Hallo zusammen
Ich habe das Buch vor ein oder zwei Jahren gelesen und kann mich noch gut daran erinnern.
Klappentext:
Marcel Feige ist dem Berliner HipHop-Künstler über ein halbes Jahr nicht von der Seite gewichen. »Sido« ist eine Chronik des Alltags. Zum ersten Mal gewährt Sido Einblick in sein bewegtes Leben. »Sido« ist aber noch mehr: In vielen Gesprächen mit Sido, seiner Familie, seinen Freunden und Kollegen von Aggro Berlin, Die Sekte, Deine Lieblingsrapper und Weggefährten aus seinem Block zeichnet Marcel Feige ein sehr persönliches Bild des Ausnahme-Rappers.
Sido ist der Gangsta-Rapper aus dem Berliner Block, genauer gesagt aus dem Märkischen Viertel. Er rappt so hart und aggressiv, dass die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien in Alarmbereitschaft versetzt wird. Er provoziert und pöbelt, bevorzugt gegen unliebsame Rapper und Popper. Dabei ist Sido längst selbst der Popstar unter den deutschen Rappern, dem sogar Thomas D. seine Echo-Auszeichnung zugesteht. Sido rockt mit coolen Lyrics der »Lieblingsrapper« die Teenies, macht den Clown bei der Wok-WM, stellt sich beim Bundesvision Song Contest dem Ländervergleich, gibt jederzeit Autogramme und engagiert sich bereitwillig für die »Aktion Herzenswunsch«. Vorläufiger Höhepunkt: Ein Diskurs mit der Bundestagsabgeordneten Monika Griefahn über Zensur, Gewaltverherrlichung und Vorbildfunktion. Sido spaltet die Nation.
Über den Autor:
Marcel Feige, geboren 1971, lebt als Schriftsteller in Berlin. 2003 erhielt er den renommierten Corine International Buchpreis.
Meine Meinung:
Wie schon erwähnt, ist es schon etwas her als ich das Buch gelesen habe. Es war meine erste Biografie die ich gelesen habe.
Ich mochte Sido immer sehr gern, bis er vor kurzer Zeit weicher geworden ist.
Darum habe ich mir damals auch sofort dieses Buch gekauft, um zu erfahren, warum der Berliner Rapper so aggerssiv und provozierend ist.
Ich habe ausführliche Antworten auf meine Fragen bekommen, welche ausführlich und plausibel geschildert wurden.
Die Biografie ist quasi in zwei Teilen aufgeteilt. Einmal in der Gegenwart, in der Sido im Backstagebereich rumlungert und auf seinem Autritt wartet, im Studio ist, oder von einem Termin zum nächsten rast.
Hinzu kommt der Rechtsstreit um den Rapsong "Wochenende", der auf den Index gesetzt wurde und wo gegen zu kämpfen ist.
So, bekommt der Leser einen hautnahen Eindruck von dem Künstler und seinem Leben.
Die andere Hälfte spielt in Sido`s Vergangenheit, wie er in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist, sich im Viertel durchgeschlagen und wie er zum Rap gefunden hat. Die ganze Kinder- und Jugendzeit wird genaustens aufgerollt und erklärt.
Er hatte es bestimmt nicht einfach, aber er hat einen großen Ehrgeiz und Glauben an den Tag gelegt, der mich verwunderte. Natürlich gab es auch Drogeneskapaden, doch richtig staffällig wurde Sido jedenfalls nicht.
Außerdem erfährt der Leser, wie die Gründung "Aggro Berlin" von statten gegangen ist.
Zwischen den beiden Zeitwechseln finden sich Liedtexte seiner Songs, Interviews mit Angehörigen, engen Freunden und Fotos wieder.
Näher kann man Sido nicht kommen und ich habe nach dem Lesen ihn in einem anderen Blickwinkel gesehen und besser verstanden.
Ich bin echt begeistert von der Biografie, auch noch nach ein paar Jahren und kann es nur weiter empfehlen.
10 Punkte