Kathrin Lange: Seraphim

  • Kathrin Lange gelingt mit "Seraphim" ein spannender Historik-Mystik-Thriller


    Die junge Witwe Katharina Jacob arbeitet im Nürnberg des 15. Jahrhundert als Heilerin. Damit bewegt sie sich hart am Rande einer Verurteilung als Hexe, denn nur Männer, und auch nur von der Stadt bestimmte, dürfen die Arbeit eines Doktors ausüben. Doch dann werden gleichzeitig einige Mönche und ihr Bruder Matthias ermordet aufgefunden. Besonders makaber sind die Schwanenflügel, die den Toten auf den Rücken gesteckt wurden.


    Trotz ihrer drohenden Verhaftung beginnt Katharine mit eigenen Ermittlungen und kommt bald auf eine Spur, die ebenso brisant wie lebensgefährlich für sie und ganz Nürnberg wird.


    Verpackt in einen spannenden Historienthriller wirft Kathrin Lange einen Blick auf eine Zeit, in der Heilkunde von der Kirche als Teufelszeug verdammt wurde. Gerade Frauen, die als Heilerinnen oder als Hebammen arbeiteten, wurden als Hexen gebrandmarkt und zu Tausenden von der Inquisition ermordet.


    Kathrin Lange gibt uns zugleich aber auch einen Einblick in das gesellschaftliche Leben mit all seinen Ständen und Verantwortlichen im Nürnberg des Jahres 1491. Und auch die ganz alltäglichen Schwierigkeiten der Bevölkerung, etwa bei der Trinkwasserversorgung oder bei der Abfallbeseitigung in den engen, überfüllten Gassen der Altstadt behält sie im Blick. Wer auf historisch fundierte Krimis steht, ist bei Lange perfekt aufgehoben. Ein gut recherchierter, aufregender Historik-Mystik-Thriller.


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  • Ich habe das Buch zufällig in der Buchhandlung entdeckt und musste es einfach mitnehmen. Da ich derzeit in Nürnberg wohne, ziehen mich historische Romane über die Stadt sowieso magisch an. ;)


    "Seraphim" fesselt einfach, das Buch ist so spannend, dass ich es ungern aus der Hand gelegt habe. Die Figuren werden regelrecht lebendig, man kann sich in sie hineinversetzen. Sehr viele werden in irgendeiner Form von ihrer Vergangenheit verfolgt und es klärt sich erst nach und nach, was ihnen früher zugestoßen ist, was die Geschichte noch spannender macht.
    Das alltägliche Leben wird großartig beschrieben und man kann sich wunderbar in diese Zeit versetzen.



    Gerade als ich mit dem Buch angefangen hatte, war ich auch in den Lochgefängnissen, hat sich gut ergeben, dieser Ausflug war nämlich schon länger geplant. ;) Daher hatte ich natürlich alles wirklich bildlich vor Augen, das fand ich auch schön.

  • Inhalt:
    Katharina Jacob lebt in Nürnberg, wo sie ihrer Tätigkeit als Heilerin nachgeht. Ihr Ehemann Egbert ist auf einer Reise verschollen und so lebt sie als Witwe allein.
    Eines Tages überschlagen sich die Ereignisse, denn zuerst wird ihr Bruder mit Engelsflügeln in den Lochwasserleitungen tot aufgefunden, dann wird sie selbst der Hexerei verdächtigt und wird deswegen eingesperrt.
    Nebenbei lernen wir noch den Charakter Richard Sterner kennen, welcher sich immer mehr für Katharina interessiert, der aber mit seiner eigenen Vergangenheit strauchelt und auch den Mönch Johannes lernen wir mit und mit kennen, dem ebenfalls seine Vergangenheit nachzuhängen scheint.


    Meinung:
    Für mich hat sich der Anfang des Buches sehr gezogen. Obwohl die Autorin immer wieder Andeutungen zu den jeweiligen Geheimnissen der Hauptpersonen gemacht hat, hat sie es für mich nicht geschafft wirklich Spannung aufzubauen.
    Immer wieder leidet Katharina an der sogenannten melancholia, wodurch sich meiner Meinung nach die Handlung in die Länge zieht und das ganze ähnlich wie während der Beschreibung der Krankheit zäh und grau erscheinen lässt.
    Die Person des Johannes empfand ich persönlich teilweise auch als sehr nervend. Ich hatte bei ihm das Gefühl, er müsse sich bei jeder Kleinigkeit erleichtern.
    In der zweiten Hälfte des Buches wird die Handlung jedoch sehr viel spannender und hat es dann wirklich geschafft mich in ihren Bann zu ziehen. Es passieren immer wieder unvorhergesehene Dinge und man rätselt wirklich mit, was als nächstes passieren wird.
    Das Ende des Buches weist schließlich auf die Fortsetzung hin, welche unter dem Titel „Cherubim“ erschienen ist.


    Fazit:
    Der Anfang war sehr schleppend und ich habe mich fast schon hindurchgequält, worüber ich am Ende jedoch sehr froh war, denn da hat das Buch richtig an Fahrt gewonnen und konnte mich wirklich fesseln. Ich werde mir bei Gelegenheit die Nachfolger holen, denn nun will ich doch wissen, wie die ganze Geschichte endet.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)