Das Spiel des Engels - Carlos Ruiz Zafon

  • Ich bin froh, dass ich das Buch jetzt ausgelesen habe.


    Keine Frage, der Autor beherrscht eine unbeschreiblich schöne Sprache – auch die Schauplätze werden sehr deutlich dargestellt, manche Personen hingegen erschienen mir blass. Ich denke der Sprachstil war der Grund, warum ich diesen Roman zu Ende gelesen habe, denn die Geschichte, die am Anfang wirklich sehr verheißungsvoll anging, wurde mir nach und nach zu wirr, zu kompliziert und in Teilen auch zu mystisch. Das Ende ging dann irgendwie gar nicht. Ich hatte insgesamt das Gefühl ich werde von der Fülle erschlagen.


    Das Buch könnte man sicherlich in die unterschiedlichsten Richtungen interpretieren, also ein passendes Buch für eine LR, ich lasse allerdings erst einmal die Finger davon.


    Von mir gibt es 5 Sterne.

  • Das Spiel des Engels - Carlos Ruiz Zafon


    Taschenbuch
    Fischer Taschenbuch Verlag (März 2010)
    ISBN-10: 3596186447
    ISBN-13: 978-3596186440
    720 Seiten


    Kurzbeschreibung (Klappentext)
    Barcelona in den turbulenten Jahren vor dem Spanischen Bürgerkrieg: Der junge Autor David Martin fristet sein Leben als Autor von Schauerromanen, als er einen mit dem Zeichen eines Engels versiegelten Brief erhält. Der mysteriöse Verleger Andreas Corelli macht ihm ein unwiderstehliches Angebot. Bald kämpft David um sein Leben - und um seine große Liebe.


    Über den Autor (amazon)
    Carlos Ruiz Zafón wurde 1964 in Barcelona geboren, wuchs im Schatten von Gaudís Kathedrale Sagrada Família auf und besuchte die gotische Jesuitenschule von Sarría. Deren wuchernde Architektur regte schon den 10-Jährigen zu Schauergeschichten an und inspiriert ihn bis heute zu seinen kunstvoll konstruierten Romanhandlungen. Seine berufliche Laufbahn begann er als Texter, bevor es ihn 1994 nach Los Angeles zog, wo er zehn Jahre als Drehbuchautor und Journalist arbeitete. Für sein Erstlingswerk Der Fürst des Nebels erhielt Ruiz Zafón 1993 den Edebé-Preis für Jugendliteratur. Sein Roman Der Schatten des Windes von 2001 wurde zum größten Bucherfolg Spaniens und begeisterte, in mehr als 30 Sprachen übersetzt, Leser in aller Welt.


    Über dieses Buch
    Als Erstes sei gesagt, dass Zafon auch in diesem Roman durch seine Wortgewalt und schöne Sprache besticht. Das Buch ist durchgehend spannend, mysteriös, vielleicht ein wenig mit Bedeutungsvollem, was der Leser entschlüsseln soll, überfrachtet und lässt einen atemlos weiterlesen, rätseln.
    Ich persönlich mag Bücher sehr, bei denen ich, eigentlich bis zum Schluss, nicht weiß, in welche Richtung sich die Geschichte noch entwickeln wird. "Das Spiel des Engels" ist so ein Buch.
    Zafon behandelt hier mit Hilfe des talentierten, unterschätzten und chancenlosen Autors David Martin, der einen Vertrag mit dem mysteriösen Verleger Corelli abschließt und für den er eine neue Religion in einem Buch schreiben soll, eines der großen Themen überhaupt: Religion oder eigentlich Glaube.
    Mehr darüber zu schreiben, würde zu viel von der Handlung verraten. Nur so viel: Zafon tut das, so finde ich, meisterlich.
    Ein wirklich spannungsreiches Buch, wobei die Thematik sicher nicht Jedermanns Sache ist.


    Zu diesem Roman gab es gerade eine Eulen-Leserunde:
    Das Spiel des Engels


    9 Punkte von mir

  • Ich möchte auch eine kurze Bewertung abgeben.


