Warum wollen Frauen Romane über Schwule lesen?

  • Zitat

    Original von Pilvi
    Ich würde ja viel lieber mal etwas über einen Mann lesen, der bisexuell ist...da kenn ich nämlich nur Frauen....hab noch nie von einem Mann gehört, der bisexuell ist. Geht das nur mir so?


    Hallo Pilvi, ich hatte ja schon in meinem Beitrag diesen Artikel von Mark Simpson verlinkt, den ich sehr interessant finde, ein Ausschnitt daraus:



    Curiouser and Curiouser: The Strange "Disappearance" of Male Bisexuality


    Straight women now have something to gain and little to lose by admitting an interest in other women. Rather than exile them to the acrylic mines of Planet Lesbo, it makes them more interesting, more adventurous, more modern… just more. For the most part, however, straight men still have nothing to gain and everything to lose by making a similar admission. It renders them considerably… less. Unlike women, men’s gender is immediately suspect if they express an interest in the same sex. What’s more, any male homosexuality still tends to be seen as an expression of impotence with women. In other words: men’s attraction to men is equivalent to and probably a product of emasculation.


    A straight man admitting that he finds masculinity desirable – as so many clearly, thrillingly do – threatens to cost him the very thing he values most: not only his own manhood and his potency, his reputation with the ladies, but his lads-together homosocial intimacy with other men. It’s a nasty, vicious, bitchy trick to play on millions of red-blooded men, but this is what passes for common sense in the modern, anglo-saxon world.


    When a male in public life is outed as bisexual – and, with the exception of controversy-courting David Bowie in the 1970s, who now denies he ever was, they almost never come out willingly – he is immediately represented as ‘gay’. For a man, unlike a woman, there is no such thing as ‘half gay’, it’s tantamount to being half pregnant.


    [...]


    If you’re a man who loves women, admitting a sexual interest in other men – or even failing to mention how uncomfortable/ill the very idea of it makes you feel – can apparently cost you your virility, and expose you to public ridicule of a kind that people might think twice about if you were actually gay. Partly because a degree of political correctness now protects gays, and partly because gays, unlike bis, ‘can’t help themselves’; and at least you know where you are with them – especially now that they get registered (in the UK.) You won’t even be praised for your ‘honesty’ as everyone will think you’re ‘really’ gay anyway. Why do bisexual men not come out? Because there is no good reason to and plenty of good reasons not to.


    .

  • Ich habe es auch nicht so verstanden, dann der Threadtitel sagen würde, dass ALLE Frauen gerne Bücher über Schwule lesen... aber ich werde doch wohl trotzdem meine Meinung sagen dürfen!!! Ich lese solche Bücher nunmal nicht und will es auch nicht, aber dennoch finde ich es interessant, warum viele Frauen das gerne lesen, denn das kann ich nicht nachvollziehen.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Zitat

    Original von Dany-Maus1986
    Ich habe es auch nicht so verstanden, dann der Threadtitel sagen würde, dass ALLE Frauen gerne Bücher über Schwule lesen... aber ich werde doch wohl trotzdem meine Meinung sagen dürfen!!!


    Stell Dir einfach vor, die Frage sei: Warum esst Ihr gerne Pizza? Und dann antworten 200 Leute: "Ich mag gar keine Pizza." Beantwortet Dir das die Frage, warum einige Menschen Pizza mögen?

  • Zitat

    Original von Delphin


    Stell Dir einfach vor, die Frage sei: Warum esst Ihr gerne Pizza? Und dann antworten 200 Leute: "Ich mag gar keine Pizza." Beantwortet Dir das die Frage, warum einige Menschen Pizza mögen?



    Gutes Beispiel... aber trotzdem finde ich es blöd, wenn nicht jeder sich äußern kann oder darf, vorsichtig gesagt.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Zitat

    Original von Dany-Maus1986
    Gutes Beispiel... aber trotzdem finde ich es blöd, wenn nicht jeder sich
    äußern kann oder darf, vorsichtig gesagt.


    Es geht doch gar nicht ums dürfen oder nicht dürfen, es geht um die Sinnhaftigkeit des Threads. Uns liegt er halt am Herzen, weil uns das Thema am Herzen liegt und es durch Utas hochinteressante Antwort nun wunderbar aufgewertet wurde, so daß man die Frage weiter untersuchen kann, wo der Reiz liegt.

  • Zitat

    Original von Dany-Maus1986
    Ich habe es auch nicht so verstanden, dann der Threadtitel sagen würde, dass ALLE Frauen gerne Bücher über Schwule lesen... aber ich werde doch wohl trotzdem meine Meinung sagen dürfen!!! Ich lese solche Bücher nunmal nicht und will es auch nicht, aber dennoch finde ich es interessant, warum viele Frauen das gerne lesen, denn das kann ich nicht nachvollziehen.


    Du schreibst doch im "Was lest Ihr gerade?" auch nicht, was Du gerade NICHT liest :zwinker


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  • Ich mag Pizza. :grin


    Bücher über Schwule (oder Lesben - oder Bisexuelle - oder Transsexuelle - oder vielleicht auch ganz ohne Sexgedönse.... :grin) lese ich immer dann, wenn ich finde, daß sich der Inhalt interessant anhört.


