Schreibwettbewerb November 2008 - Kommentare

  • Ich habe die Deutsch-Diskussion von Beginn an mit einem Schmunzeln verfolgt. Mir war klar, dass Bell richtig lag, deshalb dachte ich die ganze Zeit, dass arter ironisiert. Nachdem ich merkte, dass er seine Version ernsthaft verteidigte, beunruhigte mich auch nicht mehr, dass er mein Gedicht nicht verstanden hat :grin

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Lieber churchill, nach dieser netten Abqualifizierung habe ich mir doch noch die Mühe gemacht und die fehlenden Wörter in deinem Gedicht ergänzt. Letztendlich war es doch fast so leicht wie ein Anfänger-Sudoku. :gruebel


    Also um es für all die anderen Analphabeten und jene, die keine Lust auf Sudoku hatten, kurz zu erklären: :bruell


    Es geht um einen genervten, in Selbstzweifeln gefangenen guten Menschen, der immer nur für die Anderen da ist, die ihm das selten danken und der sich nach einem gewöhnlichen Gutmenschentag erst nachts im Bett die Maske vom Gesicht nimmt und feststellt, dass er vergessen hat, wer er eigentlich ist.


    Als Prosa oder Reimgedicht hätte ich es bestimmt bepunktet. Aber Satzbau, Interpunktion, Groß- und Kleinschreibung ließen zu wünschen übrig. :nono


    :beleidigt :traeumer :trippel

  • Lieber arter,


    es gab keine fehlenden Wörter in diesem Text :-)


    Satzbau und Interpunktion waren absolut gewollt :grin Meiner Ansicht nach folgt die Struktur des Textes einer klaren Linie, die von der ersten bis zur letzten Strophe durchgehalten wird.


    Einziger formaler Patzer meinerseits (über den ich mich auch sehr geärgert habe, als ich ihn nach der Veröffentlichung wahrnahm) war das großgeschriebene "Du". Das ist dem Eigenlektorat durchgegangen ...


    Zur Interpretation: Ansatzweise die Intention des Autors getroffen ;-)


    Dass der Mensch in Selbstzweifeln gefangen sei, scheint mir leicht übertrieben. Er lebt sein ganz normales tägliches Leben. Dieses Leben besteht naturgemäß aus den verschiedensten Rollen (Masken). Ob er nachts die Maske(n) dann wirklich vom Gesicht nimmt, bleibt dahingestellt. Denn auch das Einschlafen "funktioniert". Es wird letztendlich eine Frage gestellt. Mehr (fast) nicht ...


    Danke für die Beschäftigung mit dem Gedicht. Du hast übrigens Recht: Als Prosatext oder gereimtes Gedicht hätte "täglich grüßt" sicher mehr Punkte bekommen. Beide Textarten habe ich in der Vergangenheit ja durchaus des öfteren hier angeboten und wurde reich honoriert.


    "täglich grüßt" war ganz bewusst gegen den Strich gebürstet und nicht als Punktesammeltext konzipiert. Meine Bemerkung oben sollte auch keine Abqualifizierung darstellen, sondern eher einen kleinen ironischen Seitenhieb. Dass du das Gedicht nicht "verstanden" hast, schloss ich aus deiner Suche nach fehlenden Wörtern. Es fehlen aber keine... ;-)

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von Bell


    >>Janus<<
    Das Vokabular war mir teilweise zu lieblos gewählt: die „heiße Spur“ (nicht „heisse“ bitte) findet man fast in jedem Kriminalroman, das kann man irgendwann nicht mehr hören, „niedergemetzelt“ muss auch nicht sein. „Ich seufze und schlurfe resigniert ins Bad.“ erzeugt bei mir eher ein lächerliches Bild als das eines müden und abgekämpften Mannes.


    Gruß, Bell :wave


    Müde und abekämpft ist dieser Mann ja auch. Er ist völlig ratlos und hat eigentlich überhaupt keinen Plan, den Täter zu überführen. Stattdessen muss er sich neben der ohnehin schon mehr als heiklen Mission, den Ripper zu fangen, auch noch über ganz andere Unannehmlichkeiten Gedanken machen, wie z. B. den Zorn des Mobs oder eine eventuelle Verwicklung des Königshauses in den Fall - was natürlich einen unglaublichen Skandal (den er u. U. auch noch mit ausbaden muss) nach sich ziehen würde. Die "heiße Spur" klingt wirklich abgedroschen, da gebe ich Dir Recht ;)

  • Zitat

    Original von licht


    Janus
    Was soll das?? Die mäßigen Befindlichkeiten eines Kommissars, der am Fall Jack the Ripper arbeitet?? Na und??? Warum soll ich lesen, dass jemand, der seinen Job macht, nach Feierabend müde ist?, Da brauch ich nur in den Spiegel zu schauen.


    Konstruktive Kritik finde ich richtig gut, aber wenn ich so Deinen Kommentar lese, kann ich eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass Du die Geschichte nicht zu Ende gelesen hast ?(


    Oder ? :wave

  • Zitat

    Original von AsterLundgren
    Janus
    Hat mir eigentlich gut gefallen, sprachlich schön, letztendlich hat mir aber der letzte „Kick“ gefehlt. War einfach von Anfang an klar, wie die Geschichte endet.


    Hier würde mich interessieren, was Dir von Anfang an klargemacht hat, wie der Text endet. Die einzige Vermutung, die ich hätte, wäre der Titel der Geschichte. Wenn dem so ist, gebe ich Dir völlig Recht, dass der Titel dann eher ungeschickt gewählt worden ist.


    :wave

  • Zitat

    Hier würde mich interessieren, was Dir von Anfang an klargemacht hat, wie der Text endet. Die einzige Vermutung, die ich hätte, wäre der Titel der Geschichte. Wenn dem so ist, gebe ich Dir völlig Recht, dass der Titel dann eher ungeschickt gewählt worden ist.


    Es war vielmehr die Frage: was kommt am Schluss?, die ich mir gestellt habe. Da musste es ja noch irgendeine Pointe geben und das war die einzig Schlüssige in meinen Augen. So war's ja dann auch. ;-)
    Vielleicht kam aber auch mein rascher Verdacht ganz einfach daher, dass ich zu dem Thema eine ähnliche Geschichte mit derselben Pointe im Kopf hatte - sie dann aber letztendlich doch nicht zu Blatt gebracht habe, weil ich ganze Zeit der Annahme gewesen war, dass man erst ab 100 Beiträgen beim Schreibwettbewerb teilnehmen kann. Gegen Ende des Wettbewerbes wurde ich eines besseren belehrt :-]


    Viele Grüße :wave


    edit: und trotzdem, oder gerade deswegen, habe ich deinem Beitrag auch zwei Punkte gegeben :grin

  • ueberbuecher
    Mein Satz war vielleicht missverständlich: Anstatt einen müden und abgekämpften Mann vor mir zu sehen (wie es von Dir mit der Beschreibung beabsichtigt war), hatte ich bei der besagten Stelle eine Szene vor mir, die eher albern wirkte. Vorher kam dieses abgekämpfte ja sehr gut rüber, nur hier war die Wortwahl meiner Meinung nach etwas unglücklich.


    Gruß, Bell :wave


    arter
    Wenn Du Dich nächstes Mal für Lyrik entscheidest, hast Du dieselben Freiheiten wie churchill :-)