    Ja, das Buch ist wirklich schön geschrieben. Es ist spannend, es fesselt einen. Aber mir war es einfach zu viel des Guten. Es langt nicht, eine Geschichte zu erzählen, wo man als Leser nicht weiß, wie es weitergehen kann. Das ist zwar mittendrin ganz wünschenswert, wer will schon direkt am Anfang wissen, wie das Buch endet. Aber irgendwann sollten sich gewisse Dinge schon aufklären.
    Ich hatte bei dem Buch irgendwie den Eindruck, dass Zafón unbedingt nach seinem Erfolg mit "Der Schatten des Windes" schnell ein neues Buch nachlegen wollte, ohne selbst so recht zu wissen, worum es darin gehen soll.
    Ich glaube, dieses Buch ist ein Phänomen, wie es oft vorkommt. Wenn jemand ein wirklich gutes Buch geschrieben hat - und das war "Der Schatten des Windes" für mich - , dann unterstellt man diesem Autor bei seinem folgenden Buch gleich großes Können und nimmt an, wenn man etwas nicht versteht, dass es dann an einem selbst liegt, und nicht daran, dass das Buch einfach nicht gut ist.


    Ich vergebe 5 Punkte wegen der wirklich schönen Sprache. Aber die meisten Figuren waren mir zu blass und die Handlung einfach nur verworren.

  • Das Spiel des Engels war in meinen Augen ein weiteres sprachliches Meisterwerk von Carlos Ruiz Zafon.
    Wie schon bei seinem Der Schatten des Windes reißt auch hier der Autor den Leser mit seiner Sprachgewalt einfach nur mit.
    Die Geschichte ist eine düstere, um das Leben und das Wirken des jungen Autors David Martin, welcher eines Tages mit dem mysteriösen Verleger Andreas Corelli ein Abkommen schließt.
    Trotz der Dunkelheit, die das Buch umgibt, gibt es wenige Lichtmomente und ein Wiedersehen mit lieben alten Bekannten, wodurch das Buch sehr gewinnt.
    Mich hat die Geschichte von Anfang an fasziniert, ich habe mitgelitten, mitgehofft, mitgezittert. Ein Buch, welches mich noch Tage danach beschäftigt hat, und das auf alle Fälle lange in meinem Gedächtnis haften bleiben wird.

  • "Das Spiel des Engels" ist ein sehr angenehmer Lesegenuss, mit viel Spannung, interessanten und tiefgründigen Charakteren und der ein oder anderen Aussage.
    Zafons Sprache ist tatsächlich gut, manchmal aber ein wenig zu übertrieben und klischeehaftend für meinen Geschmack.
    Gerade die Klischees ziehen sich meiner Meinung nach ein wenig zu sehr durch das gesamte Buch, aber darüber lässt es sich wohl hinwegsehen.
    Es hinterlässt einen reichhaltigen, düsteren Eindruck, sodass einem das Buch nach der Lektüre wohl noch eine Weile durch den Kopf geistern wird. Wobei auch einige Fragen offen bleiben, was zusätzlichen Stoff zum Nachdenken bietet.
    Allerdings ging es mir nach der Lektüre von "Der Schatten des Windes" auch so, dessen Inhalt ich jetzt - nach 2 Jahren - nur mehr sehr verschwommen aus dem Gedächtnis rufen kann. Zafons Geschichten sind derart vielschichtig und reich an Handlungssträngen, dass man da schon mal leicht durcheinanderkommt und ich kann mir gut vorstellen, dass ich in einem Jahr nicht mehr sagen kann, welcher Handlungsstrang nun zu "Der Schatten des Windes" oder zu diese Buch gehört. Aber das ist ja - meiner Meinung nach - auch nicht weiter schlimm.


    7 von 10 Punkte.

  • "Das Spiel des Engels" ist der erste Zafon Roman gewesen und bestimmt nicht der letzte.
    Das Buch ist spannend, mystisch und verfügt über eine Sprachgewalt, die einen sehr in den Bann zieht. Für mich wurden nicht alle Rätsel des Buches gelüftet und ich könnte mir vorstellen, das dies auch so gewollt war. Die Eindrücke hallen noch nach, für mich ein Buch, wo man länger noch was von hat, auch wenn es schon beendet ist.

  • Kurzbeschreibung (mit eigenen Worten)


    David ist noch jung, als seine Mutter ihn verlässt und sein Vater erschossen wird. Er hält sich mit einem Job bei einer Barceloner Tageszeitung über Wasser und hofft, eines Tages die Chance zu bekommen, seine schriftstellerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen zu können.
    Als er dann tatsächlich die Einladung eines französischen Verlegers bekommt, fangen die Schwierigkeiten erst richtig an, denn irgendwie glaubt David verflucht zu sein...


