BIG BANG - Simon Singh

  • BIG BANG - Simon Singh


    Der Ursprung des Kosmos und die Erfindung der modernen Naturwissenschaft


    Der Autor
    Simon Singh, geboren 1964, ist Physiker und Wissenschaftsjournalist bei der BBC und der 1. Autor, der mit einem Buch über Mathematik an die Spitze der Bestsellerlisten gelangte. Das war "Fermats letzter Satz".
    Weitere Veröffentlichungen:
    Geheime Botschaften
    Codes. Die Kunst der Verschlüsselung


    Inhalt
    Simon Singh beginnt sein Buch mit einem Rückblick auf die Geschichte der Naturwissenschaft von den alten Griechen bis zu den Physikern und Astronomen des 20. Jahrhunderts, wobei vor allem das geozentrische und das heliozentrische Weltbild im Blickpunkt seiner Betrachtungen steht und schließlich zur Frage führt: Wie entstand das Universum? Hatte es einen Anfang oder existierte es schon seit aller Ewigkeit?


    Im 2. Kapitel erklärt der Autor Einsteins Relativitätstheorie zumindest im Ansatz so verständlich, dass auch der völlig unbelastete Laie eine Ahnung von dem bekommt, was mit der Flexibilität von Raum und Zeit oder der Krümmung des Raums gemeint sein könnte.
    Wie es dazu kommt, zeigt der Autor an vielen praktischen Beispielen und macht die schwierige Materie mit leicht verständlichen Skizzen anschaulicher.
    Auf Einsteins Relativitätstheorie und seinen Überlegungen zur Beschaffenheit des Universums basierend, entwickeln 2 Wissenschaftler unabhängig voneinander die Theorie des dynamischen (und expandierenden) Universums, der Russe Alexander Friedmann und der Belgier Georges Lemaitre.
    Somit war der 1. Ansatz für das später daraus entstehende Modell der Urknalltheorie gefunden.


    Im 3. Kapitel erlaubt der Bau riesiger Teleskope einen Blick in die Tiefen des Universums und zwingen es, zumindest einige seiner Geheimnisse preiszugeben. Die riesigen Sternennebel werden als eigenständige Galaxien außerhalb unserer Milchstraße erkannt. Ebenso setzt die Erfindung der Fotografie auch in der Astronomie neue Maßstäbe und bahnbrechende Arbeiten auf dem Gebiet der Spektroskopie erlauben nicht nur Rückschlüsse auf die chemische Zusammensetzung der Sterne, sondern geben auch Aufschluss über deren Bewegung und Geschwindigkeit.
    Am Ende des Kapitels finden die Theorien von Friedmann und Lemaitre durch die Messungen Edwin Hubbles ihre Bestätigung: das gesamte Universum expandiert und läßt den Schluß zu, dass die gesamte Materie zu einem sehr fernen Zeitpunkt an einem einzigen Punkt konzentriert gewesen sein muss, ehe es zum Big Bang kommen konnte.
    Auf Grund dieser unwiderlegbaren Tatsache widerrief sogar Albert Einstein 1931 öffentlich seine statische Kosmologie und kehrte zu seiner ursprünglichen Gleichung für die allgemeine Relativität zurück. Später nannte er die kosmologische Konstante die "größte Eselei" seines Lebens.


    Im 4. Kapitel wenden wir mit Simon Singh den Blick vom Kosmos zur Atomphysik, um mitzuerleben, wie sich aus den Urbestandteilen aller Materie, den Protonen, Neutronen und Elektronen, die Elemente gebildet haben. Allerdings konnte (noch) niemand erklären, warum nach dem Urknallmodell zuerst nur die leichten Wasserstoff- und Heliumatome gebildet wurden, während die Entstehung der schwereren Elemente weiterhin unklar blieb.
    Neben der Urknalltheorie hatte sich außerdem die Steady-State-Theorie gebildet, deren Vertreter von einem sich entwickelnden, aber doch insgesamt unveränderlichen und ewig existierendem Universum ausgingen.


    Im 5. Kapitel findet die Entstehung auch der schwereren Atomkerne ihre Erklärung und mit der zufälligen Entdeckung der kosmischen Hintergrundstrahlung (ein Fossil aus den Anfängen des Universums) wird das Urknallmodell von der Mehrheit der Wissenschaftler anerkannt.
    Weit war der Weg bis dahin, und so kann man sich nach beendeter Lektüre nur staunend vor den unglaublichen Leistungen des menschlichen Geistes verbeugen.


    Meine Meinung
    Mich hat das Buch vorbehaltlos begeistert, und ich kann keinen einzigen negativen Kritikpunkt anführen.
    Simon Singh besitzt die seltene Gabe, einem Laienpublikum auch komplizierte Sachverhalte leicht verständlich zu präsentieren.
    Außerdem gefällt mir sein Stil, den er immer wieder mit Anekdoten über die Wissenschaftler auflockert.
    Der Aufbau des Buches ist von einer einzigartigen Übersichtlichkeit und der Autor erklärt stets, warum er sich jetzt dieser oder jener Theorie zuwendet, ohne dabei die eigentlichr Fragestellung aus den Augen zu verlieren.
    Aufbauend auf der Arbeit vieler Wissenschaftler, die ich nicht einmal dem Namen nach kannte, fügt er die Puzzleteile zusammen, die zeigen, wie viele Arbeitsschritte in Theorie und Praxis nötig waren, um das Wissen vom Universum zu erhalten, das heute unser Weltbild bestimmt.
    Ein grandioses Buch, wie es in der populärwissenschaftlichen Literatur nur selten zu finden ist.

  • Etwas Ruhe und Konzentration braucht der "Big Bang" schon, Babyjane, deshalb wäre das Buch etwas für schöne ruhige Weihnachtsfeiertage. So häppchenweise genossen, geht es doch ganz gut voran.

  • :anbet


    Das Buch ist klasse, ich hab es in drei Tagen verschlungen - gestern bis 1 Uhr nachts gelesen. Der Autor hat die Gabe schwierige Inhalte einfach zu erklären und das auch noch auf eine äußerst unterhaltsame Weise. Nö, da braucht man gar keine Ruhe und Konzentration für, das kann man einfach so wegschlingen. :lache


    Gut fand ich auch die handschriftlichen Zusammenfassungen am Ende der Kapitel, die noch mal den roten Faden des Buches verdeutlicht haben. Selbst ich konnte seinen Erklärungen folgen. Ich hab am Anfang immer gedacht, dass es irgendwann bestimmt richtig kompliziert wird, aber das Buch blieb gleichbleibend gut verständlich. Er benutzt viele Bilder, die man sich gut vorstellen kann ("Stellen Sie sich einen Frosch vor, der auf einem Seerosenblatt sitzt und in regelmäßigen Abständen den Fuss in den See tunkt"). Dazu gibt es viele Abbildungen und Fotos. Klatsch- und Tratschgeschichten aus dem Leben der Forscher und Anekdoten lockerten das Ganze auf und haben mir die Menschen näher gebracht, die an den einzelnen Entdeckungen beteiligt waren. Schon beeindruckend, unter welchen schwierigen Arbeitsbedingungen viele Dinge herausgefunden wurden und wie viele Schritte notwendig waren. :wow


    Ich hab diese US-Ausgabe gelesen. Wer seine Bücher gerne im Weihnachtsbaumschmuck-Design hat, sollte unbedingt die Ausgabe kaufen, denn das schlichte graue Cover entpuppte sich als Hochglanz-Silber.


    Ich muss unbedingt mehr von diesem Autor lesen. :anbet
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