 Jahren regional mal friedlichere Zeiten gibt, während an einem anderen Ort die Fetzen fliegen. Romilly lebt dann wohl in einer momentan eher "ruhigen" Gegend, da sich "nur" zwei Herrscher bekriegen.

    Wir werden vom Schicksal hart oder weich geklopft; es kommt auf das Material an.
    Marie von Ebner-Eschenbach

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  • Zitat

    Original von Atropos
    Soll man hier vom "Diener" auf den "Herrn" schiessen?


    oh je, ich krieg mich grad nicht mehr ein, denn ich hab scheissen gelesen...
    so vom diener zum herrn: einfach scheissen


    aber aus der rein revolutionstechnischen warte wär das schiessen ganz richtig und auch naheliegendst gewesen...


    das bringt mich dazu hier auch noch festzuhalten, was ich an Romy's stelle gesagt hätte: *magma vor Jandria hängt sich einen snape-sneer ins gsicht und sagt*: wennst wo löcher machen willst, mach die in deinen nase, und den eid kannst da auf ein blatt papier schreiben, einrollen und zur entlüftung hinten reinschieben...


    *magma in voller anarcho-phase*


    http://de.youtube.com/watch?v=X3RuFL1Hj-s :monster


    das ist daran schuld, wenn wer fragt...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Romilly ist also bei den Schwertfrauen gelandet, in Janni scheint sie die ideale Mentorin gefunden zu haben. Wurde ja auch Zeit, daß endlich mal etwas gut lief.


    Dann bringen sie Caryl zurück zu ihrem Vater. Irgendwie komme ich mit der Geographie von Darkover nicht zurecht. Vorne in meinen Weltbild-Büchern ist ja eine Karte drin. Aber beim Zeichnen derselben scheint man sich um eine Nebensächlichkeit wie „einheitlicher Maßstab“ oder "Maßstäblichkeit überhaupt" dieselben Gedanken gemacht zu haben, wie um Klappentexte: keine.


    Bei der Gelegenheit: ist Darkover eigentlich völlig bewohnt (ähnlich der Erde) oder nur ein kleiner Teil, der Rest immer noch unbekannte Wildnis? Da blicke ich auch noch nicht so ganz durch.


    Auf Seite 263 wird dann endlich eine Frage angesprochen, die mir schon lange unter den Nägeln brennt: was ist eigentlich mit der Schwellenkrankheit? Ich hatte in der letzten LR den Eindruck, daß das eine weit verbreitete Angelegenheit ist. Aber hier kommt es so gut wie überhaupt nicht vor. Ist die in der Zwischenzeit verschwunden, gibt es die so ausgeprägt nur bei der „Herrin der Stürme“, oder wurde die hier im Buch einfach nur „vergessen“?


    Ein paar Seiten weiter, Seite 271, noch was. Da ist von den Matrix-Gittern die Rede. Auch hier habe ich den Eindruck, daß diese Technik (fast) versunken ist, oder täuscht das? Alles, was im letzten Buch so eine große Rolle spielte, fehlt hier irgendwie.


    Seite 277. Jetzt kann ich als Darkover-Neuling mal spekulieren: über Lord Lyndri Hastur bin ich mir gar nicht sicher, was ich von ihm halten soll. Ist er wirklich der überzeugte Anhänger von Rakhal? Ich bin mir irgendwie nicht sicher und würde mich über eine „Überraschung“ in Bezug auf seine Person nicht wundern. Auch die Warnung, die er Janni zukommen läßt, könnte Gedanken in diese Richtung lenken.


    Seite 295, da habe ich etwas lächeln müssen, als Romilly es seltsam vorkam, daß die anderen meinten sie hätte eine komische Sprache, wo doch die anderen komisch sprechen. :chen


    Schließlich trifft sie ihren Bruder Ruyven wieder. Und stellt fest, daß sie ganz alleine ist. Er hat zwar selbst sein zuhause gegen den Willen des Vaters verlassen, doch bei Romilly kann er das - so scheint es zunächst - nicht so ohne weiteres akzeptieren. Bin gespannt, wie sich das Verhältnis der beiden zueinander noch entwickelt.


