• soeben, mußte ich mir doch glatt in einem anderen Thread eingestehen: ich glaub ich bin Lesesüchtig.


    Ja als Kind schon kam ich schwer von Büchern weg. Hatte dann mal jetzt als erwachsene ein paar Jahre "Auszeit" wo ich wirklich nur wenige Bücher gelesen habe. Seit April dieses Jahres ist die Sucht wieder ausgebrochen und soeben hab ich festgestellt, das seit Juni es 125 gelesene Bücher waren.


    Es ist oft echt komisch, ich will unbedingt weiterlesen und weiterlesen. Schon fast könnte man meinen, am nächsten Tag wären die Buchstaben verschwunden.


    hat jemand nen Tip, wie ich diese Extreme Sucht derzeit wieder in Griff bekomme? Das kann doch nicht soweitergehn? Muß ja auch noch meinen Haushalt schmeißen usw.

  • Ich glaube, in einem Buchforum bekommst du nicht wirklich Tipps wie man das Lesen unterbinden kann ;-)


    Vielleicht hilft es dir ja, wenn du dir morgens, oder am vorabend einen Tagesplan schreibst, wo du alle im Haushalt zu erledigenden Aufgaben einträgst und dir dann zur Belohnung für die erledigte Aufgabe ein paar Minuten Lesen erlaubst.

  • Hallo buchwürmchen,


    ich finde 125 Bücher seit Juni nicht mehr normal, aber Du ja auch nicht. Vielleicht versuchst Du, durch das ununterbrochene Lesen etwas zu kompensieren oder entfliehst sozusagen der Realität? Ich komme Dir mit dieser Aldiweisheit nur, weil Du es ja selbst als Extrem und Sucht bezeichnest.


    Vielleicht solltest Du Dir Lesedauer oder Seitenzahl pro Tag festlegen, die Du dann nicht nennenswert überschreiten darfst. Einfach mal gar nicht lesen tut auch gut.


    Lieben Gruß, Bell

  • Zitat

    Original von Jai


    Vielleicht hilft es dir ja, wenn du dir morgens, oder am vorabend einen Tagesplan schreibst, wo du alle im Haushalt zu erledigenden Aufgaben einträgst und dir dann zur Belohnung für die erledigte Aufgabe ein paar Minuten Lesen erlaubst.


    Das klingt nach einer guten Idee, dem würde ich mich gerne anschließen. Lesen als Belohnung ist bestimmt noch schöner als ohnehin schon :wave

  • Es kann aber auch genau das Gegenteil bewirken...Wenn man etwas begrenzt oder einschränkt, kann es das Bedürfnis danach extrem steigern - Du musst einfach wissen, inwiefern du unter dieser Sucht leidest und evtl. tatsächlich mal mit einem Psychologen darüber reden - wenn es dich vom ganz normalen Alltag abhält und du vielleicht sogar in die roten Zahlen gerätst, dann solltest du darüber nachdenken... :gruebel

  • Naja, welche Bücheranzahl "normal" ist, würd ich jetzt nicht bestimmen. Wenn jemand so schnell liest oder soviel Zeit hat, dass er ein Buch am Tag durchliest, bitte. Hängt ja auch vom Buch ab.
    Ich finde es zwar schon sehr viel, soll aber nichts heißen.


    Ich würde es eher an anderen Punkten festmachen - leiden andere Bereiche deines Lebens darunter? Vernachlässigst du deine Freunde, deine Familie oder dich selbst, nur um zu lesen? Leidet die (Haus-)Arbeit sehr darunter (bei der Hausarbeit ist es so ne Sache...ich lass ja gern für ein Buch das dreckige Geschirr stehen, aber das sollte nicht Überhand nehmen).


    Dass es einem schwer fällt, das Lesen zu unterbrechen und nicht so schnell wieder aufzunehmen, wenn das Buch spannend ist, das kenn ich. Aber vielleicht solltest du erstmal zwischen den Büchern Pause machen, damit du auch was anderes machst, außer Lesen.


    Die Idee mit dem Plan ist schon gut. Du solltest dir einfach feste Lesezeiten zulegen. Dann kannst du dich auf etwas freuen, übertreibst es aber nicht.

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • Oh, eine Leidensgenossin (obwohl ich unter dieser Sucht gar nicht so sehr leide...)!
    Mir geht es genauso und momentan ist es wieder ganz, ganz extrem... Ich muss mich echt zwingen, das Buch mal beiseite zu legen und auch mal was anderes zu machen, wie z.B. einkaufen, Esse kochen...
    Kann dich also voll und ganz verstehen!
    Ohne Buch fehlt mir wirklich was, das geht gar nicht. Ich brauche immer etwas zu lesen und wenn mich ein Buch total fesselt, kann ich es einfach nicht weg legen. Selbst nachts nicht... :rolleyes

    [FONT="Comic Sans MS"]I’ll be back so soon you won’t have time to miss me. Look after my heart — I’ve left it with you.[/FONT]
    [FONT="Comic Sans MS"]Edward Cullen, Eclipse[/FONT]


    :lesend "Gegen das Sommerlicht - M. Marr"

  • Wenn du es tatsächlich als belastend empfindest und trotzdem nicht anders kannst, als zu lesen, würde ich zu einem Psychologen gehen. Insbesondere dann, wenn andere Aspekte deines Lebens darunter leiden.


