Das kleine, schlammige Land Borograwien, regiert von einer Herzogin, die seit dreißig Jahren niemand mehr gesehen hat, leidet unter dem despotischen Gott Nuggan, der offensichtlich durchgeknallt ist und ständig neue "Abscheulichkeiten" formuliert; Regeln, deren Beachtung zunehmend schwerfällt, so gilt etwa alles Blaue als abscheulich, Marmelade auf Brot und vieles mehr. Schlimmer aber wiegt ein politisches Problem - Borograwien führt pausenlos Krieg, insbesondere gegen das Nachbarland Slobenien. Die Grenze zwischen den Nationen wird durch einen Flußlauf markiert, der seine Position mit jedem Regenguß verändert. Die Kämpfe dauern seit Jahrzehnten an, aber inzwischen haben sich andere Nationen mit dem Nachbarland verbrüdert, und selbst das ferne Ankh-Morpork hat sich eingemischt, weil die neumodischen Nachrichtentürme eine "Abscheulichkeit nach Nuggan" darstellen und alle naselang von den Borograwen abgerissen werden.
Inzwischen gehen dem Land die Soldaten aus. Feldwebel Jackrum sammelt eine letzte Gruppe junger Rekruten ein, darunter Polly, die sich Oliver nennt, und in den Krieg ziehen will, um ihren verschollenen Bruder zu finden. Die kleine Gruppe macht sich auf den Weg ins Kriegsgebiet; nach und nach offenbart sich, daß Polly nicht das einzige Mädchen in der Einheit ist - der unter anderem ein Troll, ein Vampir und ein "Igor" angehören.
"Weiberregiment" bricht in vielerlei Hinsicht mit Scheibenwelt-Traditionen. Es gibt viel vordergründige Gewalt, eine sehr amorphe Protagonistengruppe, die schwer auseinanderzuhalten ist, der Plot wirkt müde und wenig überraschend, das Ende ist völlig für die Katz. Vor allem aber ist es nicht lustig; einige Stellen haben mich zum Schmunzeln gebracht, hauptsächlich aber war der neue Scheibenwelt-Roman langweilig, vorhersehbar und thematisch ein völliger Mißgriff. Es bleiben mehr Fragen offen, als beantwortet werden, und die satirischen Elemente gehen gänzlich unter, erschlagen von der Moralkeule. Der schlechteste Scheibenwelt-Roman bisher.