Wie entsteht ein Sub? oder Was muss ein Buch machen, um von Euch gekauft zu werden?

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Das würde mir auch gut tun. Aber da bekämpfen sich die Gier und die Vernunft :rolleyes


    Mir ist das mal gedämmert, als ich für TT ausgemistet hab. Etliche ungelesene Mängelexemplare flogen da raus. Da hab ich mal überlegt, welche Bücher ich denn gekauft habe, WEIL sie Mängelexemplare waren, und dann gelesen und für gut befunden habe?


    Mir ist sage und schreibe ein einziges eingefallen.


    Seitdem kann ich kalt lächelnd an Wühltischen vorbeigehen. :-D

  • Ich habe schon wundervolle Sachen am Wühltisch gefunden, die ich später mit viel Freude gelesen habe. Wir hatten hier mal einen reinen Diogenes-Wühltisch......mein endgültiger Ruin, ich kam gerade aus einem anderen Kaufhaus - von einer Suhrkamp-Ramschkiste!
    "Herr, gib mir Kraft.....quatsch, gib mir lieber Geld." :chen

    Lieber barfuß als ohne Buch! :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Bodo ()

  • Zitat

    Original von Bodo
    Ich habe schon wundervolle Sachen am Wühltisch gefunden, die ich später mit viel Freude gelesen habe. Wir hatten hier mal einen reinen Diogenes-Wühltisch......mein endgültiger Ruin, ich kam gerade aus einem anderen Kaufhaus - von einer Suhrkamp-Ramschkiste!


    Also so teilweise habe ich das Gefühl, dass nicht Ihr die Bücher aussucht, sondern die Bücher Euch?!
    Angeblich soll das ja bei Hunden und Katzen so sein, dass sie sich ihre Familien lieber selbst aussuchen, aber das Bücher auch so eine eigenständige Persönlichkeit haben, ist mir neu.


    Ich bin glücklicherweise gegen Wühltische, Bestseller, etc. immun. Bei mir müssen schon mehrere Faktoren zusammenkommen (mehrere gute Kritikerrezensionen plus gute Leserrezensionen, interessantes Thema, gute Sprache, vielversprechender Autor - Nobelpreis, Friedenspreis, etc.), damit ich auf ein Buch aufmerksam werde.
    Ich lass' mich nicht von jedem Buch anquatschen, wo kämen wir denn da hin. :stop

  • Vulkan :


    Snob! :chen


    Bei mir ist das wohl so eine Art Wechselwirkung zwischen dem Buch und mir, ausserdem verlasse ich mich auf mein Gefühl, und das hat mir einige wirklich tolle Bucher eingebracht, die oft weit jenseits meines üblichen Beuteschemas lagen. Andererseits habe ich, wegen eines Gefühls, oft Bücher stehen lassen, obwohl sie genau zu passen schienen.

    Lieber barfuß als ohne Buch! :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Bodo ()

  • Zitat

    Original von Vulkan
    Ich bin glücklicherweise gegen Wühltische, Bestseller, etc. immun.


    Ich nur dann, wenn sie kreuz und quer durcheinander liegen und ich den Inhalt erst mal von links nach rechts stapeln müsste.
    Ein ordentlich sortierter Tisch zieht mich magisch an.

  • Zitat

    Original von Sabine_D


    Ich nur dann, wenn sie kreuz und quer durcheinander liegen und ich den Inhalt erst mal von links nach rechts stapeln müsste.
    Ein ordentlich sortierter Tisch zieht mich magisch an.


    Beim Ordnen eines zerwühlten Wühltisches ist mir schon so manches gute Buch begegnet - ich wünschte ich würde meine Bude mit der selben Energie aufräumen..... :chen

  • Ich lese irgendwo eine interessante Rezi oder sehe einfach das Buch und der Klappentext hört sich gut an - dann schreibe ich mir das Buch erstmal auf. Wenn ich es nach ner Woche immer noch gut finde, dann kauf ich es mir meistens.
    Allerdings entsteht mein SuB eher durch meine Buchgroßeinkäufe auf Flohmärkten oder an ME-Ständern. Da schlag ich dann immer richtig zu. Da ich aber gleichzeitig regelmäßig in die Bücherei gehe und auch noch diverse WBs von den Eulen bekomme, dann wächst der Sub eben.
    Momentan betreibe ich aber Sub-Aufbau, da ich bei dem Selbstversuch 40 Tage kein Buch kaufen mitmache. Und das ist ganz schön schwer...