    Andererseits liest du, wenn man es ausrechnet, knapp ein Buch am Tag und ich denke, dass es Leute gibt, die diese Zeit und mehr für Fernsehen oder für den PC nutzen. Es kommt halt drauf an, wie schnell und wie lange man liest. An den seltenen Tagen, an denen ich um acht Uhr ins Bett gehe, lese ich auch locker mal vier Stunden am Stück. Manche Bücher hat man in dieser Zeit auch schon durch. Wenn ich nur noch Bücher mit 200 - 300 Seiten kaufen würde, könnte ich also locker auf deinen Schnitt kommen :grin. Unter der Woche kommen bei mir ja auch noch 2,5 Stunden Fahrzeit am Tag hinzu, an der Uni habe ich hin und wieder mal eine Freistunde, man wartet oft eine halbe Stunde auf die Dozenten etc., daher empfinde ich 125 Bücher an 152 Tagen nicht als übertrieben viel.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

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  • Gummibärchen, Du hast recht, ich hätte "normal" in Anführungszeichen setzen sollen. Da buchwürmchen selbst von einer "extremen Sucht" spricht, gehe ich aber davon aus, dass die Menge nach ihrem eigenen Maßstab nicht "normal" ist.


    So oder so, ICH finde es nicht normal ;-)

  • Zitat

    Original von Bell
    Aber Eddie Poe, ein Buch pro Tag, wie willst Du da das Gelesene noch verarbeiten? Das ist ja die reinste Bücher-Völlerei! Ich weiß ehrlich nicht, wie man da noch zum Nachdenken über das Buch kommen soll.


    Ich habe selber keine Ahnung, wie ich das anstelle, aber es geht. Ich denke überwiegend über das Buch nach, während ich lese und nur weil ich ein anderes Buch lese, heißt das ja nicht, dass ich mich an das Buch davor nicht mehr erinnern kann. Bücher begleiten mich meist über einen sehr langen Zeitraum, egal was ich gerade lese. Den Zeitraum kann ich gar nicht genau definieren da er noch anhält; ich denke zum Beispiel heute noch häufig über Bücher nach, die ich in der Grundschule während der Regenpause gelesen habe. Büchervöllerei ist das bestimmt nicht. Ich lese halt viel, um mich zu beschäftigen, wenn ich irgendwo warten muss. Die Lesestunden zu Hause in meinem Bett gefallen mir natürlich tausendmal besser :-].

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  • Hallo Buchwürmchen,


    von Hermann Hesse gibt es einige Aufsätze übers Lesen, über Bücher, über Leser, Bibliotheken usw. (Ich habe eine inzwischen wohl vergriffene Aufbau-Ausgabe, aber vielleicht findet man das Buch über die ZVAB - leider habe ich gerade kein Zugang zu dem Band - ich reiche morgen den exakten Titel nach.)


    Jedenfalls gibt es darin einen Aufsatz über die "Vielleser", die alles lesen, jeden Schnipsel, den sie in die Hand bekommen. Hesse kritisiert die Leser, die massenweise Zeit mit Büchern (Zeitungen, etc.) verbringen, ohne bewusst ihre Lektüre auszuwählen, die nur von einem Leseereignis zum nächsten stürmen, ohne dass das Gelesene einen wirklichen Eindruck auf sie mache, ohne, dass die Lektüre ihre Persönlichkeit verändere, verbessere oder den Blickwinkel des Lesers verändere.


    So meine Zusammenfassung aus dem Kopf. Wenn man Hesse ernst nehmen möchte (ob man das tun sollte, dazu gibt es in diesem Forum meines Wissens bereits einen Fred), hilft diese Generalkritik, sich hin und wieder kritisch zu überlegen, was man wann warum liest. Und wenn man dann zu der Antwort kommt, mit seiner Auswahl und Menge der Lektüre vollkommen zufrieden zu sein, kann man Hesse auch getrost wieder zurück in sein Regal stellen. :wave


    Also wie gesagt - Hesse hilft denen, die hin und wieder wirklich Zweifel haben, ob ihre Lektüregewohnheiten richtig und gut sind. Diejenigen, die keine Zweifel haben, lachen sich über den Vielleser Hesse kaputt, der die Vielleser kritisiert. ;-)

  • ne ich lese schon echt gerne. Und hab halt vormittags die Zeit und abends kann es passieren, das ich tagelang den TV nicht anamache und dafür 3-4 std lese.


