(Sub)vokalisieren

  • Sowas hätte ich am Anfang des Studiums gebraucht. Jetzt ist es auch schon zu spät. Bis ich die Methode drauf habe, hab ich die Texte ja durch. Außerdem gibt es doch eine viel einfachere Methode, auch unter "Mut zur Lücke" bekannt :lache

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


    *Bestellungen bei Amazon bitte über Forumlinks (s. Eulen-Startseite) tätigen, um so das Forum zu unterstützen.*

  • Ich lese auch immer so und ich dachte eigentlich, dass "stilles" lesen schneller ist als lautes. Das war zumindest immer so wenn ich mit meinem DS Gehirnjogging gespielt habe: Habe ich den Text laut vorgelesen war ich langsamer als wenn ich ihn nur in Gedanken gelesen habe.
    Oder verstehe ich da jetzt was falsch? Das ist doch der Unterschied zwischen vokalisieren und subvokalisieren, oder? :gruebel

  • *huch* jetzt bin ich erstaunt!


    sollte ich tatsächlich die Einzige sein, die eben nicht jedes einzelne Wort mitliest? :yikes vielmehr ist es bei mir so, dass ich den Sinn einzelner Wortgruppen oder gar ganzer Sätze auf einem Blick erfasse, ohne tatsächlich vom ersten bis zum letzten Wort zu lesen. Dabei lese ich mir nicht still vor - genau darüber habe ich nämlich vor einer Weile mal mit meinem Freund diskutiert und der war ganz erstaunt, dass ich das nicht machen würde. daraufhin hab ich mal einen Test gemacht: wenn ich still vorlese (so nenne ich das mal), dann brauche ich tatsächlich wesentlich länger...

  • Das Wort "Subvokalisieren" höre ich zum ersten Mal.


    Gedanken habe ich mir aber nie dadrüber gemacht wie ich lese. Ich lese einfach und gut ist. Nachdem ich diesen Thread hier gelesen habe, mache ich mir doch so meine Gedanken. So ganz habe ich das nämlich noch nicht verstanden. Aber ich lese mir das noch mal in Ruhe hier durch. Noch fehlt mir der Durchblick. :gruebel

  • Zitat

    Original von Queedin
    *huch* jetzt bin ich erstaunt!


    sollte ich tatsächlich die Einzige sein, die eben nicht jedes einzelne Wort mitliest? :yikes vielmehr ist es bei mir so, dass ich den Sinn einzelner Wortgruppen oder gar ganzer Sätze auf einem Blick erfasse, ohne tatsächlich vom ersten bis zum letzten Wort zu lesen. Dabei lese ich mir nicht still vor -


    Naja, bei Sachtexten versuche ich es auch so machen (wobei ich oft solche Texte lese, die ich schon beim "stillen Mitlesen" zwei oder dreimal lesen muss, um sie zu verstehen und ich auch viele englische Fachtexte habe).


    Aber bei einem Buch lese ich bewusst alles mit. Ich versuche das Buch so zu genießen. wenn ich mich dabei ertappe, wie ich den Sinn der Wörter zusammenfasse und so, mach ich Pause und überwinde mich so langsam. So verspür ich mehr Freude beim Lesen :gruebel :wave

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


    *Bestellungen bei Amazon bitte über Forumlinks (s. Eulen-Startseite) tätigen, um so das Forum zu unterstützen.*

  • Wenn ich ein Buch anfange, ist es auch bei mir so, dass ich die Worte im Kopf mitspreche, sobald ich aber in der Geschichte drin bin, entwickeln sich Bilder. Manchmal geschieht das nie und manchmal kann ich sofort einsteigen. Kommt immer auf die Erzählweise, den Inhalt und sogar die Tagesform an.


    Ich "flippe" dann sozusagen ins Buch :grin


    Machmal geht das soweit, dass ich glaube, ich bin da wirklich bei oder hab bestimmte Dinge gesehen. Z. B. als ich den Harry Potter gesehen habe, in dem die Köpfe im Kamin erscheinen, war ich mir ganz sicher, dass ich den Film oder die Szene schon mal gesehen habe. Mein Mann sagte mir dann, dass das nicht sein kann. Es kam in den anderen Filmen nicht vor und der Film war gerade erst ins Kino gekommen. Und ne Vorschau hab ich auch nicht gesehen.
    Total komisch...

