Hier kann zu den Seiten 275 - 312 geschrieben werden.
'Wer bin ich - und wenn ja wie viele?' - Seiten 275 - 312
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Wo seid ihr? Habt ihr alle schlapp gemacht?
Hier gegen schluss wird's ja grad erst recht interessant!Vor allem, weil er hier ein paar gedankensprünge in seinen argumentationen macht, denen ich nicht folgen kann...
p286 ist da das wirbeltiergehirn und die gottesERFAHRUNG, die einander angeblich ausschliessen sollten ein punkt - obwohl gerade das menschliche wirbeltiergehirn erstaunlich oft übersinnliche erfahrungen hervorruft...Und wohl nicht nur das menschliche, denn ich werde nie den naturfilm vergessen, in dem ein büffelkalb von einem rudel wölfen gerissen wurde: In den augen dieses tieres stand in dem moment, in dem es aufhörte um sein leben zu kämpfen - vermutlich von körpereigenen morphinen erzeugt - wohl die vision einer perfekten weide: der blick des sterbenden büffelkalbs war entrückt, nahezu exstatisch, man kennt solche blicke sonst nur von heiligenbildern;
das ist, denk ich, ein allgemeines geschenk von mutter natur an ihre kreaturen - hoff ich zumindest für die schweine und kälber im schlachthaus...gegen ende des abschnitts:
Ich weiss nicht, wie's euch geht, aber ich fühl mich von der moralischen grundforderung meinen nächsten zu lieben überhaupt nicht überfordert - obwohl meine zuneigung zu meinen mitmenschen mit dem grad der entfernung eher ansteigt...
Das problem das satzes 'liebe deinen nächsten wie dich selbst' liegt daran, dass sich ihrer schuld/sünde bewusste und höllenfürchtende menschen selbst nicht lieben... sie projezieren meisst den inneren masochismus als sadismus nach aussen... anders lassen sich christliche grausamkeiten kaum erklären: zwangsmissionierung erfolgte meisst nach dem gedanken-schema: ich muss dich quälen oder sogar physisch vernichten, um deine seele zu retten
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Die drei Kapitel dieses Abschnitts fand ich reichlich wirr...
Gibt es einen Gott: Meiner Meinung nach kann man Gott nicht beweisen - man glaubt daran - oder nicht.
Hat die Natur einen Sinn? Hier fand ich Darwins Geschichte sehr interessant. Auch den Vergleich mit der Bibliothek: "Unser begrenzter Verstand kann die mysteriösen Kräfte...nicht fassen." Wie wahr!
Das letzte Kapitel dieses Abschnitt (was ist Liebe?) gefiel mir überhaupt nicht. Liebe als Selbstdarstellung nach Luhmann, da komme ich nicht mit.
Insgesamt hat mir bisher der 1.Abschnitt des Buches am besten gefallen, jetzt zum Ende kommt es mir teilweise etwas zusammengeschustert vor. Und es enthält einige Widersprüche, wie Magna ja schon geschrieben hat.
Aber die letzten 2 Abschnitte schaffe ich auch noch...
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ja! kampf dem wirren wort!
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Hallo Zusammen (die noch Übriggebliebenen)...
...drei sehr unterschiedliche Kapitel wie ich finde.
Gibt es Gott?
Für mich eindeutig JA! Auch wenn natürlich schon eine Definition von Gott schwer formulierbar wäre.
Allerdings ist es wohl wie bibliocat sagte:
Zitat- man glaubt daran - oder nicht.
Zu dem Thema Emotionen kann ich übrigens ein schon etwas älteres aber gutes Buch empfehlen: "Dialog mit dem Dalai Lama" von Daniel Goleman im Hanser Verlag.
Ich glaube an Gott, obwohl ich weder einer Konfession angehöre oder getauft bin und ich das auch erst seit etwa 7 Jahren für mich entschieden habe, weil ich einige wenige Erfahrungen in meinem Leben gemacht habe, die ein Gefühl in mir erzeugt haben, das mehr war als nur die Wahrnehmung meiner selbst war.
Es ist aber (wie ich gerade beim Versuch es zu beschreiben merke) leider nicht mitteilbar, sondern nur erlebbar.Aus dieser Sichtweise ist die zweite Frage: "Hat die Natur einen Sinn?", natürlich höchstens eine Rethorische (oder eine sehr Dumme!).
Ich glaube ohnehin, dass die Frage nie lauten Kann: Macht die Realität so wie sie ist Sinn, sondern können wir den Sinn hinter der Realität erkennen und verstehen.
