Faunblut – Nina Blazon

  • Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
    Verlag: Cbj (Dezember 2008)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3570160092
    ISBN-13: 978-3570160091


    Kurzbeschreibung
    Eine Metropole am Rande der Zeit. Eine Herrschaft im Zeichen der Gewalt. Und eine Liebe wider jede Vernunft. Als Jade, das Mädchen mit den flussgrünen Augen, den schönen und fremdartigen Faun kennenlernt, ist ihre Welt bereits am Zerbrechen. Aufständische erheben sich gegen die Herrscherin der Stadt und die sagenumwobenen Echos kehren zurück, um ihr Recht einzufordern. Jade weiß, auch sie wird für ihre Freiheit kämpfen.


    Über die Autorin


    Als Nina bei der Büchereule
    Homepage von Nina Blazon
    Leseprobe
    Link zur Leserunde


    Meine Meinung
    Zuerst einmal etwas zu dem Cover: Die farbliche Gestaltung und das Gesamtbild an sich gefällt mir total gut, aber ich habe auch zwischen Cover und Buchinhalt keine Zusammenhänge erkennen können.


    Das Buch spielt in einer Fantasywelt, welche von der Herrin Mar beherrscht wird.
    Diese ist nach den Winterkriegen und der Stürzung der ehemaligen Könige an die Macht gekommen und seither ist eine gewisse Unterdrückung in der Stadt vorherrschend.
    Mar macht Jagd - auf Echos und auch menschliche Rebellen, die ihr eventuell gefährlich werden könnten.
    Jade lebt in einer Unterkunft direkt am Fluss - dem Larima (der Name hat es mir total angetan - gefällt mir).
    Dort lebt sie zusammen mit ihrem Vater Jakub und der Köchin Lilinn.
    Als sie an einem Morgen zu den Flussleuten (du denen auch ihr Freund Martyn gehört) in den Hafen kommt, laden diese gerade eine riesige Menge an Kisten aus, die zu zwei Nordmännern gehören, die ebenfalls in die Stadt gekommen sind. Tam und Faun - die Nordmänner - aber tragen eine gefährliche Ladung bei sich.


    Besonders Jades Zerrissenheit zwischen Fluss und Land, Martyn und Faun, Rebellen, Jägern, Echos und ihrer Natur ist wunderbar geschildert.


    Auch Spiegel stehen in diesem Buch im Vordergrund, allerdings sind sie nicht dazu da um das eigene Spiegelbild zu sehen.
    Spiegelungen, die nicht so sind, wie sie scheinen.


    Gerade die Differenzierungen zwischen Gut und Böse, die in diesem Buch vorgenommen wurden, sind nicht nur Schwarz und Weiß sondern auch Grau.
    Es kommt alles auf die Sichtweise an.



    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da es wirklich sehr schön geschrieben ist und die Spannung, die sich zunächst erst langsam aufbaut, besteht bis zum - bitteren (das Buch ist schon zu Ende :cry) - Ende.
    Immer neue Dinge fließen, ohne die Geschichte holprig wirken zu lassen, mit ein.
    Die knapp 500 Seiten konnte ich beinahe in einem Rutsch weglesen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es denn nun weitergehen könnte.
    Gerade die Tatsache, dass sich nicht alles so entwickelt, wie man es erwartet hätte macht das Buch umso reizvoller.


    Zu dem Zusatz, dass das Buch für Biss-Fans geeignet ist halte ich nicht viel.
    Klar – es gibt sicherlich Fans, denen es gefällt, aber ansonsten hat das Buch nichts mit Biss zu tun.
    Auch für Menschen, die eine Abneigung gegen gewisse Personen in diesem Buch hegen sei also gesagt: Man kann das Buch beruhigt lesen…


    Es entwickelt sich schön und nachdem ich das Ende gelesen habe würde es mich interessieren zu erfahren ob schon eine Fortsetzung geplant ist. - Ich wäre sicherlich ein Abnehmer.



    Fazit: Ein sehr gelungener Fantasyroman, der auf mehr hoffen lässt.



    Ich konnte mich nicht entscheiden ob ich das Buch bei Fantasy oder bei Kinder-/ Jugendbüchern einordnen soll.
    Letztendlich habe ich mich für Fantasy entschieden, weil ich denke, dass das Buch auch von Erwachsenen gerne gelesen werden könnte.

  • Vielen Dank für die umfangreiche und aussagekräftige Rezension, bei mir subt das Buch noch, ich werde es aber nach dieser positiven Meinung etwas höher nach oben schieben... :-]



    gespannte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

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  • Danke für die schöne Rezi, Aqualady :wave
    Sauerei, ich will das Buch auch schon gelesen haben ... ;-)
    Nachdem mich seit längerer Zeit die letzten Bücher von Nina Blazon zum Buchkauf nicht ganz verleiten konnten, bin ich jetzt umso gespannter. Die Leseprobe war auch schon toll, Sprachstil ist wie immer sehr schön.


