Die bisherigen Antworten befriedigen mich aber nicht, Baumbart. Ich glaube nicht, daß die Verlage sich nach den Wünschen der Leser richten. Ich kenne sehr viele Anhänger von Krimis und SF oder guten Abenteuerromanen, die heute schon verzweifelt nach Lesestoff suchen. Irgendwie scheinen diese Sparten auszutrocknen. Mir kommt es vor, als würden die Verlage ganz bewußt die Leser in eine bestimmte Richtung drängen und sich nicht nach der Nachfrage zu richten.
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Geht mir auch so, Demosthenes. Ich dachte auch, es kommt mehr von den Leuten, die sich im aktuellen Geschäft auskennen?
Macht mich sehr nachdenklich das Ganze...:gruebel
Wie, würdest Du sagen, könnten wir als Leser unsere Lesewünsche kundtun, damit sie berücksichtigt würden?
Gruß
Baumbart -
@ Demo
denkst Du an "Emanzen" ?
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Zitat
Original von Tanzmaus
@ Demodenkst Du an "Emanzen" ?
Das bestimmt auch, Tanzmaus...und er hätte recht damit...und von mir kämen noch...drücken wir es vorsichtig aus...Romane, die originell um jeden Preis sein wollen?
Sowas gibt es auch...:-)
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Demo hat sich heute den Tag über über diese Romane aufgeregt. Jetzt hat er sich in meinen Regalen einige "Emanzenfreie" Bücher asugesucht zum lesen.
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Mach ein rotes Kreuz dran, Tanzmaus und empfiehl sie mir dann bitte weiter. Oder noch besser, Demo soll eine Rezi hier reinsetzen nach dem Lesen.
Ouh, mein armes Portemonaie...bei Euren Empfehlungen wird das immer so teuer...;-)
Macht nix, man lebt nur einmal und Weihnachten gibt`s dieses Jahr ja auch noch...*freu*
Iris (Baumbart) -
woran ein rotes kreuz?
Eine Seite vorher habe ich die Bücher im übrigen genannt;-)
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Hm...
also ganz ehrlich das Genre interessiert mich gar nicht.
Ich richte mich bei meinen Einkäufen eher nach Empfehlungen etc.Ich finde auch, daß man einiges tot regeln kann. Wofür soll man denn noch Gesetze schaffen? Büchergenreeinordnungsgesetz? Gibbet nicht, braucht man auch nicht oder?
Wenn ein Buch gut war muß man doch nicht überlegen in welche Schublade man es schiebt.
Ich mag kein Schubladendenken, bei Menschen nicht und genauso wenig bei Büchern.Gerade die Bücher die eben in kein Genre so richtig passen, finde ich meist am besten.
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An die Bücher, die ihm dann auch gefallen haben...;-)
ZitatEine Seite vorher habe ich die Bücher im übrigen genannt
Wo?...Hab ich nicht gelesen.
Apropos, ich hab mal eine kleine technische Frage: wie macht ihr das, daß bei Links manchmal nur Hier steht und die komplette URL versteckt ist? Möchte ich auch können...:-)
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@Babyjane...gerade um Schubladendenken ging es mir nicht, wie ich weiter oben schon erwähnte. Das hast Du völlig falsch interpretiert...:-)
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dazu gehst Du auf die weltkugel ... hm der fünfte buttonn über der schreibfläche. Gibst als erstes den text ein (z.B. "hier" ) und dann die URL (steht oben im Fenster)
fertichund hier extra für dich nochmal:
Andreas Franz - Tod eines Lehrers (habe ich ihm empfohlen)
Robert Gordian - Mein Leben in Germanien (immer eine Empfehlung wert)
Rolf Sabel - Senecas Truhe
Ralf Isau - Der silberne Sinn -
Zitat
Original von Baumbart
Apropos, ich hab mal eine kleine technische Frage: wie macht ihr das, daß bei Links manchmal nur Hier steht und die komplette URL versteckt ist? Möchte ich auch können...:-)
Hi Baumbart,
wenn du einen Link einsetzen möchtest, öffnet sich doch ein kleines Fenster oben links, da schreibst du, was immer du möchtest, hier, oder siehe Beitrag oder was auch immer, dann einmal die enter Taste und dann den Link einsetzen. So einfach ist das
Versuch es doch einfach einmal -
Oh baumbart:
das hatte ich glatt überlesen, aber worum geht es dir dann, das versteh ich nicht, Genres sind nichts anderes als verschiedene Schubladen...