Die Welt ist ohne uns entstanden und wird höchstwahrscheinlich auch ohne uns vergehen... Ihre Sinnhaftigkeit in Frage zu stellen, grenzt für mich ein wenig an Schwachsinn , zumal der Mensch bei dieser Fragestellung immer so tut, als wäre er nicht Teil dieser ganzen Welt und Natur!
Wohin diese Form von Größenwahn führt, haben wir ja schon oft genug beobachten dürfen - und dürfen es noch!Und vom letzten Abschnitt bin ganz schön entäuscht...
...was ist Liebe?Solch eine schöne Frage und dann eine so leidenschaftslose Abhandlung, als kenne Precht die Liebe bisher nur aus Vorleseungen und habe selbst die des öfteren geschwänzt.
Liebe ist mehr als nur ein biologischer oder chemischer Prozess, mehr als die Geborgenheit, die einen die Mutter spüren lassen kann, mehr als nur die Aufregung, die durch Neues ensteht... Liebe ist ein Gefühlszustand der aus sich selbst heraus existiert und volkommen ist - nichts kann diese Liebe noch bereichern, daher wird jemand der wirklich Liebe empfindet auch nie etwas Erwarten.
Da er kein Verlangen empfindet und keine Aversion, gibt es nichts was er an der Realität verändern möchte, da Sie aus seiner Sicht so wie sie ist, vollkommen ist.Natürlich ist dies ein absoluter Idealzustand, der wohl von sehr wenigen so empfunden wird und selbst wenn, dann nicht dauerhaft. Aber er kann angestrebt werden...
...und dort wo jemand diesem Idealzustand nahe kommt, wird diese erwartungsfreihe Liebe von anderen Wahrgenommen wird, wo die Handlungen die aus einer solchen erwartungsfreihen Liebe entstehen, die Menschen berührt, dort werden auch diese von dieser Liebe berührt, angesteckt und inspiriert.
Das ist es, was ich unter dem Ausspruch verstehe "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst".
Es ist keine Aufforderung, sondern ein Hinweis...
...liebe dich selbst (Erwartungsfrei) und du wirst andere lieben können!Bin gespannt auf das Thema Freiheit...
...aber er hat seine Schwächen der liebe Precht (auch wenn er aus Sicht der Damen zum anschmachten gut aussieht) und auch wenn er viel Interessantes geschrieben hat - mir fehlt neben den Informationen mal eine bestechende und neue Erkenntnis. -
Ich glaube bei liebe sofort an die chemische erklärung, obwohl nächstenliebe eher ein allgemeines philosophisches wohlwollen und die fähigkeit des mitfühlens mit seinen mitmenschen meint, obwohl das wiederum an die tiefe des hineinfühlens in andere gekoppelt ist, das auch mit den spiegelneuronen erklärt werden kann.
Aus meiner erfahrung kann ich nur sagen: wer liebt, ist völlig trunken, und benutzt seinen kopf nicht; glücklicherweise nüchtert man nach einigen wochen oder schlimmstenfalls monaten wieder aus, und man sieht die realität, die einem zuvor entgangen ist...
Genauso erscheinen mir im nachhinein meine religiösen erfahrungen: gottesnähe ist wie verliebtheit eher ein bewusstseinszustand, der ebenfalls aus einer art trunkenheit resultiert. Für aussenstehende ist er wie die verliebtheit selten nachvollziehbar.
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@ Magna
mag sein, das Liebe ein anderer Bewußtseinszustand ist, doch wieso findest Du, dass man Glück hat, das der Kopf wieder die Oberhand übernimmt, dass man sich wieder in Gedanken gefangen halten läßt, die ein schlechteres Gefühl erzeugen (wie z.B. Neid oder Gier, Eifersucht usw.)?
Ist es denn nicht wundedrvoll und auch erstrebenswert aus einem Gefühl heraus zu leben und die Welt zu betrachten, das aus Liebe besteht.
Ist es denn nicht traumhaft schön wenn ich, um mich sorgenfrei, schön, wertgeschätzt und geliebt zu fühlen, keine Drogen brauche (dazu zähle ich auch Alkohol), sondern dies alles aus einem besonderen Verständnis und aus einzigartigen Erkenntnissen heraus entsteht?
Der chemische Prozess mag dabei die körperliche Ebene wiedergeben, aber beschreibt doch nur ein Phänomen des Ganzen - und wenn es auf den körperlichen (chemischen) Prozess reduziert bleibt, dann verebt dieser Zustand (Rausch) ja auch wieder und muß ständig (von Außen zugeführt) und erneuert werden...
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Ich kann dir nicht folgen...