    Meine Meinung


    Das Sequel zu Carlos Ruiz Zafóns Reihe um Barcelona ist noch um einiges spannender und verworrener als "Der Schatten des Windes". Neben völlig neuen Charkteren gibt es durchaus auch alte Bekannte, wie Barceló und die Buchhandlung Sempere, wie auch der Friedhof der vergessenen Bücher.
    David wurde mir immer sympathischer je älter und zynischer er wurde, ein Einzelgänger, der sich jedoch gleichzeitig auch nach Gesellschaft sehnt. Seine unerwiderte Liebe zu Cristina, der Sekräterin Vidals, Schriftsteller und Freund Davids, treibt ihn fast in den Tod, doch hält ihn das Schreiben irgendwie am Leben.
    Er lebt in einem alten Haus, über dessen vorherigen Eigentümer er mehr rausfinden möchte. Doch je weiter er sich in die Vergangenheit traut, desto verworrener erscheint die Geschichte. Und auch die Absichten des Verlegers Andreas Corelli, für den David arbeiten soll, scheinen nicht ganz transparent und eindeutig zu sein.
    Mir persönlich hat von den Charakteren Isabella am besten gefallen, ein 17jähriges Mädchen mit dem großen Traum einer Autorenkarriere. Sie quartiert sich mehr oder weniger ungefragt bei David ein, um von ihm lernen zu können. Ihr Temperament und ihre Schlagfertigkeit haben die Geschichte wirklich gut aufgelockert und am Ende war ich überrascht über ihre eigentliche Rolle in der gesamten Geschichte. Außerdem empfand ich sie wie das Gegenteil zu Cristina, die Davids Gefühlswelt beherrschte.
    Im großen und ganzen kann ich sagen, dass mir die Lektüre dieses Romans sehr gut gefallen hat und wurden die wenigen eher zäheren Stellen mit wirklich spannenden und unerwarteten Wendungen belohnt. Am Ende gab es bei mir sogar einen richtigen Aha!-Moment.


    Unbedingt lesen!

  • Ich fand das Buch wirklich sehr gut. Viele meiner Freunde fanden es nicht so gut wie den 'Schatten des Windes' aber mir hat es sehr gut gefallen - besonders die Gestalt des 'Engels'. Ich freue mich auf die anderen Bücher dieser Serie!



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    Free Realms vs. Browsergames

  • Seit gestern bin ich auch endlich durch mit dem Buch. Wobei endlich dann doch wieder falsch ist. Anfangs habe ich mich unheimlich schwer getan und insgesamt sehr lange an dem Buch gelesen. Vielleicht konnte ich mich bis zur Mitte auch nicht richtig drauf einlassen, aber ab der Mitte ca. habe ich es die letzten Tage schwer aus den Händen legen können.
    Das Ende hat mich dann allerdings doch etwas enttäuscht. Ich fand es irgendwie total abgehoben und super unrealistisch dann. Schade.


    Dennoch was es insgesamt ein gutes Buch.


    VG, Honestly

  • Ich hab heute mal das tolle Frühlingswetter genutzt und mich mit diesem Buch auf den Balkon in die Sonne verzogen, um es endlich mal fertig zu lesen. :-] Hier kommt nun meine Rezi.


    "Das Spiel des Engels" war bereits mein 5. Zafón-Roman. Zuerst hatte ich "Der Schatten des Windes" gelesen und danach "Der Gefangene des Himmels". (Außerdem dann noch "Der Fürst des Nebels" und "Marina", aber die beiden hängen ja nicht mit dem "Spiel des Engels" zusammen.)
    Einige Schauplätze und Figuren waren mir also bereits aus den vorhergehenden Büchern bekannt, von denen ich sehr begeistert war.


    Mit dem "Spiel des Engels" habe ich mir allerdings, verglichen mit den anderen Büchern, ein wenig schwer getan.
    Zwar waren auch die Vorgänger etwas kompex und verworren, aber hier wurde es mir zwischendurch wirklich etwas zu viel. Zu viele Personen, deren Rollen in der Geschichte nicht ganz klar sind, und zu viele plötzliche Wendungen. Zu viel (zunächst) Unerklärliches, was es noch schwerer macht, zu erkennen, wer hier mit wem "unter einer Decke steckt" und wem man noch trauen kann. Zu allem Überfluss werden hier dann noch die Gespräche zwischen Martín und Corelli eingeflochten, wo etwas skurril über die Bedeutung von Glauben und Religion für die Menschheit philosophiert wird. Als wäre man von all den mysteriösen Figuren, die aus dem Nebel auftauchen, nicht schon verwirrt genug. :grin


    Manche haben hier bereits erwähnt, dass sie am Ende etwas ratlos mit der Frage dastanden, wer oder was denn nun dieser ominöse Andreas Corelli eigentlich war. So ging es mir ehrlich gesagt auch, als ich das Buch nach der letzten Seite hinlegte. Der Schluss hatte zwar zunächst einen ziemlichen "Wow!"-Effekt bei mir, aber im nächsten Moment wurde das "Wow!" eher zum "Hä?". :lache
    Da wird über ca. 700 Seiten ein riesiges Geheimnis um diesen Andreas Corelli entsponnen - und dann wird das am Ende einfach nicht aufgeklärt?!



