Also, mir ging es wie Quedin...ich bin ja ein ziemlich schneller Leser, privat wie beruflich notwendig. Und ich erfasse auch Texte in ganzen Wortgruppen oder Sätzen. Trodzdem muß ich wohl subvokalisieren, lese mir die Sachen also deutlich geistig vor. Ich hab´ mal versucht, das "stumm" zu schalten, aber siehe da: unmöglich. Geht überhaupt nicht. Ich "höre" den Text ganz automatisch, immer, wenn ich lese. Aber es beeinflußt meine Lesegeschwindigkeit gar nicht. Meine Bilder und das Geschehen im Buch sehe ich auch genauso intensiv, wie einige andere das hier schon beschrieben haben.
Ich habe eher das Gefühl, wenn ich gewollt "stumm" lese, kann ich gar nicht mehr lesen - oder nur mit sehr viel Anstrengung und keinem bißchen Spaß. Sehr merkwürdig...
(Sub)vokalisieren
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Zitat
Original von Iszlá
Okay, ich höre jetzt auf, mein Leseverhalten zu analysieren - denn so wie ich jetzt lese, dass ich den Text innerlich mitspreche und ihn "höre", und dazu meine Bilder im Kopf habe - so macht mir das Lesen sehr viel Spaß und ich genieße es sehr (mehr als früher)!So sehe ich das auch.
Wenn es Spaß macht, kann es kein Fehler sein.
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Danke, Bones!
So, jetzt habe ich mein Schwesterchen kurz bequatscht, und dabei ist mir etwas aufgefallen (Ich kann einfach nicht aufhören, darüber nachzudenken ... :rolleyes) ...
Ich lese zwar Wort für Wort, so, als würde ich den Text laut vorlesen - aber: Ich erfasse trotzdem gleichzeitig den kompletten Satz. Also ... Wenn wir mal die blaue Blume nehmen:
ZitatOriginal von Sibel
Die Blume ist blau und wiegt im Wind.Dann habe ich den kompletten Satz bereits im Kopf, weiß also, dass die Blume blau ist und sich im Wind wiegt, lese den Satz aber trotzdem Wort für Wort.
Ich glaube, so ungefähr läuft das in meinem Kopf ab ... Diese Eulen machen mich fertig ... Interessant, wie man sein Leseverhalten so analysiert ... -
Zitat
Original von Blackie
Ich habe eher das Gefühl, wenn ich gewollt "stumm" lese, kann ich gar nicht mehr lesen - oder nur mit sehr viel Anstrengung und keinem bißchen Spaß. Sehr merkwürdig...Ich schaffe das auch nicht. Das ist so, als ob man sprechen möchte, aber man kein Wort rausbekommt; ich hab förmlich das Gefühl zu platzen.
Zitatvon Iszlá
Dann habe ich den kompletten Satz bereits im Kopf, weiß also, dass die Blume blau ist und sich im Wind wiegt, lese den Satz aber trotzdem Wort für Wort.Jetzt machste dir ja doch Gedanken... Hm, der Satz ist jetzt nicht arg lang. Hast du das auch bei längeren Sätzen?
Das wäre ja witzig, vielleicht brauchst du das Mitsprechen gar nicht? Hast du mal versucht ohne? Oder geht es dir dann wie Blackie und mir? -
Interessantes Thema, über das ich mir vorher noch nie Gedanken gemacht habe.
Jetzt habe ich beim Lesen wirklich mal darauf geachtet, WIE ich lese, und mir ist dabei aufgefallen, dass ich immer dann subvokalisiere, wenn es mir schwer fällt, mich auf mein Buch zu konzentrieren, zum Beispiel mit Hintergrundgeräuschen (Fernseher, in der Bahn...) oder wenn ich mit meinen Gedanken eigentlich ganz woanders bin.
Ansonsten lese ich "stumm" - ich kann das nur mit dem Lesen von englischen Büchern vergleichen, wenn man allmählich Übung und ein breiteres Vokabular zur Verfügung hat.
