Schreibwettbewerb November 2008 - Kommentare

  • Zitat

    Original von Oryx
    Offensichtlich kann ich kein Deutsch. :help
    Hoffentlich bekomme ich das nächstes Mal besser hin.


    Na, dann bin ich ja mal gespannt, welche Geschichte von Dir ist. Und hoffe, Dir nicht auf die Füße getreten zu sein.
    Schön übrigens, dass Du auch mitgemacht hast. :-)

  • Der große Trejak
    Eishockey ist nicht so meins. War trotzdem nett zu lesen.


    Du bist es
    Beim ersten Mal Lesen fand ich die Geschichte nervig, weil klar war, dass er alles scheiße findet, was ihm begegnet, aber mit Blick auf die Pointe war’s ok. Allerdings begegnet mir „Du bist Deutschland“ so gut wie gar nicht mehr.


    Ich lache
    Aufmachung ungewöhnlich und gut, Inhalt eher belanglos bis langweilig.


    Schicksal
    Guter Anfang, platter Schluss. Hätte man mehr draus machen können. Sprachlich gut gelungen.


    Janus
    Hat mir eigentlich gut gefallen, sprachlich schön, letztendlich hat mir aber der letzte „Kick“ gefehlt. War einfach von Anfang an klar, wie die Geschichte endet.


    Kleinod
    Fand ich lustig und originell und hat sich dadurch wohltuend hervorgehoben. Einziges Manko und darum ist es bei mir nicht an der Spitze der Bewertungen: mir ist der Bezug zum Thema „Maske“ nicht deutlich genug.


    Der Maskenball
    Joa, ganz nettes Setting, lag aber natürlich auch sehr nahe bei dem gegebenen Thema. Die Pointe, die keine war, ließ den Leser, also zumindest mich, sehr enttäuscht zurück. Wo ist die Überraschung/ die Auflösung?


    Grün
    Wie ein netter Schulaufsatz – wie schon bereits erwähnt. Die Pointe zündet allerdings nicht und das wirft die Geschichte in meinem Ranking weit zurück.


    Ambitionen
    Hab ich, wie viele andere hier, nicht verstanden. Mir schien nur so, als ob der Autor am Ende allzu sehr mit der Moralkeule um sich schlägt. Nächstes Mal besser austüfteln.


    Täglich grüßt
    Interessanter Inhalt, tolles Ende. Hat bei mir aber keine ernsthafte Chance gehabt, da ich nicht der Gedicht-/Vers-Typ bin.


    Zeit
    Hat mir sehr gut gefallen, hat sich auch durch seine Dialogform deutlich abgehoben. Lustig und überzeugender Schluss, sowie netter Sprachstil. Mein Favorit.


    Mottoparty
    Auch wieder so wahnsinnig morallastig, mit deutlich erhobenem Finger. Fand ich sehr unoriginell und ist in meinen Augen auch nicht wirklich Kurzgeschichte, sondern vielmehr Kommentar.

  • leserättin : Mir kann man mit sowas nicht auf die Füsse steigen. Ich bin hier um zu lernen und da ist es normal, wenn man Fehler macht.


    Bell : Sie ist an sich gar nicht kompliziert: ein externer Berater hat einen ehemaligen Warlord wieder als Staatschef installiert, nachdem die Menschen, die im Krieg verunstaltet wurden, begonnen hatten sich zu verhüllen bzw zu maskieren. So sah man deren Gesichter nicht mehr und so gelang es auch dem Warlord unerkannt an die Spitze der Regierung zu gelangen.

  • Oryx : Wenn Ambitionen von Dir ist; verstanden hab ich den Text schon (ich hab einen ganz anderen Beitrag nicht, bzw. sehr falsch verstanden :lache ), ich meinte mit dem tell don´t show halt nur, dass der Text durchweg nur erzählt ist, statt zu zeigen, was passiert. Es sind also keine aktiven Szenen, obwohl der Text gerade das sehr gut hätte vertragen können.