  • Hallo!
    Also, ich bin ganz stolz auf mich, daß ich meinen SUB gerade fast abgearbeitet habe. Bis auf 3 Bücher, und auf die Themen habe ich gerade nicht so viel Lust.
    Die meisten Bücher kaufe ich im Buchclub und bei Amazon.
    Wühltische kucke ich auch mal gerne an, aber bisher habe ich dann nur zugeschlagen, wenn ich Bücher gefunden habe, die mir noch in irgend welchen Reihen fehlten.


    Da fast alle meiner Freunde selber Leseratten sind, kann ich mir die neuesten Bücher immer erst einmal ausleihen und dann enscheiden, ob ich sie auch kaufen möchte.

  • Zitat

    Original von Sabine_D


    Ich nur dann, wenn sie kreuz und quer durcheinander liegen und ich den Inhalt erst mal von links nach rechts stapeln müsste.
    Ein ordentlich sortierter Tisch zieht mich magisch an.


    Genau das ist das Gefährliche an Wühltischen :help Wenn sie ordentlich sortiert sind, verdienen sie meine ausgiebige Betrachtung. Deshalb sind die Mayerschen Taschenbuchtage auch so schädlcih für den SUB :grin

  • Zitat

    Original von Sabine_D


    Das würde mir auch gut tun. Aber da bekämpfen sich die Gier und die Vernunft :rolleyes


    Naja ich denke aber es liegt daran, das Geld was ich zur Verfügung habe ist ja nicht viel, aber ich überlege dann gaaaaaaaanz genau, muß ich das wirklich haben?
    Und meist sagt mein Verstand nein. Ergo ich kaufs mir nicht. :grin

  • Wühltische mag ich auch aber genau wie Sabine, nur wenn ich ihn nicht erst aufräumen muß. Hab ich früher immer getan. :pille


    Und gute Sachen habe ich da auch gefunden, nur im letzten halben Jahr wars nicht wirklich toll was da so rumlag.

  • Vulkan
    Zitat: "Bei mir müssen schon mehrere Faktoren zusammenkommen (mehrere gute Kritikerrezensionen plus gute Leserrezensionen, interessantes Thema, gute Sprache, vielversprechender Autor - Nobelpreis, Friedenspreis, etc.), damit ich auf ein Buch aufmerksam werde."


    Da könnte Dir aber einiges entgehen (tut es eh immer, ich weiß). Ich habe schon so einige Bücher, die sich als sehr gut herausstellten, auf gut Glück gekauft (auch als Mängelexemplar gekennzeichnete oder im Antiquariat), zu denen keine oder so gut wie keine Rezensionen zu finden sind.


    Gruß

  • @ Bell
    Dass man immer mehr verpasst als mitbekommt, liegt darin begründet, dass wir bestenfalls 100 Jahre auf diesem Planeten weilen, aber seit 3000 Jahren Literatur existiert.


    Ich gebe zu, dass ich zurzeit sehr schmerzlich die Lücken der letzten 3000 Jahre spüre. Solange der Schmerz anhält, achte ich darauf, extrem restriktiv mit Büchern der letzten 40 Jahre zu sein, und dafür mehr Zeit für all das zu haben, was davor geschrieben wurde. Bei aktuellen Romanen denke ich mir oft, dass ich sie auch noch in 40 Jahren lesen kann, wenn sie wirklich gut sind. Wenn sie in 10 Jahren von der Bildfläche verschwunden sind, war es andererseits vielleicht nicht so schlimm, statt dessen etwas anderes zu lesen.


    Das es heute auch phantastische Sachen gibt, ist keine Frage. (Ich habe gestern ja erst die Pamuk-Rezension geschrieben.) Aber irgendwie muss man auswählen...

  • Zitat

    Original von Rosenstolz



    Das ist etwas, was ich mir auch abgewöhnen sollte.
    Denn mir geht es genauso, diese Bücher stehen meistens jahrelang ungelesen bei mir im Regal.


    Das sit eine Sache, die ich mir noch gar nicht angewöhnt habe. :grin Denn manchmal schreckt es mich sogar ab, wenn einige Bücher so reduziert sind.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • "Wenn sie in 10 Jahren von der Bildfläche verschwunden sind, war es andererseits vielleicht nicht so schlimm, statt dessen etwas anderes zu lesen."


