Ein Leben ohne Auto?

  • Wie ich der Umfrage bzgl. der Fahrten in die Arbeit und zur Uni entnommen habe, haben einige hier kein eigenes Auto. Wie funktioniert das im täglichen Leben? Beim abendlichen Ausgehen, bei Ausflügen, beim Großeinkauf usw.?


    Wann bedauert ihr, kein Auto zu haben und seit wann seid ihr "ohne"?


    An die Autofahrer hier: Könntet ihr Euch das vorstellen, ohne Auto zu sein?


    Ich selbst benutze das Auto ja nur in der Freizeit, möchte es aber keinesfalls missen. Leider bin ich hier nicht mit Einkaufsmöglichkeiten vor der Haustüre gesegnet - trotz Großstadt - und möchte schon alleine für den wöchentlichen Großeinkauf das Auto nicht missen.


    Auch zum abendlichen Weggehen möchte ich nicht darauf verzichten - ich würde nur ungern abends die Öffentlichen benutzen und man kann auch nicht immer von seinen Freunden und Bekannten erwarten, daß sie einen stets heim fahren (außerdem muß man sich dann mit Heimgehen etc. nach denen richten).


    Für mich ist das Auto ein Stück Freiheit: ich bin so mobil, wann immer ich es will und kann dabei noch jede Menge Gepäck mitnehmen.



    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Wie ich der Umfrage bzgl. der Fahrten in die Arbeit und zur Uni entnommen habe, haben einige hier kein eigenes Auto. Wie funktioniert das im täglichen Leben? Beim abendlichen Ausgehen, bei Ausflügen, beim Großeinkauf usw.?


    Car-Sharing!


    Wir hatten im Mai 2002 einen selbstverschuldeten Totalschaden, der Kauf eines Autos mußte wegen ein paar Steuerzahlungen verschoben werden, also wollten wir die Spanne mit Car-Sharing überbrücken.


    Und dann sind wir dabei geblieben, weil es erheblich billiger ist als ein eigenes Auto. Der nächste Wagen steht 300 m entfernt, ansonsten gibt 's in der Stadt noch etliche andere. Alle Autos werden ständig gewartet und sind nie älter als 18 mon. Das Tarifsystem unserers Anbieter findest du hier. Es ist ans DB-CarSharing-System angeschlossen, so daß wir in sehr vielen deutschen Städten zu denselben Konditionen eine Karre buchen können.
    Gebucht wird per Telefon oder Internet.


    Inzwischen bedauern wir es überhaupt nicht mehr -- nur die Große moppert gelegentlich, weil es ja 300m bis zur Garage sind. :grin


    Zitat

    Für mich ist das Auto ein Stück Freiheit: ich bin so mobil, wann immer ich es will und kann dabei noch jede Menge Gepäck mitnehmen.


    Der Witz ist: Wir buchen diese Freihieit nach Bedarf und wo wir wollen -- ob 's ein Twingo, ein Polo, ein Cabrio oder ein Lieferwagen ist (natürlich zu unterschiedlichen Preisen! :grin). Und sogar der Sprit wird übers System zentral abgerechnet.


    Liebe Grüße,


    Iris

  • Ein Leben ohne Auto kann ich mir sehr gut vorstellen - haben das auch mal aus finanziellen Gründen tun müssen - und wir werden es uns auch wohl vorstellen müssen über kurz oder lang.


    Dazu muß ich aber sagen, daß wir zum Glück sehr gute ÖPN-Anbindung haben und das Auto tatsächlich als völliges Luxusobjekt ansehen können, was sehr beruhigend ist.


    Gruß
    Baumbart

  • Ich kann mir, ehrlich gesagt, kein Leben ohne Auto vorstellen.


    Ich muß zwar weder zur Arbeit noch zur Uni, weil Mami und Hausfrau, aber trotzdem möchte ich nicht drauf verzichten. Allein schon beim Einkaufen ist es sehr von Vorteil, wenn man nicht mit drei Kindern und etlichen Tüten laufen muß. Dazu kommt, daß wir immer mit dem Auto nach Italien fahren. Auch bei kleinen Alltagsdingen oder wenn es mal schnell gehen muß, ist ein Auto praktisch.


    Auch habe ich beim Umzug gemerkt, wie sehr ich doch drauf angewiesen bin.

  • Ein Leben ohne Auto :wow? Ein entschiedenes NEIN!
    Wir wohnen doch ziemlich ländlich, es ist zwar ein Bahnhof in der Nähe, aber demnächst werden sie sogar noch den einzigen kleinen Einkaufsmarkt im Ort schließen. Zum nächsten sind es ca. 7 km. Zu Fuß ist es dann doch etwas zu weit.

