Warum ist das "Buchrücken brechen" ein Sakrileg?

  • Da ich nun endlich ein Forum für all meine Fragen habe, hier die nächste: :-)


    Es ist ja bei vielen Lesern Usus, dass das Buchrücken brechen bei Taschenbüchern das Allerschlimmste überhaupt ist, was man Büchern antun kann.


    Mir ist nur nicht klar, warum?
    Bei mir ist es so, dass es anders meist gar nicht geht - die meisten Bücher klappen doch einfach zu, wenn man sie nicht hin und wieder auseinanderbiegt. Oder haltet ihr das Buch immer in den Händen? Ich lese oft am Tisch, oder lege mir das Buch auf die Knie. Ich finde auch, dass der Pappeinband dafür eher gut erhalten bleibt, wenn man nicht ständig seine Hände daran hat. Obwohl ich immer mit gewaschenen Händen ein Buch anfasse, leidet das Buch ja auch darunter.


    Für alle, die mich gleich in den Folterkeller sperren wollen: Ich gehe sonst pfleglich um mit Büchern: Ich male in Romane nicht rein, mache keine Eselsohren, bekomme Anfälle, wenn mein Mann meint, ein Glas auf mein oder sein Buch stellen zu müssen...


    Außerdem finde ich ja, es hat seinen Reiz, wenn man TBs im Bücherregal ansieht, dass sie gelesen wurden. Also nicht dass sie zerfleddert aussehen, aber am Rücken kann man erkennen, ob ein Buch nur an- oder durchgelesen wurde. Von daher sind diese Falze für mich ein sichtbares Zeichen der geistigen Aneignung des Buches.


    So, ich fliehe, und lucke nur hin und wieder nach Euren Antworten! :schnellweg

  • Zitat

    Original von Bodo
    Man bricht den Buchrücken nicht, weil man Bücher nun Mal nicht kaputt macht!


    Ich finde das auch. Und außerdem sieht es einfach grauselig aus, wenn die Bücher so zerknickt im Regal stehen, da tun sie mir schon fast leid. Bei manchen Büchern läßt es sich wirklich nicht vermeiden, aber ich bemühe mich trotzdem, möglichst wenige Knicke reinzumachen. Vielleicht ist das eine rein ästhethische Entscheidung, aber ich finde, Bücher mit Rückenknick haben was von Don Quichote - Ritter von der traurigen Gestalt.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Nein, ich trage sie nur jeden Tag mit mir rum, so dass alle anderen sie sehen. :-)


    Also mein Problem ist doch, dass dieses Aufklappen dem Lesen dient. Ich mache ja nichts mit dem Buch, nur um es zu ärgern oder kaputt zu machen. Aber wenn die Seiten ständig umblättern, muss ich sie doch daran hindern?

  • Das ist wohl eine rein persönliche Einstellung.
    Ich persönlich sterbe auch jedesmal, wenn ich ein Buch sehe, dass x-mal geknickt wurde. :fetch
    Ich habe es lieber, wenn sie auch nach dem Lesen noch aussehen, wie neu gekauft. Das ich sie trotzdem gelesen habe, weiß ich ja selbst am Besten, da muß man es ihnen nun wirklich nicht auch noch ansehen.

  • Also bei mir sehen Bücher nach dem Lesen auch wie neu aus. Sehr dicke Wälzer kaufe ich gerne HC (wenn es sie gibt), da sonst das Lesen ohne Knicke im Buchrücken schlecht geht. Ich passe da auch bei Buchticket, ebay, etc. darauf auf, dass die Bücher in ordentlichem Zustand sind....
    Mir gefällts einfach besser, wenn die Bücher im Regal wie neu aussehen.
    Apropo Ledertasche. Auch bei der passe ich auf, dass sie möglichst lange wie neu aussieht (oder bei Klamotten, etc.). Ausserdem sind meine Bücher auch meine Schätze und andere Dinge sind halt Gebrauchsgegenstände...

  • Meinem Mann würde ich am liebsten nur gebrauchte Bücher kaufen.
    Wenn der ein TB gelesen hat ist es nachher krumm und schief. Und es stört ihn noch nicht einmal.
    Gsd geht er mit meinen Büchern besser um. Sonst würd er auch keines mehr von meinen lesen dürfen.

  • Vulkan, ich verstehe dich ein bißchen. Bei mir sind Bücher auch Gebrauchgegenstände und keine Heiligtümer. Das heißt nicht, dass ich damit besonders schlampig umgehe, aber bei Taschenbüchern lassen sich ein paar Knicke oft einfach nicht vermeiden, wenn man es bequem lesen will. Ich nehme Bücher auch immer überall mit hin, und da stösst sich das Buch schon mal ein bißchen ab.

  • Ich versuche auch Knicke zu verhindern. Aber wenn es nicht anders geht, beiß ich mir auch nicht in den Hintern.