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Hallo Baumbart!
ZitatOriginal von Baumbart
-- ich hatte doch aber den Eindruck gewonnen, daß es viel mehr unabhängige und kleine Verlage mittlerweile gibt, die den "Großen" ganz schön viel vom Kuchen wegnehmen?Stimmt das so nicht?
Mitnichten.
Der "Markt" wird beherrscht von den Vertriebsystemen der Publikumsverlage (d.h. Medienkonzerne). Die Grossisten bedienen sich nur noch aus deren Palette -- also haben Bücher aus kleineren Verlagen unverhältnismäßig lange Lieferzeiten.
Die Buchhandelsketten wiederum bedienen sich eigentlich nur noch bei den Grossisten; nur in Spezialbuchhandlungen oder sehr engagierten Buchläden erhält man Bücher aus Kleinverlagen.Im Grunde wird der Markt außerhalb der Konzerne und Grossisten auf diese Weise konsequent trockengelegt.
Liebe Grüße
Iris
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Zitat
Original von dyke
Zitat
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Genre hin - Genre her: Die gesamte Buchbranche sollte über eine gewisse Ethik, was nichts anders als Verantwortungsbewusstsein, verfügen
----------------------------Fragt sich nur: Wem gegenüber??
Bisher kenne ich noch keinen Verlag der als Wohlfahrtsverein funktioniert.
Alle Verlage befinden sich in der freien Markwirtschaft und in Konkurrenz um die Leser....Aktuelles Beispiel: die SF. Die Reihen schrumpfen, die monatlichen Neuerscheinungen ebenfalls. Und was veröffentlicht wird besteht hautpsächlich aus Abenteuer-/Western-/Crime-/ mit Weltraumflair.
Oder vor einigen Jahren hatte jeder Verlag seine Reihe an "Frauenliteratur" (was immer sie darunter verstanden). Welcher Verlag pflegt diese Reihen noch??Solange die Mehrheit nichts anderes verlangt, hat kein Verlag einen Grund, sein Programm zu ändern, auch wenn eine Minderheit das anders will.
LG Dyke
Hallo alle,
@Babyjane:....laut Duden bedeutet das Wort Genre: Gattung, Wesen, Art
(c) Dudenverlag.Das sind meines Erachtens keine strengen sondern eher sehr weitgefaßte Begriffe, die man nicht als Schubladen auffassen kann und schon gar nicht als zu eng. Da paßt, wie man an Dykes Beitrag sieht, offenbar jede Menge Mist hinein...:-)
Um mal noch ein wenig mehr "auszuholen" und Dir und auch allen anderen klar zu machen, daß ich gewiß kein Verfechter eines engen Schubladendenkens bin:
Seit frühester Kindheit hab ich schon immer gerne gelesen.
Meine Mutter wollte wohl immer ein Mädchen haben, das ich im Grunde nie war. Klein, zart, lieb, ein Püppchen, was man schön anziehen konnte mit Lackschuhen und Kleidchen, leise in einer Ecke sitzend mit einer feinen Handarbeit. Jedes Weihnachten bekam ich eine Puppe, oder etwas für die Puppen: selbstgemachte Kleidung, einen Puppenherd, einen Schrank, eine Puppenbadewanne usw.
Bekommen hat meine Mutter einen Wirbelwind, der lieber im nahegelegenen Wald Cowboy und Indianer, Polarexpeditionen etc. gespielt hat, mit allem, was dazugehörte - sogar Skalpieren haben wir gespielt und mit uns mit einem rostigen Taschenmesser die Haare abgesäbelt. Mit den Puppen habe ich nur gespielt, um meiner Mama einen Gefallen zu tun. Wenn ich ruhig gesessen habe, habe ich mir entweder Geschichten ausgedacht - oder gelesen! Wobei das Letztere sehr schwierig war, denn meine Mama legte seltsamerweise gerade auf Bücher keinen großen Wert.
Sicher hatten wir welche: 2m Schiller, 2m Goethe und solches Zeug - gelesen hat sie keiner! Meine Mutter höchstens mal einen von diesen scheußlichen Liebes - und/oder Arztromanen. Ich habe mir immer - ob zum Geburtstag, Weihnachten o.ä. nur eines gewünscht: Bücher zum Lesen! Ganz sporadisch habe ich sie auch später bekommen, nachdem ich die Jugendbücher von meinen Brüdern durch hatte: Lederstrumpf, Karl May - Theodor Storm aus unserem Bücherbestand. 3km von dem Ort, wo ich geboren wurde, war die nächst größere Stadt - dort mußten wir manchmal hin zum Einkaufen wegen neuer Schuhe oder Kleidung. Unser Ort hatte nicht so die Auswahl in der Beziehung.