  • Aber wie läuft es, dass manche Leute nicht subvokalisieren und andere schn? :gruebel Und wie läuft es, dass die einen trotzdem schneller lesen, obwohl sie auch subvokalisieren? Hat das mit Intelligenz zu tun? :gruebel

  • Ich bin nach dem Lesen dieses Threads ganz verwirrt und mir grad nicht im Klaren, ob ich subvokalisiere... ich hab nach der Erklärung hier versucht drauf zu achten und urplötzlich les ich total langsam... seltsam, da hat mir mein Kopf einen Streich gespielt.
    Ich weiss, dass ich das auf jeden Fall mache, wenn ich sehr müde oder unkonzentriert bin, aber so beim normalen Lesen ist das bei mir glaub ich nicht.
    Ich werd aber jetzt mal das mit den 3 Minuten und dann 2 und so weiter versuchen, denn das wird mich bestimmt auf Dauer schneller machen.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Zitat

    Original von melancholy


    Wisst ihr vielleicht irgendwelche Möglichkeiten, wie man sich das abgewöhnt?


    @Melancholy...Ich glaube, Du hast da etwas gründlich mißverstanden.


    Schau mal hier:


    Wenn ich das richtig interpretiere und verstanden habe, SOLL man subvokalisieren...und wenn's gar nicht anders geht (bei zu vielen Ablenkungen z.B.) sogar vokalisiert lesen.


    Erst dann bekommt man einen Text, eine Abhandlung und erst recht ein Buch sehr intensiv mit.


    Die Schnelligkeit kommt m.M.n. von ganz alleine...und ist - finde ich jedenfalls - maximal im Berufsleben erforderlich...im privaten Bereich ganz sicher nicht.


    Ich stell mir...so als Horror-Vorstellung...gerade vor, man würde Turbo-Lesen mit einem Enkelkind praktizieren, während womöglich noch der Fernseher läuft und dergleichen...


    :rofl


    Nee, danke :-)


    :wave

  • Bei ganz normalen Romanen subvokalisiere ich nicht...
    Ich erfasse mehr Wortgruppen und Zusammenhänge und habe dann Bilder im Kopf - nicht Worte. Das hat auch nichts mit überfliegen zu tun (was ein bißchen negativ klingt für meinen Geschmack).


    Mir fällt immer auf, wenn ich subvokalisiere, wenn ich also Wort für Wort wie lautes Lesen im Kopf "höre".... und habe festgestellt, dass ich das mache, wenn es ein komplexeres, schwer lesbares Sachbuch ist.


    Früher habe ich bei englischen Büchern auch Wort für Wort gelesen, manchmal sogar laut vorgelesen. Aber das hat sich mit der Zeit auch mehr und mehr vertan. Auch im englischen schaffe ich es inzwischen, zu "erfassen".


    Was mir auffällt, dass ich, wenn das Buch mehr "erfasse" als vokalisiere, es mich emotionaler packt und berührt. Hat vermutlich etwas mit der bildhafteren Vorstellung zu tun.



    Aber ich halte es für Quatsch, das eine als richtig oder falsch zu bezeichnen.
    Es variiert von Mensch zu Mensch und von Buch zu Buch.


    Ich bin kein Speedreader auf Rekordjagd, sondern Genußleser.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von janda ()

  • Nochmal zu "Lesefehler": in dem verlinkten Text steht ja:
    "Man muss sicht eins bewusst machen: und zwar die Tatsache, dass es am Anfang schwierig wird auf das innere Mitsprechen (also Subvokalisieren) zu verzichten denn jeder von uns hat auf diese Wese zu lesen gelernt und es zur Gewohnheit gemacht."


