Manisch von Ruth Newman
Originaltitel: "Twisted Wing" (2008)
Goldmann Verlag, Taschenbuch, 416 Seiten
Kurzbeschreibung von amazon:
Olivia Corscadden hat den Täter gesehen, davon ist der Psychologe Matthew Denison überzeugt. Sie ist die einzige Zeugin, die einzige Hoffnung, den Serienkiller zu fassen, der im ehrwürdigen Ariel College von Cambridge Todesangst verbreitet. Auch sein letztes Opfer, wieder eine junge Studentin, wurde auf brutale Weise ermordet. Doch Olivia, die man starr vor Entsetzen neben der Leiche ihrer Freundin fand, spricht kein einziges Wort. Denison muss Olivia zum Reden bringen und ans Licht holen, was die junge Frau offenbar mit aller Macht verdrängt. Nur dann kann der „Schlächter von Cambridge“, wie die Presse ihn nennt, gefasst werden. Doch je mehr Denison erfährt, desto schrecklicher ist sein Verdacht ...
Angaben über die Autorin:
Ruth Newman wurde in Reading geboren und ist Anfang 30. Sie wuchs in London auf und wohnt nun in Cambridge.
Von klein auf wollte sie Autorin werden und schrieb bereits mit 14 Jahren ihre erste Kurzgeschichte.
Sie hat am berühmten King’s College in Cambridge Soziologie, Politikwissenschaft und Psychologie studiert.
Seit 2002 arbeitet sie als Online-Redakteurin.
"Manisch" ist der erste Roman von Ruth Newman.
(Quelle: randomhouse.de)
Eigene Meinung:
Als ich den Klappentext las, dachte ich, klingt spannend und hat etwas Ähnlichkeit mit der "Blutlinie" von Cody McFadyen. Aber da lag ich falsch. Die Morde sind auch blutig und brutal, aber die Geschichte ist eine ganz andere.
Am Anfang war ich von den ganzen Namen der Protagonisten erschlagen. Ich hatte das Gefühl, die Autorin möchte, dass der Leser/die Leserin gleich zu Anfang alle Protagonisten kennen lernt und weiß, wer alles in dem Thriller vorkommt. Ich fand das etwas viel und musste auch hin und wieder mal zurückblättern, um nach zu schauen, wer jetzt wer war. Da die Protagonisten sich dann auch schon mal mit Spitznamen ansprechen. Aber die Verwirrung dauerte auch nicht all zu lang, dann kam ich mit den Namen zurecht.
Drei junge Frauen werden in Cambridge brutal und auf grausame Art ermordet. Alle drei waren Studentinnen am Ariel College von Cambridge und kannten einander, waren befreundet. Neben der letzten Leiche findet man die blutverschmierte und völlige starre Olivia. Der Psychologe Matthew Denison ist sich sicher, dass Oliva den Mörder gesehen hat und nimmt sich ihrer an. Sein Freund Chief Inspektor Stephen Weathers hat Matthew Denison schon bei den ersten beiden Morden zu Rate gezogen und ist sich sicher, dass es sich um einen Serienkiller handelt, der im College sein Unwesen treibt. Doch mit dieser Meinung steht er allein da, da der zweite Mord nicht identisch mit dem ersten war und auch an anderer Stelle passiert ist. Er hofft darauf, dass sein Freund Matthew Denison Olivia zum sprechen bringt und die Wahrheit an Licht kommt, denn sie ist scheinbar die Einzige, die dazu etwas sagen kann und helfen könnte, den Mörder zu fassen.
Ich möchte an dieser Stelle auch gar nicht zuviel zum Inhalt verraten, um nicht dem einen oder anderen etwas vorweg zunehmen und die Spannung zu verderben. Ich denke, ich kann erwähnen, dass ich früh dachte, ja, so muss es gewesen sein, aber so war es dann nicht. Was mich gefreut hat, da die Spannung weiter erhalten bleibt und weiter aufgebaut wird.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist auch, dass im gesamten Buch die Zeiten immer mal wieder wechseln. Man befindet sich in der Gegenwart wo eine Sache gerade beim Psychologen besprochen wird, und im nächsten Unterkapitel erlebt man diese Sache dann noch einmal so, wie sie sich damals abgespielt hat. Schwierig dabei ist, dass nirgendwo eine Zeitangabe steht. Man erkennt am Anfang lediglich anhand der Veränderung des Schrifttypens, dass sich was geändert hat. Aber mit dem Weiterlesen wird es auch klar, zu welcher Zeit das gerade Beschriebene spielt.
Aber so bekommt der Leser einen weiteren und tieferen Einblick in die Geschehnisse vor und nach den Morden, die Beziehungen, die die Personen untereinander haben, werden dadurch deutlicher und man erhält weitere Informationen zu den einzelnen Protagonisten.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden gewesen mit "Manisch". Der Thriller ist flüssig und spannend geschrieben, hatte einige Überraschungen parat und von Vorteil fand ich auch, dass die einzelnen Kapitel noch mal in Abschnitte unterteilt sind, so dass man das Buch auch mal gut für kurze Zeit in die Hand nehmen kann.
Mir hat der Erstling von Ruth Newman gefallen, die Spannung steigert sich im Verlauf des Buches und ich wurde gut unterhalten.
Von mir gibt es 8 Punkte
edit: Kleine Fehler verbessert