  • Für mich war es nicht unbedingt der Monat der Offenbarungen. Ich will es nicht wieder am Thema festmachen, immerhin hatten die Autoren, die Wahl, ob sie das Thema als Metapher annehmen, oder aber ob sie sich über Karneval, Kosmetik oder Eishockey annähern. Dennoch wirkten die Texte auf mich durch die Bank nicht gerade inspiriert. Sorry, wenn ich diesmal teilweise etwas drastisch kommentiere. Es ist nicht persönlich gemeint. Ich weiß, dass es nicht einfach ist, in 500 Wörtern etwas halbwegs vorzeigbares zu liefern. Deshalb schicke ich mal vorsichtshalber ein ganz großes, dickes Smiley vorweg.


    Der große Tretjak
    Das Motiv vom versagenden Fetisch ist nicht gerade neu, aber für die gute sprachliche Umsetzung und den Mut, dieses hochintellektuelle Thema mit so etwas profanem wie Eishockey totzuschlagen gibt es von mir die höchste Punktzahl.


    Du bist es
    Oh wir schlechten Deutschen, es wurde Zeit, dass uns endlich jemand die Maske von unserer feisten Visage reißt. Trotzdem zwei Punkte, weil ich mich punktuell in diesem Arsch wiedererkannt habe.


    Ich lache
    Netter Versuch, aber für meinen Geschmack nicht konsequent genug. Außerdem finde ich diesen Dialog einfach nur platt und belanglos.


    Schicksal
    Bei Crime Duck und Crime Mouse habe ich gestaunt, wie weit man bei dem Versuch gehen kann, eine schmissige Pointe zu produziern. Weit über die Schmerzgrenze hinaus nämlich.


    Janus
    Wie Kaugummi zieht sich dieser Text, bis zur erwarteten Auflösung in die Länge. Aber das ist wohl auch so etwas wie Kunst, mit nur 500 Wörtern bei einem Thema wie Bauchaufschlitzen soviel Langeweile zu erzeugen.


    Kleinod
    Weil wir gerade beim Verhackstücken sind, der Fluch der Mumie Folge 25. bringt kaum noch Originalität in das Thema. Für Gruselfans wäre es aber vielleicht durchaus auch interessant zu erfahren, welches Schicksal die anderen Vorbesitzer des Corpus Delicti ereilt hat.


    Der Maskenball
    Also bei Aschenputtel habe ich mehr geweint. Auch wenn es da keinen Toten gab. Aber Respekt für den Mut zu diesem opulenten Kitschepos.


    Grün
    Hier spitzt sich alles dramatisch zu bis zu dieser sagenhaften Pointe, die dann wie ein unterdrückter Furz heimlich stinkend verpufft.


    Ambitionen
    Ein Polit-Endzeitthriller in nicht einmal 400 Wörtern erzählt, das Monatsthema gleich im zweiten Satz abgehakt. An Effektivität ist dieser Text kaum zu überbieten. Das hat allerhöchsten Respekt verdient und ich habe deshalb auch einen Punkt gegeben.


    täglich grüßt


    Ist es
    wenn ich
    dritte Wort
    einem Satz.


    Vielleicht
    das Geheimnis
    großer Lyrik?


    Ist die
    aufs Exempel!


    Sehen
    jemand den
    rekonstruieren kann


    Zeit
    Man glaubt es kaum, "Crime Mouse" wurde in der Disziplin Pointentiefschlag tatsächlich nochmal unterboten. Man quält sich durch einen öden Dialog, um dann mit einem Satz wie "Ist Mutti auch zu Hause" auf den Boden gestreckt zu werden, von dem man sich vor Schmerzen windend kaum wieder erheben kann.


    Aber glücklicherweise wird man durch eine Belanglosigkeit wie
    Mottoparty gerettet, wo man erkennt, dass man auch völlig pointen- witz- und einfallslos durch den Parcours kommen kann.

  • Weia, ganz schön anstrengend, soviele Geschichten zu bewerten. Falls jemand mit meiner Meinung nicht übereinstimmt, können wir gerne diskutieren. Bitte Kritik nicht persönlich nehmen, tue ich auch nicht :-)


    Der große Tretjak


    Ich bin zwar kein Die-Hard-Eishockeyfan, aber der Name Tretjak sagt sogar mir etwas. Ich fand die Geschichte eigentlich ganz nett, kein Reißer, aber solide geschrieben. Ich hatte den Eindruck, dass sich der Verfasser mehr auf den „Knalleffekt“ der Geschichte konzentriert hat, als auf die Wahl der Worte. Ganz nett.