    Noch zwei Wochen und dann werd ich es begierig aufschlagen :-]

  • Ach wie schön! Die Rezi ist online :-) Ich habe meine gestern veröffentlicht, "drüben" bei Literaturschock, weil ich nicht damit gerechnet hatte, in dieser Woche irgendwann mal online zu sein. Habe mich seit September arg zusammenreißen müssen, um dieses tolle Buch nicht einfach zu rezensieren.


    Ich kopiere meine Rezi einfach mal:


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    Meine Meinung


    Der Klappentext ist ein wenig nichtssagend, er hätte mich wohl nicht neugierig gemacht, hätte nicht Nina Blazon dieses Buch geschrieben. Und wäre das Cover nicht so schön gewesen. Und – wäre der Titel nicht so faszinierend gewesen. Letzterer ist aber sehr irreführend, es geht nicht um Faune, jedenfalls nicht in der ziegenfüßigen Gestalt, in der man sie erwartet, und schon gar nicht um deren Blut. Wer also ein Buch über Fabelwesen erwartet, wird enttäuscht werden.


    Die 19jährige Jade Livonius lebt zusammen mit ihrem Vater Jakub im heruntergekommenen Hotel Larimar. Ihre Heimatstadt, die keinen Namen zu haben scheint, steht unter der Herrschaft der grausamen Lady Mar und ihren nicht weniger grausamen zwölf Lords. Die Bewohner müssen ständig auf der Hut sein, denn überall lauern die Jäger der Lady, für die ein Menschenleben nicht viel zählt. Seit einiger Zeit häufen sich in der Stadt Morde, die den sagenumwobenen Echos zugeschrieben werden. Diese Wesen sind angeblich Furcht erregende Kreaturen, die aus einer Laune heraus töten und nicht einmal eine Sprache haben. Als Jade auf ihrem Ausflug zum Schwarzmarkt zweien dieser Wesen begegnet und feststellt, dass die Gerüchte über die Echos nicht stimmen, beginnt sie Fragen zu stellen. Doch das ist in der Stadt der Lady lebensgefährlich.
    Kurz darauf bekommen Jade und ihr Vater neue Gäste – den geheimnisvollen Echo-Jäger Tam und seinen Assistenten Faun, der Jade auf Anhieb nicht zu mögen scheint. Jade und Faun kommen sich schon bald näher, doch ihre Beziehung steht unter keinem guten Stern. Beide haben Geheimnisse und außerdem scheint Faun auf rätselhafte Weise an Tam gebunden zu sein.


    Schon nach zwei Seiten wird klar, dass dieses Buch komplett anders ist als die anderen Bücher der Autorin. Es ist düsterer, rätselhafter, erwachsener. Hätte nicht Nina Blazons Name draufgestanden, ich hätte einen anderen Autor/eine andere Autorin vermutet.


    Ich hatte nur auf wenigen Seiten das Gefühl, mich in einer Fantasy-Welt zu befinden. Die von Nina Blazon erschaffene Stadt wirkt sehr düster, aber auch irgendwie real, sie scheint einer europäischen Stadt der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts nachempfunden zu sein. Und mittendrin in dieser fast realen Welt findet man seltsame Geschöpfe, alte Legenden und eine Widerstandsbewegung. Eine wirklich gelungene Mischung.


    Die Figuren kommen sehr lebendig rüber, jede Romanfigur scheint ein Geheimnis zu haben – Jade, ihr Vater, die Köchin, Faun, Lady Mar sowieso. Es ist spannend, sich Seite für Seite an die Auflösungen heranzutasten, einiges vermutet man bereits am Anfang, anderes überrascht einen total.


    Das Buch liest sich leicht, hat ein angenehm rundes Ende und ist, soweit ich das erkennen kann, ein Einzelband. Nina Blazons neuer Stil tut dem Roman sehr gut und ich hoffe, dass auch die zukünftigen Romane ähnlich geschrieben sein werden.


    Das ist eines der wenigen Bücher, die für einen ReRead vorgesehen sind und zwar schon bald. Ein größeres Kompliment an ein Buch fällt mir nicht ein.
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    Leserunde?! Wirklich? Bei Leserunden.de ist leider keine zustande gekommen, ich werde gleich mal hier nach dem Termin gucken. Hoffentlich kollidiert er nicht mit meinen anderen Leserunden.


    ***
    Aeria

  • Faunblut – Nina Blazon:


    Rezension:
    Ein handlungsreicher, tempovoller Fantasyroman mit einem komplexen, in sich schlüssigen Worldbuilding, mit viel Atmosphäre und einer Liebesgeschichte, die im Vordergrund steht.