    Bei manchen dieser Bücher habe ich aber oft beim Klappentext schon das Gefühl der Aneinannderreihung von Klischees.


    Um so dankbarer bin ich über unsere entsprechenden Thementhreads, in denen entsprechende Buchtipps gesammelt werden. Die haben mich schon oft vom Kauf abgehalten (aber mindestens genau so oft verführt). :anbet


    Ein spezielles Interesse an Romanen dieser Art habe ich zwar nicht, aber je nach Lust und Laune greife ich schon mal zu (bei den Büchern!!!). :-]

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Wieß ich leider auch nicht. Meine BF liest sowas auch total gerne. Ich kann damit leider nichts anfangen. Ich habe es mal probiert und es hat mir nicht gefallen. Die Frage könnte man auch anders Formulieren. Warum finden Frauen Vampire und Vampirromane toll? Mit dem Genre kann ich nämlich auch nichts anfangen.

  • Ich kann mit solchen Büchern meistens nichts anfangen, ab und zu gibt es dann aber auch Bücher dieser Art die mir einigermaßen zusagen.

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Also ich möchte solche Bücher sicher nicht lesen. Mag schwul/lesbische Geschchten absolut nicht, interessiert mich nicht. Filme auch nicht so gern. Brokeback Mountan war scho anstrengend genug :grin. Mir reichts wenn ich ab u zu in ne Homobar zum Karaoke geh, lach, lesen möcht ich da nichts von. Alles Geschmackssache, lese auch sonst keine Liebesgeschichten o Erotisches, also auch keine Heterostorys.

  • Ich persönlich finde es nervig, wenn, gerade Frauen, auf homosexuelle Männer in ihren Geschichten/Bildern/whatever fixiert sind.
    Nein, ich habe rein gar nichts gegen Homosexuelle (sonst würde meine beste Freundin auch - zu Recht - auf die Barrikaden steigen), aber dieses "Schwule sind ja soo toll, meine Chars sind alle so und ich zeichne auch nur noch schwule Männer" Gezierpe ist einfach nicht mein Ding.


    Wenn Homosexualität in Büchern auftaucht (wie eben bspw. in der "Schattengilde"-Reihe, die hier schon erwähnt wurde und zu meinen Lieblingen zählt) und es "normal" umgesetzt wird, lese ich es allerdings ganz gerne.

    Blog


    "Twitter is eine typische Erscheinung der Generation ADS & SMS. Für einen Brief zu faul, für einen kompletten Satz zu dumm und für korrekte Grammatik zu cool."

  • Ich liebe ja Männer und lese da nach der Devise: Mehr ist besser. Ist wie bei Schoki, da reicht mir ein popeliger Riegel auch nicht.


    Das verlinkte Buch ist meine neueste Neu-Erwerbung, und ich hoffe auf fesselnde Unterhaltung...darf schon auch "unnormal" umgesetzt sein.


    Nervig finde ich es allerdings, wenn in der "normalen" Welt die Leute wie in Mangas (oder wo auch immer es "Chars" gibt) reden. Ach, und Leute, die zu "Warum..."? - Fragen nix außer "tue ich nicht" beitragen können. Aber gut, dass ist nur meine Meinung und gehört wohl in einen eigenen Thread :lache


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  • Ich muss ehrlich gestehen, dass ich eine von "Denen" bin, die Manga in denen es um schwule geht sammelt.
    Zum einen, weil die schwulen Charaktere meistens weicher und schöner Gezeichnet sind und weil die Beziehungen in diesen Manga immer so lieb sind und sich anfühle beim Leben wie rosa Zuckerwatte und gaaanz viel blauer Himmel.


    Die erotischen Szenen finde ich meist viel schöner geschrieben und nicht all zu übertrieben.




    Und ansonsten lese ich solche Bücher, weil es unter ihnen auch interessante gibt. Aber nur lesen, dass mache ich ja nun nicht.

  • Huhuhui *mal abstaub*


    Dabei dachte ich ehrlich gesagt, dass noch wesentlich mehr Leute in diesem Threat ihre Ansicht schreiben :gruebel


    Gehe ich nun einmal wieder zurück zu dieser Thematik oute ich mich schon einmal gleich, dass ich ein MÄNNLICHER Autor homosexueller Belletristik bin. Angefangen hat es 2006 (Gott ist das schon lang her) mit "Liebe auf Raten". In meinem Fall war es allerdings eher die Verarbeitung einer romatischen Fantasie.


