Köln 1371 – Stefan Blankertz

  • Köln 1371
    Ein Krimi aus dem Mittelalter


    Klappentext
    Ein Mittelalter-Krimi um die mörderischen Auseinandersetzungen zwischen Kaufleuten und Handwerkern


    Ein Streit zwischen aufstrebenden Handwerkszünften mit den Webern an der Spitze und alteingegessenen Ratsgeschlechtern erschüttert die Stadt. Verleumdung, Hinterlist und sogar Mord werden als Waffen eingesetzt. Vor dieser aufwühlenden Kulisse muss der Kaufmannslehrling Peter Nicol zusammen mit seinem Freund Johann herausfinden, wem in dieser Situation überhaupt noch zu trauen ist. Während die Stadt im Chaos eines Bürgerkrieges, der „Weberschlacht“ vom November 1371, zu versinken droht, machen sie sich auf die Jagd nach einem Mörder.



    Angaben über den Autor (kopiert aus Buch)
    Stefan Blankertz, Jahrgang 1956, promovierter Soziologe, leitet zusammen mit seiner Frau ein Unternehmen für Personalentwicklung und ist Autor der El-Arab-Trilogie („Die Konkubine des Erzbischofs“, „Die stumme Sünde“ und „Credo“) sowie des Mittelalterkrimis „Demudis“, die ebenfalls im Emons Verlag erschienen sind.



    Meine Meinung
    Im Jahre 1371 in Köln trifft den Lehrling Peter ein Schicksalsschlag: Sein Vater wird ermordet aufgefunden. Peter wird aufgetragen, diesen Fall aufzuklären. Gemeinsam mit seinem Freund Johann taucht Peter ein in die politischen und wirtschaftlichen Verstrickungen dieser Zeit. Der Machtkampf zwischen der Geschlechterherrschaft und den Webern (später Handwerkszünfte) gipfelt in einer Schlacht in den Straßen Kölns.


    Meinen Geschmack hat das Buch „Köln 1371“ leider nicht getroffen. Ich bin ein großer Fan historischer Kriminalromane und besonders solcher, die in Köln spielen. Begeistert hat mich die Karte des mittelalterlichen Kölns zu Beginn des Buchs; ich wechselte während des Lesens oft dorthin und verfolgte die Wege der Figuren. Auch für das Verzeichnis der Personen mit kurzer Beschreibung und Zuordnung war ich sehr dankbar, ebenso für das Glossar am Ende des Buches.


    Die Geschichte wird von Peter, dem Protagonisten, in seiner eigenen Sprache erzählt. Es werden alte (authentische?) Begriffe verwendet und die Satzstellung und Begrifflichkeiten sind für modernen Schreibstil gewohnte Augen manchmal etwas mühselig zu erfassen. Die Charaktere und Beziehungen zwischen den Figuren hätten für mich tiefer gehend sein können, denn einige Figuren blieben für mich sehr blass. Durch das Einsparen dieser Charakterdarstellungen kam aber wiederum Tempo in die Geschichte.


    Leider hatte ich keinerlei geschichtliche Vorkenntnisse über besagte „Weberschlacht“ und die Hintergründe der politischen und wirtschaftlichen Situation werden im Roman nur sporadisch eingeflochten. So war ich zeitweise irritiert darüber, wer nun eigentlich gegen wen arbeitet (Handwerker, Zünfte, Ratsherren, Händler, Adlige?) und in welchen größeren Zusammenhang diese Konflikte einzuordnen sind.


    Den Krimi „Köln 1371“ empfehle ich Lesern, die eher sachlich distanzierte Krimis mit Tempo statt Charakterstudien mögen.



    Außerdem bin ich sehr gespannt auf die Meinung anderer Eulen zu diesem Buch oder vielleicht zu anderen Büchern dieses Autors :-)