Das Lied von Malonia
„The Eyes of a King, Book 1“
ISBN 9-783-764530006
Catherine Banner
Übersetzt von Patricia Woitynek
Penhaligon Verlag München
476 Seiten, 18,95 Euro
Die Autorin: Catherine Banner begann bereits im Alter von vierzehn Jahren – nach Schulschluss und während der Ferien -, ihren Debütroman „Das Lied von Malonia“ zu schreiben. 2006 war eine Aufnahme von der jungen Autorin in der National Gallery in London zu sehen – das Thema der Ausstellung: Die aufregendsten Nachwuchstalente Großbritanniens. Catherine Banner lebt in England und schreibt zurzeit an den Folgebänden ihrer Malonia-Trilogie.
Was steht auf dem Buchrücken? Dieser Fund wird mein Leben verändern…Ein geheimnisvolles Buch verrät mir, wohin der Prinz von Malonia verbannt wurde: in ein Reich namens England, das durch eine magische Pforte von uns getrennt ist. Doch wird Prinz Ryan in der Stunde der Not zu seinem Volk zurückkehren – auch wenn er dafür die Frau verlassen muss, die er mehr liebt als das Leben? Ich heiße Leo North und dies ist mein Buch.
„Trauert um Malonia, weint um seine Städte, denn wie ein dunkler Schatten senkt sich eine Zeit der Kämpfe auf unser Land herab. Aber wenngleich viele ihr Leben lassen, wird der Prinz nicht sterben. Der Prinz muss wählen zwischen seiner Pflicht und seinem Herzen, zwischen Liebe und Verantwortung. Welchem Ruf wird er folgen?“
Meine Meinung: Vielleicht sollte man sich nicht von der Werbung irreführen lassen, die dieses Buch mit Harry Potter vergleicht, denn damit hat es wenig bis gar keine Gemeinsamkeiten, nimmt man das Wörtchen „Magie“ einmal aus. Erzählt wird eher ein Fantasy-Märchen – eine Geschichte, in der es nicht sofort um einen Auserwählten geht, der die Welt retten muss, der kommt natürlich auch noch, aber zuerst geht es um das Leben von Leo, der zusammen mit seinem Bruder Stirling und seiner Großmutter in einem ärmlichen Mietshaus in einer Stadt in Malonia wohnt und die Militärschule besucht. Malonia ist eine Art Parallel-Land zu England und man sagt, das Menschen, die hier sterben, dort weiterleben werden. Es gibt magische Pforten für den Übertritt ins jeweils andere Land und sie werden von den Weisen genutzt, oder es werden Verbannte durch sie geschoben. Leo aus Malonia ahnt nur von diesen Dingen, die im Volksmund als Sagen weitererzählt werden und er liest ab und zu in einem magischen Buch, dass ihm die Geschichte eines „verbannten“ Mannes erzählt, der auf irgendeine Weise mit ihm verbunden zu sein scheint. Dieses Buch schreibt sich selbst wie von Zauberhand immer weiter und schafft es eine Zeit Leo und Stirling von ihren schweren Verhältnissen abzulenken.
Dass die Autorin schreiben kann, beweist sie mit diesem beeindruckenden Debüt. Sie hat ein unglaublich großes Talent Stimmungen zu erzeugen und den Leser einzufangen - ihn alle Gefühle von Melancholie über Hoffnung bis hin zur Depression miterleben zu lassen. Da es eine lange Zeit um die Trauer um einen geliebten Menschen geht – eine Länge, die von manchen Lesern vielleicht kritisiert werden könnte – muss man sich fragen, ob man sich auf dieses Buch einlassen möchte, denn diese Schilderung ist so intensiv, dass sie nahe geht und der Schmerz des Protagonisten einfach mitgelitten werden muss. Das trostlose Leben in Malonia, das herrscht, seit die falschen Machthaber das Land in einen Krieg gestürzt haben, der Prinz, der in der Verbannung die Liebe seines Lebens kennen lernt und die Frage, welche Rolle Leo in dem Ganzen spielt sind wunderbar und märchenhaft miteinander verknüpft und lassen einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Von mir eine Leseempfehlung für Fantasy-Fans, die mehr an gefühlvollen Geschichten interessiert sind, als an Action und epischen Schlachten…