  • Ich kann mir ein Leben ohne Auto auch nicht vorstellen. Wenn ich daran denke, wie lange es bräuchte, wenn ich meine Eltern, Schwester oder Oma besuchten wollte, ohne Auto? :wow Neeeeee, das käme gar nicht in Frage. Mit Auto ist es höchstens 15 bis 20 Minuten, ohne Auto käme das einer halben Weltreise gleich und ich wäre mit Sicherheit ca. 2 Std. unterwegs... :-(

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Ich hätte liebend gerne ein Auto, kann es mir aber wirklich nicht leisten. Auch Car-Sharing kommt nicht in Frage, das ist bei uns sogar teurer als ein eigenes Auto.
    Den Grosseinkauf mache ich mit meiner Freundin, da fahren wir zum Einkaufszentrum und kaufen alles ein, was wir brauchen. Ansonsten bin ich im Dorf mit dem Fahrrad unterwegs, was mir mittlerweilen sehr gut gefällt und riesen Spass macht.
    Wenn ich sonst weggehe haben wir sehr gute Bahnverbindungen und Busverbindungen und seit ich mit dem Fahrrad zum Bahnhof und wieder zurück fahre, macht es mir auch viel weniger aus.

    Mit lieben Grüssen aus der Schweiz
    Nachteule mit drei Pseudo-Stubentigern namens Müsli, Nero und Sandy


  • ich würde auch nicht auf mein auto verzichten.
    hier gibt es keine einkaufsmöglichkeiten, zur arbeit käme ich auch nicht ohne, und für meine freizeit brauche ich es auch. ich will zu jeder zeit die möglichkeit haben, hinzukommen, wo ich will.


    als ich meine fruendin in berlin besucht habe, die kein auto hat, mussten wir die einkaufstüten ewig weit schleppen und die u-bahn ist auch nicht mein fall gewesen. großeinkauf ist nicht möglich.... ne, mein auto geb ich nicht her.

  • Zitat

    Original von Oryx
    Ein Leben ohne eigenes Auto in der Stadt - no way! Ich käme mir amputiert vor.


    Volle Zustimmung!!!
    Ich hatte mal eine Zeit ohne Auto ...grausam!!!! :-(
    Aiuch wenn hier in Berlin eigentlich alles gut mit den öVM ausgebaut ist. Aber DA, wo man es braucht manchmal eben nicht.
    Auto ist ein Stück Freiheit, nicht auf andere angewiesen zu sein. :-)

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • ich hätte auch gerne ein auto..aber eben kein gled dafür...
    mit auto ist man einfach unabhängiger und kann wann man will irgendwo hinfahren (und ist schneller als mit dem radl- wenn man nciht im stau steht)....
    aber da ich ja umweldfreundlich denke, soltle ich mir vielleicht ein pferd zulegen??! das ist schnel, immer zuverlässig da, wenn man wohin möchte und wird anstatt mit benzin mit stroh gefüttert. darf man in der stadt ...so im garten, pferde halten??! :grin :lache

  • Zitat

    Original von Batcat
    Wie ich der Umfrage bzgl. der Fahrten in die Arbeit und zur Uni entnommen habe, haben einige hier kein eigenes Auto. Wie funktioniert das im täglichen Leben? Beim abendlichen Ausgehen, bei Ausflügen, beim Großeinkauf usw.?


    Wann bedauert ihr, kein Auto zu haben und seit wann seid ihr "ohne"?

    Hab vor 2 Jahren den FS gemacht und dachte damals, alles klappt mit Job etc., so dass ein klitzekleines süßes Auto drin wäre :-(


    Ins Büro komme ich prima ohne. Die StraBa hält direkt vor der Wohnungs- als auch der Bürotür. Innerhalb der Stadt brauche ich kein Auto, das klappt mehr oder weniger prima. Das Kino ist notfalls in 20 min. zu Fuß zu erreichen, meistens werd ich aber abgeholt und wieder zu Hause abgesetzt :grin


    Nerven tut es mich eigentlich "nur" in 3 Fällen:
    1. Einkaufen. Besonders Getränkekästen schleppen ist Horror.
    2. Eltern besuchen. Über die Autobahn 30 min., per S-Bahn inkl. ZUbringer über anderthalb Stunden :fetch
    3. Wochenendausflüge. Die Züge fahren halt nicht so wie man das gern hätte :-(

  • Hmmm ... ich versteh euch nicht. Ich hab ein Auto, wenn ich will. Planen muß ich meinen Tag sowieso, das mit der "Spontaneität" und der "Freiheit" erweist sich schon nach ganz kurzer Zeit als Werbetrick. Die Frage ist doch nur, ob ich im Monat ca. 300 Euro mehr ausgeben will, nur damit ich statt 300 m nur 50 m zur Garage habe.