Also mein kopf erzeugt, sobald er die oberhand hat, kein gefühl der eifersucht, auch keine gier und keinen neid, ich wüsste einfach nicht worauf... wenn der verliebtheitsdusel bei mir nachlässt, erkenne ich, dass dass der einige mensch, der mein leben vom ersten bis zum letzten atemzug teilt, und den ich zufrieden halten muss, ich selbst bin;
andere menschen sind leute, die mit einem ein stück des weges gemeinsam gehen, und sobald ich ausgenüchtert bin, kann ich mir wieder vor augen halten, dass sie wahrscheinlich schon an der nächsten kreuzung abbiegen werden, und man reisende nicht aufhalten soll, sondern ihnen bestenfalls freundlich nachwinken.Und um sich einfach heiter, wunderbar und gelöst zu fühlen, braucht meinereiner eigentlich keinen besonderen ansporn, weder alkohol, noch drogen noch sonst was; es reicht ein spaziergang, um mich restlos glücklich zu machen... wozu muss ich dazu auch noch sonderlich in einen anderen menschen verliebt sein?
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Zitat
Original von MagnaMater
Ich kann dir nicht folgen...Und um sich einfach heiter, wunderbar und gelöst zu fühlen, braucht meinereiner eigentlich keinen besonderen ansporn, weder alkohol, noch drogen noch sonst was; es reicht ein spaziergang, um mich restlos glücklich zu machen... wozu muss ich dazu auch noch sonderlich in einen anderen menschen verliebt sein?
Das würde ich bei mir als Zufriedenheit beschreiben - wenn mein Mann oder unser Sohn dabei sind - dann ist es für mich Glück! Es macht das Schöne zu etwas einzigartigen - besser kann ich es nicht beschreiben...
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Dieser Abschnitt umfasst drei Themen, die eigentlich auch jeweils für sich selbst hätten stehen können. Zusammengefasst unter "Was darf ich hoffen?" finde ich nicht so gut getroffen.
Zuerst die Frage, ob es einen Gott gibt. Da schließe ich mich bibliocat an und verweise auf den Glauben. Das entscheidet jeder für sich.
Hat die Natur einen Sinn? - Nun ja, manchmal ist der Sinn eben nicht so offensichtlich. Aber irgendwann hat es im Laufe der Evolution schon einen Grund gegeben, dass auch Tiefseetiere knallrot sein sollten. Jedenfalls fand ich diesen groben Abriss über Darwin und Paley ganz interessant. Die Forschungsergebnisse konnten ja nicht einfach so ergoogelt werden. Von daher ist die Leistung der beiden wirklich zu würdigen.
Zum Thema Liebe teile ich nur partiell Prechts Ansicht. Der Sache mit den Enzymen stimme ich zu. Das ist sicher richtig, dass diese im Körper als chemische Reaktion gebildet werden und damit unsere Gefühle beeinflusst werden. Aber meiner Meinung nach lässt er diese ganzen Sachen wie Wohlfühlen durch körperliches Empfinden außer Acht. Das wäre so, als wenn ich einem Frierenden einen warmen Tee gebe und das als Aufwärmen bezeichne. Falsch ist das ja nicht. Ein optimales Wohlbefinden hat der Gute aber erst, wenn er zusätzlich noch unter einer Wolldecke kuscheln kann. Den Aspekt Wolldecke vermisse ich hier.
@Magna
Ich bezeichne diese "Ausnüchterung" immer als die zertretene rosa Brille, die in der Ecke liegt. -
@ Büchersally
ZitatIch bezeichne diese "Ausnüchterung" immer als die zertretene rosa Brille, die in der Ecke liegt. Lachen
...aber bleibt denn dann nicht dennoch Liebe bestehen?
Wovon Ihr redet "rosarote Brille oder Ernüchterung" ist docht VER - liebt aber nicht Liebe!
Ver - liebt sein beschreibt Precht doch als das "gribbeln" bei etwas Neuem und Unbekannten. Liebe ist für mich etwas ganz anderes - vorallem nichts Vergängliches!
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Zitat
Original von Matze
@ Büchersally...aber bleibt denn dann nicht dennoch Liebe bestehen?
Nach dem zerbrechen der Rosa Brille? Klare antwort nein: Skeptizismus bleibt über, und der wunsch auf distanz zu gehen und sich wieder anderen horizonten zuzuwenden, anstatt in der enge der entstandenen freundschafts-beziehung zu bleiben, und davon erdrückt, vereinnahmt und ausgelaugt zu werden... nein, für den fall der entliebung ist besser, man zieht einen dicken schlusstrich...
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Manchmal kann man die rosa Brille ja auch einfach wieder abnehmen und vorsichtig ins Etui stecken.