Literarisch gesättigt?

  • Geht soetwas überhaupt?
    Kann man Literarisch gesättigt sein? Keine Lust irgendetwas zu lesen. Oder viel mehr, man weiß nicht WAS man lesen soll. Die Lust dazu mag vielleicht da sein, aber man steht im Laden und hat keine Ahnung, was mach kaufen soll? Auch zu Hause hat man keine Ahnung was man noch einmal lesen könnte. Aber man ist auf der Suche nach einem Buch.
    Ich hab nur noch eines offen zum lesen. Gut, da wären noch zwei aber auf das Blut des Königs und den Stephen King hab ich soo überhaupt keine Lust. Die werden da auch noch eine ganze weile liegen. Und das einzigste was noch zu lesen ist, werd ich morgen anfangen.
    Oder bin ich noch so erschlagen davon, dass ich gerade das Spiel des Engels beendet habe?
    Kann ein Buch einen so verunsichern, dass man nicht mehr weiß, was man lesen soll?
    Aber das weiß ich eigentlich schon seit mehreren Tagen nicht. Was soll ich mir als nächstes kaufen?
    Es ist erschreckend, wenn man im Laden steht und keine Ahnung hat, auf was man Lust hat. Ich kann mir ja wirklich jedes Buch holen wonach mir gerade ist. Aber nein.. gerade gar nichts.

  • @ Mary,


    völlige normale Reaktion auf das Überangebot.
    Es ist genauso, wie wenn man vor der Wursttheke steht und nicht mehr weiß, ob man Fleischwurst oder Lyoner oder Bierschinken oder Bierschinken mit Kapern oder Lyoner mit Kräutern ...
    Ich habe hier mit Absicht sehr ähnliche schmeckende Wurstsorten gewählt.


    Es gibt zuviel Gleichartiges.
    Manchmal hilft nur, gar keine Wurst zu kaufen und einfach mal, sagen wir, Joghurt zu essen.


    Was wäre in Deinem Fall auf Bücher übertragen das Joghurt?
    Etwas ganz anderes? Völlig anderes Genre?
    Oder Du guckst drei Tage lang nur Filme. Oder malst. Oder spielst Spiele.
    Oder Du schreibst.


    Ich habe solche Gefühle häufig, ich lese dann ein Gedicht, möglichst kompliziert oder eine Erzählung, die mindestesn dreißig Jahre auf dem Buckel hat.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Bei mir ist es so, dass ich nach einem besonders guten Buch nicht umschalten kann auf was neues. Daher lese ich dann oft irgendwas, was man so runter lesen kann ohne groß nachzudenken oder drin zu stecken. Es ist auch schon vorgekommen, dass ich vier oder fünf Bücher angefangen habe, bis ich einen würdigen "Nachfolger" gefunden habe....

  • Ich mache es auch ähnlich wie Belle. Wenn ich mit einem Buch durch bin und mir von meinem SuB gerade so gar nichts passend erscheint und ich nicht so richitg Lustzu lesen hab. Aber irgendwie schon, weil lesen bei mir einfach dazu gehört, dann schnapp ich mir mein Lieblingsbuch, schlag mittendrin eine Seite auf und fange an zu lesen. Und irgenwann lächelt mich mein SuB wieder an und ich stöber da noch mal, ob nicht doch was gutes darunter ist, was ich gerade lesen will. Und meistens finde ich dann auch etwas.

  • Das passiert mir auch ab und zu. Nicht tragisch, dann wird eben mal nicht gelesen. Nach ein paar lesefreien Tagen kommt das Interesse wieder ein Buch anzufangen bei mir von ganz allein zurück. Es ist ja auch nicht so, dass jeden Tag auf Teufel komm raus gelesen werden muss. Es gibt ja auch noch ander Hobbies nebenbei. Manchmal habe ich auch gar keine Zeit um mich in Ruhe einem Buch zu widmen und bevor ich dann immer wieder zurückblättern muss, weil ich den Inhalt der letzten Seiten einfach geistig nicht aufgenommen habe, lasse ich es dann lieber ganz bleiben. Genauso, wenn ich nicht weiß, welches Buch ich lesen will. Da warte ich auch lieber, bis ich ganz gezielt wieder weiß,
    welches es denn nun sein soll. Ansonsten bin ich mit dem Ausgesuchten nämlich bestimmt nicht zufrieden.

  • Quasi das Gegenstück zur Schreibblockade?


    Ich hab Phasen da kann ich fast jeden Tag ein neues Buch lesen und zu anderen Zeiten ist mir alles andere lieber als ein Buch. Meistens ist das im Sommer der Fall, während ich im Winter mit Wollsocken, Tee und einem Buch auf dem Sofa rumlümmel.
    Eine abgeschwächte Form dazu kenne ich allerdings auch: Die Phasen wo ich absolut wild auf neue Geschichten bin wechseln sich mit anderen ab, in denen ich zu einem schon mal gelesenen Schmöker greife. Nach viel Haute Cuisine braucht man einfach auch mal bodenständige Hausmannskost :gruebel

    Ich bin im antiken Ägypten und in entfernten Galaxien.
    Ich bin ein starker Held, ein ängstliches Kind und eine verführerische Frau.
    Ich habe gekämpft, geforscht, gehasst und geliebt.
    Danke Buch!
    Mein Blog

  • Diese Phasen kommen fast wellenartig.
    Mal steh ich in der Buchhandlung oder Bücherei und finde alles so spannend und interessant, dass ich gar nicht weiß, wofür ich mich entscheiden soll.
    Und ein paar Monate später weiß ich auch nicht, was ich nehmen soll, weil mich absolut nichts anspricht.
    Aber da sowohl die eine als auch die andere Phase vergeht, mach ich mir da gar keine Gedanken.
    Und wenn ich gar nicht lesen mag, dann stricke ich oder räum im Haus irgendwo herum, geh mit meinem Mann oder sonst einer netten Person Kaffeetrinken und die Katzen sind für eine Sonderration Zuwendung auch dankbar.

  • Oh wow, ich bin gerad überrascht, dass hier fast jeder von mindestens einer Situation berichten kann, in dem es ihm/ihr so ging.
    Ich bilde da auch keine Ausnahme und kann mich Antons Empfehlung anschließen: Ein neues Genre ausprobieren funktioniert gut. Allerdings war ich auch schon mal in so einer Phase in einer mehrstöckigen Buchhandlung und hab ewig gesucht - genau ein Buch hat gepasst und selbst das hab ich vorm Lesen nochmal unterbrochen und zwischendrin andere angelesen. Letztlich war das neue Buch/Genre aber genau richtig. :lesend

    :lesend Ich lese gerade: "Carry On" von Rainbow Rowell und "Mansfield Park" von Jane Austen | SuB: 50