    Naja, warum Frauen (im Übrigen auch eher bei meinen Lesern) diese Bücher lesen ist sicherlich damit zu erklären, dass sie teilweise die Handlungen der Protagonisten besser nachvollziehen können. Zudem sind die Reaktionen aus dem geschichtlichen Umfeld unberechenbar. Sieht man das mal im Vergleich zu Heterosexuellen Storys: Sagen wir mal, ein Abenteurer (männlich) jagt einen versunkenen Schatz (Ja, ich klau mal die Indianer Jones-Reihe als Beispiel ;-))
    und hat dafür entweder eine reiche Tochter eines Investors, oder eine ausgebildete Professorin an seiner Seite. Schon am Anfang der Geschichte/des Filmes usw weiss man bereits, dass die beiden Protagonisten zusammen kommen. Selbst wenn es im Vorfeld völlig offen ist unter welchen Voraussetzungen. Bei homosexuellen Storys ist es reichlich offen. Der einzige Fakt besteht bei einem schwulen Protagonisten darin, dass er definitiv kein "Weibchen" bekommen wird.


    Zumindest bei mir als Autor ist es so, dass ich erst dann wirklich weiss, welcher meiner Charaktere mit meinem Protagonisten zusammen kommt (oder auch nur einen simplen One-Night-Stand), wenn die Geschichte schon weit fortgeschritten ist. Das sieht man vor allem bei dem "Coach"-Zweiteiler, wo mein Protagonist gleich drei hochinteressante Auswahlmöglichkeiten hat.


    Zusammenfassend will ich sagen, schwule Bücher bieten größere unbekannte Potentiale wie die heterosexuellen Potentiale. Als Leser kann man noch immer richtig überrascht werden :freude

  • oh das ist ja interessant!
    Bei mir hat es damals auch mit Mangas angefangen und erst später habe ich dann zu Romanen gegriffen, die ein homosexuelles Paar zugrunde hatten.
    Gründe:
    - interessante Männer
    - tolle Liebesgeschichte mit einem Paar, das nach dem Motto "wir allein gegen den Rest der Welt" zu ihren Gefühlen stehen (meistens)
    - attraktive Männer
    - "neuartiger" Sex
    - eine ganz andere Leidenschaft als in Liebesromanen


    Dabei muss ich aber sagen, dass ich die Mangas bisher toll fand, die Romane ebenfalls, mich "Queer as folk" aber eher abgeschreckt hat...

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • Ich weiß nicht warum, aber ich finde sie toll - hat sich so entwickelt, schon damals mit 13 oder so, damals mit Dragon Ball-Fanfiction... :lache
    Dann war ich zeitweise eine vollständige Schwulenmanga-Leibibliothek, bis mir das irgendwann (war aber schon nach so einigen Jahren) zu blöd wurde - und die Mangas immer schlechter. Dümmliche Klischeestorys und Paare, bei denen sowieso einer quasi eine quietschende Frau ohne Brüste ist, müssen wirklich nicht.


    Mittlerweile finde ich das Thema immer noch toll (und heiß, ich lese da auch sehr gerne erotisches, was ich im Heterobereich eigentlich nie tue), schaue vor allem Serien (Queer as Folk, Torchwood), lese (guten) Slash, also Schwulenfanfictions, wobei ich da wirklich sehr anspruchsvoll geworden bin nach den Jahren extremen Konsums... *hüstel* - und gegen Romane habe ich auch nix. Gerade erst zwei eBooks runtergeladen...


    Aber wie gesagt, alles, was nach Klischee stinkt, schreckt mich ab. Zu "weiblicher" Part, unrealistische Handlung (gay-for-you lese ich mittlerweile z.B. auch nur notfalls bzw. wenns sonst gut ist...), blöd beschriebene Sexszenen ("Tongues fighting for dominance", der Satz, den man in mindestens jeder zweiten FF findet, "pulsierende Schäfte" und ähnliche Späße) und noch so einiges anderes. Ist ein bisschen wie bei Fantasy: es gibts sehr, sehr viel Müll und man muss die Perlen lange suchen. Aber das ist es mir definitiv wert!

  • Zitat

    Original von amoeba
    Dümmliche Klischeestorys und Paare, bei denen sowieso einer quasi eine quietschende Frau ohne Brüste ist, müssen wirklich nicht.!


    TSTL, too stupid to live. :kreuz Gibt es ja leider auch in Slash. Für Manga war ich wohl schon ein bisschen zu alt, das hat mich überhaupt nicht erwischt, ein paar hab ich auch gelesen.

    Zitat

    Aber wie gesagt, alles, was nach Klischee stinkt, schreckt mich ab.
    Ist ein bisschen wie bei Fantasy: es gibts sehr, sehr viel Müll und man muss die Perlen lange suchen. Aber das ist es mir definitiv wert!


    Das hast Du schön gesagt. :write


    Es gibt sehr, sehr, sehr, sehr .... viel Schrott, aber es macht Spaß, darunter dann die Perlen zu entdecken!


    Phasenweise lese ich auch immer mal wieder auf FanFiktion.de, wenn ich Lust auf was Deutsches habe, der Markt ist ja hauptsächlich auf Englisch. Auf FF.de gibt es zwei Geschichten, bei denen ich echt überlege, ob ich dazu mal eine Rezension schreibe, die zweite ist noch WIP (nach dem letzten Kenntnisstand, ich habe mal wieder beschlossen, die Autorin erstmal mit Veröffentlichen der Kapitel zum Schluss kommen zu lassen, bevor ich weiter lese. Jede Woche ein Kapitel lesen ist nicht so meins.)


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