Agatha Christie - Hickory, Dickery, Dock (Die Kleptomanin)

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  • Kurzbeschreibung (nach Amazon):


    Wenn eine sonst unfehlbare Sekretärin in einem Brief gleich drei Tippfehler macht, ist das mehr als eine Fehlleistung. Wenn ihr Chef aus diesem menschlichen Versagen richtige Rückschlüsse zieht, ist das mehr als eine Meisterleistung. Und wenn er dabei keinen einzigen Denkfehler macht, ist das phänomenal. Kein Wunder, schließlich handelt es sich um keinen Geringeren als Hercule Poirot!



    Diesmal ermittelt Hercule Poirot in einem Studentenwohnheim, in dem die merkwürdigsten Dinge verschwinden. Solider Christie, wenn auch nicht einer ihrer besten, allerdings ist der hysterische Ausbruch von Mrs Nicoletis schon fast alleine das Buch wert *gg


    Liebe Grüße,
    milla

  • Hallo milla ,
    ich fand den Krimi gut. Die abzuarbeitenden Liste der verschollenen Gegenstände fand ich Klasse und auch, wie Poirot sie sortierte.
    Die einzelnen Charaktere waren z.T. schon ziemlich extrem angelegt (besonders der Afrikaner und der rakikale Inder) Und die Methode, sich einen Psychologen zu angeln, hatte ja auch was für sich :grin ist aber aus heutiger Sicht schwer nachvollziehbar (vielleicht aber nur für mich?! Ich weiß ja nicht, wie Psychologenherzen ticken)


    Spaßig ist es für heutige Zeit natürlich, wie es im Studentenheim so zu ging (Nach 23 Uhr muss man schellen um reinzukommen - Für heute ein Brüller :lache)
    Ich genieße es an Christie ja u.a. auch immer, in eine andere Zeit "abzutauchen".


    grüße von missmarple

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie

  • Zitat

    Original von missmarple
    Und die Methode, sich einen Psychologen zu angeln, hatte ja auch was für sich :grin ist aber aus heutiger Sicht schwer nachvollziehbar (vielleicht aber nur für mich?! Ich weiß ja nicht, wie Psychologenherzen ticken)


    hihi, naja ich kann natürlich nicht für ALLE Psychologenherzen sprechen, aber ich für mich ist es auch nicht nachvollziehbar. Das wäre ja so, als würde jemand absichtlich ein Verbrechen begehen, um sich einen Anwalt zu angeln :grin


    Zitat

    Ich genieße es an Christie ja u.a. auch immer, in eine andere Zeit "abzutauchen".


    :write
    z.B. die völlige Panik vor Kommunisten in diesem Fall und jeder versichert ganz vehement, dass er mit "solchen" nix zu tun hat :lache


    Liebe Grüße,
    milla

  • Der Klappentext dieses Buches hat mich damals im zarten Alter von 16 Jahren ermutigt, mein erstes Agatha Christie Buch aus der Bücherei mitzunehmen.
    Danach war ich A.C. restlos verfallen (und bin es immer noch) und es war immer eine spannende Jagd, welches Buch wohl beim nächsten mal in der Bücherei vorrätig war.
    Als ich merkte, das die Bücherei nur wenige von den über Hundert Büchern von ihr hat, habe ich angefangen, die Bücher zu kaufen und zu sammeln.
    Ich habe Englische-Erstausgaben, das eine Buch, welches nie übersetzt wurde (Passenger to Frankfurt), die Bücher unter Pseudonym Mary Westmacott, Ihre Biografien und die Deutschen Ausgaben in diversen Versionen.


    Dieses Jahr im Mai war ich in Torquay, Agathas Geburtsort, und habe das A.C.-Museum besucht. :anbet Leider reichte unsere Zeit nicht zum Besuch ihres letzten Wohnsitzes und derzeitigen Wohnsitzes ihrer Tochter, Greenway. Man kann den Garten besichtigen und meine Freundin hat vor zwei Jahrendort sogar Agathas Tochter getroffen und mit ihr geplaudert.


    Ups, jetzt bin ich aber abgeschwiffen ;-)

  • So... ich habe dieses Büchlein nun auch gelesen.


    Ja... es war nett. Aber ich habe mal wieder festgestellt, daß ich Hercule Poirot einfach nicht so mag wie Miss Marple.


    Seine leicht blasierte, überhebliche Art. Nein, nicht mein Fall. Ich habe mich das eine oder andere Mal glatt beim Überlegen ertappt, wie die schrullig-sympathische Miss Marple wohl an den Fall heran gegangen wäre.


    Für Fans von Agatha Christie ein gutes Buch - ich bleibe jedoch lieber bei Jane Marple.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich habe vor vielen Jahren dieses und noch ungefähr weitere hundert Bücher von Agatha Christie gelesen, habe davon jedoch nur wenige wirklich in Erinnerung behalten. Dafür sind es glaube ich auch einfach zu viele gewesen und ihr gleichbleibender Schreibstil erleichtert die Sache auch nicht gerade. Ich fand ihre Bücher jedoch gleichbleibend unterhaltsam - und vielleicht lese ich jetzt doch öfter noch mal ein Buch von ihr zwischendurch(ich kann mich erinnern, dass ich damals von ihr pro Tag ein Buch gelesen habe!)


    Liebe Grüße
    carola

  • Die Kleptomanin ist meiner Meinung eines der schwächeren Werke von Agatha Christie.


    Trotz des höchst originellen Settings eines multikulturellen Studentenwohnheims im London der fünfziger Jahre, kommt keine rechte Atmosphäre auf, statt Studenten hätten es auch normale Leute sein können, die sich zufällig in irgendeinem Hotel an der Südküste eingemietet haben.


