Titel: Revolutionen
Autor: J.M.G. Le Clezio
Verlag: Kiepenheuer und Witsch
Erschienen: Oktober 2008
Seitenzahl: 555
ISBN-10: 3462041207
ISBN-13: 978-3462041200
Preis: 12.95 EUR
Der Autor:
Jean-Marie Gustave Le Clézio, wurde am 13. April 1940 in Nizza geboren. Er ist ein französischer Schriftsteller. Im Dezember 2008 wird ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen.
Zum Inhalt:
Der fünfzehnjährige Jean Marro besucht oft seine blinde alte Tante Catherine, die ihm Geschichten von der Insel Mauritius erzählt, dem verlorenen Paradies der Marros. Tante Catherine ist für Jean der Schlüssel zu einer lebendigen Vergangenheit, die Verbindung zu dem Bretonen Jean Eudes Marro, der nach der Französischen Revolution an der Kanonade von Valmy teilnahm und später nach Mauritius auswanderte. Jeans Gegenwart ist geprägt vom Algerienkrieg, der Frankreich erschüttert. Er flüchtet nach London, um Medizin zu studieren, zieht ruhelos weiter nach Mexiko, wo er 1968 die Niederschlagung des Volksaufstands erlebt. Politische Revolutionen und private Revolten prägen sein Leben; jede Phase steht im Zeichen einer intensiven Liebesbeziehung. Ruhe findet er erst bei der Algerierin Mariam, mit der er nach Mauritius fährt.
Meine Meinung:
Nachdem man die 555 Seiten dieses Buches hinter sich gebracht hat, stellt sich ganz automatisch die Frage, warum gerade dieser Autor den Nobelpreis für Literatur 2008 verliehen bekommt. „Revolutionen“ ist beileibe kein literarischer Flop, dieser Roman ist aber auch kein Highlight der zeitgenössischen Literatur. Das Buch stellt an seine Leser keine großen intellektuellen Anforderungen. Es ist eigentlich mehr eine ganz normale Familiensaga, die zum einen in den Fünfzigern und Sechzigern des vorigen Jahrhunderts und zum anderen am Ende des 18. Jahrhunderts spielt. Die Zeit dazwischen wird nur in als Randnotiz in wenigen Nebensätzen gestreift.
Le Clezio variert nicht im Erzähltempo, alles fließt eher gleichmäßig durch die Seiten. Ein Buch ohne großartige Emotionen, das sich sehr schnell weglesen lässt. Wahrscheinlich wird dieses Buch auch nicht über einen längeren Zeitraum in der Erinnerung der Leserin bzw. des Lesers bleiben.
Lesenswert für die Leserschaft, die vielleicht noch etwas nicht besetzte Lesezeit zur Verfügung hat. Ein klein wenig enttäuschend war diese Lektüre schon. Von einem Literaturnobelpreisträger kann man wohl ein klein wenig mehr erwarten.