    Dass ein Buch kaum beachtet wird spricht ja nun nicht gegen das Buch. Gerade Autoren z.B. aus Mittel- oder Südamerika oder anderen Gegenden, die jezt nicht soo berühmt für ihre vielen weltbekannten Autoren sind, gehen hier oft unbemerkt unter; die findet man dann vielleicht durch Zufall auf dem Wühltisch.


    Und klar entgeht einem immer etwas, das schrieb ich ja, aber ich würde mich nicht so vollständig von veröffentlichten Meinungen abhängig machen, nur, um ja nicht mal daneben zu greifen - denn die Meinungen können ja u.U. mit Deiner Meinung herzlich wenig gemein haben.

  • Zitat

    Original von Nilidriel
    Hallo!
    Also, ich bin ganz stolz auf mich, daß ich meinen SUB gerade fast abgearbeitet habe. Bis auf 3 Bücher, und auf die Themen habe ich gerade nicht so viel Lust.


    Das wäre mein absoluter Albtraum... Nur 3 Bücher auf dem SuB??? Ich kämpfe immer gegen die Dreistelligkeit an, und das erscheint mir schon meist als zu wenig...

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Zitat

    Original von Bell
    Dass ein Buch kaum beachtet wird spricht ja nun nicht gegen das Buch. Gerade Autoren z.B. aus Mittel- oder Südamerika oder anderen Gegenden, die jezt nicht soo berühmt für ihre vielen weltbekannten Autoren sind, gehen hier oft unbemerkt unter; die findet man dann vielleicht durch Zufall auf dem Wühltisch.


    Und klar entgeht einem immer etwas, das schrieb ich ja, aber ich würde mich nicht so vollständig von veröffentlichten Meinungen abhängig machen, nur, um ja nicht mal daneben zu greifen - denn die Meinungen können ja u.U. mit Deiner Meinung herzlich wenig gemein haben.


    Naja, wenn ich im Literaturbetrieb arbeiten würde, wäre es etwas anderes. Aber irgendwie muss man mit seiner Zeit haushalten. Ich lese wahrscheinlich mehr - auch ausländische - hochwertige Literatur der Gegenwart als viele andere. Aber ich für mich kann mit dem Risiko, den neuesten südamerikanischen Geheimtipp nicht zu kennen, besser umgehen, als gewisse Standardliteratur nicht zu kennen. Aber da spielt natürlich auch eine Rolle, dass von mir gewisse Grundkenntnisse des literarischen Kanons erwartet werden, nicht aber Kenntnis unbekannter literarischer Geheimtipps der Gegenwart.
    (O-Ton meines Professors letzte Woche: "Ich gehe davon aus, sie kennen alle den Doktor Faustus". Dieser Professor geht auch davon aus, dass man die Rede des Perikles nach dem 1. Jahr des Peloponnesischen Krieges kennt und Thomas Manns "Betrachtungen eines Unpolitischen" gelesen hat und dass man einordnen kann, inwiefern Max Webers Idee der protestantischen Ethik bereits in Thomas Manns Buddenbrooks zu finden ist. - Nein ich studiere nicht Germanistik! Aber vielleicht trägt das mit dazu bei, dass mir sehr bewusst ist, dass man bei aller Neugier für neue Literatur auch die Vergangenheit kennen muss, wenn man in Ideen- und Kulturgeschichte fit sein möchte.)

  • Zitat

    Original von Vulkan


    (O-Ton meines Professors letzte Woche: "Ich gehe davon aus, sie kennen alle den Doktor Faustus". Dieser Professor geht auch davon aus, dass man die Rede des Perikles nach dem 1. Jahr des Peloponnesischen Krieges kennt und Thomas Manns "Betrachtungen eines Unpolitischen" gelesen hat und dass man einordnen kann, inwiefern Max Webers Idee der protestantischen Ethik bereits in Thomas Manns Buddenbrooks zu finden ist. - Nein ich studiere nicht Germanistik! Aber vielleicht trägt das mit dazu bei, dass mir sehr bewusst ist, dass man bei aller Neugier für neue Literatur auch die Vergangenheit kennen muss, wenn man in Ideen- und Kulturgeschichte fit sein möchte.)


    Oh Gott, das hört sich für mich furchtbar an! Ich fand es schon im Deutsch-LK zu viel Wissen, das es zusammenzufügen galt. Was ich längst vergessen (oder nie gewusst) hatte, sollte ich plötzlich wie selbstverständlich parat haben.


    Dass Du während dieses Studiums sehr streng auswählen musst, verstehe ich gut. Solange Du es auch freiwillig bis gerne tust, ist es ja okay.