    Seite 309. Jetzt denke ich mal laut. „Dom Carlo vom Blauen See“ - „König Carolin“ - Namensähnlichkeit oder die selbe Person? :gruebel


    Seite 313. (...) Was kommt es darauf an, welcher große Schurke auf dem Thron sitzt oder welcher größere Schurke ihn hinunterzustoßen versucht?
    Nein, ich schreibe jetzt überhaupt nicht, daß das meiner Ansicht recht nahe kommt, und ich aus diesem Grunde überhaupt keine Ahnung habe, wo ich am übernächsten Sonntag (Landtagswahl) mit ruhigem Gewissen meine Kreuze hinsetzen soll.


    Noch ein kurzer Satz, der mir aufgefallen ist.
    Seite 315: (...) daß alle Dinge ihren richtigen Augenblick haben und dieser nicht weiter verlängert werden konnte (...)
    Wie wahr. Nur dahin muß man erst mal kommen, das zu akzeptieren.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Die weltbildkarte von Darkover kann nicht ganz funktionieren; in meinem kopf sieht sie anders aus, denn laut weltbildkarte reiten sie ziemlich weite umwege...


    Angeblich ist dort nur der eine kontinent... kann aber irgendwie nicht ganz funktionieren, wenn man sich den globus vorstellt, ich glaub aber, die Darkoveraner haben den rest der welt nicht entdeckt. Die message der bücher ist ja eher hinterwald wird von stellarimperium entdeckt, stellarimperium zerfällt, und hinterwald kann wieder allein weitergrundeln, ohne sich besonders entwickelt zu haben...


    Der schwerpunkt der handlungen liegt auf einzelnen personen, die sich im schnittfeld verschiedener weltanschauungen und lebensformen bewegen, die allesamt nicht ideal sind, und dazwischen ihre eigene lebensweise finden müssen...


    Ja, das mit den schurken ist gut :lache im zweifelsfall, wenn man selbst nicht engagiert ist, und einen alle anwidern, wählt man die schwächsten...


    SiCollier: OffTopic zu einem post vom :gruebelJänner vom letzten jahr (war das damilige OT bei Tintneherz oder bei den Trollen? :wow): Hier die Tirol-werbung mit dem konzert von Philipp Glass, bei der man glaubt, man wär in Mittelerde, ohne sichtbare menschen

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


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  • Hört mir auf mit Weltbild. Ich weiß nicht ob das die selbe ist wie in den Atlanten, aber ich denke mal schon...
    auf keinen Fall drauf verlassen!!!



    Zitat

    Bei der Gelegenheit: ist Darkover eigentlich völlig bewohnt (ähnlich der Erde) oder nur ein kleiner Teil, der Rest immer noch unbekannte Wildnis? Da blicke ich auch noch nicht so ganz durch.


    nein, eigentlich ist nur ein ganze kleiner Teil Darkovers bewohnt. Der Hauptteil besteht aus Bergen und der Eiswüste oder was auch immer hinter dem Wall um die Welt ist - hat ja nie jemand erforscht


    Zitat

    Auf Seite 263 wird dann endlich eine Frage angesprochen, die mir schon lange unter den Nägeln brennt: was ist eigentlich mit der Schwellenkrankheit? Ich hatte in der letzten LR den Eindruck, daß das eine weit verbreitete Angelegenheit ist. Aber hier kommt es so gut wie überhaupt nicht vor. Ist die in der Zwischenzeit verschwunden, gibt es die so ausgeprägt nur bei der „Herrin der Stürme“, oder wurde die hier im Buch einfach nur „vergessen“?


    die Schwellenkrankheit ist immer präsent, nur wird hier halt nur am Rande darauf eingegangen (später noch etwas mehr). Nicht jeder Telepath muss unbedingt die Schwellenkrankheit bekommen, aber es gibt auch nach wie vor immer wieder Todesfälle