Dann muss man auch nicht jedes einzelne Wort im Geiste übersetzen, sondern sieht den Satz und hat sofort ein Bild vor Augen. So geht es mir beim Lesen, allerdings war ich schon immer eine rasante Leserin und kenne es gar nicht anders.
Nachteil ist, dass mir manchmal kleine Details entgehen, die ich nicht wirklich aufmerksam wahrgenommen habe. -
Zitat
Original von Bones
Jetzt machste dir ja doch Gedanken... Hm, der Satz ist jetzt nicht arg lang. Hast du das auch bei längeren Sätzen?
Das wäre ja witzig, vielleicht brauchst du das Mitsprechen gar nicht? Hast du mal versucht ohne? Oder geht es dir dann wie Blackie und mir?Ja, ich weiß - obwohl ich es ja eigentlich nicht will!
Ich denke schon, dass ich das "Mitsprechen" brauche - wenn ich z. B. in der Buchhandlung stehe und ein Buch anlese, dann überfliege ich den Text nur. In dem Moment erfasse ich dann schon mehrere Zeilen auf einmal, aber mir fehlen dann die Bilder, ich entscheide eigentlich nur, ob mir der Schreibstil zusagt. Die Bilder kommen erst, wenn ich das Buch dann richtig lese. Und da ist das Mitsprechen ja wieder da.
Mit den Sätzen - hätte ich vielleicht anders ausdrücken sollen, so - es sind wohl eher Sinnabschnitte, die ich dann komplett im Kopf habe, glaube ich. So Sinnabschnitt für Sinnabschnitt ...
Es ist wohl so wie bei Blackie und dir - wenn ich stumm lesen soll, geht es gar nicht - und dann macht es auch keinen Spaß mehr.
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also ich lese es auch mit, aber lese sehr schnell. Dann stellen sich dazu noch Bilder ein.
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Ich finde lesen sollte Spass machen und kein Wettbewerb sein!
Wenn mich ein Buch wirklich fesselt lese ich automatisch
schneller.Ich habe mal probiert schneller zu lesen und mußte feststellen,
dass ich nichts wirklich dabei aufnehme. Für ein gutes Buch lasse
ich auch mal den 20.00 Uhr-Film ausfallen und damit "schaffe"
ich das Buch innerhalb kürzester Zeit. Das reicht mir vollkommen.Ich subvokalisiere meistens, wenn ich nicht besonders konzentriert
bin bzw. am Anfang eines Buches stehe um überhaupt einen guten
Anfang zu finden. -
Zitat
Original von melancholy
Das war auch meine erste Frage. Aber offenbar nicht, ich hab auch meine Eltern und zwei Freundinnen gefragt. Und niemand wusste was ich damit meinte. Also hab ich sie mal was lesen lassen und ihnen gesagt, sie sollen darauf achten, wie sie die Sätze, die sie lesen, auffassen und ob sie sie gedanklich mitsprechen. Aber keiner von ihnen tat es
Dann haben sie entweder nicht verstanden was du meinst, oder sie lügen.
Es geht nicht anders. Wenn du etwas ohne Verbalisierung liest, "sprichst" du es automatisch im Kopf mit, anders geht es einfach NICHT, das wäre auch total unlogisch und ist einfach unmöglich. -
Lesen sollte Spaß machen. Punkt.
Bei der Uni-Lektüre konnte ich auch supergut querlesen bzw. 1 Satz lesen und ich wusste, was los ist.
Wenn ich aber privat lese, dann tue ich das zum Spaß und aus Freude udn nicht weil ich auf der Rennbahn bin und 3 Bücher ab Tag lesen muss. -
Also ich lese auch immer so das ich jedes Wort stumm mitlese.
Ich denke anders kann ich es auch nicht.
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Also wenn ich lese, entsteht auch gleich das Bild im Kopf, ich hab nicht so ne Art "Nachhall" jedes Wortes im Kopf...Ich hab mal versucht so zu lesen, wie es beim Subvokalisieren beschrieben ist und habe festgestellt, dass ich
1. langsamer lese
2. weniger vom Inhalt mitbekomme bzw. sich kein Kopfkino einschaltet.Wenn ich normal ein Buch lese und es mich fesselt, dann lee ich auch hintereinander weg und hab mein Kopfkino laufen...also ich würde nciht sagen, das ich subvokalisiere.