    Es ist also wirklich kein Fehler oder ein Phänomen. Gut, jetzt lesen einige hier anders, aber diese andere Art müssen sie sich auch erst angeeignet haben, sei es unbewusst, denn man kann ja lesen gar nicht anders lernen als durch vokalisieren und dann subvokalisieren.


    Das, was Dir Schwierigkeiten macht, melancholy, kriegst wahrscheinlich nur durch viel Übung hin, da kommst Du halt nicht drum herum. Andere, die eh schon weniger oder gar nicht subvokalisieren sind mit diesem Üungsschritt einfach schneller durch.


    Gruß, Bell

  • Zitat

    Original von janda
    Bei ganz normalen Romanen subvokalisiere ich nicht...
    Ich erfasse mehr Wortgruppen und Zusammenhänge und habe dann Bilder im Kopf - nicht Worte. (...).


    Mir fällt immer auf, wenn ich subvokalisiere, wenn ich also Wort für Wort wie lautes Lesen im Kopf "höre".... und habe festgestellt, dass ich das mache, wenn es ein komplexeres, schwer lesbares Sachbuch ist.


    Ist bei mir auch so. Subvokalisiert wird nur, wenn eine Textpassage schwer verständlich oder sonstwie sonderbar ist.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Zitat

    Original von Bell
    Nochmal zu "Lesefehler": in dem verlinkten Text steht ja:
    "Man muss sicht eins bewusst machen: und zwar die Tatsache, dass es am Anfang schwierig wird auf das innere Mitsprechen (also Subvokalisieren) zu verzichten denn jeder von uns hat auf diese Wese zu lesen gelernt und es zur Gewohnheit gemacht."


    Es ist also wirklich kein Fehler oder ein Phänomen. Gut, jetzt lesen einige hier anders, aber diese andere Art müssen sie sich auch erst angeeignet haben, sei es unbewusst, denn man kann ja lesen gar nicht anders lernen als durch vokalisieren und dann subvokalisieren.


    Ok, bei Melancholy (und sicher vielen anderen auch) mag es so sein, dass sie es sich abgewöhnen wollen.
    Aber ich persönlich möchte das (für die Bücher, Sachtexte sind wieder was anderes) einfach gar nicht lernen.
    Ich möchte jedes einzelne Wort "hören" und spüren. Ich habe dadurch das Gefühl, das Buch intensiver zu lesen. Ich weiß, dass ich auch schneller lesen könnte, wenn ich wollte. Ich weiß, dass ich es manchmal auch mache. Passiert mir vor allem dann, wenn ich einen spannenden Thriller lese und schnell zum Schluss gelangen will.
    Aber wenn ich das merke, halte ich inne und zwinge mich eben dazu, langsamer zu werden. Sonst hab ich Angst und das Gefühl, dass die "Beziehung" zu dem Inhalt verloren geht. Keine Ahnung, obs jemandem ähnlich geht und man es verstehen kann.
    Mir gehts jetzt nicht darum, keine Einzelheiten zu übersehen. Die kann man sicher auch beim schnellen Lesen erfassen und merken (bei nem Thriller jetzt). Mir geht es einfach darum, dass oft Sachen ausschweifend beschrieben werden, die ich aber auch ausschweifend lesen möchte. Die Gefühle der Darsteller, ihre Kleidung, ihre Bewegungen..einfach alles.


    Wie gesagt, zum einen, weil ich dann denke, ich lese intensiver. Zum anderen auch irgendwie, weil es viel Arbeit ist, so ein Buch zu schreiben und ich dem Autor auch die Freude machen möchte, diese Arbeit zu würdigen :gruebel


    Früher hab ich nicht viel gelesen und hab die Bücher, die ich dann hatte, intensiver gelesen. Also, nach dem Ende noch oft die schönsten Passagen nochmal und so. Heute gibt es soviele Bücher, die ich lesen möchte, dass ich zwar auf der einen Seite gern schneller lesen würde. Auf der anderen Seite weiß ich, dass mir diese Intensität fehlen würde.


    Nein, ich möchte mein Subvokalisieren (wenn es das ist) nicht aufgeben. Bilder hab ich ja auch im Kopf, nicht nur Wörter.

