Das Marsgrab – Kristine Kathryn Rusch

  • Bastei-Lübbe Tb. ca. 500 Seiten


    Originaltitel „Buried Deep“
    Aus dem Amerikanischen von Frauke Meier


    Kurzbeschreibung:
    Auf dem Mars herrschen die nichtmenschlichen Disty. Diese entdecken in ihrem Gebiet eine dreißig Jahre alte Menschenleiche. Nach ihren Bräuchen stellt allein die Existenz der Toten eine entsetzliche Beleidigung dar. Sofort verlangen sie eine umfassende Aufklärung der Geschehnisse. Miles Flint ist ein Lokalisierungsspezialist. Er spürt verschollene oder untergetauchte Personen auf. Doch während er der dreißig Jahre alten Spur folgt, stößt er auf ein tödliches Geheimnis – ein Geheimnis, das das gesamte Sonnensystem erschüttern wird!


    Über die Autorin:
    Die preisgekrönte, amerikanische Schriftstellerin Kristine Kathryn Rusch ist mit dem Autor Dean Wesley Smith verheiratet, mit dem sie auch schon mehrere Romane zusammen schrieb. Kristine Kathryn Rusch nutzt viele Pseudonyme für zahlreiche Bücher.
    In Deutschland erschienen von ihr unter anderem Die weißen Schleier der Macht, Die Herzleser und Fremde Einflüsse.
    Am Bekanntesten wurde sie aber wohl als Herausgeberin des „Magazine of Fantasy and Science Fiction“.
    Autorin-Homepage: http://kristinekathrynrusch.com


    Meine Rezension:
    Als erstes fällt bei diesem Buch das knallige, aber beeindruckende Cover von Bob Eggleton auf.


    Zur Ausgangsposition: Ein menschliches Skelett wird auf dem Mars gefunden und es stellt sich heraus, dass es sich um eine ermordete Frau handelt.


    Der vierte Teil der Miles Flint-Reihe und irgendwie entwickelt es sich zunächst nicht so richtig weiter.


    Miles ist so unnahbar wie zuvor, Noelle DeRicci wird mehr in die Politik verwickelt, das ist en undankbarer Job.
    Mit der aufdringlichen Journalistin Ki Bowles wird ein Charakter nur angerissen, dazu noch mit altbekannten Klischees versehen.


    Ein besser gelungener Charakter ist Aisha Costard, eine forensische Anthropologin, die sich
    an Flint um Hilfe wendet. Sie steht stark unter Druck und ist in Gefahr, da die Marsaliens, die Distys sie suchen, weil sie die Tote bei der Untersuchung berührt, also nach den religiösen Riten der Aliens kontaminiert sind.


    Positiv ist, wie die Erzählstruktur zwischen den verschiedenen Figuren wechselt. Das ist geschickt gemacht.

    Es gibt schon viele gute Szenen, und die Zusammenhänge sind komplex angelegt,
    Es stört mich jedoch, dass die Aliens nicht so richtig auftreten. Die Reihe hat eigentlich den Zeitpunkt, diese als auftretende Akteure mehr in den Mittelpunkt zu stellen, längst erreicht, fast schon überschritten. Doch dass will die Autorin offensichtlich nicht, um die Fremdheit der Aliens aufrechtzuerhalten. Diese Methode trägt jedoch nicht eine ganze Reihe.


    Hinzu kommt, dass der Science Fiction Krimi bei der Länge von 492 Seiten nicht spannend genug ist. Eine Kürzung von mindestens 100 Seiten wäre angemessen gewesen.


    Erst gegen Ende gewinnt der Roman an Drive. Flint erklärt sich bereit Noelle zu unterstützen und transportiert Überlebende eines lange zurückliegenden Massakers mit seinem Schiff Emmeline auf den Mars. Die Präsenz dieser Überlebenden könnte die politische Krise auf dem Mars beilegen. Hier stellen sich noch einmal konkret philosophische Fragen.
    Noelle DeRicci erweist sich, dass sie die Qualitäten einer durchsetzungsfähigen Realpolitikerin besitzt. Es gilt abzuwarten, ob sie in künftigen Teilen der Serie noch aufsteigen wird.


    Diese intelligente Wendung in der Handlung mit einem guten Finale versöhnt mit den bisherigen Längen des Romans 8 von 10 Punkte können noch vergeben werden und das Interesse an der Reihe bleibt ungebrochen.

  • Das Aussehen wird nur schemenhaft angedeutet. Die Marsianer, hier Disty genannt, sind körperlich kleiner als die z.B. Amerikaner, die hier in dem Roman die Hauptrollen spielen.


    Rusch legt nahe, dass die Menschen in diesen Roman die Disty nicht unterscheiden können, so wie Asiaten, die für amerikanische Soldaten während des Vietnam-Krieges alle gleich aussahen.


    Die Konflikte dieses Romans sind vergleichbar mit denen der US-Amerikaner und Vietnam 1970.


    Zitat aus Wikipedia zu der Reihe:
    Überträgt man den Plot einfach eins zu eins auf Amerika und den Rest der Welt, so gibt der Stoff weiteren Anlass zur Kritik. Das gilt ebenso für Motivation und Handlungsweise der Hauptfigur „Miles Flint“. Entsprechend werden diese Bücher wohl entweder geliebt oder gehasst werden.