    Auch das Ende hab ich nicht so ganz verstanden...


    Und noch mehr Fragen tun sich gerade in meinem Kopf auf...


    Und vor allem...


    Kurz gesagt.. Es bleiben Fragen über Fragen! Je länger ich jetzt über das Buch nachdenke, desto mehr Fragen tun sich bei mir auf... :gruebel Da bleibt mir bloß die Hoffnung, dass es vielleicht noch ein weiteres Barcelona-Buch geben wird, in dem die restlichen Fragen geklärt werden. Zum Beispiel ein Buch, das aus der Sicht von Diego Marlasca erzählt wird. Fände ich zumindest eine super Idee.


    Um langsam mal zum Ende zu kommen... :grin
    Dieses Buch kommt meiner Meinung nach nicht ganz an "Der Schatten des Windes" und "Der Gefangene des Himmels" ran, aber dennoch fand ich es alles andere als schlecht. Die Geschichte ist genial, wenn auch sehr verwirrend (und z.T. an Mystik etwas überladen), der Schreibstil ist super wie gewohnt und es wird vor allem gegen Ende richtig spannend.


    Fazit: Jedem Zafón-Fan unbedingt zu empfehlen (und allen anderen eigentlich auch)! Trotz all der Rätsel ist es ein super geschriebenes, spannendes Buch.


    Von mir gibts 7 von 10 Punkten.

  • Mir hat das Buch wie auch schon sein Vorgänger (Im Schatten des Windes) ganz gut gefallen. Zeitweise war es etwas langatmig zwischendurch. Vorallem die Diskussionen mit Corelli haben mich manchmal echt gelangweilg. Der Anfang war wie beim Vorgänger auch eher langweilig geschrieben. Alles wird extrem ausgeschmückt was sich aber im Laufe der Zeit dann ändert. Die Geschichte ist aber insgesammt spannend geschrieben. Das Ende bzw. der Epilog fand ich dieses mal nicht so gelungen.

  • Dieses Buch habe ich zwar zu Ende gelesen , aber es war mir zuviel Fantasie :-(


    An seinen Roman " Der Schatten des Windes " , kommt es für mich nicht herran.


    Ich tausche es gerne , wenn jemand an Fantasie-Romanen Intresse hat...

  • Zitat

    Original von Arietta
    Dieses Buch habe ich zwar zu Ende gelesen , aber es war mir zuviel Fantasie :-(


    An seinen Roman " Der Schatten des Windes " , kommt es für mich nicht herran.


    Ich tausche es gerne , wenn jemand an Fantasie-Romanen Intresse hat...


    Sehr liebes Angebot, aber ich hab das Buch leider schon :grin



    @Topic: Habe gerade "Der Fürst des Parnass" gelesen, eine Art Ergänzung zu den Barcelona-Romanen. (Ist nur eine 80-seitige Erzählung, aber trotzdem zu empfehlen.) Jedenfalls habe ich da vorne am Anfang in der Beschreibung gelesen, dass ein vierter Barcelona-Band in Arbeit ist. :chen Vielleicht klären sich da noch ein paar offene Fragen.

  • Mir hat das Buch sehr viel Spaß gemacht und vor allem der Schreibstil des Autors hat es mir angetan. Bei seinen Beschreibungen geht bei mir immer das "Kopfkino" ;) an und schon bin ich mittendrin in der Geschichte.


    Nach "Der Schatten des Windes" hat mir auch "Das Spiel des Engels" sehr gut gefallen und es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Nur die seitenlangen Diskussionen oder Theorien über Religion empfand ich als langatmig und zumindest für mich überflüssig. Ja, ich weiß, das ist Teil der Geschichte, dass David Martin für Andreas Corelli so ein Buch schreiben soll, aber mich hat viel mehr die Geschichte des Hauses mit dem Turm interessiert und fasziniert und ich hätte gerne mehr über Diego Marlasca erfahren.


    Das Ende kam sehr abrupt und hat sich für mich überhastet angefühlt. Meine erste Reaktion war ein "Häh?? Was jetzt??" Es passte nicht zu dem spannenden Buch, das ich gelesen hatte und fühlte sich wie abgehackt an. Hier hätte ich mir weniger Tempo und weniger lose Enden gewünscht.


    Den Friedhof der Vergessenen Bücher würde ich allerdings auch gerne mal besuchen... :)


    :lesend

    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)