    Du bist es!


    Es gibt für mich kaum etwas Schlimmeres als Menschen, die in allem nur das Schlechte sehen und permanent negative Stimmung verbreiten. Wir wollen hoffen, dass der Protagonist dieses Textes nur ein Hirngespinst ist. Die Wortwahl fand ich des öfteren völlig überzogen, das Thema stößt mich völlig ab, die Ansammlung von Negativa macht das Lesen zu einer Qual und nicht einmal die Pointe zündet. Sorry, gefällt mir überhaupt nicht.


    Ich lache


    Das ist mir zu gewollt kopflastig. Die beschriebene Situation ist sicher vielen nicht unbekannt, aber die Verpackung ist mir viel zu dürftig. Hier wird versucht, mit ganz wenigen Worten einen Effekt zu erzielen, ansprechende Formulierungen und Satzgebilde fehlen völlig. Not my cup of tea.


    Schicksal


    Hm, irgendwie macht mir das einen sehr konstruierten Eindruck. Fast so, als hätte jemand ein Thema vorgegeben („Bankraub“) und dazu einen Kasten mit lauter Sätzen drin, die man irgendwie aneinanderreihen kann und schlussendlich kommt dann eine Geschichte raus. Habe ich recht, wenn ich sage, die Verfasserin/der Verfasser hat bisher nur wenig geschrieben ? Das fühlt sich für mich wie einer der ersten Gehversuche in Sachen „Texte schreiben“ an. Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist es aber zumindest ausbaufähig. Sprachlich ist das leider auch nicht so mein Ding. Sorry, bin halt ein Sprachfetischist.


    Kleinod


    Den Clou der Geschichte mag ich irgendwie, ohnehin sind die beiden letzten Absätze der Höhepunkt des Textes. Da hätte man noch viel mehr draus machen können, vielleicht sogar einen „Siegertext“. Der Autor hat es leider zu gut gemeint. Immer wieder stoßen einem die überladenen Wortkombinationen auf, wie z. B. „unverfrorene Vulgarität“ oder „höhnische Beleidigung“. Hier wäre weniger oft mehr gewesen und wenn die Verfasserin/der Verfasser daran massiv arbeitet…ich glaube, da dürfte man dann mal gespannt sein.


    Der Maskenball


    Irgendwie muss ich beim Lesen an „Die Maske des roten Todes“ von Edgar Allan Poe denken (das ist doch wohl nicht etwa von Dir, EddiePoe ? *zwinker). Und ja, da gibt es dann auch wirklich und wahrhaftig Masken, wobei ich mich frage, wie man dazu kommt, eine Maske zu erben ? Der Versuch eines großen Dramas, wobei die Bildhaftigkeit eigentlich ganz gut ist. Aber wie bei allen vorherigen Texten packt es mich auch hier nicht, leider.


    Grün


    Die Geschichte muss in den 70ern spielen, denn heute würde wohl kaum noch jemand seine Kinder Thomas oder Wolfgang nennen. Und wenn die dann auch noch Tischtennis spielen…des passt scho. Ich fasse mich kurz: nette Idee, noch interessanter hätte ich es gefunden, wenn da wirklich ein echter Alien aufgetaucht wäre, aber na gut. Sprachlich eher unaufregend und stellenweise etwas holprig. Insgesamt gesehen vielleicht einer der besseren Texte.


    Ambitionen


    Sehr kompakter Text, was vielleicht auch an der völlig fehlenden wörtlichen Rede liegt, aber das ist nicht negativ gemeint, sondern einfach nur eine Feststellung. Bisher die beste Geschichte, weil sie in sich geschlossen wirkt und auch keine merkwürdigen Formulierungen oder Ähnliches stören.


    Täglich grüßt…


    Sorry, verstehe ich nicht. Ich kann da eine gewisse Systematik erkennen, aber ich habe keinen Spaß an solchen Dechiffrierungen. Außerdem bin ich der Falsche, um Gedichte zu kritisieren (oder loben), weil das einfach nicht mein Metier ist. Also: keine Ahnung, ob das nun gut oder schlecht ist.


