ZitatOriginal von Andrea Koßmann
Mir tut es in den Augen und im Herzen weh, wenn ich sehe, dass jemand mit seinen Büchern unpflegsam umgeht. Man lebt doch eine Zeit mit ihnen und wenn es gute, besondere Bücher sind, dann behält man sie ja irgendwie auch im Leseherzen auf oder? Und deshalb sollte man eben auch pfleglich damit umgehen.
Ich möchte noch mal darauf bestehen: Ich gehe pfleglich mit meinen Büchern um! Ich reagiere auf alles schreiben, eselsohrenmachen, gläserabstellen, etc. allergisch. Meine TBs sind auch an den Ecken nicht angestoßen. Aber für mich war immer normal, dass zum NORMALEN Gebrauch - also Lesen - eines TBs dazu gehört, dass man es richtig aufschlägt, und dann meist diese Knicke im Buch sind.
Übrigens finde ich, wenn man es wirklich schafft, ein TB zu zerlesen, hat das jeweilige Buch ein Recht auf ein HC-Ersatz. Die sind nun einfach mal haltbarer. Wenn ihr mein allererstes Pippi-Langstrupf-Buch sehen würdet, würdet Ihr mich hier wahrscheinlich rauswerfen. Zu meinem Schutz kann ich nur sagen, dass es vor mir schon mein Bruder in der Hand hatte, und dessen Bücher sehen wirklich etwas merkwürdig nach 1 x lesen aus.
Pippi hat übrigens den HC-Ersatz bekommen, der steht jetzt einträchtig neben dem zerfledderten alten Exemplar. Aber nur, wenn ich das zerfledderte Exemplar in die Hand nehme, taucht vor meinem geistigen Auge meine Kindheit wieder auf mit den zig Stunden, die ich in diesem Buch gelesen habe. Ähnlich ist es bei meiner "Krieg&Frieden"-Ausgabe. Ich habe das Buch im Urlaub gelesen und wollte die Bände aus der Gesamtausgabe meiner Eltern nicht am Strand zerlesen. Also habe ich mir das TB gekauft. Und nach 2000 Seiten sieht man, trotz benutztem Schutzumschlag, die Spuren. Aber dieses TB erinnert mich viel direkter und persönlicher an das Lesevergnügen, als die Bände aus der Gesamtausgabe. Aber die Menschen sind verschieden, und Leser sind anscheinend ein sehr merkwürdiges und unterschiedliches Völkchen.