Dann stimmt das vermutlich mit etwa Mitte des 21. Jahrhunderts. Ich habe das aus zwei oder drei Nebensätzen geschlossen, war mir aber unsicher, weil ich es für ziemlich, hm, gewagt hielt, schon für diese Zeit eine solche technische Entwicklung (Raumfahrt) vorauszusetzen.
Zu Moray
Ja, es war sein Job, eine Kolonie aufzubauen. Aber hier in dieser Situation war er plötzlich eine Art „Alleinherrscher“. Ich habe das aus ein paar Nebensätzen, die ich jetzt nicht mehr alle parat habe, geschlossen. Die haben die Möglichkeit angedeutet, daß er sich so entwickeln könnte, ohne dies jedoch explizit zu beantworten (oder „laut auszusprechen“).
ZitatOriginal von Grisel
Diese ganzen Gedanken zu Leben und "wertvoll" und vor allem so haarigen Themen wie Abtreibung sollte man in diesem Rahmen - wenn überhaupt - vielleicht wirklich nicht vertiefen, höchstens als Denkansatz nehmen. Faszinierend. Und das in so einem Buch.
Darum habe ich das ja auch nur angerissen und nicht weiter ausgeführt. Es ist mir bewußt, daß sich solche brisanten Themen nur sehr schwer und mit viel Disziplin auf einer sachlichen Ebene diskutieren lassen.
Von der Komplexität der angesprochenen Themen in diesem recht dünnen Buch war ich auch überrascht; das habe ich wirklich nicht erwartet. Vielleicht mit ein Grund, weshalb es mir so gut gefallen hat und für mich genau der richtige Einstieg war.
Faszinierend auch die Idee, mit begrenzten Ressourcen (an Menschen und Material) eigentlich ungewollt (weil ja Schiffbruch), aber großem Wissen eine völlig neue Zivilisation aufzubauen, an die Umgebung angepaßt, von Anfang an. Einschließlich der ethischen Komponente. Ein faszinierender Gedanke. Wie gesagt, das wäre etwas, was mich auch reizen könnte.
Camilla und Rave.
Mein Problem war, daß Rave - verkürzt gesagt - eine erotische Anziehung verspürte, und eine Seite weiter war von Liebe die Rede. Entweder habe ich etwas überlesen, oder dieser Übergang ist wirklich nicht im Buch zu finden. Ich habe den Übergang von Erotik zu Liebe bei ihm nicht mitbekommen, während Camilla durchgängig sich selbst treu geblieben ist, lies einen solchen „Sprung“ gab es bei ihr nicht. Ihre Entwicklung habe ich als stetig, ohne "unmotivierten Sprung" empfunden.
ZitatOriginal von Grisel
Und ich lese zwischen den Zeilen, daß es eigentlich gar nicht Rafe ist, den sie will. Daß sie ihn schon gern hat, aber daß es ihr wichtiger ist, von ihm geliebt zu werden, als selbst zu lieben.
Ja, eigentlich will sie m. E. Captain Leicester, auch wenn ihr der Verstand sagt, daß das nicht sinnvoll ist. Sie ist mit der Situation, die sie sich überhaupt nicht ausgesucht hat, in mehrererlei Hinsicht überfordert; Leicester ist da eine Art „Vaterfigur“, auch vom Alter her.
Letztlich haben sie ein Arrangement gefunden, mit dem beide (Rave und Camilla) ganz gut leben können, zumindest habe ich das so empfunden.