    Es treten eine große Anzahl Personen auf, von denen einige einen sehr gut ausgearbeiteten Charakter haben, viele aber bis zum Ende blass bleiben und kaum zu unterscheiden sind.


    Hercule Poirot hat am Anfang ein paar gelungene Auftritte, dann übernimmt aber ein völlig gesichtsloser Inspektor die Verhöre und obwohl Poirot bei den Vernehmungen nie dabei ist und nur sporadisch mal wieder ein paar Seiten füllt, weiß er am Ende alles und errät selbst die absurdesten Einzelheiten.


    Der schwächste Punkt ist aber die höchst komplizierte Auflösung, die selbst für Agatha Christie Verhältnisse auf einem völlig unglaubwürdigem Konstrukt beruht und diesmal ist nicht einmal die unwahrscheinlichste Person der Mörder, aber vielleicht ist gerade dieses Abweichen vom Üblichen sogar positiv zu vermerken.


    Richtig gut sind allerdings einzelne humorvolle Szenen:
    Am Anfang, als Hercule Poirot erstaunt zur Kenntnis nimmt, dass seine Sekretärin auch ein menschliches Wesen ist, der bereits im Eingangsposting erwähnte hysterische Anfall von Mrs Nicoletis und die Szene, in der der Schwarzafrikaner Akimbombo eine Aussage macht und erst einmal seine Verdauungsprobleme beschreibt.


    Für Agatha Christie Fans sehr interessant, weil dieser Roman aus ihrem sonstigen Schema etwas herausfällt, für alle anderen aber nur bedingt zu empfehlen.

  • ich hatte bei diesem buch leider auch das problem, dass ich die ganzen studenten nicht auseinanderhalten konnte. "X .. hat der psychologie studiert? und was machte Y gleich noch?" es zählt zwar nicht zu meinen lieblingen, aber trotzdem ist es lesenswert. :)

  • Dieser Kriminalroman von Agatha Christie konnte mich leider nciht ganz von sich überzeugen. Auch wenn ihre Figuren, wie immer, gut und lebendig gezeichnet waren, fehlte mir hier doch das typische Agatha-Christie-Flair. Diese Atmosphäre, welche in vielen ihrer Bücher spürbar ist fehlte hier leider, da konnte auch ein Monsieur Poirot nicht alles ausgleichen.
    Auch fehlte mir hier zum Teil die Spannung, viele Handlungsweisen waren leider vorhersehbar...Irgendwie wirkte der Roman auf mich etwas konstruiert.
    Aber ein liebenswerter Poirot, der typische Schreibstil von Agatha Christie und eine doch typisch aufgebaute Handlung lassen den Roman nicht komplett durchfallen, sondern dienten doch ganz netter Unterhaltung. So bekommt er noch wohlwollende 5 Punkte.


  • :write


    Eigentlich kann ich mich mit meiner Rezi voll und ganz mikke anschließen.


    Mich hat aber zusätzlich noch durch die multikulturelle Zusammensetzung das gebrochene Deutsch genervt. Und es wurden wieder mal so typische Schwerpunkte angesprochen ( die schwarze ... Namen vergessen oder er war kein Kommunist ).


    Ich vergebe trotzdem noch 6 Punkte, wobei bei mir 6 Punkte doch schon Mittelmaß ist und zu den schlechteren Büchern gehört.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Meinen Vorschreibern kann ich mich eigentlich nur voll und ganz anschließen!


    Gut gefallen hat mir hier der bewährte Krimistil nach dem Who-done-it-Prinzip. Von Anfang an ist klar, dass der Täter in einem eng umgrenzten Personenkreis zu suchen ist. Auch konnte ich mich in diese ganz andere Zeit hineinversetzen.


    Gerade Mikke hat auch meine Kritikpunkte bereits genannt: zu viele kaum zu unterscheidende Personen, die Fokussierung auf einen Polizeibeamten anstatt auf Hercule Poirot und vor allem der undurchsichtige und für mich sehr konstruierte Schluss. Mir kam es so vor, als wollte Christie hier besonders beweisen, wie gut sie Kriminalfälle entwickeln kann und vor lauter Übereifer ist sie weit über das Ziel hinausgeschossen. Außerdem fand ich es sehr schade, dass Mitraten gar nicht ging, denn auf diese Logik kommt nur ein H. P.


    Fazit: Durchwachsener Krimi, der mir trotz seiner Schwächen Lesespaß bereitet hat. 6 Punkte für ein Durchschnittsbuch.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Als Hercule Poirot von seiner Sekretärin, Miss Felicity Lemon, von einer Reihe ungewöhnlicher Diebstähle in einem Studentenwohnheim erfährt, weckt das sein Interesse. Am Ort des Verbrechens wird er allerdings mit mehreren neunmalklugen Studenten konfrontiert, die seine Ermittlungsmethoden für antiquiert halten. Statt klassischen Nachforschungen soll man hier tatsächlich nur mit psychologischen Methoden weiterkommen. Als wenig später eine junge Studentin als die titelgebende Kleptomanin identifiziert wird, scheint der Erfolg den fortschrittlicheren Methoden durchaus Recht zu geben. Dann allerdings wird die junge Frau tot aufgefunden und es wird doch wieder sämtliche Raffinesse des belgischen Meisterdetektivs gefordert.

    Poirots 26. Kriminalfall beginnt zunächst relativ undramatisch, weiß mit der ungewöhnlichen Ausgangsbasis aber trotzdem schnell neugierig zu machen. Auch Poirots Diskussionen mit den Studenten wissen gut zu unterhalten, bevor sich die Ereignisse zuspitzen und es wieder um die klassische Mörderjagd geht. Unterstützt wird Poirot in diesem Roman von Inspektor Sharpe, den er bereits aus früheren Ermittlungen kennt.