Ich habe Anfang des Jahres den "Schatten des Windes" gelesen und jetzt vor wenigen Tagen "Spiel des Engels" beendet. Ich fand beide Bücher gleich stark. Ich empfand die Erzählstruktur eigentlich relativ linear, d.h. ich meinte der Geschichte gut folgen zu können. Die Dinge, die unklar blieben, empfand ich nicht als Tricks um den Leser zu verwirren, sondern sie dienten der Plotentwicklung. David Martin war genauso überrascht von bestimmten Wendungen wie der Leser und die gut 700 Seiten habe ich wie im Rausch verschlungen.
Es kann ja sein, dass Zafon bestimmte Komponenten aus "Schatten des Windes" wiederverwendet und nicht den überraschend "anderen Nachfolger" geschrieben hat. Wieder stehen mysteriöse Gegegebenheiten im Zusammenhang mit obskuren Büchern im Mittelpunkt. Wieder verschmelzen Fiktion und Realität und wieder wird Barcelona als Schauplatz zelebriert. Vielleicht ist das ein Markenzeichen. Vielleicht eine Masche. Wenn es eine Masche ist um bereits angefixte Leser mit mehr Zafon-Stoff zu bedienen und mehr Geld zu scheffeln dann habe ich kein Problem damit. Mehr davon, Señor Zafón! Und viel Vergnügen mit dem verdienten Drogengeld.