'Der Duft' - Kapitel 25 - 38

  • Nun sind Marie und Rafael im Lager von Nazir Ondomar. Ondomar wird klasse beschrieben, man kann seine Ausstrahlung richtig spüren! Das Abendessen von Ondomar und Marie fand ich sehr spannend - und jetzt weiß ich auch endlich, warum Marie das geheimnisvolle Fläschchen nun ausgerechnet in ihrem BH verstecken musste. :lache
    Jetzt muss ich ganz schnell weiterlesen und Marie und Rafael auf ihrer Flucht begleiten...

  • Zitat

    Original von chiclana
    Ondomar wird klasse beschrieben, man kann seine Ausstrahlung richtig spüren!


    Ja, das finde ich auch. Der ist gut gelungen.


    Interessanterweise scheint ja der Inhalt des Fläschchens auf Frauen nicht zu wirken. Vielleicht heizt der Geruch das männliche Testosteron auf oder so was?


    Marie und Rafael haben Glück, daß sie auf Peko gestoßen sind. Wer weiß, ob sie sonst überlebt hätten. M.E. hätte man die Szene in Pekos Dorf und die Flucht in den Sudan auch gut weglassen können. Es gibt schon genug Grausames in diesem Buch. Nicht alle Horrorszenarien Afrikas passen in einen Roman.


    Und das ist ja nun keine Überraschung: Ondomar will auf der Konferenz in Riad tatsächlich den Duft loslassen. Die Frage ist nur noch, wie hängt alles zusammen und haben überhaupt alle Anschläge miteinander zu tun? Warum sollte Ondomar im Irak Frauen und Kinder umbringen wollen? Macht keinen Sinn.


    Das Eindringen von Marie und Rafael in die Amerikanische Botschaft ist ja echt filmreif :-) Zum Glück wird ihnen hier endlich Glauben geschenkt.
    Jetzt sind wir mittendrin in einem "Unerschrockener Bürger rettet die Welt"-Film. Erinnert mich ein bißchen an "Projekt: Peacemaker" mit George Clooney und Nicole Kidman.


    Karl Osbergs Schreibstil gefällt mir aber wirklich gut, die kurzen Kapitel ebenso, das Tempo ist klasse und auch die Spannung hält sich durchgehend. Durch die vielen Ortswechsel und verschiedenen Handlungsebenen sind die Zusammenhänge nicht gleich vorhersehbar und so bin ich gespannt auf den letzten Abschnitt.

  • Das ist mal wieder so ein Buch, dass ich am liebsten an einem Stück lesen würde, so spannend ist es.


    Ich hätte nicht gedacht, dass das Fläschchen Marie und Rafael helfen könnte, hatte es eher als eine gewisse Bedrohung für die beiden empfunden, und nun hat es ihnen geholfen, vor Ondomar zu fliehen.


    Interessant fand ich, dass das Mittel nur bei Männern ihre Wirkung entfaltet.


    Bei ihrer Flucht treffen sie auf den kleinen Peko und können ihn vor den Hyänen retten. Ich habe sehr mit dem Kleinen gelitten, der sich die ganze Schuld für die Verbrennung seines Dorfes aufgeladen hatte.


    Letztendlich trifft Peko im Flüchtlingslager seine Familie wieder, sodass es für ihn doch noch ein gutes Ende nimmt.


    Nicht so schön geht es für Marie und Rafael weiter, die dort einen ihrer Verfolger entdecken und weiter fliehen müssen (Ich hatte ja zunächst gehofft, dass Ondomar und seine Leute sich gegenseitig getötet hätten, aber dann wäre das Buch vermutlich schon diort zuende gewesen...)


    Nachdem ihnen niemand zuhören wollte, sind Marie und Rafael in der US-Botschaft endlich auf offene Ohren gestoßen. Und nun weiß auch Harrisburg über die Pläne Bescheid. Ob er das Attentat noch verhindern kann? Vor allem, weil vermutlich niemand damit rechnet, dass eine der Hotelbediensteten erpresst wird, das Mittel freizusetzen.


    Wen ruft Harrisburg über die gesicherte Leitung an, und wer ist dieser Pilger, der im letzten Kapitel des Abschnitts auftaucht?

  • Ondamar ist doch ein echtes Ekelpaket. Und sie wäre ihm fast verfallen. Zumindest gedanklich. Und jetzt schlägt er sie auch noch. Letztlich hilft ihr aber der Inhalt des Fläschchens. Denn als Ondamar es ihr entwenden will zerbricht es und Ondomar und seine Männer verprügeln sich jetzt selber und Marie und Rr. gelingt die Flucht.