Für mich war das jedesmal wie Weihnachten. Natürlich NICHT nur wegen der Klamotten oder der Schuhe. Das ließ ich über mich ergehen, Strickstrumpfhosen gab es dort auch günstig - und kaputtreißen tat ich genug von den Dingern, kaum, daß ich eine neue anhatte, mußte sie auch geflickt werden. In der Tat kann ich mich an keine erinnern, die nicht mindestens an einem Knie geflickt war, meistens sogar an beiden.
Aber WAS mich die Busfahrt zum "Einkaufsparadies" jedesmal innerlich wie ein Fest feiern ließ, war die Tatsache, daß es da einen Bücherladen gab, mit einem kleinen Seitenzimmer, wo man die Bücher aus dem Regal nehmen konnte, sich an einen kleinen Tisch setzen konnte und LESEN. Eine halbe Stunde gestand mir meine Mutter meistens zu und ich habe auf diese Weise fast alle Bücher von Astrid Lindgren in dem Buchladen durchgelesen. Nicht gekauft, wohlgemerkt. Das war wohl zu teuer - oder meine Mutter fand das eben einfach nicht so wichtig für Mädchen. Von ihrer Seite aus hätte ich auch nie Abitur machen sollen. Das war halt früher noch so bei uns - mein Bruder drang darauf, daß ich nicht vorzeitig abging und auf eine Hauswirtschaftsschule mußte, wie sich meine Mama das gedacht hatte. Wohl, um aus dem Rebell endlich eine vernünftige Hausfrau zu machen.
Dafür bin ich meinem Bruder heute noch dankbar, daß er sich für mich eingesetzt hatte - von alleine hätte ich den Mund wohl nicht aufbekommen deswegen. Und endlich bekam ich auch, was ich am liebsten wollte: Bücher. Erst wohl mit einem ungläubigen Kopfschütteln meiner Mutter. Wie kann man nur? Das ist doch nichts Reelles?
Das Buch von Astrid Lindgren "Ferien auf Saltkrokan" - das bekam ich, als wir mal wieder einmal in besagtem Buchladen waren und ich darin gelesen hatte - ich war schon fast auf der Hälfte angekommen und bat meine Mutter, ob wir nicht noch etwas bleiben könnten, weil es gerade so spannend war und wer weiß, wann wir wieder herkämen - DA muß sie wohl endlich gemerkt haben, was mir Lesen bedeutet und hat nur gesagt: "Dann nimm`s halt mit!" Ich dachte, ich höre nicht richtig und habe die ganze Zeit auf der Fahrt nach Hause das Buch vor mir hergetragen wie einen kostbaren Schatz, immer wieder über den Einband gestrichen und gar nicht glauben wollen, daß das Buch jetzt tatsächlich mir gehören sollte.
Zur Ehrenrettung meiner Mutter muß ich noch sagen, daß sie das bestimmt nicht böse gemeint hatte mit der ewigen Schenkerei von Puppen - es kam ihr wohl einfach nicht in den Sinn, mir etwas anderes zu schenken und Bücher waren wohl wirklich zu teuer. Nach den "Ferien auf Saltkrokan" kaufte sie mir ab und zu diese "Pucky"- Bücher. "Pucky als Mutter" und so`n Zeuch. Jo, ganz nett, aber ziemlich langweilig. Im Fernsehen, das wir damals hatten, noch in schwarz-weiß, liefen Sendungen mit Margot Trooger. Sie saß einfach nur da und las aus den Romanen von Astrid Lidgren vor: "Pippi Langstrumpf", "Karlson vom Dach", "Die Kinder aus Bullerbü". Ich habe vor dem TV-Gerät gesessen und einfach genossen, bin in die Dorfbibliothek und habe mir alles geholt und "gefressen", was die so hatten.
