Die Hexe und der Herzog - Brigitte Riebe

  • 528 Seiten


    Kurzbeschreibung


    Die junge Köchin Lena kann ihr Glück kaum fassen, als sie in der Gesindeküche am Hofe von Herzog Sigmund eine Anstellung findet. Doch schon bald muss sie erkennen, dass der für sein ausschweifendes Leben bekannte Sigmund ihr nachstellt. Das bleibt auch Alma nicht verborgen. In blinder Eifersucht sinnt die ehemalige Geliebte des Herzogs auf Rache. Sechs Frauen, darunter auch Lenas Tante Els, bezichtigt sie der Hexerei. Und Inquisitor Heinrich Kramer plant einen unbarmherzigen, schnellen Prozess. Doch er hat die Rechnung ohne Lena gemacht. Unter Einsatz ihres Lebens setzt sie sich für die unschuldigen Frauen ein und weiß ihre Kontakte am Hofe zu nutzen. Es folgt ein beispielloser Kampf für die Freiheit, nicht zuletzt unterstützt von Herzog Sigmund, der nicht ahnt, wer Lena wirklich ist ...



    Über die Autorin


    Brigitte Riebe, 1953 geboren, ist promovierte Historikerin und arbeitete zunächst als Verlagslektorin. Zu ihren bekanntesten historischen Romanen zählen "Die Hüterin der Quelle", "Schwarze Frau vom Nil" sowie die beiden erfolgreichen Jakobsweg-Romane "Straße der Sterne" und "Die sieben Monde des Jakobus". Zuletzt erschienen bei Diana die Romane "Liebe ist ein Kleid aus Feuer", "Die Sünderin von Siena" und "Die Hexe und der Herzog".


    Homepage der Autorin


    Meine Meinung


    Von der ersten Seite an ein Buch nach meinem Geschmack. Ohne langatmige Einführungen landet man mitten im Geschehen... Personen und Orte sind wunderbar anschaulich beschrieben - perfektes Kopfkino.


    Die einzelnen Abschnitte umfassen jeweils nur wenige Seiten und wechseln immer zwischen den verschiedenen Personen und Schauplätzen hin und her. So befindet man sich mal mit Lena in der Gesindeküche, beim Herzog im Schlafzimmer, im Gasthof von Lenas Familie, mit der befreundeten Hebamme bei einer Geburt oder auch beim Bischof in seiner Schreibstube. Diese ständigen Wechsel machen die Geschichte spannend und abwechslungsreich. Obwohl viele verschiedene Personen eine Rolle spielen, ist immer klar, wer wer ist - und da habe ich sonst leicht mal Probleme...
    Die Geschichte ist eine gelungene Mischung aus dem Leben am Hofe und dem Leben der "normalen" Innsbrucker. Es gibt auch eine Liebesgeschichte, die zum Glück nie kitschig wird und auch nicht ständig im Vordergrund steht. Und dann sind da natürlich noch die Hexenprozesse. Es ist klasse beschrieben, wie nach und nach Kleinigkeiten dazu führen, dass schließlich jemand als Hexe angezeigt wird. Widerlich anschaulich fand ich Pater Institorius, der die Hexenjagd anführt...


    Abgerundet wird das Buch durch ein ausführliches Nachwort, in dem die Autorin beschreibt, welche historischen Ereignisse wie in dem Roman verwoben sind.


    Von mir bekommt das Buch volle 10 Punkte für gelungenes Lesevergnügen!

  • Danke für die tolle Rezi :-) Das Buch wandert gleich auf meine Weihnachtswunschliste, der arme Weihnachtsmann wird dieses Jahr ganz schön was zu schleppen haben :-]

  • Ich habe das Buch nun auch gelesen und die Geschichte um die sieben Frauen hat mir gut gefallen :-) Ein schönes Buch für einen entspannenden Sonntagnachmittag, allerdings würde ich das nächste Mal auf die TB-Ausgabe warten.

  • Jetzt hatte ich auch das Vergnügen, meine Meinung:


    Hier legt Brigitte Riebe wieder einen ihrer solide recherchierten und detailgetreuen Romane vor. Im Mittelpunkt steht nicht nur Lena, die fiktive Hauptfigur, die von einer großen Anzahl realer historischer Persönlichkeiten umgeben ist, sondern nach meinem Empfinden vor allem der Fanatiker und Psychopath (Sexualneurotiker) Heinrich Kramer , der unter dem latinisierten Namen "Institoris" traurige Berühmtheit erlangte. Auf seine Veranlassung gab Papst Innozenz VIII die berüchtigte Hexenbulle "Summis desiderantes affectibus " heraus und er ist auch der alleinige Autor des "Hexenhammers" ("Malleus maleficarum"), der in seiner verheerenden Wirkung von der Autorin mit Hitlers "Mein Kampf" verglichen wird.
    Das Buch ist in sehr ansprechendem Stil geschrieben, die grausame Thematik wird ohne allzu abstoßende Brutalitäten geschildert. Im Gegensatz zu anderen - ebenfalls sehr guten -Romanen der Autorin kann man sich in dieses Buch sehr schnell einlesen, weil diesmal nicht verschiedene Erzählstränge aufeinander zulaufen, sondern eine geradlinige Erzählung dargeboten wird.
    Wie immer gibt es ein ausführliches Nachwort mit Erläuterungen zum Verhältnis von Fakten und Fiktion sowie außerdem ein
    Literaturverzeichnis mit Lektüretipps für Leser, die generell an der Thematik der Hexenverfolgungen interessiert sind.