    Auf dieser finden sie Peko den kleinen Eingeborenen, auf einem Baum sitzend vor den Hyänen auf der Flucht. Sie nehmen sich seiner an und die drei profitieren voneinander. Sie beschützen ihn und Peko hilft ihnen in dieser Gegend zu überleben. Ohne ihn hätten sie es wohl sehr schwer gehabt so ohne Wasser und Nahrung. Der kleine Kerl hat mir richtig leid getan, mit all den Vorwürfen, die er sich gemacht hat.


    Schließlich landen die 3 in einem UN Lager und Peko findet dort seine Mutter. Das hat mich für ihn gefreut. Ich hoffe, dass sein Vater und sein Bruder dort ebenfalls waren. Davon hat der Autor nichts erwähnt.


    Leider müssen M. und R. erneut fliehen. Kadin befindet sich ebenfalls in dem Lager und er hat Marie gesehen und erkannt.
    Sie flüchten mit einem Jeep und gelangen dann zur deutschen Botschaft, die nicht mehr macht als ihnen neue Pässe zu beschaffen.
    Jetzt wächst Marie über sich hinaus und erreicht durch ihren Mut und ihre nicht ganz konventionelle Handlungsweise, dass sie Zugang zur amerikanischen Botschaft erhalten.
    Dort endlich finden sie in der Gestalt von Bob Harrisson jemanden, der ihnen zuhört.


    Ondomar war inzwischen nicht untätig. Er hat die Familie der Hotelangestellten Nancy in seiner Gewalt und erzwingt damit, dass Nancy den Duftstoff in das System der Klimananlage einbringt.

  • Den kleinen Peko fand ich liebenswert - er tat mir richtig leid, wie er sich die Schuld an der Zerstörung seines Dorfes gab. Sehr niedlich auch seine Vorstellung vom Gott der weißen und wie er Marie und Rafael zuerst für Engel hält!


    Die Flucht aus dem Lager und das Eindringen in die amerikanische Botschaft sind wirklich filmreif.
    Und zum Glück gibt es wenigstens Bob Harrisburg der Marie und Rafael glaubt...


    Gut gefallen hat mir auch die Szene wo Rafael Marie seine Liebe gestehen will und sie dann das Hotel in Riad im Fernsehen sieht. :lache

  • Das war ein sehr erlebnisreicher Abschnitt. Ich fand ihn etwas überladen, die Geschichte um Peko hätte von mir aus auch gut und gerne fehlen können, da stimme ich mit JaneDoe überein.
    Ansonsten aber weiterhin super spannend und ich freue mich schon auf den letzten Abschnitt und die Auflösung des Ganzen.

  • Seltsam, ich bin jetzt in der Mitte des Buches, bzw sogar schon etwas weiter, aber hier diskutiert noch niemand über die Grundannahme des Buches. Haltet ihr den Gedanken, dass ein solcher Duftstoff entwickelt werden könnte und verwendet würde für so fiktional, dass man sich darüber keine Gedanken machen muß oder für so realistisch, dass man diesen Ansatz gar nicht hinterfragen muß ?

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Ich habe im letzten Abschnitt etwas dazu geschrieben.


    Nicht das ich es gefunden hätte...


    Ich halte diesen Duft nicht für realistisch- mag sein, dass dazu noch was kommt, aber welchen Sinn sollte so ein Duft in der Natur haben? So ein Stoff kann m.E. nicht aus dem Nichts entwickelt werden- ich könnte mir also so etwas wie das Parfum, das letztlich dazu führt, dass der Träger vor Begeisterung zerrissen wird, oder einen Duftstoff, der sexuelle Raserei auslöst, oder Fluchtinstinkte mit Massenpanik vorstellen, also alles was in der Natur in kleinen Dosen vorkommt so aufbereitet, dass Gefahr davon ausgeht. So wie eigentlich die Forschung in der Realität angelegt ist, also Duftstoffe, die Pflanzen oder Tiere zur Abwehr von Fressfeinden erzeugen in industrieller Manier und entsprechenden Größenordnungen den Menschen nutzbar zu machen, so kann natürlich auch ein Kampfstoff entwickelt werden. Ein reiner Kunstduft erscheint mir unwahrscheinlich.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Durch diesen Abschnitt bin ich nun auch geprescht und wenn ich mehr Zeit zum Lesen hätte, hätte ich das Buch schon längst durch. Das Buch ist echt spannend und die verschiedenen Orte gefallen wir sehr gut. Das macht das Lesen sehr abwechslungsreich.


    Karl: Ich muss sagen, das Buch könnte ich mir verfilmt auch sehr gut vorstellen.


