Kurzbeschreibung:
Auf den isländischen Westmännerinseln werden bei Ausgrabungen im Sommer 2007 drei Leichen und ein abgetrennter Kopf gefunden. Sie liegen im Keller des Elternhauses von Markús Magnússon, das bei einem Vulkanausbruch vor mehr als dreißig Jahren verschüttet wurde. Da Markús mit Hilfe seiner Anwältin Dóra die Ausgrabung unbedingt verhindern wollte, steht er plötzlich unter Mordverdacht: Hat er als Jugendlicher drei Menschen getötet und verstümmelt? Und was hat seine Jugendliebe Alda mit dem Fall zu tun? Rechtsanwältin Dóra glaubt an Markús' Unschuld und will herausfinden, was wirklich geschehen ist. Doch dann wird Aldas Leiche entdeckt...
Über den Autor:
Yrsa Sigurdardóttir, geboren 1963, ist Ingenieurin, arbeitet derzeit in einem internationalen Team als technische Leiterin bei einem der größten europäischen Kraftwerkprojekte in der isländischen Wildnis. Dort verbringt sie in ihrer Hütte die Freizeit mit Schreiben. Yrsa Sigur ardóttirs Krimis erscheinen in mehr als 30 Ländern.
Eigene Meinung:
Dies ist jetzt mein dritter Krimi der Autorin. Nach dem sehr spannenden 2. Band der Reihe, "Das gefrorene Licht" und dem noch sehr unausgegorenen Erstling "Das letzte Ritual" (den ich zum Ende hin nur noch querlas) trieb mich die Neugier, wie es mit Dóra & Co. weitergeht.
Es handelt sich auch bei diesem Band um einen Krimi im klassischen Stil. Gleich 4 1/2 Leichen lassen zwar auf viel Blut schließen, sind aber hier der Aufhänger für einen ruhigen Krimi, bei dem der Ermittlungsarbeit und dem Grübeln über die Zusammenhänge viel Raum gegeben wird.
Bei Dóra selbst hat sich nicht viel geändert. Sie kämpft immer noch mit finanziellen Problemen und ist nun Großmutter. Ihre Beziehung zu dem Deutschen Matthias befindet sich in der Schwebe. Er steht vor der Entscheidung, beruflich nach Island zu gehen und seine Beziehung zu Dóra zu festigen oder nicht. Interessanterweise nimmt Dóra hier ihre störrische Sekretärin Bella als Assistentin mit auf die Insel. Außerdem haben diesmal Elfen und Esoterik ausgedient. Es geht eher nüchtern zu zwischen knorrigen See- und erfolgreichen Geschäftsleuten.
Der Fall selbst ist sehr verwickelt. Wurden die Toten von 1973 von ein und demselben Täter umgebracht und von wem? Und wer hatte ein Interesse daran, Alda vom Leben zum Tode zu befördern, just zu dem Zeitpunkt, als die Leichen entdeckt werden? Ich muss zugeben, dass ich sehr konzentriert gelesen habe, um ncht den Faden zu verlieren. Das muss aber nicht jedem so ergehen.
Am Ende ahnt der Leser vieles, trotzdem folgt auf den letzten Seiten noch so manche Überraschung.
Die Übersicht über die einzelnen Familien wird hier erst im Anhang serviert, aber eigentlich braucht man diese auch nicht unbedingt.
Fazit:
Obwohl sich Band 2 noch einen Tick spannender las, handelt es sich um eine gut konstruierte und auch gut aufgelöste komplexe Story, die mir ein paar schöne Lesestunden beschert hat.
Dafür gibt es von mir 9 satte Punkte.