    Eine lohnende Lektüre (nicht nur) für Leser von "Hexenliteratur".

  • Soeben beendet.


    Ich habe 8 Punkte vergeben. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, es hat mich jedoch nicht gefesselt, außer ganz zum Schluß. Die Figur des Heinrich Kramer hat mir gar nicht gefallen, im Nachwort wird ein Vergleich zu Hitler gezogen. Auf mich wirkt solch ein Verhalten zu bedrohlich und leider zu gut vorstellbar.


    Das Nachwort hat mir ausserordentlich zugesagt. Von einer Historikerin erklärt zu bekommen, welche Personen existiert haben und welche für den Roman frei erfunden wurden fand ich sehr interessant.

  • ich habe das buch gelesen und kann mich weitestgehend den positiven worten von threaderöffner, enigma und isjoeckel anschließen.
    allerdings hatte ich ziemliche schwierigkeiten, mich in die geschichte wirklich einzufinden, noch auf den hundertzwanziger seiten bedauerte ich, dass es zwar ein interessantes, in nettem plauderton gehaltenes personenverzeichnis gibt, aber keine schnell einsehbare liste.
    die andeutungen zu dem von lena zu lüftenden geheimnis nervten mich bald so sehr, dass ich es schon fast gar nicht mehr wissen wollte, zumal es zT eh schon erratbar war. richtig spannend waren allerdings die untaten der hofdame spiess, dieser erzählstrang entschädigte dann wieder etwas.
    als besonders positiv empfunden möchte ich die geschichte des elfenkindes sebi erwähnen. etwas ähnliches kann ich mich nicht erinnern, schon je einmal in einem historischen roman gelesen zu haben. :anbet

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Ich kann mich chiclana und €nigma nur anschließen.


    Das war mein siebtes Buch der Autorin, und ich bin wie immer total begeistert. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, und habe es innerhalb von zwei Tagen regelrecht verschlungen. Aber das war auch nicht anderes zu erwarten, weil die Autorin einfach wunderschöne, tolle und spannende Romane schreibt.
    Ich hatte schöne Lesestunden, und freue mich schon total auf die anderen Bücher der Autorin.


    Von mir gibt es begeisterte 10 Punkte. :anbet

  • Ich kann mich den positiven Buchbewertungen hier nur anschließen.
    Mit diesem Buch ist Frau Riebe wieder einmal ein spannender, gefühlvoller und sehr interessanter historischer Roman gelungen.
    Ich bin immer froh, wenn es in Büchern zum Thema Hexenverfolgung nicht zum Äußersten kommt und sich die Detailbeschreibungen bestimmter damaliger Methoden im Rahmen der Befragung in Grenzen halten.
    Frau Riebe geht mit diesem Thema immer sehr behutsam um (Hüterin der Quelle), lässt das Wichtige nicht aus, aber quält den Leser nicht unnötig mit allen fürchterlichen Details.
    Somit kann man auch dieses Buch beruhigt lesen, ohne vor diesem Thema in Angst und Schrecken zu verfallen.
    Tolles Buch!!!!!!!!!!!!!!! Tolles Thema!!!!!!!! :anbet
    LG Hedwig :wave

  • Das Buch macht auf mich einen sehr gut recherchierten Eindruck. Immerhin ist die Autorin ja auch promovierte Historikerin, sollte also etwas von Ihrem Handwerk verstehen. Sehr informativ auch das "Historische Nachwort" im Anhang des Romans. Das Schicksal der fiktiven Romanfigur Lena verwebt sich auf gelungene und gut lesbare Art mit den Schicksalen der anderen, teilweise historisch belegbaren, Personen. Hintergrund der ganzen Story ist der gescheiterte Innsbrucker Hexenprozess unter Federführung des Hexenjägers und Inquisitors Heinrich Kramer, der in der Tat existiert hat. Traurige Berühmtheit erhielt er durch sein geschriebenes Werk DER HEXENHAMMER. Für mich war dieser Roman spannend geschrieben, von der ersten Seite an. Als einzigen Wehmutstropfen kam mir das Ende - sowohl des Romans an sich, als auch des Prozesses - ein klein wenig überstürzt vor. Dafür, dass der erste Teil des Buches so ausführlich vom Leben Lenas und ihrer Familie und Freunden berichtet, geht es zum Ende hin alles deutlich rascher von statten.
    Alles in Allem hat mir das Buch jedoch sehr gut gefallen und erhält von mir die volle Punktzahl.


    Für mich war dies der erste Roman von Brigitte Riebe, jedoch ganz sicher nicht der Letzte!

  • Hallo Merle, da hab ich noch zwei Tips für Dich und zwar
    natürlich von Bribitte Riebe "Die Pestmagd" ist im Herbst erschienen, ich wollte eigentlich damals nur kurz hineinlesen, weil das Buch auch so schön aussieht und dann bin ich gleich über das ganze Wochenende hängen geblieben, habe das Buch verschlungen und war wieder einmal begeistert.


    Und noch einen Tip habe ich, am 4. März, also morgen erscheint der neue historische Roman dieser Autorin nämlich "Die schöne Philippine Welserin" dieses mal ein Buch herausgebracht beim Gmeiner Verlag.
    Ich habe eine Bekannte, die hat das Buch schon (Buchladen) zum Lesen bekommen und es mir geborgt, der Roman ist echt toll, ein wenig anders als die Vorgänger und derzeit mein Lieblingsbuch der Autorin.
    Auch das Cover sieht toll aus, man will ja auch ein schönes Buch haben.
    Also vielleicht sind diese beiden Bücher auch etwas für Dich!


    LG Hedwig :lesend