    Die junge Jade lebt mit ihrem Vater Jakub in der Stadt, die von „Der Lady“ hart und gnadenlos regiert wird. (9/10 Abgaben, kein Wunder dass der Schwarzmarkt boomt, Abweichler und Rebellen werden bestraft, geringster Widerstand hart niedergeschlagen)
    Jakub führt ein Hotel, bei ihnen lebt Lilinn, die einst ihre Familie verlor und jetzt als Köchin arbeitet und eine gute Freundin für Jade ist. Dann gibt es noch Jades brüderlichen Freund Martyn.


    Die Stadt, die Wälder oder der Fluss als Lebensraum der Protagonisten überzeugt in einem fast plastischen Sinne.
    Sprachlich ist Faunblut makellos und einfach nur gelungen, ohne sich je zu versteigen.
    Dadurch entwickelt der Roman eine eigene Energie.


    Die Echos, fremdartige, gefährliche Wesen, werden als Bedrohung gesehen und von den Jägern der Lady gnadenlos verfolgt.
    Auch Jade hat schon bald eine Begegnung mit diesen rätselhaften Echos.


    Dann kommt ein Lord Tam mit einer geheimnisvollen Ladung voller Raubtiere und Vögel in der Stadt an. Begleitet wird er von einem mürrischen Mann mit blonden Haar und ungewöhnlichen Augen, namens Faun, mit dem sich Jade auf Anhieb rumstreitet, aber doch von ihm angezogen wird. Klar, dass die beiden ein Paar werden. Die Liebesgeschichte ist klassisch, hätte für meinen Geschmack weniger vorhersehbar gestaltet werden können.


    Die Rebellion in der Stadt nimmt zu, Jade wird immer mehr in geheimnisvolleVorgänge verstrickt.
    Da der Roman sehr von dem mysteriösen und rätselhaften lebt und relativ viel passiert, möchte in an dieser Stelle lieber nicht mehr verraten, sondern Faunblut einfach nur empfehlen.

  • Jup hab das Buch auch schon gelesen,
    eine sehr sehr gute Story muss ich sagen, ich hab mit mehr Fabelwesen gerechnet, trotzdem war ich sehr zufrieden.
    Und man wusste von anfang an das was mit dem Mädchen nicht stimmt, was einen auch gefesselt hat und wieso man unbedingt weiter lesen musste.


    Ich fand es wirklich richtig gut und hab es arg schnell durch gehabt.
    Das Cover ist natürlich auch richtig hübsch.


    Also ein sehr gelungenes Buch.

  • hab das Buch grade zuendegelesen und fand es wirklich sehr gelungen, da die Spannung die gesamte handlung lang beibehalten und gesteigert wurde.
    Zudem waren die Personenkonstellationen sehr unterhaltsam, vor allem gegen Ende, als man denkt, man würde sie kennen, jedoch dann Dinge, Geheimnisse über sie erfährt, die man nicht vermutet hätte.
    Besonders gelungen gestaltet fand ich auch das Cover, ohne das ich wahrscheinlich nicht auf das Buch aufmerksam geworden wäre, jedoch finde ich, dass der Titel, obwohl er, vor allem in dieser verschnörkelten Schrift, äußerst interessant und spannend klingt, nicht ganz zur Story passt.


    Trotzdem kann ich das Buch nur weiterempfehlen, da es ein sehr schöner Fantasy-Roman, der in eine andere Welt, in der aber alle menschlichen Gefühle und Werte, wie Macht, Zwiespalt, Liebe und Freundschaft, vertreten sind, entführt, ist.

  • Mir fällt gerade auf, dass ich ganz vergessen habe, meinen Senf zum Buch abzugeben.
    Wieder mal ein außergewöhnlich gutes Buch von Nina Blazon und wieder eine ganz neue Richtung - vom der märchenhaften, eher traditionellen Fantasy zur düsteren Urban-Fantasy. Von letzterem gibt es nur eher wenig gute Bücher, aber "Faunblut" hat gezeigt, dass sich Urban und Qualität nicht zwangsläufig ausschließen müssen.
    Sprachlich, inhaltlich, atmosphärisch passt mal wieder alles perfekt zusammen, und auch das Zusammenspiel von Liebe, Action und Mystik funktioniert überraschend gut. Am Ende werden dem Leser einige Wendungen und kinoreife Bilder geboten und lassen mich, als Leser, in der Hoffnung zurück, dass noch ähnliche andere Bücher der Autorin folgen werden.

  • Hallo Aqualady :wave
    Danke für die schöne Rezi erstmal!
    Ich würde gerne von dir wissen, ob es auch ein Buch für mich wäre? :help

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter