Hm, heute Abend, spätestens morgen, will ich mit der „Herrin der Falken“ anfangen, aber noch immer nicht bringe ich eine Abschlußrezi zu diesem Buch hier zustande. Jetzt schreibe ich einfach noch ein paar Stichpunkte, was mir beim Lesen für Assoziationen gekommen sind. Vielleicht bekomme ich dann auch eine Schlußmeinung zusammen.
Ich habe früher schon geschrieben, daß es mir zusehends schwer fällt, die Darkover-Bücher als „einfache Fantasy“ abzutun. Das liegt wohl auch daran, daß hier nicht einfach ein Phantasiewelt erschaffen oder eine mittelalterliche etwas verändert wurde, sondern Aussiedler von der Erde auswanderten und auf einem anderen Planeten eine neue Zivilisation begannen. Die hat sich dann im Laufe der Zeit entwickelt, und einige beunruhigende Ergebnisse zutage gebracht. Ergebnisse, die auch auf unserer Erde, wenngleich teilweise nicht so krass, vorzufinden sind. Aber dieses „auf die Spitze treiben“ ist es, was das Buch für mich zur schweren Lektüre macht.
Es sind schwerwiegende ethische Fragen, die aufgeworfen werden. Kann/soll man Menschen züchten wie Tiere. Wo ist dann der Unterschied zu Tieren? Damit eng verbunden die Frage, wann ein Leben lebenswert ist - und wann nicht.
Ich habe versucht, mir die politische Situation zur Entstehungszeit des Buches ins Gedächtnis zu rufen. Es war Kalter Krieg, der Vietnamkrieg war zu Ende und wurde zu einer traumatischen Erfahrung der USA. Abtreibung war auch immer wieder ein Thema. Auch kamen mir immer wieder Parallelen zum Dritten Reich und dessen Ideologie in den Sinn. All diese Fragen könnte man in das Buch interpretieren, oder auch sagen „das ist einfach eine gut erzählte Geschichte“. Da Letzteres mMn zu kurz greift, werde ich also nochmals in Ruhe drüber nachdenken.