    Und 300 Euro sind ein ziemlich hoher Stapel Bücher ... :grin


    Ich verwende Verkehrsmittel flexibel, d.h. mal ÖPNV, mal Bahn, mal Flieger, mal Rad, mal die eigenen Beine und Autos nach Bedarf. Ich kenne keine Parkplatzprobleme, ich habe (fast) immer das Fahrzeug, das ich fahren will (an einem schönen Sonntag auch mal das Cabrio, wenn wir zu Fünft sind den Minivan, bei Großtransporten den Transporter usw.) und die Kosten sind völlig unter meiner Kontrolle.


    Das nenne ich Freiheit. :grin

  • Pflichte Iris bei - Carsharing (oder auf deutsch "Autoteilen") ist die echte Freiheit des Autofahrens.


    Frei sein darin, das Auto dann zu "besitzen" (buchen), wann man es braucht (80% der Zeit steht das eigene Auto ungenutzt herum), und auch welche Sorte man braucht (von Cabrio bis Transporter), frei zu sein von Zeitaufwand und Kostenrisiko für die Unterhaltung des Wagens (der Getriebeschaden für 1000 Euro reißt kein Loch in die eigene Kasse), frei sein von täglicher Parkplatzsuche (ich bin sofort Carsharingnutzer geworden, als ich erfuhr, dass der nächste Stellplatz 200m entfernt ist und die 20-minütige Parkplatzsuche, die nachmittags zur Stoßzeit fällig wird, sich durch schlichtes Hinfahren und Abstellen auf dem Stellplatz radikal verkürzt). Die Kosten für's Autofahren werden mit Carsharing kalkulierbar und auch in tatsächlicher Höhe sichtbar (die Rechnung zeigt in Schwarzweiß, dass der Trip zu IKEA in der Stadtrandgemeinde nicht Nichts, sondern 15 Euro kostet).


    So ganz nebenbei verliert das gemeinsam genutzte Auto auch seinen Status als persönliches Kultobjekt, es wird entemotionalisiert, man sieht es als Gebrauchsgegenstand, der Einsatz wird überlegter und ökonomischer vorgenommen (wenn das Auto nicht mehr sowieso vor der Tür steht, heizt man nicht mehr wegen jeder vergessenen Schraube mal eben zum Baumarkt), das Auto wird insgesamt bewußter und ökologischer genutzt.


    Überaus entlastend finde ich, dass ein ganzer Bereich akuten und potentiellen Generves wegfällt: Wagenpflege, Werkstattbesuche, TÜV-Abnahme, Versicherungsfragen, Unfallschadenregelung, Wagen springt im Winter nicht an - all damit habe ich nichts mehr zu tun, das ist Sache des Carsharing-Anbieters. Und die Zusammenarbeit mit ÖPNV-Anbietern beschert mir sogar noch vergünstigte Nahverkehrstarife, mal mit dem Taxi nach Hause zu fahren wird aufgrund reduzierter Gesamtkosten für die Mobilität leichter verschmerzbar. Durch die Kooperation der Carsharing-Anbieter untereinander kann man auch relaxed udn staufrei mit der Bahn zum Zielort fahren und für die Mobilität am Ort ein Teilauto mieten.


    Insgesamt sehe ich in der Stadt kaum einen Nachteil im Verzicht aufs eigene Auto - im Gegenteil, für mich sehe ich nur Vorteile. Eins der Kriterien für die neue Wohnung vor drei Jahren war dann eben auch die Nähe zu einem Carsharing-Stellplatz. Auf dem Land sieht das allerdings anders aus, da wird aufgrund der geringen Nutzerdichte die Entfernung zum nächsten Stellplatz so weit sein, dass Carsharing unkomfortabel wird.


    seufz...

  • Hm, bei der Menge an Worten, die ich brauche, um dasselbe wie Iris um 14:07 Uhr zu sagen, sollte ich vielleicht Bücher schreiben...


    seufz...


    PS:
    ICH und Grünschnabel - tsts...


  • Bei irgendwas fängt man immer klein an. Und hier gehts ja nur um Bücher. ;-) :lache

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)