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


    *Bestellungen bei Amazon bitte über Forumlinks (s. Eulen-Startseite) tätigen, um so das Forum zu unterstützen.*

  • Gummibärchen, Du sollst Dir ja auch gar nichts abgewöhnen :-) Aber da melancholy ja das schneller-lesen (für Sachtexte) lernen will, kann man ja mal darüber reden.


    Ich habe auch das Gefühl, durch aufmerksames Lesen und am Text bleiben eher etwas aufzunehmen, aber ich habe auch die schnell-lese-Technik nie probiert. Trotzdem, ich finde, Lernen kann und sollte auch ruhig Zeit kosten.


    Gruß, Bell

  • Zitat

    Original von Bell
    Gummibärchen, Du sollst Dir ja auch gar nichts abgewöhnen :-) Aber da melancholy ja das schneller-lesen (für Sachtexte) lernen will, kann man ja mal darüber reden.


    Ich wollte ja die Diskussion auch gar nicht verbieten :wave
    Und für Sachtexte ist es sicher sinnvoll, das bestreite ich auch gar nicht.
    Ich bin nur bei manchen Beiträgen nicht sicher, ob es sich nur auf Sachtexte oder auch Bücher bezieht und bei Büchern find ich persönlich es einfach schöner, alles intensiver aufzunehmen.
    Da macht es mir dann auch nichts, dass ich dann langsamer lese als ich es in Rahmen meiner Möglichkeiten könnte.

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


    *Bestellungen bei Amazon bitte über Forumlinks (s. Eulen-Startseite) tätigen, um so das Forum zu unterstützen.*

  • Gummibärchen hat genau das sehr schön ausgedrückt, was ich auch als eingefleischter und gerne Langsamleser empfinde beim Hobby Lesen. :-)


    Ich "rolle" sogar manchmal einzelne besonders schön gelungene Sätze im Kopf, weil ich sie so wunderbar passend finde...oder versuche mich - bei Vorleserbüchern für Kinder - in verschiedenen Betonungen.


    Als Jugendliche hab ich natürlich gelernt, quer zu lesen oder Sätze durch einen einzelnen Blick aufzunehmen. Im Beruf muß man das ja auch oft...privat finde ich es einfach nicht schön. Ich genieße lieber :-)

  • Aha, jetzt weiß ich, warum ich langsam lese. Ich spreche auch innerlich den Text mit. Aber ich finde es nicht schlimm und habe nicht das Bedürfnis, es abstellen zu müssen, um schneller lesen zu können. Bei meinem Subvokalisieren entstehen in meinem Kopf Bilder und ich versinke in die Szenerie. Und das ist es, was ich möchte. :-)

  • :gruebel


    Ich habe die bisherigen Beiträge jetzt gelesen, aber irgendwie ...


    Mir geht es hier wie Gummibärchen und Bones, ich lese gleichfalls relativ langsam (20 bis 30 Seiten pro Stunde, je nach Buch, Schriftgröße etc.), und ich höre die Worte auch in meinem Kopf, spreche sie innerlich nach - also "subvokalisiere" ich?


    Es ist aber schon so, dass ich in dem Moment, in dem ich ein Wort lese, dazu auch sofort ein Bild im Kopf habe - also, so wie es anfangs jemand erklärte, in dem Moment, in dem ich die "blaue Blume" lese, ist sie auch vor meinem inneren Auge da.


    Früher dagegen habe ich ziemlich schnell gelesen, dadurch keine Bilder im Kopf gehabt - also, irgendwie bin ich etwas verwirrt.


    Ist "Subvokalisieren" jetzt ein Fehler? Oder ist es völlig normal so zu lesen, laut dem verlinkten Text? (Wenn ich das richtig verstanden habe ...)


    Okay, ich höre jetzt auf, mein Leseverhalten zu analysieren - denn so wie ich jetzt lese, dass ich den Text innerlich mitspreche und ihn "höre", und dazu meine Bilder im Kopf habe - so macht mir das Lesen sehr viel Spaß und ich genieße es sehr (mehr als früher)!