    Die Zeit die ich halt jetzt lese hab ich vorher vielmehr am PC und TV verbracht.


    Jetzt würde ich mich auch viel lieber auf die couch verziehen, aber a) hab ich mir vorgenommen gehabtn och ein paar bücher einzustellen und b) schläft meine kleine Tochter noch nicht.


    Ne Rote zahlen schreib ich dank BT nicht. Müßte ich jedes Buch kaufen, wäre es wohl auch ganz anders.


    Aber ich will schon mal versuchen bischen zu reduzieren. Hab ja z.b. heute und gestern kein Buch gelesen. Einfach weil ich nicht wirklich dazu kam.


    Lesen tu ich schnell, war immer schon so. Daher schaff ich oft eben 1 Buch pro Tag. Hab selbst Harry Potter in 24 durchgelesen. Ging aber nur, weil mein Mann sich um alles andere sonst kümmerte *lach* Aber das sind außnahmen.

  • 125 Bücher :yikes das ist meiner Meinung nach wirklich viel. Du hattest meine ich geschrieben, dass du früher nicht so viel gelesen hast. Vielleicht ist das einfach eine Phase. Ich habe selber eine zeitlang nur gelesen, weil ich enorme Probleme hatte und so zumindest für eine bestimmte Zeit "vor der Realität fliehen konnte". Bei mir waren es allerdings nicht so viele Bücher, ich weiß nicht inwiefern das bei dir "viel" bedeutet. Aber ich finde es viel. Wenn es so ist, dass du wirklich nicht mehr ohne Buch kannst, solltest du vielleicht mal über die hier schon genannten Vorschläge nachdenken.

  • Zitat

    Original von Bell
    Gummibärchen, Du hast recht, ich hätte "normal" in Anführungszeichen setzen sollen. Da buchwürmchen selbst von einer "extremen Sucht" spricht, gehe ich aber davon aus, dass die Menge nach ihrem eigenen Maßstab nicht "normal" ist.


    So oder so, ICH finde es nicht normal ;-)


    Naja, darum meinte ich, dass es davon abhängt, wie schnell sie liest, welche Bücher sie liest und, was Eddie erwähnte (lange Fahrtzeiten), kommt ja auch noch dazu.


    Für mich persönlich sind ja 125 Bücher auch ungewöhnlich, aber da ich buchwürmchens Tagesablauf nicht kenne, wollte ich jetzt ihr Verhalten nicht als extrem bezeichnen.
    Für mich geht es ja nicht um die absolute Anzahl, sondern auch um die Umstände.


    Sicher, wenn ihr Haushalt darunter leidet und sie selbst der Meinung ist, sie lässt vieles deswegen liegen, ist es was anderes. Aber das weiß ich ja nicht.


    Naja...ich lese nicht so viel und es reicht trotzdem, um einiges zu vernachlässigen :lache

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  • So, und nun noch mal meine persönliche Meinung:
    In der Regel bin ich sehr vorsichtig, Leser des Eskapismus zu bezichtigen. Erstens, weil man das bei Leuten, die man nicht kennt, nicht einschätzen kann, zweitens, weil Eskapismus durchaus üblich und nicht unbedingt zu kritisieren ist. Jeder entflieht hin und wieder seinen alltäglichen Sorgen und Nöten - ob mit Hilfe von Musik, Büchern, Fernsehen, Sport, Meditation.


    Aber bei Dir hört es sich wirklich extrem an. Vielleicht solltest Du wirklich mal innehalten und überlegen, in welchen Situationen Du liest. Nach welchen Kriterien suchst Du ein Buch aus? Hast Du Erinnerungen an das Gelesene? Hast Du das Gefühl, (fast) jedes Buch eröffnet Dir irgendwelche Horizonte.
    Wenn Du all die Fragen für Dich positiv beantworten kannst (und also nicht wie ein Süchtiger den Stoff konsumierst, sondern es in vollem Bewusstsein tust), würde ich mir nicht allzu viel Sorgen machen - dann solltest Du nur noch den Job wechseln und in der Literaturbranche arbeiten. :-)

  • Ja, das ist ein Thread für mich. :grin
    Ich bin definitiv Lesesüchtig! Ich habe auch schon immer liebend gern gelesen, bis auf eine längere Auszeit.
    Nun habe ich richtig Blut geleckt, besonders seit ich bei den Eulen bin. Es fällt mir regelrecht schwer einen Tag ohne Lesen bzw. Bücher vorzustellen. :grin


    Ich könnt es mir ebenfalls so wie Bell vorstellen, dass du dich villt. irgendwie verkriechen willst.
    Glaub mir, ich kann das gut verstehen, denn mir ging es eine ganze Zeit lang auch so. Manchmal jetzt immer noch. Da habe ich mich quasi in die Geschichte geflüchtet, um der Realität aus dem Weg zu gehen.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

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