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Interessante Fragestellung... Ich wusste gar nicht, dass es Menschen gibt, die immer geistig "mitsprechen". Ich kann das zwar tun, wenn ich mich darauf konzentriere (hilft mir zum Beispiel, kompliziert geschriebene philosophische Texte zu verstehen), bin aber nach zwei Absätzen genervt weil ich so langsam vorankomme.
Vielleicht ist das Subvokalisieren ja so eine Art Umweg, den die Informationen im Hirn nehmen. Statt aus dem Sehnerv gleich in die Verarbeitungszentrale zu laufen, machen sie erst mal einen Stopp im Hörzentrum.
Ich weiß, dass Leseanfänger häufig so lesen. Da bewegen sich teilweise die Lippen mit, weil die Buchstaben schon in Laute, aber die Wörter, bzw. Wortgruppen noch nicht direkt in Sinneinheiten umgesetzt werden können. Aber bisher war ich davon ausgegangen, dass sich das auswächst...
Zitat
Original von White_Beard:
Zitat:
Original von melancholyZitat:
Original von Antilov
Liest nicht jeder so? Original von Antilov
Liest nicht jeder so?Kann man anders lesen?
Das war auch meine erste Frage. Aber offenbar nicht, ich hab auch meine Eltern und zwei Freundinnen gefragt. Und niemand wusste was ich damit meinte. Also hab ich sie mal was lesen lassen und ihnen gesagt, sie sollen darauf achten, wie sie die Sätze, die sie lesen, auffassen und ob sie sie gedanklich mitsprechen. Aber keiner von ihnen tat es
Dann haben sie entweder nicht verstanden was du meinst, oder sie lügen.
Es geht nicht anders. Wenn du etwas ohne Verbalisierung liest, "sprichst" du es automatisch im Kopf mit, anders geht es einfach NICHT, das wäre auch total unlogisch und ist einfach unmöglich.Kann man anders lesen?
Das war auch meine erste Frage. Aber offenbar nicht, ich hab auch meine Eltern und zwei Freundinnen gefragt. Und niemand wusste was ich damit meinte. Also hab ich sie mal was lesen lassen und ihnen gesagt, sie sollen darauf achten, wie sie die Sätze, die sie lesen, auffassen und ob sie sie gedanklich mitsprechen. Aber keiner von ihnen tat es
Dann haben sie entweder nicht verstanden was du meinst, oder sie lügen.
Es geht nicht anders. Wenn du etwas ohne Verbalisierung liest, "sprichst" du es automatisch im Kopf mit, anders geht es einfach NICHT, das wäre auch total unlogisch und ist einfach unmöglich.Falsch. Es ist sehr wohl möglich, Texte "querzulesen", sprich Worte zu überspringen, nicht den eigentlichen Text zu lesen, sondern nur Informationen zu suchen. Das mache ich bei Zeitungsartikeln und meistens leider auch bei Büchern, auch wenn einem dadurch manchmal etwas entgeht.
Wenn ich dabei im Kopf "mithören" würde, würde nur Quark rauskommen, Informationsbruchstücke, die zwar von Sinn her zusammenhängen, aber nicht einen geschlossenen Text bilden. -
Zitat
von Eny:
Aber bisher war ich davon ausgegangen, dass sich das auswächst...Also bei mir wächst sich gar nichts raus.
Zitatvon Iszlá:
Ich denke schon, dass ich das "Mitsprechen" brauche - wenn ich z. B. in der Buchhandlung stehe und ein Buch anlese, dann überfliege ich den Text nur. In dem Moment erfasse ich dann schon mehrere Zeilen auf einmal, aber mir fehlen dann die Bilder, ich entscheide eigentlich nur, ob mir der Schreibstil zusagt. Die Bilder kommen erst, wenn ich das Buch dann richtig lese. Und da ist das Mitsprechen ja wieder da.Ah, ich weiß, was du meinst.