    Ich find es schön, wenn meine Bücher nach dem Lesen noch wie neu aussehen. Was juckt es mich, ob andere sehen, dass ich die schon gelesen habe? Ich weiß es ja und nur das zählt für mich.


    Natürlich kommt es auch bei mir mal vor, dass ein Buch leidet. Hatte den 2. Teil von Stieg Larsson mit im Urlaub und obwohl ich nur mit trockenen Händen ran bin (nie eingecremt) und ich das Buch auch immer im Lupo transportiert habe, ist der untere Rand etwas schmutzig. Aber den sieht man ja zum Glück nicht im Regal. :-]

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Zitat

    Original von Bodo
    Man bricht den Buchrücken nicht, weil man Bücher nun Mal nicht kaputt macht!


    :write Genau!
    Ich muss ehrlich zugeben, dass mir mittlerweile TB viel lieber sind HC. Aber bei mir gehen die Bücherrücken fast nie kaputt und mir ist es sauch ein Rätsel wie andere Leute das immer schaffen. Man sollte doch pfleglich und gut mit seinen Sachen umgehen, um so länger hat man Freude daran.
    Natürlich ist es mir auch schon mal passiert, dass der Bücherrücken einen kleinen Knick bekommen hat. Aber ich versuche so etwas grundsätzlich zu vermeiden.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Vulkan ich nehme an du meinst nicht wirklich "gebrochene" Buchrücken, sondern Leseknicke am Buchrücken, die durch das aufschlagen resultieren.


    Das ist nämlich etwas, was sich bei den meisten Büchern kaum vermeiden lässt (außer man öffnet das Buch nur 35° Grad und versucht die Wörter am Zeilenanfang Wort für Wort zu erraten, ohne sie lesen zu können).


    Schöner sind natürlich Bücher ohne kleine Leseknicke am Buchrücken, aber oft steht es auch gar nicht in der Macht des Einzelnen sondern an der Qualität der Buchbindung und des Covermaterials.


    Ich finde sowas absolut kein Sakrileg und mich stört es nicht im geringsten. Bücher sind zum Lesen da, das bedeutet nicht, daß man schlampig mit seinen Büchern umgehen muss, meine sehen auch alle wie neu aus, auch wenn ich sie öfter gelesen habe, aber wer so penibel ist und es als Sakrileg betitelt leichte Leseknicke im Buchrücken zu haben, der ist mir persönlich nicht ganz geheuer :pille :lache Man kann es auch übertreiben. :chen

  • Zitat

    Original von Sibel
    (außer man öffnet das Buch nur 35° Grad und versucht die Wörter am Zeilenanfang Wort für Wort zu erraten, ohne sie lesen zu können).


    Bei Büchern, die mir wichtig sind (also fast alle :grin ) mach ich das.

    "I think too much. I think ahead. I think behind. I think sideways. I think it all. If it exists, I’ve fucking thought of it.''
    — Winona Ryder


  • Ich achte auch sehr darauf, dass der Rücken schön bleibt.


    Das Problem ist doch nur folgendes: Die Qualität der Buchrücken von Taschenbüchern wird immer schlechter, so dass es sich in einigen Fällen nicht vermeiden lässt. Bei den Büchern von Rowohlt oder Piper z.B. ist nahezu überhaupt keine Verklebung mehr vorhanden. Die Heyne, Fischer oder Knauer TB's sind da noch etwas hochwertiger.

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

  • Zitat

    Original von Dany-Maus1986
    Das sieht einfach ganz furchtbar aus, wenn das Buch wieder im Regal steht. Mein Regal soll toll aussehen und das kann es nicht mit gebrochenen Buchrücken.


    Das kann ich nur :write. Meine Bücher sehen auch alle aus wie neu. Ich merke eigentlich gar nicht mehr, dass ich sehr vorsichtig mit ihnen umgehe; das ist für mich normal. Ich müsste das Buch schon (für meine Verhältnisse) extrem auseinanderbiegen, damit der Buchrücken bricht.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Zitat

    Original von TheAlice


    Bei Büchern, die mir wichtig sind (also fast alle :grin ) mach ich das.


    Naja, wenn es Spass macht - bitte sehr!
    Das ist für mich ungefähr so, wie wenn man in ein piek feines Restaurant geht und den Teller nicht anrührt und lieber vor Hunger stirbt- nur damit die wundervolle Anrichtung des Essens nicht dahingeht ..oder ich ins Fitnessstudio gehe und auf dem Laufband nur gehe statt zu laufen, damit ich nicht schwitze, aus Angst es könnte mein T-shirt sichtbar nässen ... es hat schon arg was von Zwanghandlung. :lache


    Man kann sich auch den Spass verderben..ich bin vorsichtig aber nicht so, daß mir der Spass flöten geht. Es ist ein Buch..ein Buch! Und wegen einem Leseknick sicher nicht kaputt oder unbrauchbar.