    Ich bin ja froh, dass das das Zerbrechen des Fläschchens nützlich war und sich meine Sorge nicht verwirklicht hat.


    Maries Aktion dem Wachposten an der US-Botschaft mal eben zu entwaffnen war ja nicht ganz ohne. Zumindest hat sie erreicht, was sie wollte.


    Ich frage mich nur die ganze Zeit, warum das Labor niedergebrannt wurde und Pekos Dorf. Nur um Spuren zu verwischen? Das kann ich irgendwie nicht ganz glauben. Wo ist Dr. Borg? Es gibt noch so einige Ungereimtheiten und ich hoffe, auf die gibt es im letzten Abschnitt Antworten.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Zitat

    Original von beowulf


    Nicht das ich es gefunden hätte...


    Ich halte diesen Duft nicht für realistisch- mag sein, dass dazu noch was kommt, aber welchen Sinn sollte so ein Duft in der Natur haben? So ein Stoff kann m.E. nicht aus dem Nichts entwickelt werden- ich könnte mir also so etwas wie das Parfum, das letztlich dazu führt, dass der Träger vor Begeisterung zerrissen wird, oder einen Duftstoff, der sexuelle Raserei auslöst, oder Fluchtinstinkte mit Massenpanik vorstellen, also alles was in der Natur in kleinen Dosen vorkommt so aufbereitet, dass Gefahr davon ausgeht. So wie eigentlich die Forschung in der Realität angelegt ist, also Duftstoffe, die Pflanzen oder Tiere zur Abwehr von Fressfeinden erzeugen in industrieller Manier und entsprechenden Größenordnungen den Menschen nutzbar zu machen, so kann natürlich auch ein Kampfstoff entwickelt werden. Ein reiner Kunstduft erscheint mir unwahrscheinlich.


    Ich hoffe ehrlich gesagt auch, dass nie ein entsprechender Duft entwickelt wird. Aber tatsächlich gibt es Aggression auslösende Pheromone in der Natur. Überhaupt ist die Evolution da wieder mal sehr kreativ. Schön fand ich das Beispiel einer Raupenart, die ein Pheromon absondert, das Ameisen dazu bringt, sie für Nachwuchs zu halten und sie zu füttern!


    Das Thema Pheromone ist noch weitgehend unerforscht. Erst seit den Fünfzigerjahren weiß man überhaupt, dass es sie gibt. Bis vor wenigen Jahren hielt man es für unmöglich, dass auch Menschen auf Pheromone reagieren, inzwischen ist das aber erwiesen, wenn auch bisher nur relativ schwache Reaktionen nachgewiesen wurden. Wer weiß, was man da noch alles findet!

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Mir auch, aber ein Duftstoff auf der Basis von Pheromonen ist für mich vorstellbar.


    Das hab ich mir auch überlegt. Aber in den Dschungel Afrikas sind bestimmt noch Dinge versteckt, die bis Heute noch unbekannt sind.


    Ausser deckt sich hier das Buch mit dem Schmöker von James Rollins.
    In Operation Amazonas kommen ähnliche Stoffe zum Einsatz.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von beowulf:
    Haltet ihr den Gedanken, dass ein solcher Duftstoff entwickelt werden könnte und verwendet würde für so fiktional, dass man sich darüber keine Gedanken machen muß oder für so realistisch, dass man diesen Ansatz gar nicht hinterfragen muß ?


    Ich halte es ehrlich gesagt für ziemlich realistisch und will ähnlich wie Sabine_D gar nicht wissen, was alles schon in den Laboren dieser Welt erforscht und erprobt wird.
    In diesem Zusammenhang muß ich immer an "Die Physiker" von Dürrenmatt denken, in dem es sinngemäß heißt: Ein Gedanke der einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden. Und ich schätze mal, daß die Versuchung für Wissenschaftler groß ist, den Gedankengang zu Ende zu denken bzw zu forschen und sich nicht an alle Beschränkungen, die Gesetze, die Ethik oder der gesunde Menschenverstand vorgeben zu halten. Wenn dieses Überschreiten der Grenze nicht sogar von den verschiedenen Regierungen gewollt ist, um sich einen wie auch immer gearteten Vorteil zu verschaffen.



    Besonderer Aufreger für mich in diesem Kapitel war der Ausspruch von Will auf S. 287: Client first. Bei so viel sozialem Gewissen wundert mich die Entwicklung der Wirtschaft überhaupt nicht.



    Edit: ich hatte so gehofft, daß noch niemand meinen Fauxpas bemerkt hat, aber ich war wohl doch zu langsam. .. und das obwohl ich extra nochmal aus dem Bett gestiegen bin, um es schnell zu verbessern. :lache

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

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