Titel: Fördewasser
Autorin: Kirstin Warschau
Verlag: Piper
Erschienen: November 2008
Seitenzahl: 316
ISBN-10: 349225229X
ISBN-13: 978-3492252294
Preis: 8.95 EUR
Die Autorin:
Kirstin Warschau wurde 1965 in Kiel geboren, studierte dann Archivwissenschaft und arbeitete lange Jahre als Diplomarchivarin in verschiedenen norddeutschen Archiven. Dann studierte sie Pädagogik und Psychologie und ging nach Berlin. Heute lebt sie mit ihrem kleinen Sohn in Kiel.
Zum Inhalt:
An einer Staumauer bei Kiel wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Kommissarin Olga Island, soeben aus Berlin nach Schleswig-Holstein versetzt, übernimmt die Ermittlungen. Der Tote arbeitete auf einer Kieler Werft, war hoch verschuldet und betrieb einen regen Handel mit Schiffsschrott. Als in der Kieler Förde eine weitere Wasserleiche entdeckt wird, sprechen die Medien von einem Serienkiller. Die Jagd nach dem Täter führt Olga Island in entlegene Winkel der Landeshauptstadt und ihrer ländlichen Umgebung. Dabei hat sie nicht nur mit den Vorurteilen ihrer Kollegen zu kämpfen, sondern auch mit einem gefährlichen Mörder, der vor weiteren Taten nicht zurückschreckt.
Meine Meinung:
Sicher hat Kirstin Warschau keinen schlechten Krimi geschrieben, trotzdem hat mich dieses Buch nicht vom sprichwörtlichen Hocker gehauen. Es ist ordentlicher Durchschnitt, mehr aber auch nicht. Vieles bleibt in irgendwelchen sattsam bekannten Klischees hängen. Bei der Hauptfigur, der Hauptkommissarin Olga Island, hat man das Gefühl, diese Person bereits aus einer Reihe anderer Krimis zu kennen. Offensichtlich hat sich auch Kirstin Warschau für diesen bestimmten Typus Polizeibeamtin entschieden. Es fehlt einfach der wirklich individuelle Hintergrund der Olga Island. Gerade auch hier sollte sie vielleicht in Bezug auf zukünftige Bücher mit Olga Island nachbessern. Interessant immer wieder ihre beamtenrechtlichen Einwürfe, die leider in so manchen Fällen ganz einfach nur falsch sind. Bei entsprechender Recherche hätten diese Fehler vermieden werden können. Entweder es stimmt was dort geschrieben steht oder man verzichtet auf entsprechende Bemerkungen. Als Beispiel sei hier nur genannt, dass die Kommissarin Franzen noch auf ihre „Verbeamtung“ wartete. Wahrscheinlich hat die Autorin hier die Berufung in das „Beamtenverhältnis auf Lebenszeit“ gemeint – nur wenn sie es gemeint hat, warum schreibt sie dann etwas Falsches in ihre Buch?
Das Buch schleppt sich ein wenig zäh dahin und auch der Leser schleppt sich notgedrungen halt ein wenig zäh mit, durch die 316 Seiten, was sollte er auch sonst machen, wenn er das Ende dieses Krimis erreichen will.
Der Schluss wirkt aufgesetzt und ziemlich unwahrscheinlich. Gibt es einen „Kommissar Zufall“, dann hat er in diesem Buch eine Menge Überstunden machen müssen.
Dieser Krimi ist sicher für die Menschen nicht uninteressant, die sich ein wenig in Kiel und Umgebung auskennen, trotzdem enttäuscht dieses Buch leider auch ein bisschen in seinem Regionalbezug. Es werden zwar viele Ortsnamen genannt, aber so richtig kann man nichts mit ihnen anfangen. Da hätte schon etwas mehr Beschreibung gut gepasst.
Man kann diesen Krimi lesen, es gibt auf diesem Gebiet unter Garantie sehr viele Bücher die viel schlechter sind, ein Highlight der deutschen Krimiliteratur ist „Fördewasser“ aber nicht. Ein Durchschnittskrimi für 8.95 EUR.