    Zitat

    Ein paar Seiten weiter, Seite 271, noch was. Da ist von den Matrix-Gittern die Rede. Auch hier habe ich den Eindruck, daß diese Technik (fast) versunken ist, oder täuscht das? Alles, was im letzten Buch so eine große Rolle spielte, fehlt hier irgendwie.


    nein, das Thema ist nur ein anderes. Die Arbeit mit Matrixgittern ist immer noch an der Tagesordnung, genau so wie in HdS. Das einzige was es wohl nicht mehr gibt ist das Zuchtprogramm

  • @ MagnaMater


    Ja, die Assoziation an Mittelerde kam mir auch sofort beim Betrachten des Videos. Und die Musik von Philipp Glass *schwärm*


    * Geht suchen, ob er CDs von Philipp Glass hat *




    Wegen Darkover allgemein, Landkarte und so. Ich „fürchte“, ich werde die Bücher mehrfach lesen „müssen“. Das erste mal jetzt, um sie kennenzulernen und einen Überblick zu bekommen, das zweite Mal dann, um sie und die Zusammenhänge völlig zu verstehen. (Fürs dritte Mal fällt mit dann auch schon noch eine Entschuldigung ein. ;-) )


    Wenn ich demnächst mal etwas Zeit habe (falls das je der Fall sein wird), will ich im Netz nach weiteren Informationen und Seiten über Darkover suchen. Einige kenne ich ja, nur noch nicht richtig „durchstöbert“.



    @ Maharet


    Ich habe das Buch inzwischen durch; da wurden einige der angesprochenen Fragen (Schwellenkrankheit) dann auch beantwortet. Möglicherweise waren die Techniken in „Herrin der Stürme“ noch relativ jung und standen daher mehr im Vordergrund als jetzt, wo alles „eingeschliffen“ ist.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier:
    @ Maharet
    Ich habe das Buch inzwischen durch; da wurden einige der angesprochenen Fragen (Schwellenkrankheit) dann auch beantwortet. Möglicherweise waren die Techniken in „Herrin der Stürme“ noch relativ jung und standen daher mehr im Vordergrund als jetzt, wo alles „eingeschliffen“ ist.


    das ist jetzt halt die Frage zu der wahrscheinlich jeder seine eigene Theorie hat. Ich für meinen Teil denke das hier einfach der Schwerpunkt anderst gelegt ist. Gut - die ganz üblen "Donas" sind wohl so langsam aber sicher rausgezüchtet, aber wir haben immer noch die Sache mit den tödlichen Genen, siehe Dom Garris der schon 3 Ehefrauen im Kindbett verloren hat. Luftwagen, Haftfeuer und Knochenwasserstaub gibt es genau so noch wie Riyachiyas (denen wir so weit ich weiß in "Two to conquer" wieder begegnen), Romy trifft einfach nur niemanden der sich so etwas "hällt". Haushaltsleroni zum Ausbilden der Kinder sind immer ein Thema, genau wie Schwellenkrankheit, und auch die Inzucht insbesondere der Elhalyns zieht sich noch Jahrhunderte weiter bis in die beiden Zeitalter gegen die Terraner....

  • Ja schon. Ich kenne die weiteren Bände noch nicht. Auf mich wirkt es so, als ob es in "Herrin der Stürme" der Höhepunkt des Zuchtprogramms bzw. dessen beginnendes Auslaufen war, während das hier schon Vergangenheit ist. Haftfeuer wurde, wenn ich es recht entsinne, auch in "Herrin der Stürme" erfunden (oder war zumindest noch recht neu), während es hier schon "alt" ist (wie manches andere auch).


    Kurz: vieles, was in "Herrin der Stürme" neu war, ist hier entweder alt, selbstverständlich oder Vergangenheit. Womit nicht mehr so der Schwerpunkt darauf liegt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")