    Zeit


    Ja, das passt. Sprachlich akzeptabel, Spannungsaufbau bis zum Schluss, mit netter Pointe. Ich tippe mal auf jemanden, der öfter schon mal was geschrieben hat. Könnte die Siegerstory sein.
    Ach ja, netter Einstiegsgimmick, das mit dem Firmennamen.


    Mottoparty


    Sprachlich ganz ok, für meinen Geschmack etwas zu kurz und diese Tiefenpsychologie als Reaktion auf eine völlig belanglose Party passt meiner Meinung nach überhaupt nicht. Dürfte irgendwo im Mittelfeld landen, denke ich.

  • Zitat

    Original von ueberbuecher
    Der Maskenball


    Und ja, da gibt es dann auch wirklich und wahrhaftig Masken, wobei ich mich frage, wie man dazu kommt, eine Maske zu erben ?


    Das habe ich mich auch gefragt, aber gut, man kann ja alles mögliche erben. Nur, da die Tatsache der Vererbung offenbar gar keine Rolle spielt, frage ich mich, wieso das überhaupt erwähnt wurde.


    Gruß, Bell

  • Zitat

    Original von arter


    Damit ist klar, dass Du Du bist es bist. Hätte ich auch getippt ;-)


    Damit ist das gar nicht klar ;-)


    eventuell irren
    möglicherweise
    jemand liegt falsch :grin

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • arter


    Eishockey ist alles - aber sicher nicht profan. Eishockey ist eine Lebenseinstellung, ein Lebensgefühl - Eishockey muss und kann man fühlen. Es gibt dieses ganz besondere Eishockeyfeeling...... :wave :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von arter
    Ich weiß, Voltaire, deshalb hast Du ja auch drei Punkte bekommen :grin


    Eine sehr weise Entscheidung! :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich fand "Du bist es" genial überspitzt. Selten, habe ich diese Masse an Wut in mir und ich hoffe, dass ich und du es nicht bist.


    Mein Favorit ist "täglich grüßt", weil mich das direkt ins Mark angesprochen hat, obwohl ich normalerweise kein Freund so weniger Worte bin.


    "Zeit" hat mir ein Lächeln auf´s Gesicht gezaubert, das ..... dritte dieses Tages. Schöne Pointe, die ich aber schon vorher erraten hatte.


    Die anderen Geschichten haben mich unabhängig von ihrer Qualität wenig bis nicht angesprochen und deswegen möchte ich mich bei ihnen meines Kommentares enthalten.

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • "Du bist es!"
    ist mein Favorit gewesen. Ich fand, wie Suzann, dass es herrlich überspitzt war. Und es war ja gewollt so überzogen, dass für mich auch sprachlich alles gepasst hat.
    Auch die Pointe war in der Form überraschend für mich.


    "Zeit"
    war ein schöner Dialog. Sicher nichts tiefgründiges, auch das Ende schon ahnbar, aber locker und flott geschrieben.


    "Janus"
    da hat mich die Wandlung überzeugt. Und, ehrlich, ich habe das nicht gleich zu Beginn durchschaut.


    Öhm....das war jetzt mal mein erster zaghafter Versuch, etwas zu kommentieren. Bitte nicht schlagen :grin.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

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    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Dank an die Kommentierer meines Beitrags.!
    Hier Kommentare zu Kommentaren:


    @ Bell,
    Was ist falsch an („musterte seinEN Gegenüber“)?
    Vielleicht hast Du Recht, das mit dem Gesicht wegschießen sollte man weglassen.


    @ licht, Klischee im ersten Abschnitt? Seh ich nicht. Und amerikanische Namen passen zu Amerikanern am besten.


    @ ueberbuecher, danke für die Blumen, mit den überladenen Wortkombinationen magst Du recht haben, bin im Nachhinein selbst nicht so glücklich damit.


    @ AsterLundgren, Ich habe Themenbezug eigentlich nie als Qualitätsmerkmal betrachtet. Die Themenvorgabe stellt für mich lediglich eine Inspirationsquelle dar. Weil ich die Totenmaske von Tut selbst so faszinierend finde, habe ich mich zu diesem Thema mal ein wenig umgeschaut.


    @ Leserättin, den Artikel habe ich nicht gelesen, sonst hätte ich die Geschichte nicht so schreiben können.