Das Nächste, woran ich mich in bezug auf Lesen erinnere, war "Der Herr der Ringe", auch heute noch eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Weil mein Vater so früh gestorben war, vermietete meine Mutter drei Zimmer unseres Hauses an Kurgäste, um dazu zu verdienen und eines der ersten jungen Ehepaare, die wir als Kurgäste hatten hatten sich "Der Herr der Ringe" mit in den Urlaub genommen. Die junge Frau hat mir das Buch zum Lesen geliehen - und ich habe dieses dreiteilige Buch förmlich aufgesaugt. Das Ehepaar blieb, glaube ich nur ungefähr 10 Tage bei uns, aber in dieser Zeit hatte ich schon das zweite Buch des "Herrn der Ringe" durch und habe mir geschworen, daß ich dieses Buch als Erstes kaufen würde, wenn ich eigenes Geld verdienen würde.Als Jugendliche habe ich unglaublich viel SF-Romane gelesen, von den monatlich erscheinenden Perry Rhodan Romanen, die sich sehr zum Vorteil meines sehr schmalen Portemonaies zwei meiner Schulfreunde immer kauften und die ich mitlesen durfte, bis zu Isaak Asimov und Stanislaw Lem, denn für Mädchen gab es vergleichsweise nicht viel Gescheites zum Lesen.
So, Babyjane...warum ich nun diesen Thread hier eröffnet habe, hat den Grund, daß ich mir mit Hilfe der Büchereulen, die sich auf dem Lesemarkt besser auskennen als ich es derzeit noch tue, einen zumindest groben Überblick verschaffen wollte, wie es denn derzeit in etwa aussieht und wenn Dyke dann halt schreibt, daß unter SF-Literatur alles "gepackt" wird, was nur irgendwie das Wörtchen Weltraum beinhaltet und Iris ja auch in ihrem Beitrag ein Stückchen weiter oben gerade bestätigt, daß die kleineren, unabhängigen Verlage offenbar nicht gegen die marktbeherrschenden Großkonzerne ankommen mit Autoren, die mal neue Wege beschreiten, dann gibt mir das doch schon viel zum Nachdenken.
Für mich stellt sich da die Frage, wer zuerst da war - das Huhn oder das Ei - und was ich als Leser dazu tun kann, um aus einem möglichst bunten und interessanten Eiersalat für mich das Beste herauspicken zu können.
Und - so ganz nebenbei nicht plötzlich in der Kinderbuchabteilung nach einem einigermaßen interessantem SF-Roman, Krimi/Thriller oder guten Historischen Roman suchen zu müssen...oder noch schlimmer....darauf angewiesen zu sein, daß HH auch weiterhin über ausreichend Spezialbuchhandlungen mit engagierten Betreibern verfügen wird...oder es genug engagierte und verantwortungsvolle Rezensenten bei zum Beispiel Amazon gibt...:-)
Iris (Baumbart) -
Zitat
Original von Baumbart
Für mich stellt sich da die Frage, wer zuerst da war - das Huhn oder das Ei - und was ich als Leser dazu tun kann, um aus einem möglichst bunten und interessanten Eiersalat für mich das Beste herauspicken zu können.
Buchvorstellungen hier und anderswo lesen und evtl. nachfragen.Du wirst nach einer Weile feststellen, daß nicht jeder Rezensent deinen Geschmack teilt, andere aber schon. Daran kann man sich dann auch besser richten.
Und bei kleineren Buchhandlungen einkaufen -- sich auch mal beraten lassen und all das.
Liebe Grüße,
Iris
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Guten Morgen, Iris
Du sprichst mir aus tiefster Leserseele...
Baumbart -
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Hallöle.
In meinen Augen werden die Bücher oft sehr willkürlich eingeordnet, je nachdem, wie die Macher die beste Vermarktung sehen. In meinen frühen Jugendzeiten wurde softe Fantasy als Jugendbücher veröffentlicht, harte Fantasy als SF. Als die Verlage plötzlich ein Publikum zu sehen glaubten, das sich mehr für Fantasy als für SF interessiert, wurde sofort ein neues Label geschaffen.
Einige wenige Werke der Fantasy, die sehr gut zu gehen versprachen, wurden, wie auch einige SF-Romane, wurden aus Verkaufsgründen jedoch in die Mainstream eingeordnet.Auch heute findet man teilweise normale Krimis unter Thrillern usw..
Die Frage stellt sich daher nicht, ob es keine Vorschriften für Genres mehr gibt, sondern ob es sie je gegeben hat.
Wenn ich mir manche Verlagsprogramme ansehe, würde ich sagen, eher nein.
Liebe Grüße
Gheron -
manchmal find ich es schwer krimie und thriller zu unterscheiden.
wo hört das eine auf und wo fang das nächste an.